Samstag, 09. November 2024 um 09:58 in Leipzig. Die Mitteldeutsche HiFi-Tage 2024 beginnen in Kürze, wollen die wirklich alle hier rein??? Ja, sie wollen wirklich alle hier rein! Doch der Veranstalter ist eisenhart, noch zwei Minuten, dann öffnen sich die heiligen Hallen des Auerbach Verlag, in denen die HiFi-Messe stattfindet.
Kaum zu glauben, wie es dann ein paar Minuten später im Eingangsbereich aussieht. Auch der Kollege Andreas Eichelsdörfer kann es wohl kaum erwarten! Da verziehe ich mich doch gleich lieber ein paar Etagen weiter nach oben, um zumindest die ersten ein oder vielleicht auch zwei Stunden in Ruhe genießen zu können. Bei dieser Gelegenheit ein kleiner Tipp von mir: mal gegen den Strom schwimmen – also mit dem Rundgang oben anzufangen – macht es manchmal leichter.
Bevor es dann mit dem Bericht vom Samstag losgeht, ein paar Impressionen und Informationen zu den Vorbereitungen am Freitag.
Apropos in Ruhe genießen, das hatte ich am Freitag, nachdem ich mich erfolgreich an der Eingangskontrolle vorbeischmuggeln konnte. Einfach mal schauen, wie die Vorbereitungen der Leipziger HiFi-Messe so ablaufen. Und unseren Lesern möchte ich auch einen kleinen Einblick geben. Dabei erfahre ich von Stefan Goedecke, dass die Vorführräume 50 Wochen im Jahr Büroräume sind. Für die MDHT werden diese dann leergeräumt, und das komplette Mobiliar wird auf einer während der HiFi-Messe verschlossenen Etage verstaut. Respekt!
Da stehen sie nun so rum, die Paletten voller hochwertigem HiFi und High End. Da es nur einen Aufzug hier im Gebäude gibt, hat sich der Veranstalter einen tollen Service einfallen lassen: Die HiFi-Vertriebe und Hersteller können ihre Geräte vor der Messe per Spedition anliefern lassen, und finden diese dann am jeweiligen Hörraum vor. Zurück geht es dann ebenso. Klasse gelöst!
Ein wenig rätselhaft der Blick. Hm, da ist wohl doch noch einiges an Arbeit vonnöten bis Samstag hier bei ELAC. Oder habe ich mich einfach nur verlaufen, und bin im falschen Raum gelandet?
Ganz fachmännisch bei der Ausrichtung mit der Wasserwage, der Dalibor Beric. Da kennt er nix, und schraubt so lange an den Lautsprecherfüßen rum, bis es auch wirklich passt.
Na, beim TAD Audiovertrieb schaut es derweil schon ganz anständig aus. Michael Hülsewische steckt noch die letzten Kabel ein, und dann ist der Aufbau auch schon geschafft.
Auch der Frank Schick ist so gut wie fertig mit dem Aufbau von MoFi und Exposure. Ein letzter prüfender Blick der Ausrichtung der Lautsprecher – dreh mal den rechten bitte noch ein wenig nach links -, und dann ist er auch zufrieden.
Die Jungs von Piega und Rose machen einen entspannten Eindruck. Kein Wunder, sie sind fertig mit dem Aufbau, der Samstag kann kommen. Und ich gehe dann auch mal, damit ich fit bin für die beiden Messe-Tage.
So, nach meinem kleinen Exkurs zur Organisation sowie zum Aufbau der MDHT 2024 geht es dann weiter mit dem Bericht vom Samstag.
AVM brachte unter anderem seinen Streaming CD Receiver CS30.3 (4.000 Euro) und noch zwei Mono-Endstufen AVM MA30.3 (Paar 4.000 Euro) mit nach Leipzig. Womit diese im Bi-Wiring-Betrieb die schlanken Standlautsprecher PMC Fact 8 Signature mit Transmissionline für 12.000 Euro gut im Griff hatten. Praktisch für die Raumanpassung sind die rückwärtigen Bass- und Hochton-Schalter zur Pegelanpassung. Was dem Klang ebenfalls auf die Sprünge geholfen haben dürfte, war der Stromfilter AVM PC 3.3 (4.000 Euro).
