Die Jahre 2020 und 2021 waren in der allgemeinen Wahrnehmung von der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Schutz- sowie Vorsorge-Maßnahmen geprägt. Verbunden mit großen Einschnitten für alle in das soziale Leben, aber auch für viele mit (erheblichen) finanziellen Einschnitten oder Unsicherheiten sowie seelischen Belastungen. 2022 ließ uns mit dem Gefühl starten, die Pandemie in den Griff zu bekommen und in ein hoffnungsvolleres Jahr zu starten – bis der Krieg in der Ukraine bereits Ende Februar den Optimismus überschattete. Die Corona-Maßnahmen lockerten sich und ein diesbezüglich unbeschwerter Sommer sorgte für eine Verschnaufpause, bis uns zum Ende des Jahres die wirtschaftlichen Folgen des Krieges merklich eingeholt und belastet haben. Das Jahr 2022 war also politisch und wirtschaftlich erneut ein schwieriges und keinesfalls das erhoffte sorglose Jahr.
Wir sind ja eigentlich ein HiFi-Magazin und keine Polit-Gazette, aber man kann einfach nicht auf das hinter uns liegende Jahr zurückblicken, ohne diese Umstände in Betracht zu ziehen und diese auch auszusprechen. Viele von uns beschäftigt das und für viele von uns hat es Einfluss auf das Business und auf das Hobby HiFi-, High End und Musik. Glücklicherweise gab es neben dem Schatten auch wieder viel Licht – zumindest am Ende des Tunnels. Wesentlich dazu beigetragen haben die vielen Veranstaltungen, die anno 2022 wieder möglich waren. Bedingt durch die Unsicherheit und Zurückhaltung zum Ausklang der Kontaktbeschränkungen zu Jahresbeginn drängelten sich viele Termine in der zweiten Jahreshälfte, so dass die HiFi-Szene gefühlt zum fahrenden Völkchen wurde, das (gefühlt) jedes Wochenende in einer anderen Stadt gastierte. Trotz allen Aufwandes und Stress war es schön, sich einfach wiederzusehen, persönlich miteinander zu sprechen, zu essen, etwas zu trinken. Eigentlich war allein diese Tatsache schon DAS Highlight 2022.
Wir HiFi-IFAs haben auch unser Bestes geben, Schritt zu halten, im Takt zu bleiben und von den eng gestaffelten Events zu berichten. So waren wir bei den Norddeutschen HiFi-Tagen in Hamburg, der Highend in München, den Süddeutschen HiFi-Tagen in Stuttgart, den Mitteldeutschen HiFi-Tagen in Leipzig und last but not least den Deutschen HiFi-Tagen in Darmstadt, um einen Überblick zu bekommen, Kontakte zu pflegen und zu knüpfen sowie für euch zu berichten. Ein strammes Programm, aber eben auch sehr schön. Wir möchten ein herzliches Dankeschön an die Veranstalter los werden, die sich mächtig ins Zeug gelegt haben, um den Ausstellern und Besuchern attraktive Veranstaltungen zu bieten.
Ganz persönlich, ganz durch die individuelle Brille betrachtet, unabhängig vom HiFi-IFAs-Hammer, hatten wir auch 2022 an allen Reviews Freude, die wir im vergangenen Jahr für unsere Leser durchführen durften. Deshalb haben wir nachfolgend bewusst nochmal ein paar Geräte stellvertretend heraus gesucht, die uns Spaß gemacht haben, die wir aber nicht mit einem IFAs-Hammer gekürt hatten. Danke also allen Herstellern und Vertrieben, die uns 2022 mit spannenden Testgeräten versorgt und uns unterstützt haben.
