Mitteldeutsche HiFi-Tage 2024 in Leipzig – Bericht vom Sonntag

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Frühstück mit Spiegelei und Toast.

Sonntagmorgen, 10. November 2024 in Leipzig. Die Mitteldeutsche HiFi-Tage 2024 rufen zum zweiten Rundgang und Bericht. Ein wenig muss die HiFi-Messe jedoch noch auf mich warten. Erstmal eine kleine Stärkung, bevor es losgeht.


Aus Erfahrung Gut heißt es ja. Also denke ich an den Ansturm vom Samstag, und starte mit meiner Tour ganz oben im fünften Stock unter dem Dach, da sollte es dann ja recht ruhig sein. Vom Publikum her ja, doch nicht von der Lautstärke, hier bekam ich ordentlich eins auf die Mütze, respektive die Ohren, und ich war wach! Ein Paar Standlautsprecher Magnat Signature 999 für 5.000 Euro das Paar zeigte mir deutlich auf, warum diese Gattung „Lautsprecher“ heißt. Die Power kam von den Mono-Endstufen Advance Paris X-A220 Evo für 1.600 Euro, die Vorverstärkung übernahm der X-P 700 für 1.000 Euro aus demselben Haus. Als Musik-Quelle hier der CD-Streamer Advance Paris X-Stream 9 für 1.000 Euro.


Um einiges entspannter ging es dann bei GoldenEar und Audioquest um den klanglichen Unterschied von Cinchkabeln. Zum Zeitpunkt meiner Anwesenheit drei, eines vom großen A sowie zwei von AudioQuest, einmal für 40 Euro und einmal für 100 Euro, die genauen Typen habe ich mir leider nicht notiert. Zu hören waren die Unterschiede nicht nur für mich, sondern auch für das Publikum. Interessant war auch der Einsatz des AudioQuest Jitterbug FMJ für 70 Euro, durch dessen Einsatz sich das Klangbild vergrößerte. Relativ preisgünstig war des Setup mit dem Streaming-Verstärker Marantz Model 60n für 1.500 Euro, welcher die Musik per Airplay zugespielt bekam. Wirklich gut gefiel mir das hier Gehörte per GoldenEar Triton Seven Standlautsprecher für 2.300 Euro.


Den fünften Stock habe ich durch. Und der größte morgentliche Ansturm dürfte wohl vorbei sein? Also wieder ab und runter ins Erdgeschoss. Joh, Stefan Eisenhardt von Supra und Michael von Audioblock nutzen die Gelegenheit für ein kleines Schwätzchen.


Ein paar Schritte weiter wie jedes Jahr auf den Mitteldeutsche HiFi-Tage Technics. Besonders interessant fand ich die Technics SC-CX700 Wireless HiFi-Lautsprecher für rund 2.500 Euro. Per Google Chromecast kann man mit diesen Kompaktlautsprechern streamen; digital anschließen kann man per USB-C, optisch sowie per HDMI. Das Highlight für mich an diesen Lautsprechern ist dann jedoch der Phono-MM-Eingang.


Im Mittelpunkt standen bei Dynaudio die passiven Standlautsprecher Contour Legacy für 12.000 Euro. Sparringspartner waren der Moon 791 Network Player mit integrierter Vorstufe für 18.500 Euro, auch eine Phono MM- sowie MM-Stufe nennt er sein eigen. Weiterhin mit dabei der Moon Endverstärker für 16.000 Euro, in Summe wurden also mit Kabeln etc. locker über 50.000 Euro hier aufgerufen… Immerhin, es hörte sich auch wirklich gut an, und entgegen meiner Erinnerungen an frühere doch sehr neutrale Dynaudio Lautsprecher, klangen die Contour Legacy doch aufgeweckter.


Mit dem TAD Audiovertrieb ging es gleich mit drei HiFi-Marken nach England. Mit dabei der High End Plattenspieler Rega Planar 8 (Test) mit dem MC-Tonabnehmer TAD Excalibur Platinum für 3.500 Euro. Ebenfalls von Rega der Phono-Vorverstärker Rega Aria MK3 MM/MC (Test) für 1.500 Euro. Und Cyrus bot seine komplette 40 Series an. Bestehend aus dem Cyrus 40 Amp (4.800 Euro), dem Cyrus 40 ST Netzwerkplayer (3.600 Euro), dem CD-Player Cyrus 40 CD (3.600 Euro) sowie der Cyrus 40 PSU (3.000 Euro). Als dritte Engländer dann die passiven Koaxial-Standlautsprecher Fyne Audio Classic VIII für 5.300 Euro. Das war schön lebendig und knackig hier, die besten Klänge natürlich wie immer im berühmten Stereodreieck.

