Auf nach Osnabrück. Bekannt geworden ist diese Stadt durch den westfälischen Frieden, im Oktober 1648 wurde hier und in Münster der 30-jährige Krieg beendet. Viel mehr wusste ich bis dato ehrlich gesagt auch nicht über diese geschichtsträchtige Stadt… Also stand ein kleiner Stadtbummel an, der mich durch einige wunderschöne Gassen in der Altstadt führte. Was es dort so an historischen Gebäuden zu sehen gab, überraschte mich schon ein wenig. Dazu gehören natürlich auch einige Wirtshäuser und nette Cafés. Also ein Besuch dieser Stadt lohnt sich.
Das eigentliche Ziel der Reise war natürlich ein anderes als die Osnabrücker Altstadt, das HiFi-Studio Bosse und die großen High End Standlautsprecher CITO Audio Modell 10 standen im Fokus. Für einen Test in den heimischen Räumen waren mir diese doch etwas zu groß und schwer, also mal beim Entwickler Detlef Bosse direkt anhören… Und schauen, was es sonst noch so bei ihm zu sehen und hören gibt. Doch nun erstmal ein kleiner Rundgang durch das HiFi-Studio, und dann kommen die großen Dinger dran, weil: Das Beste kommt zum Schluss.
Nur ein paar 100 m raus aus der Stadtmitte von Osnabrück in der Lotter Straße 119 befindet sich das HiFi Studio Bosse, die Zentrale der Cito Audio Lautsprecher. Ganz so bekannt wie der westfälische Frieden sind diese noch nicht, aber der Erdenker und Entwickler Detlef Bosse arbeitet stark daran, so unter anderem mit seinen klanglich immer wieder sehr guten Vorführungen auf HiFi-Messen wie Norddeutsche HiFi-Tage und Süddeutsche HiFi-Tage.
Wer nun ist eigentlich dieser Detlef Bosse? Wer den Test der der Breitband-Standlautsprecher CITO Audio Modell 5 noch im Hinterkopf hat, der weiß Bescheid. Für alle anderen hier nun eine kurze Abhandlung zu seinem Lebenslauf. Ursprünglich hat er als Kumpel mehr als 25 Jahre in Ibbenbüren in einem der tiefsten Bergwerke Deutschlands unter Tage geschuftet, über 1,5 km tief ging es da runter. Während meines Besuchs bei ihm hat er mir dazu auch ein paar Geschichten erzählt. So unter anderem über riesige Stahlträger, die unter Tage eingebaut wurden, und dann war Feierabend. Als die Kumpels am nächsten Tag wiederkamen und weiterarbeiten wollten, waren die Träger verbogen und Schrott, solche Kräfte lasteten auf diesen. Also, da hätte ich persönlich dann doch sehr schnell das Weite gesucht!
Neben seiner Tätigkeit unter Tage konstruierte Detlef Bosse in seiner Freizeit Lautsprecher und verkaufte diese auch im Freundeskreis. 1992 ging er einen Schritt weiter, und gründete einen An- und Verkauf für HiFi. War dieser ursprünglich als Nebengewerbe gedacht, wurde der zeitliche Aufwand dafür immer größer, und endete schlussendlich 2003 mit der Gründung seines eigenen HiFi-Studios über Tage. Da hat er Schwein gehabt, wenn ich so an die verbogenen Träger denke… Glück auf!!!
Also mal rein in das HiFi-Studio Bosse und schauen, was hier so geboten ist. Gleich im Eingangsbereich gibt es Standlautsprecher von Audax und Phonar, dazu Kompaktlautsprecher und einen Subwoofer von Quadral, bei diesen Herstellern kann man als Käufer schon mal nicht viel verkehrt machen. Als passenden Verstärker empfiehlt der versierte HiFi-Berater dazu den Vollverstärker Advance Acoustic X-i125 für runde 1.300 Euro sowie als Quelle einen CD-Spieler Advance Acoustic X-cd5 für 450 Euro. Also HiFi, das man sich als Normalsterblicher noch leisten kann.
Ohne Kabel geht nicht, und die hat Detlef Bosse gleich auf Rollen als Meterware. Einfach mal das abschneiden, was benötigt wird, und gut ist es. Weiteres Zubehör wie Gerätefüße gibt es auch zu erwerben. Und sehr wichtig: Ein paar Schallplatten natürlich auch.