An dieser Stelle möchten wir auch Fritz I. Schwertfeger herzlich danken, der spannende Reviews zu unserem Portfolio 2022 beigetragen hat. Ein lieber Dank gilt auch Victoriah Szirmai die uns mit ihrem musikalischen Sachverstand das Jahr über mit viel Herzblut begleitet, ausgewählte Neuerscheinungen beleuchtet sowie spannende Festivals besucht und davon berichtet hat. Danke also euch beiden, dass ihr für uns nicht nur die Ohren sondern auch den Bleistift gespitzt und in die Tasten gegriffen habt.
Wir wünschen unseren Leser*innen und Freund*innen unseres Blogs einen guten Rutsch in ein gesundes und friedliches Jahr 2023 mit viel Freude und Musik.
Liebe Grüße von den HiFi-IFAs, Bernd und Falk
Highlights Bernd
Buchardt Audio I150 – Class-D Vollverstärker mit D/A-Wandler & Raumeinmessung
Von Buchardt Audio hatten wir bereits tolle passive sowie aktive Regallautsprecher bei uns zum Test. Als passende und für uns überraschende Ergänzung schickten uns die pragmatisch denkenden Dänen einen Vollverstärker mit Raumeinmessung zum Test. Natürlich mit D/A-Wandler, Bluetooth 5 inklusive aptX-HD sowie für alle Fälle noch einem Analog-Eingang. Das ist jetzt nicht unbedingt das, was man von einem bisher klassischen Lautsprecherhersteller wie Buchardt Audio so erwartet. Und umso größer die Überraschung: Der Coup ist gelungen!
Fazit: Gleich mit ihrem ersten Vollverstärker, dem Buchardt Audio I150, haben die Dänen einen veritablen Coup gelandet. Neben dem eleganten Design überzeugt er mit seinen inneren Werten. Mit dem gelungenen Room-EQ hilft er bei Bedarf problematischen Räumen auf die Sprünge. Das Sahnestück in diesem Class-D Verstärker ist jedoch die Hypex NCore® Technik. Durch diese ist das komplette musikalische Geschehen bestens durchhörbar und dennoch einem Class-A Amp ähnlich sehr geschmeidig.
Zum Test: Buchardt Audio I150 – Class-D Vollverstärker mit D/A-Wandler & Raumeinmessung
Hybrid-Verstärker Vincent SV 228 mit DAC & Bluetooth
Gibt es mittlerweile über 25 Jahre, den HiFi-Hersteller Vincent. Hätte man mir ja auch mal sagen können, irgendwie sind die immer an mir vorbeigezogen. Im Gegensatz zu Falk, der besaß die fetten Mono-Endstufen SP 991 plus. Nun denn, viele schwärmen von Vincent, und nach dem Test des Hybrid-Vollverstärker SV 228 bin auch ich überzeugt.
Fazit: Der Hybrid-Vollverstärker Vincent SV 228 weist mit seinen VU-Metern ein wunderbar klassisches Design auf. Neben den klassischen Analogeingängen ist ein DAC mit Digitaleingängen sowie Bluetooth V5 dabei. Klanglich eigenständig ist der Amp auf der klar strukturierten sowie leicht kernigen Seite angesiedelt und hat die angeschlossenen Lautsprecher auch im knackigen Bass hervorragend im Griff. Obwohl er einen eher klaren Klang-Charakter hat, lässt es der Vincent es an fein abgestuften Klangfarben nicht fehlen. Auch in Raum und Tiefe lässt der SV 228 den Hörer weit hineinblicken. Eine weitere schöne Eigenschaft des Vincent, er zwingt dem Lautsprecher seinen Klangcharakter nicht auf, sonder harmonisiert sich mit ihm.
Zum Test: Hybrid-Verstärker Vincent SV 228 mit DAC & Bluetooth
HiFi-Komplettanlage +AUDIO THE+RECORD PLAYER mit Plattenspieler & Lautsprechern
Vinyl boomt, Bluetooth steht dem nicht nach, und Retro ist auch mal wieder in. Das alles bekommt +AUDIO mit seiner HiFi-Komplettanlage THE+RECORD PLAYER unter einen Hut. Natürlich mit integrierten Lautsprechern. In ähnlicher Form, dann noch mit integriertem Tapedeck, gab es so etwas auch bei meinen Großeltern, deren Alter erreiche ich so langsam erreiche. Um es mit den Worten von Steely Dan zu sagen: „Do it again“!
