Nicht alles was sich dreht und Töne von sich geben kann, ist eine Schallplatte. Nein, es gibt auch noch die silbernen Scheiben, die gemeinhin als CDs bekannt sind. Wobei es mir so erscheint, als würde deren Angebot leider immer geringer. Abgespielt werden die zuerst genannten Medien von Plattenspielern, bei denen beispielsweise Rega eine sichere Bank ist. Doch die Briten haben auch CD-Player im Programm, die, unter uns gesagt, bei mir bis dato eher unter dem Radar liefen. Bei meinem Besuch in der HiFi-Manufaktur von Roy Gandy wurde mir dies dann bewusst… Nun denn, eine Erweiterung des eigenen Horizonts schadet schließlich nicht, und alsbald orderte ich ein Rega Saturn MK3 zum Test.
CD-Player Rega Saturn MK3 – Technik
Mit dem Rega Saturn MK3 steht ein solide gebauter CD-Spieler mit einem Gewicht von rund 10 kg vor mir. Optisch passt der Saturn in seiner neuesten Generation sehr gut zu den Vollverstärkern wie dem Rega Elicit MK5 wie auch zu dem erst kürzlich bei uns getestetem Rega Elex MK4. Die horizontale Gliederung der Deck- und Bodenplatten ist die gleiche, und auch die vertikalen Senkrechten ergeben ein in sich schlüssiges Bild mit den gerade genannten Geräten.
Auch die Drucktasten auf den Gerätefronten ziehen sich praktischerweise durch die neuen Rega-Serien, was wohl auch aus Kostengründen so sein dürfte. Einheitliche Elemente ergeben halt doch größere Stückzahlen und somit günstigere Einkäufe. Aus meiner Sicht verbinden hier die Entwickler von Rega geschickt die Optik und Finanzen.
Doch zurück zum für euch Leser Wichtigeren. Einen harten Netzschalter besitzt der Rega Saturn MK3 links auf seiner Front. Praktisch wie ich finde, da muss man nicht immer hinter dem CD-Spieler rumfummeln, um ihn vom Stromnetz zu nehmen. Die vier rechten Drucktaster sind ebenso selbsterklärend: Play/Pause, Stop, sowie zurück- und vorskippen, das war es dann auch, und mehr nötige Funktionen wüsste ich auch nicht. Und wer mehr benötigt, der greift einfach zur Fernbedienung Solaris, dann gehen auch so Sachen wie Zurück- und Vorspulen der CD wie auch Titelprogrammierung. Ach so, fast vergessen: Nur über die Fernbedienung kommt ihr auch in den Genuss, den Rega Saturn MK3 als D/A-Wandler zu verwenden. Was ich euch auch – soviel vorab – ebenfalls empfehlen kann, schließlich hat a) nicht jeder Verstärker von Rega einen solchen intus, und b) macht der DAC seine Sache wirklich klasse.
Ein Display mit Titel- und Laufzeitanzeige besitzt der CD-Player natürlich auch, in rot, wie das bei Rega so üblich ist. „Initializing“ steht dort geschrieben, wenn man eine CD ein-, oder vielmehr auflegt. Warum das so sein mag? Mein erster Verdacht: Roy Gandy möchte dem Hörer das Erlebnis von Vinyl ermöglichen. Doch falsch gedacht, er mag keine CD-Schubladen, die sind ihm ob deren Wackeligkeit ein Graus. Und eine anständige stabile Lade zu konstruieren überlässt er dann doch lieber den Herstellern, die für so einen Dreher meistens 5-stellige Summen verlangen. So, also jetzt mal rein mit der CD. Dazu müsst ihr den Deckel – der sich dabei wie von Geisterhand anhebt – nur nach hinten schieben, und schon liegt das reine CD-Laufwerk, vor euch. Solltet ihr den Silberling eingelegt haben, und nichts dreht sich, hilft die Taste CD/DAC auf der Fernbedienung weiter. Ihr müsst euch also entscheiden, ob ihr die Player- oder DAC-Funktionen des Saturn MK3 nutzen wollt. Ach so, für den, der gerne rumspielt, gibt es auch noch fünf verschiedene Filter, die allerdings lediglich im DAC-Betrieb auswählbar sind.
An Digital-Eingängen bietet der Rega Saturn MK3 einiges an, gewandelt wird mit zwei Wolfson WM7842, die mit einer PCM-Samplingrate – DSD bleibt außen vor – bis 24 Bit / 192 kHz nicht mehr die neueste Technik, aber klanglich immer noch erste Sahne sind. Galvanisch getrennt ist ein USB-B Eingang mit dabei, praktisch für Computer-HiFi oder auch in der Zuspielung von einem Musikserver. Optisch und koaxial geht es jeweils zweimal rein in den DAC. Was mich ein wenig verwirrt: es geht auch digital wieder raus, und das obendrein auch noch direkt aus dem CD-Laufwerk, nun denn… Als wesentlich wichtiger, und wohl auch in den meisten Fällen verwendet, erachte ich die analogen Cinchausgänge.