Nun, wo er ein HiFi-Studio sein eigen nennt, könnte Detlef Bosse es sich ja bequem machen, und ein paar gute ausgewählte HiFi-Produkte verkaufen. Doch er kann aus seiner Haut nicht raus, und konzipiert weiterhin Lautsprecher. Sein Augenmerk liegt dabei auf Breitbandlautsprechern, die von Natur aus auch wunderbar zeitrichtig spielen, aber an den Frequenzgangenden doch besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Mehrwegelautsprecher jedoch mit ihrem teilweise problematischem Zeitverhalten sind nicht sein Ding, so seine Aussage. Sein Erstlingswerk waren dann die Kompaktlautsprecher CITO Audio Modell 1 (5.000 Euro), die trotz ihrer „Größe“ überraschen tief runtergehen können.
Etwas weiter der koaxiale Kompaktlautsprecher CITO Audio Modell C3 (6.000 Euro & 1.500 Euro Stands) mit Downfire-Bassreflex, der im August 2023 bei unserem Autor Alfredo Mascia auf großes Wohlgefallen stieß und den ich hier zitiere:
„Er ist in kleinen und mittleren Räumen in der Lage, Musik einfach Musik sein zu lassen, „echt“ wirken zu lassen und lässt gewöhnliche Hifi- oder High End-Kategorien vergessen. Wenn man überhaupt etwas herausheben wollte, dann wären es wohl die hervorragende Räumlichkeit sowie insgesamt der Mitten/Hochtonbereich der C3. Aber: das würde der CITO Audio nicht gerecht werden, denn sie präsentiert Musik als Erlebnis, als „Ganzes“.“
Als analoge Quelle der Plattenspieler Clearaudio Concept, der je nach Tonarm und Tonabnehmer um die 2.000 Euro kostet. Einen weiteren Bekannten erhaschten meine Augen mit dem MM- & MC Phono-Vorverstärker Trigon Vanguard III für 1.000 Euro, den ich in meiner eigenen HiFi-Kette verwende. Als digitale Quellen mit dabei der Netzwerkspieler Pioneer N-50 aus einer Inzahlungnahme, ja, auch dies ist möglich im HiFi-Studio Bosse. Weiterhin ein CD-Player YBA CD 100 sowie Vollverstärker YBA A 100 für jeweils 2.000 Euro. Diese HiFi-Marke scheint Detlef Bosse zu liegen, da er mit YBA auch gerne auf den verschiedenen HiFi-Veranstaltungen seine Lautsprecher vorführt.
Ein paar Meter weiter gibt es wieder ein paar Bekannte, namentlich die Breitband-Lautsprecher CITO Audio Modell 5 für 12.000 Euro, dies sind übrigens die ersten Lautsprecher von Detlef Bosse, die wir bei uns zum Test hatten. Hier in seinem HiFi-Studio mal nicht in einer RAL-Lackierung, sondern auf Kundenwunsch furniert. Ein weiterer Bekannter steht mit dem Röhren-Vollverstärker AYON Spirit V für 6.000 Euro, der mich im Dezember 2021 so sehr begeisterte, dass er den IFAs-Hammer verliehen bekam. Plattenspieler ist hier ein Clearaudio Innovation Compact, der als Laufwerk mit Tonarmbasis ab 7.500 Euro erhältlich ist. Preislich passend dazu der Netzwerkplayer AYON S-10 für 9.000 Euro, so langsam wird es doch nobel im HiFi-Studio Bosse… Klar, hier in der Stadtmitte von Osnabrück scheint der Strom wohl nicht so toll zu sein, also kommt für einen sauberen Strom noch ein Powergrip YG2 für 1.000 Euro zum Einsatz. Sechs HiFi-Geräte lassen sich an diesen anschließen, das sollte für die meisten Fälle reichen. Was mir übrigens angenehm auffällt und überall zu sehen ist: Akustikelemente hinter den Lautsprechern.