Tino Obst vom HiFi-Studio AlterntivAudio aus Lichtentanne führte unter anderem die kompakten Breitbandlautsprecher – Unterstützung erhalten diese von einem Hochtöner – Pier Audio Filante 21 Tubular für 3.200 Euro vor. Ungewöhnlich hoch sind die dazugehörigen Stands, doch diese gehören so mit zum Konzept der Filante 21 Tubular. Interessant ist der doppelte Bassreflex, dabei spielt der obere Reflex auf die senkrecht stehende Röhre unter ihm, welche wiederum knapp über dem Boden einen weiteren Reflexauslass besitzt. Mit dieser Konstruktion soll ein Bassbuckel vermieden werden, und das Gehörte scheint das Konzept zu bestätigen. Mit dabei als treibende Kraft unter anderem der Röhrenverstärker Pier Audio MS-88 SE für 2.800 Euro, sowie als Quellen der CD-Spieler PIer Audio CD-880 SE (Test) für 1.800 Euro sowie der Plattenspieler Unitra GSH-630 „Fryderyk“ (Test) für 3.000 Euro.
Ganz neu beim HVH Vertrieb ist die polnische High End Marke Unitra, hier auf den MDHT 2024 stolz präsentiert von der strahlenden Vertriebsmanagerin Paulina Witas sowie ihrem Kollegen Szymon. Gehört wurde hier mit den Kompaktlautsprechern Unitra ZGB-401 für 3.000 Euro. Die Musike kam vom CD-Player Unitra CSH-801 für 2.200 Euro sowie dem Plattenspieler Unitra GSH-630 „Fryderyk“ (Test) mit Direktantrieb und dem MM-Tonabnehmer Ortofon 2M Bronze für 3.000 Euro. Auch schick: Unitra gewährt einen Einblick in den Direktantrieb sowie den Aufbau des Tonarms, beides übrigens Eigenentwicklungen.
Spielerisch gelöst beim antreibenden Unitra Amp WSH-805 – einem Stereoverstärker mit Dual-Mono-Aufbau für 5.000 Euro – sind die Kipphebel für die Quellenwahl. Klar, händisch lassen sie sich bedienen. Und natürlich auch per Fernbedienung, doch die Show ist, wie die Hebel sich dabei mitbewegen.
Einen Vergleich offener sowie geschlossener Kopfhörer ermöglichte Sennheiser mit dem offenen HD 800S für 1.800 Euro sowie dem geschlossenem HD 820 für 1.640 Euro. Da heißt es dann einfach mal ausprobieren. Mit dem Kopfhörer-Verstärker Sennheiser HDV 820 für 2.200 Euro, der einen integriertem D/A-Wandler besitzt, geht das einfach und ruckzuck, da er verschiedene Ausgänge in Form von Klinke und XLR mitbringt. Als Quelle kam hier ein Technics SL-G700 Netzwerk & CD/SACD-Player (Test) zum Einsatz.
Noch relativ neu auf dem Markt ist der High End Audio Vertrieb nortus Audiotronic aus Wörth am Rhein. Bernd Dietz brachte die Kompaktlautsprecher Audiosolutions Figaro BL2 mit, die je nach Lackierung ab 4.450 Euro zu haben sind, eine Besonderheit ist bei ihnen eine Art Minihorn im Hochtonbereich. Horntypisch war der Klang aufgrund seiner Größe natürlich nicht, locker, fluffig und leicht war das Gehörte, angenehm ausgewogen und mitnehmend. Nun denn, auch der gerade laufende Röhrenverstärker Cayin Jazz 80 für 2.200 Euro – der Trigon EXXCEED AMP für 5.500 Euro legte gerade ein Päuschen ein – dürfte an diesem Klangbild seinen Anteil gehabt haben. Die Quelle war ein Cambridge Audio CXN 100 für 1.050 Euro.
Also da komme ich mir manchmal schon vor wie bei der Geschichte mit dem Hasen und dem Igel, wer war zuerst da? Timo Klingelhöfer aus Karlsruhe sowie Thomas Fiek aus Meerane treffen wir HiFi-IFAs auf fast jeder High End Messe an, zuletzt auf den FHT 2024 in Frankfurt. Und erstmalig mit bei uns im Bild rechts Bernd Dietz von nortus Audiotronic.
Hereinspaziert auf den MDHT 2024 hieß es auch bei Dual, deren Plattenspieler Klassiker im wahrsten Sinne des Wortes sind. Auch meine Wenigkeit besaß in ihrer Jugendzeit einen solchen. Pflegen und restaurieren lassen sich auch die älteren Modelle, so gut wie alle Unterlagen hat Dual dafür auf seiner Homepage eingepflegt, wie ich im Gespräch erfahren durfte. Ältere Dual-Plattenspieler repariert übrigens Alfred Langer www.dualfred.de in Kiefersfelden.
Doch auch die neuen Zeiten gehen an dem Hersteller nicht vorbei. Konnte man hier auf den ersten Blick nicht hören, ging es auf den zweiten doch, und zwar beim Dual CS 529 mit integrierter Phonostufe sowie per Bluetooth, praktisch.