Fazit: Retro und Moderne vereinen sich in der HiFi-Komplettanlage THE+RECORD PLAYER von +AUDIO. Aufstellen, Stecker rein und Musik hören ist das Konzept der gute Laune Kiste. Ein Plattenspieler, analoge und digitale Eingänge wie auch Bluetooth runden das Ganze ab. Dies macht die moderne Musiktruhe zu einem attraktiven Angebot für Menschen, die mit wenig Aufwand gut Musik hören möchten.
Zum Test: HiFi-Komplettanlage +AUDIO THE+RECORD PLAYER mit Plattenspieler & Lautsprechern
Schlanke Standlautsprecher Monitor Audio Silver 200 7G
„Obwohl die Lautsprecher von Monitor Audio offensichtlich ihre Qualitäten haben, fliegen sie in der öffentlichen Wahrnehmung doch oft unter dem Radar. Viele Hörer kennen die britische Marke mehr vom Hörensagen, als dass sie diese selber unter die eigene Hörlupe genommen haben. Schade drum, wie wir finden.“ So meine kurze und bündige Einleitung zum Test der Standlautsprecher. So etwas lässt sich ja ändern. Und drum hier noch mal im Rückblick 2022: „Play It Again“.
Fazit: Die schlanken Monitor Audio Silver 200 7G überzeugen in Optik wie auch Haptik. Klanglich gehören die Standlautsprecher zu den klar und sauber agierenden Gesellen, die neutral und strukturiert aufspielen. Der Übergang zwischen den einzelnen Chassis ist bruchlos und nicht hörbar. Zu guter Präzision und qualitativ hochwertiger Feinauflösung kommt eine glaubwürdige Raumdarstellung. Ein Tipp sind die Briten für normal große Wohnzimmer, in die sie sich klanglich gut integrieren und optisch unauffällig eingliedern.
Zum Test: Schlanke Standlautsprecher Monitor Audio Silver 200 7G
Highlight Fritz
iFi audio xDSD Gryphon – MQA-DAC & Kopfhörerverstärker mit Bluetooth
Wenn ein HiFi-Hersteller wie iFi audio seinen Bluetooth-fähigen MQA-DAC & Kopfhörerverstärker nach dem Gryphon, dem mythologischen Greif benennt, dann geschieht das sicher nicht zufällig. Denn der Gryphon, ein mystisches Wesen aus der Antike, vereint den Löwen und Adler somit Land und Luft. So bildet so er eine herrschaftliche Erscheinung, welcher der antiken Sage nach Schätze und Reichtümer bewacht.