CD-Player Rega Saturn MK3 – Technische Daten
- CD/DAC-Spieler/CD Toplader
- DAC und Ausgangsverstärker mit 2* Wolfson WM 8742
- Aufwendige Stromversorgung mit Ringkerntrafo
- MP3- und WMA-fähig
- Integrierter DAC mit je 2* koax. / opt. Digitaleingang
- Asynchroner USB Eingang 24 bit / 192 kHz
- Fünf verschiedene Digitalfilter für die Wiedergabe wählbar
- Analogausgang
- Koax. Digitalausgang
- Solaris Systemfernbedienung im Lieferumfang
- Bei einer verwendeten Regalhöhe ab 18 cm kann die CD Lade komplett geöffnet werden
- Erhältliche Farbvariante: schwarz
- Größe: 43,0*32,0*8,2 cm (b*t*h)
- Größe bei offener CD-Lade: 43,0*35,0*17,0 cm (b*t*h)
- Gewicht: 9,7 kg
CD-Player Rega Saturn MK3 – Klang
Zärtlich angespielt ertönen beim jazzigen „A Year“ vom Emil Brandqvist Trio die ersten Klavieranschläge. Sie erscheinen mir nicht ganz so hell wie bei meinem eigenen CD-Spieler, der Rega Saturn MK3 setzt damit seine eigene sympathische klangliche Duftmarke. Gut zu hören ist für mich dabei das Spiel der mit Filz bezogenen Klöppel auf den stählernen Saiten des großen Flügel. Punktuell taucht ein Kontrabass auf, den der Saturn MK3 kräftig, aber dennoch präzise abbildet. Wie ein Leitfaden zieht sich während des ganzen Stücks ein dezentes Geklöppel von Schlagstöcken auf dem Becken. So etwas dauerhaftes kann einem schon Mal auf den Keks gehen, untermalt in diesem Falle jedoch das sparsam arrangierte Stück.
Etwas experimenteller geht es dann bei Petros Klampanis zu. Für so manchen mag „Enteka“ vom Album Tora Collective too much Free Jazz sein. Doch wer so wie ich seit vielen Jahren die griechischen Inseln bereist, dem kommt diese Art der Musik sehr bekannt vor, hat dieses Lied doch auch sehr viele volkstümliche Melodien in sich. Ein witziges Detail für einen CD-Player: Anfangs hört sich dieser Titel wie ein anlaufender Plattenspieler an, und genau so endet er auch.
Auch hier mit dabei ist ein Piano, das jedoch nicht, wie beim Namensgeber der Band zu befürchten wäre, rumklimpert, sondern sich leicht und locker durch die Komposition zieht. Als sehr angenehm empfinde ich das weiche und geradezu zärtliche Ein- und Ausschwingen nicht nur des Beckens, bei der Klarinette ergeht es mir ebenso. Doch auch mit der mich bezaubernden Stimme der Sängerin Areti Ketime entzückt mich der Rega Saturn MK3 auf seine ihm eigene Art und Weise. Dabei ist der englische CD-Player sogar in der Lage, mir zumindest einen Teil des griechischen Gesangs verständlich zu machen, was ja nun wirklich keine einfache Aufgabe ist!
Immer eine sichere musikalische Bank für mich ist Katie Melua, hier und heute mit „14 Windows“ aus Love & Money. Hier und heute ist sie endlich mal angenehm mikrofoniert und ohne unangenehme harsche Spitzen, womit sie mich noch mehr verzaubert als bisher. Doch auch der Rega Saturn MK3 trägt seinen Anteil an der elfenhaften Stimme; obwohl sie sehr klar und verständlich singt, bleibt ihr Schmelz erhalten. Doch ich schwelge nicht nur in der Stimme der Dame mit den Kulleraugen, sondern auch in der räumlich ausladenden Ballade.
Da der Rega Saturn MK3 neben seiner Funktion als CD-Spieler mit seinen vielen digitalen Eingängen auch als D/A-Wandler dient, wechsle ich das Medium und führe ihm die digitale Feinkost auch per USB-B zu. Als Quelle dazu dient der Musikserver Innuos ZEN MK III. Leicht und luftig schweben bei „Quem De Mera“ von Mariza die Gitarrenklänge, und auch bei den Klangfarben hält sich der DAC des Saturn MK3 nicht zurück. Dies schließt auch die Stimme der Sängerin sowie das sorgsam arrangierte Orchester mit ein. Im weiteren Verlauf kommen noch Streicher hinzu. Wiederholt fällt mir auf, dass der Rega trotz der reichhaltigen Colorierungen nichts verschmiert. Sollte sich also jemand mal eine reine Streaming-Bridge zulegen wollen, muss er nicht gleich auch noch in einen neuen D/A-Wandler investieren, da der Saturn MK3 das ganz famos gleich mit erledigen kann.