Beim Unison Research S6 Black Edition für 6.000 Euro verbinden sich die klassische Röhrentechnik in Monoschaltung mit einem modernen D/A-Wandler. Und dann schaut er ja auch noch echt lecker aus!


Das HiFi-Studio Klangvilla in Leipzig fuhr auf den Mitteldeutsche HiFi-Tage ein großes Besteck auf, gleich drei HiFi-Anlagen wurden ausgestellt, Respekt! Interessant, der Plattenspieler Transrotor Alto für 28.000 Euro war mit Abstand die teuerste Komponente in dieser Anlage. Da waren dann die beiden Mono-Endstufen Quad Artera für 3.000 Euro, welche die Quad ESL 2912 für 13.000 Euro befeuerten fast ein Schnäppchen dagegen. Quelle hier ein Lumin P1 Mini für 5.000 Euro, und der qualitativen Stromverbesserung diente ein Isotek Aquarius für 2.600 Euro.

Beim Plattenspieler kann Transrotor allerdings auch günstiger mit dem Massimo Nero TMD für 5.900 Euro ohne Tonabnehmer. An passend verstärkender Phono-Vorverstärker mit dabei Goldnote PH-10 Bravo für 2.000 Euro. Eine weitere sehr preisgünstige Quelle war der Wiim Ultra Streamer für 400 Euro, daran angeschlossen der CD-Player sowie D/A-Wandler Vincent CD-S7 DAC für 2.550 Euro. Vom selben Hersteller dann der Hybrid-Vollverstärker SV-237 MKII für 2.500 Euro, welcher die 4.700 Euro kostenden Standlautsprecher Audio Physic Classic 25 verköstigte.

Georg Wellemeyer, Inhaber der Klangvilla Leipzig bietet dankenswerterweise allerdings auch leistbares HiFi an. Irgendwie muss man ja schließlich auch jüngeren Menschen oder anderen mit einem weniger großen Geldbeutel die Möglichkeit geben, anständig Musik hören zu können. Und dafür gebührt ihm mein Respekt, leider nicht jeder HiFi-Händler hat diese Einstellung… Und so hatte Herr Wellemeyer einen Plattenspieler Rega Planar 2 SE für 700 Euro mitgebracht. Für dessen Anschluss am Streaming-Verstärker Wiim AMP (370 Euro) war der Plattenspieler-Verstärker Clearaudio Smart Phono V2 (750 Euro) mit dabei. Als alternative Quelle  dabei der CD-Spieler Vincent CD-200 (950 Euro) sowie als passender Verstärker inklusive D/A-Wandler ein Vincent SV-200 (1.000 Euro). Preislich passend zum Wiim die Kompaktlautsprecher Wharfedale Denton 80 (460 Euro), alternativ für die Vincent-Kombi die kompakten Audio Physic Classic 3 (1.600 Euro). Danke Georg Wellemeyer, auch so kombiniert kann man gut und günstig Musik hören.


Was die beiden da wohl aushecken? Frank Schick vom High-Fidelity Studio Augsburg gehört hier ja hin, aber der Gunter Kürten von Thorens? Egal, auf jeden Fall scheinen sich die beiden gut zu verstehen. Und noch ein dritter Unsichtbarer war hier mit im Bunde: Uni-HiFi aus Leipzig steuerte die Kompaktlautsprecher ME Geithain ME 100 (Braun 3.100 Euro) sowie die MoFi Source Point 8 (Weiß 3.000 Euro) der Vorführung von Frank Schick bei. Selber mitgebracht hatte er den High End Plattenspieler MoFi MasterDeck (8.000 Euro) mit dem Tonabnehmer MoFi UltraGold MC (+ 1.000 Euro) sowie den Phono-Vorverstärker MoFi MasterPhono (6.500 Euro). Die zweite Tonquelle war der CD-Spieler Exposure 3510 CD (2.650 Euro), für die Power sorgte dann der Vollverstärker Exposure 3510 Integrated (2.650 Euro).