Fazit: Der iFi audio xDSD Gryphon zeigt mühelos kostengünstigeren, aber nicht minder selbst beeindruckenden Kopfhörerverstärkern und DACs wie dem iFi audio hip-dac2 ihre Grenzen auf. Handlich und kompakt, dank ausdauerndem Akku auch unterwegs lange einsetzbar ist er aufgrund seines wertigen Äußeren auch allerorts mehr als nur vorzeigbar. Dabei Update- und somit Zukunftsfähig sollte er auch anhand seiner hochwertigen Bauteile für lange anhaltende Spielfreude sorgen. Wer wert auf Bluetooth setzt, dürfte über die weitreichenden Codec-Unterstützung erfreut sein, dass darüber hinaus auch gerade hier eine Update-Fähigkeit besteht, ist ebenfalls ein Pluspunkt. Vielseitig zeigt sich der iFi Audio auch bei seinen Anschlussmöglichkeiten, ganz gleich ob analog oder digital. Seine klanglichen Fähigkeiten, die individualisierbaren Spielraum belassen, spiegeln hohen Aufwand und Ingenieurskunst wieder, die mit dem Schwerpunkt auf akkurater Transparenz bei lebendiger, natürlicher Charakteristik auf natürliche Musikalität abzielt. Dieses Kunststück gelingt dem iFi xDSD Gryphon derart gut, dass man ihn jedem Kopfhörer-Aficionado nur wärmstens empfehlen kann
Zum Test: iFi audio xDSD Gryphon – MQA-DAC & Kopfhörerverstärker mit Bluetooth
Highlights Falk
High End Kompaktlautsprecher Diapason Adamantes V –
Wohlklang aus dem Diamond Like Cabinet
Die italienischen Regallautsprecher Diapason Adamantes V treten mit rund 5.700 Euro in einer ambitionierten Preisklasse an, die klanglich eine entsprechende Erwartungshaltung weckt. Dieser werden sie mühelos gerecht. Neben der hohen Musikalität überraschte mich das mächtige Volumen, mit der die Pretiosen aufspielten. Für mich persönlich war neben dem Klang, den man ja auch mit geschlossenen Augen genießen kann, die Anmutung des groß facettierten Gehäuses wie auch die Haptik des Walnuss-Vollholzes eine zusätzliche Freude, die schon beim Betreten des Hörzimmers wirkte, noch bevor der erste Ton erklang.
Fazit: Die Diapason Adamantes V um 5.700 Euro punkten mit ihrem facettierten Massivholzgehäuse schon im unbespielten Zustand. Die Anfassqualität des Holzes ist klasse und das geometrisch ungewöhnliche wie handwerklich liebevoll gefertigte Gehäuse bereichert in seiner Erscheinung nicht nur das Musikzimmer sondern auch Lebensräume, in dem die Musik auch mal die zweite Geige spielen darf. Dem kantigen Äußeren zum Trotz nähern sich die Kompaktlautsprecher klanglich eher der gefälligen Erscheinung des Canaletto Walnuss. Der Sound ist geschmeidig und dabei trotzdem detailliert. Stimmen und natürliche Instrumente scheinen deshalb ihre Domäne, aber der Bass kommt satt und der Sound hat ein überraschendes Volumen, was zudem eine gute Bühne erzeugt. So nehmen es die Diapason mit jedem Genre auf und liefern eine Darbietung, bei der der Hörer gerne entspannt verweilt, Bekanntes mit Vorfreude genießt und Neues ausprobiert.
Zum Test: High End Kompaktlautsprecher Diapason Adamantes V – Wohlklang aus dem Diamond Like Cabinet
Highend Kopfhörer FOSTEX TH900 mk2 & Special Edition – Perlweißchen und Rosenrot
Ich bin ja immer vom Handwerk angetan. Mein erstes Exponat hat ja schon einen dezenten Hinweis darauf gegeben. Mit den FOSTEX TH900 mk2 und seiner Special Edition durfte ich zwei weitere Vertreter dieser Gattung in den Hände halten. Die Hörmuschelschalen von Perlweißchen und Rosenrot – wie ich sie im Spaß aber respektvoll nannte – waren mit einer aufwändigen, vielschichtig aufgetragenen Urushi-Lackierung beschichtet, die Teil des japanischen Kunsthandwerks ist und damit auch eine Verneigung von FOSTEX vor der Kultur ihrer Heimat. Klanglich machten mir die FOSTEX schon Spaß, in den Händen gehalten gab es noch einen kleinen Bonus und einen Hauch von Luxus dazu.
Fazit: Der japanische Spezialist FOSTEX und sein deutscher Vertrieb Mega Audio haben ihr Standbein im Professional Audio. PA setzt der Interessent leichtfertigerweise gerne mit Direktheit, werkzeuggleichen Tugenden und im Alltag womöglich mit einer schonungslosen Ehrlichkeit gleich, mit der – Achtung, plakatives Klischee – der gern in Plüsch gehüllte HiFi-Fan erstmal klar kommen muss. Der FOSTEX TH900 mk2 zeigt sich vielschichtiger. Er spannt gekonnt den Bogen zum HiFi. In seiner äußeren Erscheinung kombiniert er optische Leichtigkeit mit handwerklicher, japanischer Tradition.