Und nochmal Dual Plattenspieler, genau einen Raum weiter bei Armin Kern. Dieser – also der Dual – lief am Creek 4040A (Test) für 1.000 Euro, dem als Spielgefährte auch der CD-Player Creek 4040CD (Test) für ebenfalls 1.000 Euro zur Seite stand. Passend zur Raumgröße hatte Armin die kompakten Epos ES-7N für 2.000 Euro ausgewählt. Und auch klanglich passten die Komponenten gut zusammen. Etwas weiter unten im Rack etwas versteckt noch der Spannungsoptimierer Isotek V5 Elektra (Test) für 1.600 Euro.
Hereinspaziert Leute und nicht in der Türe stehen bleiben, der Gang ist eh proppenvoll! Einfach hinsetzen und hören, tut nicht weh. Deshalb seid ihr doch da!
Ein sichtlich vergnügter Bernd Hömke lädt ein in seinen Raum. Wie so oft dabei der Plattenspieler Michell Gyro SE (6.475 Euro) inklusive T8 Rega-Tonarm mit dem Tonabnehmer Cusis E sowie der Phono-Verstärker Manley Oasis für 5.150 Euro. Auch die Kompaktlautsprecher Harbeth P3ESR XD (ab 3.150 Euro) waren mit dabei, dieses Mal jedoch ohne den aktiven Subwoofer Harbeth Nelson. Auch der Vorverstärker und die Monoendstufen von Manley fehlten dieses Mal. Machte aber nix, neu für mich, und auch neu bei Input Audio, der Mistral Vollverstärker für 4.150 Euro. Auch für ein viertel Verstärkerpreis spielte die Kombi Billie Holiday und deren Songs For Distingue Lovers ganz vorzüglich ab.
Wo Dual, da auch Thorens, oder? Also fanden sich auch deren Klassiker, oder vielmehr deren neueste Exponate in Leipzig auf den MDHT 2024. Gut beraten von Gunter Kürten und Jürgen Wolters natürlich. Mit im Gepäck hatten die beiden auch den exklusiven EMT 928 MKII, der inklusive Tonarm für knappe 17.000 Euro erhältlich ist. Inklusive der Akku-Stromversorgung natürlich.
Irgendwie war das hier und heute wohl die Plattenspieleretage für mich. Zusammengetan hatten sich in diesem Raum Clearaudio und ELAC sowie SPL. Nils Hoelscher führte den Clearaudio Concept Signature, der je nach Ausführung mit Tonarm und Tonabnehmer von 2.500 bis 4.100 Euro reicht, die auf Wunsch erhältliche Clearaudio Professional Power kostet dann nochmal 590 Euro. Den Phono-Vorverstärker Clearaudio Balance V2 gilt es dann für 3.100 Euro zu erwerben. Über den Vorverstärker SPL Director Mk2 (Test) mit D/A-Wandler für 3.500 Euro und die Stereo-Endstufe SPL Performer s1200 (Test) für 6.500 Euro ging es zu den Kompaktlautsprechern Elac Concentro S503.2 für 7.000 Euro. Summa summarum war die High End Anlage kein Schnäppchen, doch das LP-Live-Album „In Wien“ von Reinhard Mey entschädigte nicht nur meine Ohren. Und die Qualität der Aufnahme, und vor allem auch der Texte und der Stimme des Barden war für mich ein Highlight hier auf den Mitteldeutschen HiFi-Tagen in Leipzig.
Eine coole Optik im neuen Markendesign hatte Sonoro mit dem Auftritt in Leipzig. Doch auch das Gehörte passte. Und bezahlbar noch dazu. Zum Zeitpunkt meines Besuchs liefen die Standlautsprecher Grand Orchestra (Test) für 2.000 Euro. Dies natürlich am hauseigenen CD-Streaming-Verstärker Maestro Quantum (Test) für ebenfalls 2.000 Euro. Also Tracy Chapman mit „The Love That You Had“ kann auch über eine günstige HiFi-Anlage den Ohren viel Freude bereiten.
Im HiFi-Rack mit dabei in Leipzig der neue Plattenspieler Sonoro Platinum Automatic EAS für 700 Euro. Der Unterschied zum bekannten Platinum liegt in der Endabschaltung, die es erstmalig bei Sonoro gibt und auf Nachfrage der Kunden implementiert wurde.
Dass die Amerikaner Subwoofer bauen können, dürfte jedem halbwegs bekannt sein. Dass SVS nun auch in Standlautsprechern macht, ist mir dagegen neu. Mit den SVS Ultra Evolution Pinnacle für 6.000 Euro stand nun ein „Pärchen“ vor mir. Ein Accuphase E-800 für 15.500 Euro heizte den beiden ein, nachdem er die Digitalis vom Bluesound Node übernommen hatte. „Hedegaard“ von Ratchets lief, das war dann Inferno pur. Doch nicht zum Weglaufen, sondern fasziniert von dem gewaltigen und trockenen Bass. Die Subwoofer – ganz unten im Bild der SVS PB-17 Ultra Revolution für 4.200 Euro – liefen übrigens nicht mit.