Bei IAD spielten der nagelneue Vorverstärker Quad 33 (1.490 Euro) – der neben seinen Analogeingängen eine integrierte MM- und MC- Phonostufe besitzt – sowie der Endverstärker Quad 303 (1.490 Euro) an den Standlautsprechern Quad Revela (4.000 Euro). Zum Zeitpunkt meiner Anwesenheit kam die Mucke vom Lumin D3 (2.700 Euro) rund und raumfüllend bei einem angenehmen und nicht auf die Nerven gehenden Mittel-Hochtonbereich.


Der Streaming-Vollverstärker Rotel RAS-5000 für 3.000 Euro heizte den nicht ganz so zierlichen Kompaktlautsprechern Canton Reference 9 für 3.600 Euro (Stands plus 300 Euro) ordentlich ein. Sehr neutral in Richtung Monitor bei kräftigem und trockenen Bass in den Ohren machte das schon Spaß.


Jochen Bareiß auf den Mitteldeutschen HiFi-Tagen 2024 wie immer in seinem Element beim Schallplatten auflegen. Dies tat er auf dem Plattenspieler Muarah MT2 für 3.500 Euro (Ohne Tonarm und Tonabnehmer), dazu kommt noch die separate Motorsteuerung Muarah PSC & Intelli Clamp für 2.000 Euro. Die Signale der LP diente der Muarah dem Phonovorverstärker SPL Phonos (Test) für 2.000 Euro an. Ebenfalls von SPL die weitere HiFi-Kette wie der Vorverstärker Elector (2.500 Euro) und die Stereo-Endstufe SPL s1200 (Test) für 6.500 Euro. Die Verkabelung der HiFi-Kette WSS Premium Line (Test Lautsprecherkabel LS100).

Wie so oft bei bei Jochen Bareiß Vorführungen mit dabei die Standlautsprecher Manger Audio P2 für 16.000 Euro. Was mir sofort ins Auge gesprungen ist: Die Aufstellung der Lautsprecher, deren Achsen kreuzen sich vor dem Hörplatz. Mache ich übrigens daheim gerne ebenso. Nun denn, diese elegant-gelassenen wie auch natürlichen Klänge verzaubern mich immer wieder. Eine klasse Nummer übrigens Chet Atkins und Mark Knopfler mit ihrem Song Neck and Neck, das war verflucht natürlich und ließ die Füße wippen.


Der Hamburger High End Audio Vertrieb ließ es in 2024 etwas spartanischer als sonst in seinen Vorführungen zugehen, zumindest was die Anzahl der Geräte anging. Von Auralic – relativ neu im Vertrieb – hatten Dalibor und Thomas den Altair G2.2 (6.000 Euro) mitgebracht. Und von Melco neben dem Musikserver N100/H20 (2.500 Euro) den Audio-Switch S100A (2.500 Euro). Chord steuerte den Vollverstärker Ultima Integrated (11.500 Euro) bei und dann ging es auch schon an die Standlautsprecher Peak Consult Sonora (25.000 Euro) weiter. Ups, fast vergessen: Die Power-Netzteile Sbooster BOTW P&P Eco Mk II waren auch mit dabei, etwas versteckt hinter dem Rack. Schade, da mal reinzuhören – habe ich mal gemacht – lohnt sich. Doch auch ohne die Sbooster war das fein mit einer wunderbaren Authentizität.


Das wird so langsam zur Tradition hier auf den MDHT mit den beiden Firmen: Audio Physic brachte die Tempo für 7.800 Euro mit, und ließ diese an der Elektronik von Cambridge Audio spielen. Im Fokus der Engländer lagen die Nachfolger der legendären 851er Serie. Namentlich der Vollverstärker Cambridge Audio EXA100 für 2.200 Euro sowie der Netzwerkplayer Cambridge Audio EXN100 für 1.800 Euro, letzterer lässt sich auch als Vorverstärker einsetzen. Einer der Unterschiede zum 851N ist der HDMI-eARC Eingang beim EXN100.