Der ausgewogene Klang lädt zum entspannten Hören ein, bei dem man gerne die Zeit, aber auch sein Hör-Instrument vergisst. Der TH900 mk2 ist kein Schönfärber, sondern ein Chronist, der den Hörer präzise und stimmungsvoll am Musikgeschehen teilhaben lässt. HiFi-IFAs-Testergebnis-FOSTEX-TH900mk2-SE-pearlwhite-Kopfhoerer-5-6Die perlmutweiße Special Edition mit maßvoll dosiertem Anniversary Audio Tuning bleibt der Klangcharakteristik treu, nimmt dem Klangbild aber etwas Wärme und spendiert dafür piekfein herausgearbeitete Details und ein Schluck mehr Offenheit. Lautet dann die entscheidende Frage „Perlweißchen oder Rosenrot?“, heißt die Antwort: in welchen der beiden Over-Ear-Zwillinge sich der Musikfreund verlieben wird, ist letztendlich keine Frage des Kopfes, sondern des Herzens. Wie im richtigen Leben.
Zum Test: Highend Kopfhörer FOSTEX TH900 mk2 & Special Edition – Perlweißchen und Rosenrot
Antipodes Audio OLADRA State-Of-The-Art Musikserver und Player
Wenn man über Luxus spricht, dann ist es sicherlich nicht ganz unberechtigt, einen Musiksrver zum Preis von 25.000 Euro in diese Kategorie mit einzuordnen. Denn Luxus muss man sich erst einmal leisten können – aber auch dürfen. Deshalb vertreten wir auch den Standpunkt, dass man dafür selbstverständlich auch etwas Herausragendes geboten bekommen muss. Und das ist Antipodes Audio mit dem OLADRA ohne Wenn und Aber gelungen: ein herausragender, fantastisch spielender Musikserver und Player, der auch auf dem HiFi-Möbel mit seinem skulpturellen Gehäuse eine gute Figur macht. Für mich ein Highlight 2022.
Fazit: Der Antipodes Audio OLADRA gehört zu den besten Musikservern, die ich bis dato gehört habe. Punktum. Klanglich ein absoluter Hammer! Mit einem Preis von 25.000 Euro ist der Neuseeländer allerdings auch in einer Preisregion unterwegs, die zu Recht eine hohe Erwartung weckt. Dabei wird der solvente HiFi-Fan, der bereit ist in die State-of-the-Art-Technologie zu investieren, nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Der Digitalspezialist, der die Funktionen des Servers, Players und Signalwandlers mit hochpräziser Clock in einem höchstsoliden Gehäuse mit kurzen Signalwegen vereint, erfüllt seine Aufgabe, das Beste aus der digitalen Kost heraus zu holen, mit Bravour. Der D/A-Wandler, der den Datenstrom des OLADRAs empfängt, bekommt eine Grundlage, aus der er ein hohes Maß an Natürlichkeit, Transparenz und Räumlichkeit abschöpfen kann. Bei der Wirkung auf die Musik kommt mir immer als erstes der Begriff der Authentizität in den Sinn, die ich als sehr begeisternd empfunden habe. Wer den OLADRA einmal gehört hat, mag ihn ungern missen. Zumal die elegante, skulpturelle Gestalt des monolithisch wirkenden Gehäuses auf dem HiFi-Rack auch eine gute Figur macht, wenn mal keine Musik spielt.
Zum Test: Antipodes Audio OLADRA State-Of-The-Art Musikserver und Player
Streaming Bridge NuPrime Stream9 um 1.000 Euro – Wer kann dazu schon Nine sagen?