Aus unserem Nachbarland Frankreich die recht neuen aktiven und kabellosen – was den Signalweg betrifft – betriebenen Streaming-Lautsprecher Focal Diva Utopia für 35.000 Euro. Also sozusagen eine etwas exklusivere All-In-One-Anlage. Mit ihm verbandelt war der Musikserver Naim Uniti Core für 2.500 Euro. Und ein Schaustück zum Betrachten der Innereien der Standlautsprecher war ebenfalls mit dabei.
Im Mai 2024 haben sie sich zusammengefunden: HiFi Rose und PIEGA, die unter dem Namen „rose x PIEGA“ auftreten. Gut gemacht haben die beiden Unternehmen das, wie ich finde. Klanglich passen die beiden sehr gut zusammen, so wie hier auf den Mitteldeutschen HiFi-Tagen 2024. Obwohl der Vorführraum doch recht groß war, gingen die schlanken Standlautsprecher PIEGA 701 Gen2 (Silber 5.500 Euro, schwarz 5.900 Euro) hier nicht unter. Der Bass war profunde, und die Losgelöstheit sowie die Stimmwiedergabe wirklich fein. Mit im Spiel der Vollverstärker Rose RA180 für 6.000 Euro und der Rose DAC RD160 für 5.300 Euro, gestreamt wurde mit der Streaming-Bridge Rose RS130 für 4.800 Euro.
Im selben Raum stand übrigens ein wunderbar gemachtes HiFi-Rack der Freie Holzwerkstatt Leipzig. Handwerklich wirklich sehr gut gemacht aus Massivholz. Jedes Stück ist ein Unikat und wird nach Kundenwunsch angefertigt. Dieses hier in Kirsche massiv für die Außenkorpusse, dem Mittelkorpus sowie Linoleum für die Front liegt bei 6.500 Euro.
Ordentlich krachen ließ es Monitor Audio. Zwei Frontlautsprecher Cinergy 300 à 5.000 Euro gaben den Takt vor, der vorn ergänzende Center war der Cinergy 200 für 4.400 Euro. Rückwärtig Cinergy 100 à 2.800 Euro und für noch mehr Räumlichkeit vier Dolby-Atmos-Einbau-Lautsprecher C380-IDC à 500 Euro. Ordentlich Schub ist natürlich auch gegeben im Heimkino mit zwei Subwoofern Cinergy Sub15 à 2.500 Euro. Ganz schön duster war es hier drin beim Film anschauen. Da blieb mir doch nichts anderes übrig, als ein Bild der Lautsprecher von 2023 zu nehmen…
Um den dafür erforderlichen Saft kümmerte sich der Heimkino-Receiver StormAudio ISR Fusion 20 für 21.400 Euro, der es mit bis zu 16 Kanälen aufnimmt. Ohne Bild geht es natürlich nicht, also spendierte JVC den Heimkino-Projektor DLA-NZ900 für 26.000 Euro und die Leinwand steuerte Stewart mit der Luxus Deluxe WallScreen mit einer Diagonalen von 135 Zoll respektive 3,40 m bei. Detaillierte Informationen zum gesamten Setup findet ihr unter www.derbesteklang.de/mdht2024.
Manchmal wird es einem einfach gemacht aufzusteigen. Zumindest optisch. Bei Roksan – wie Monitor Audio im Vertrieb www.derbesteklang.de – gibt es den neuen High End Vollverstärker Caspian 4G für 3.500 Euro, wahlweise auch mit Streaming-Funktion für 4.500 Euro. Der optische Unterschied zum Roksan Attessa (Test) für 1.350 Euro ist verblüffend gering. Ob das die beste aller Ehefrauen – außer auf dem Kontoauszug – mitbekommt…
Seit gefühlt ewigen Zeiten sehe ich Bowers & Wilkins in diesem Raum auf den MDHT in Leipzig, und so auch 2024 wieder. Im Mittelpunkt dieses Jahr die Standlautsprecher 702 S3 Signature für 8.500 Euro. Wie immer zusammen mit Marantz, hier mit dem neuen Vollverstärker Model 10 für 14.500 Euro, dessen Lüftungsgitter wirkungsvoll illuminiert ist. Natürlich passend mit dabei der ebenfalls nagelneue Netzwerk-Player Marantz Link 10n für 12.000 Euro.
So ihr lieben Leut‘, das war es dann vom Samstag, meinem ersten Tag auf den Mitteldeutsche HiFi-Tage 2024 in Leipzig. In ein paar Tagen geht es hier dann weiter mit dem Bericht vom Sonntag.