Heute mal kein Triangle. Jürgen Reichmann hat jetzt die Flächenstrahler Magnepan im Vertrieb, aufgestellt in Leipzig war das Model MG.7 für 3.000 Euro. Ein relativ kleines Setup spielte zu, es muss nicht immer alles groß sein, so seine Devise. Dementsprechend dazu der Plattenspieler Music Hall MMF 9.3 für 2.200 Euro inklusive dem MC-Tonabnehmer Ortofon Quintet Black S. Zivil im Preis auch der Phono-Verstärker Musical Fidelity LX2-LPS für 300 Euro. Aus demselben Haus der CD-Spieler M3-SCD für 1.200 Euro sowie der Vollverstärker Musical Fidelity M5si für 1.600 Euro.


Angeschlossen an einen Onkyo Surround-Receiver ließen es die Jungs von der Audio-Welt in Chemnitz es hier mal so richtig krachen! Das war ja jetzt nicht unbedingt meine Musike, Megadeath. Aber was da aus den Klipsch RP-8000F II (1.700 Euro), dem Center FP-504C II (650 Euro) und dem Subwoofer RP-1200SW (1.200 Euro) rauskam: Alle Achtung, und das ohne Dröhnen und Scheppern.


Timo Schulz durfte ein wenig umstöpseln und umschalten. Der Streaming-Verstärker Hegel H400 (7.000 Euro) lief an den Kompaktlautsprechern KEF Reference 1 (9.000 Euro). Die kleineren Modelle KEF Q Concerto (1.200 Euro) sowie KEF R3 Meta (2.200 Euro) dagegen am Arcam Streamer ST5 (950 Euro), dem CD-Player Arcam CD5 (800 Euro) sowie dem Vollverstärker Arcam A25 (1.800 Euro). Interessant zu Hören waren alle drei Kombinationen, und auch die Unterschiede zwischen den Lautsprechern. Die Überraschung für mich war auf jeden Fall die neue Concerto.


Nach einer Pause im letzten Jahr waren NAD und DALI wieder mit am Start in Leipzig. Hat sich gelohnt, so meine Meinung. Im Mittelpunkt der Vorführung der Streaming-Vorverstärker NAD M66 für 6.000 Euro mit zwei Stereo-Endstufen NAD M23 für je 4.000 Euro. Dieses Trio an den Standlautsprechern DALI Epikore 7 für 10.000 Euro wusste im sehr großen Raum mit kultiviertem Druck zu überzeugen. Und die Luftigkeit der doppelten Hochtöne hatte auch ihren Reiz.


Zwei aufregende Tage habe ich hinter mir, die Mitteldeutsche HiFi-Tage 2024 haben mich geschafft! So gut wie alle Räume habe ich durch, wenn ich richtig gezählt habe, waren es 37! Über 100 HiFi-Marken waren in diesen vertreten, habe ich aber nicht nachgezählt… Sehr gut gefallen hat mir die Organisation hier, das haben der Stefan Goedecke und sein Team definitiv drauf. Sehr angenehm auch das Publikum, nicht nur so alte Säcke wie ich, sondern auch jüngere Leute und sogar ganze Familien waren hier unterwegs. Um die 3.300 Gäste sollen hier vor Ort gewesen sein, so der Veranstalter, und das glaube ich sofort. Vor allem bei dem Andrang am Samstag, meine Empfehlung: Kommt auch gerne mal am Sonntag, da war es ein wenig beschaulicher hier.

So ihr lieben Leut‘, ich bin durch, und dann mal wech, ich wünsche euch noch viel Spaß. Wir sehen uns dann wieder am 08. & 09. November. Wenn es dann heißt: Mitteldeutsche HiFi-Tage 2025 in Leipzig!


Vom Bernd ist Schluss für heut‘, doch nun kommt der Timo, liebe Leut‘! Doch nicht nur er, auch der Thomas und der Niko aus Meerane sind mit dabei. Schaut mal rein ins Video, es lohnt sich.

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Aufgewachsen in der Blütezeit des HiFi mit Telefunken Allegretto TS 2020 nebst einem Dual 1228 mit Reibradantrieb und Wechsler. Damals habe ich die Technik des Duals bestaunt. Heute denke ich mit Grauen daran, wie die Schallplatten aufeinandergefallen sind...

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