Wer eine technisch ausgeklügelte Datendrehscheibe sucht, die neben Streaming – mit oder ohne Kabel – und Bluetooth auch noch weitere digitale Verbindungen TOSLINK und RCA verwalten und dann auf TOSLINK, AES/EBU, RCA und sogar i2s im auswählbaren Takt auf die Reise zum Digital/Analog-Wandler schicken kann, der wird beim Digitalspezialisten NuPrme mit dem Stream9 fündig. Ein spannender und vielseitiger Player für Digital-Fans.
Fazit: Der NuPrime Stream9 ist mit seinen digitalen Eingängen, Bluetooth, der DLNA-Netzwerkschnittstelle zum heimischen Musiknetzwerk sowie der integrierten Verbindung zu den gängigsten Online-Musikdiensten eine bestens ausgestattete digitale Schaltzentrale inklusive Lautstärkeregelung und komfortabler Fernbedienung. Egal ob direkt mit digitalen Aktiv-Lautsprechern verbunden oder einem nachgeschaltetem D/A-Wandler mit klassischer HiFi-Anlage im Schlepptau, sorgt der Stream9 für Ordnung auf der digitalen Seite des Signalwegs. Den Hörer versorgt die Streaming Bridge mit flüssigem und in sich stimmigen Sound, der es den nachfolgenden Komponenten ermöglicht, das Beste aus dem Signalfluss heraus zu holen. Der Bass ist dabei fein gezeichnet und dynamisch. Für Freunde eines konsequenten digitalen Datenstrangs ist der NuPrime Stream9 ein ebenso praktischer wie gleichsam musikalischer Helfer in einem schlanken Anlagensetup.
Zum Test: Streaming Bridge NuPrime Stream9 um 1.000 Euro – Wer kann dazu schon Nine sagen?
MUTEC MC3+USB Reclocker, Formatwandler, Masterclock
Digitaltechnik gibt ja immer wieder Anlass zur hitzigen Diskussion. Wenn jemand meint, in einem Kabel werden in der Digitaltechnik eh nur Einsen und Nullen übertragen, dann ist das okay. Wer sich mit der digitalen Datenübertragung in seiner HiFi-Anlage oder seinem Heim-Studio näher beschäftigen will, dem sei der MUTEC MC3+ USB als universell einsetzbares Helferlein ans Herz gelegt. Im kompakten Gehäuse vereinigt er die Funktion eines digitalen Signalwandlers, Reclockers und einer Masterclock. Dabei bietet er Anschlüsse aus dem professionellen und Consumer Bereich und viele Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen.
Fazit: Mit der MUTEC-Kombi aus Taktgenerator und 8-fach Masterclock REF10 SE120 sowie dem Reclocker, Signalwandler und Masterclock MC3+ USB im Signalweg fließt der Klang aus den Lautsprechern wie ein aromatischer Espresso aus einer gut eingestellten italienischen Café-Maschine: sämig fein mit allen Geschmacksnoten und fester Crema. Dabei ist es mit der Musik wie mit dem Café: Das Ausgangsmaterial bleibt das gleiche, aber die akribische Verarbeitung bietet dem Connoisseur beim Konsum den Hochgenuss. Die korrekte Aufbereitung des digitalen Signals wirkt auf das komplette Spektrum der Musik aus, weshalb sich der Erfolg am schnellsten in der Bauchgegend manifestiert, ohne das spontan vordergründige Effekte zu benennen sind. Die Musik klingt korrekter, authentischer. Die räumliche Abbildung wirkt offener und sortierter, die Klangfarben putzen sich schöner heraus. Ebenso verhält es sich mit feinen Details, die helfen, Spannungsbögen zu zeichnen und die Musik lebendig zu machen. Ein lohnenswerter Zugewinn auf ganzer Linie. Im Test-Setup hat hieran der Tausendsassa MUTEC MC3+ USB, der bereits mit eigener hochwertiger Clock ausgestattet ist, als Reclocker und Datenwandler den Löwenanteil. Wer erleben will, welchen Sprung seine digitale Hifi-Kette nach vorne machen kann, ohne dabei das Preis/Leistungsverhältnis aus den Augen zu verlieren, greift zum MC3+ USB um 1.300 Euro. Ein echter Insider-Tipp. Zumal dieser bei Bedarf auch als Masterclock für andere Geräte dienen kann.