Angenehm ruhig beginnt Ellie Goulding mit „Dead In The Water“. Doch darum geht es mir gar nicht, viel interessanter finde ich, wie der Rega Saturn MK3 mit der Breiten- und Tiefenstaffelung wohl umgehen mag. Und dies macht er sehr überzeugend, wie ich finde. Basierend auf dem brummelig trockenen Synthiebass kommt die elektronisch aufgehallte Ellie mitten vor mir ins Spiel, etwas später erscheint von leicht rechts der märchenhafte Chor. Wiederum mittig erscheinen aus dem Hintergrund die Geigen und breiten sich dann auf mich zuspielend aus. Das Ganze endet dann in einem wunderbaren, mich umgreifenden Spektakel, mit dem ich den Test des CD-Spielers dann ausklingen lasse.
CD-Player Rega Saturn MK3 – Fazit
Mit dem Rega Saturn MK3 erwirbt der Musik-Freund neben einem sehr solide gebauten CD-Player auch einen D/A-Wandler mit vielen digitalen Eingängen. Der DAC für sich ist mit seinem plastischem und euphonisch ausgerichtetem Klangbild schon klasse. Dies ist auch in den unteren Lagen voller Kraft und bleibt dabei in allen Lagen klar und sauber verständlich. Bei der Feinauflösung ist der Saturn MK3 nicht auf ein Maximum gezüchtet, er bevorzugt eine gefühlvolle Art und verwöhnt den Hörer lieber genussvoll mit klar verständlichen Mitten. Einen hervorragenden CD-Player mit Toplader-Laufwerk bekommt der Käufer dann quasi als Dreingabe dazu.
Im Test
CD-Player mit D/A-Wandler
Rega Saturn MK3
Preis 2.600 Euro
Farbe: Schwarz
Größe: 43,0*32,0*8,2 cm (b*t*h)
Gewicht: 9,7 kg
Vertrieb
TAD-Audiovertrieb GmbH
Rosenheimer Straße 33
83229 Aschau
Tel.: +49 8052 – 9 57 32 73
Mail: hifi@tad-audiovertrieb.de
Web: www.tad-audiovertrieb.de
Mitspieler im Test
Quellen digital – Netzwerkspieler Atoll ST 300 Signature, CD-Spieler Cambridge Audio 851C, Musikserver Innuos ZEN MK.III
Quellen analog – Plattenspieler Rega Planar 6 mit MC-Tonabnehmer TAD Excalibur Black, Sonoro Platinum mit Ortofon 2M Red, Phono MM- & MC Verstärker Trigon Vanguard III
Verstärker – Vollverstärker Rega Aethos, Streaming-Verstärker Bluesound POWERNODE
Lautsprecher – Standlautsprecher LUA Con Espressione, Subwoofer REL R 505, Standlautsprecher quadral SIGNUM 70, Standlautsprecher Monitor Silver Audio 200 7G
Kopfhörer – Offener Kopfhörer Focal Clear, Kopfhörerverstärker Divaldi AMP-02 mit Phono MM- & MC Stufe
Zubehör – Lautsprecherkabel Supra XL Annorum. XLR- und Cinchkabel Fadel Art Pro Link, Lautsprecherkabel in-akustik LS-804 AIR DIY, Stromkabel Supra LoRad 2.5, Netzleiste PS Audio Dectet, Powergrip YG-1 Netzfilter, HiFi-Switch NuPrime Omnia SW-8, LAN-Kabel Supra Cat8 & Wireworld Starlight
Bei uns im Test aus dem Hause Rega
- Zu Besuch bei: Rega Research & Mastermind Roy Gandy in Southend On Sea
- HiFi Vollverstärker Rega Elex MK4 mit DAC & Phono-MM
- High End Phono-Vorverstärker Rega Aria MK3 MM/MC
- High End Vollverstärker Rega Aethos in der 4.000 Euro Klasse
- HiFi Komplettanlage REGA SYSTEM ONE™
- Plattenspieler Rega Planar 8 mit TAD Excalibur Platinum
- Plattenspieler Rega Planar 6 mit TAD Excalibur Black
- Plattenspieler Rega Planar 3 mit TAD Excalibur Green