Zum Test: MUTEC REF10 SE120 Masterclock und MC3+USB Reclocker – Espresso doppio
BETONart Anti Vibration Panel AVP 4 Audio – Designmöbel USM Haller goes audiophile
Eine pfiffige Idee für designbewusste Menschen, die ihr USM Haller Möbelsystem HiFi-tauglich upgraden wollen, ohne aber die Leichtigkeit der Anmutung durch den Einsatz von Gerätebasen aufgeben zu wollen. BETONart modifiziert USM Böden/Tablare mit dem Antivibration Panel AVP 4 Audio, das dezent und praktisch unsichtbar auf der Unterseite verklebt wird. Die Dämpfung des dünnen Bleches tut nicht nur empfindlichen Hifi-Geräten gut, sondern kann auch empfindsame Ohren schonen, wenn das USM ganz einfach als Tisch genutzt wird.
Fazit: Das Anti-Vibrations-Panel AVP 4 Music von BETONart ist – kurz gesagt – ein Muss für alle designbewussten Musik-Fans, die ihr USM-Möbelsystem in Reinform auch als HiFi-Rack verwenden möchten. Der große Vorteil der Modifikation ist die unsichtbare, direkte Aussteifung und Dämpfung des Original-Bodens/Tablars, so dass die Leichtigkeit des ikonischen USM-Designs erhalten bleibt. Echtes Understatement. Die klanglichen Auswirkungen sind speziell bei der mechanischen HiFi-Komponente Plattenspieler gut nachvollziehbar. Erfahrungsgemäß ist dies auch in unterschiedlichen Ausprägungen bei anderen Gerätschaften zu beobachten. Gemessen an seiner Wirkung und in Relation zum Gesamtinvest in ein USM Haller Möbelsystem – sowie auch der HiFi-Komponenten – ist die Investition in das Anti-Vibration-Panel AVP 4 Music ein klasse Deal, der ab rund 300 Euro pro Stück beginnt. Praktisch: Da die Modifikation auf Böden/Tablare des/der Kunden/in zurückgreift, kann sie sowohl bei Neubeschaffung aber auch im Bestand appliziert werden. Eine pfiffige Idee.
Zum Test: BETONart Anti Vibration Panel AVP 4 Audio – Designmöbel USM Haller goes audiophile
Highlight Victoriah
Festivalbericht be kind
Jahresrückblicke und Critics‘ best ofs gibt‘s zu dieser Zeit wie Sand am Meer. Deshalb hier von mir nicht nur ein professionelles, sondern auch ein ganz persönliches Highlight: das be kind Festival 2022. Das war nicht nur kuratorisch herausragend und damit das für mich beste Festival des Jahres, es hat auch eine ganz persönliche Bedeutung für mich, habe ich doch das erste Mal mit meinem Lieblingsmenschen ganz offiziell zusammengearbeitet: dem Fotografen David. J. Hotz. Die Arbeit mit Nahestehenden, ob Familienangehörigen oder Partnern, ist entweder wunderbar oder ein Graus. Hier war sie ganz wunderbar. Und das Festival, von der Musik über die Location bis hin zum Essen, ganz zu schweigen von interessanten und vor allem netten Menschen, sowieso.
Zu Besuch bei… be kind 2022 in Berlin: Ein Festivalbericht – Königin für vier Tage
Fotos: B. Weber, F. Visarius, David J. Hotz, Fritz I. Schwertfeger