Anbei das Fazit aus dem Test zu diesen Lautsprechern:
„Mit dem Breitband Standlautsprecher CITO Audio Modell 5 hat Detlef Bosse einen Lautsprecher mit dem Charakter eines Monitor konstruiert. Mit seinem schlanken, konturierten Bass passt er sehr gut auch in kleine Räume. Bei toller Feinauflösung stellt der kleine Breitbänder Orchester verblüffend groß dar. Das Modell 5 arbeitet die Charakter unterschiedlicher Verstärker gut heraus, verheimlicht aber auch nicht, dass er an die kurze Leine genommen werden möchte. Dann lässt er den Hörer tief in die Aufnahme eintauchen. Mit etwas Kohle in der Tasche kommt der Musikfan hier voll auf seine Kosten.“ Apropos Kosten: Seit ihrem Erscheinen in 2019 sind die Standlausprecher preisstabil.
Nun denn, weiter geht es dann zu den ganz dicken Dingern nach vorne in den Showroom, der gleichzeitig auch den Eingangsbereich mit beinhaltet. Eine kleine Pause ist mir nun vergönnt. Eine Kundin kommt ins HiFi-Studio, und fragt nach, ob hier auch alte Lautsprecher repariert werden, ihr Mann hänge so an ihnen. Kein Problem sagt Detlef Bosse, lassen Sie diese mal hier, und dann schaue ich mir sie in Ruhe an. Klasse Service, oder?
Ring frei zur letzten Runde, weiter oben habe ich es ja versprochen, das Beste kommt zum Schluss. Dies in Gestalt der CITO Audio Modell 10 für 120.000 Euro, die von Detlef Bosse verständlicherweise auch als Twin-Tower bezeichnet werden. Auf meine Frage, wie er denn auf die Idee gekommen sei, solche riesigen Standlautsprecher mit einem Gewicht von rund 125 kg das Stück zu bauen, ist seine trockene Antwort, dass er einfach mal zeigen wolle, was mit einem Breitbandlautsprecher denn klanglich so möglich sei. Nun denn, diese Aussage hörte sich schon spannend an. Wollte ich bei den CITO Audio Modell 10 anfänglich einfach mal nur reinhören und die Behauptung von Detlef Bosse überprüfen, wurde daraus dann doch eine längere Session, so gut gefiel mir das Gehörte. Und so kam bei mir kurzfristig der Gedanke auf, anstelle eines kurzen Reinhörens einen Vorort-Test zu machen.
CITO Audio Modell 10 – Technik
Wie in jedem seiner Lautsprecher verwendet Detlef Bosse auch beim Modell 10 ein Breitbandchassis mit Doppelkonus und 6 Zoll Durchmesser, da bleibt er sich treu und konsequent. Dazu kommt bei diesem sehr großen Standlautsprecher noch ein 45 mm messender Air Motion Hochtöner für den obersten Frequenzbereich. Auch im Tiefton gibt es Unterstützung mit zwei je 20 cm messenden Treibern. Zu sehen sind diese jedoch nicht, da sie als Downfire sowie als Topfire eingesetzt werden. Konstruiert sind die CITO Audio Modell 10 als Bassreflexlautsprecher, zwei rückwärtige Öffnungen gibt es dazu. Die Frequenzweiche ist impedanzoptimiert auf 4 – 6 Ohm, und die Lautsprecher laut Entwickler somit auch für Röhrenverstärker geeignet. Die Belastbarkeit der Twin Tower liegt bei 400/800 Watt, was man bei deren Anblick auch glaubwürdig erscheint.
Das Gehäuse der Standlautsprecher Modell 10 besteht aus 19 mm starkem MDF, das in vielen RAL-Farben lackiert werden kann, da heißt es einfach mal nachfragen, was denn so möglich ist. Zusätzlich zu den MDF-Platten werden die Seitenwände mit 12 mm starken Sandwich-Platten – die aus 7-lagigem Aluminium und Vinyl bestehen – zur Resonanzoptimierung stabilisiert. Um den Bass, respektive den unteren Tieftöner, besser an die Raumakustik anpassen zu können, gibt es dann noch eine Bodengruppe mit Spikes – hier im HiFi-Studio standen die Lautsprecher zwecks besserem Handling auf Rollen – zur Höhenanpassung der Standlautsprecher. Bei einer Höhe von 213 cm, einer Breite von 31,8 cm und einer Tiefe der Lautsprecher von 41,8 cm kommen dann respektable 200 kg je Lautsprecher zusammen, was dann einem Kilopreis von rund 300 Euro entspricht…
CITO Audio Modell 10 (Twin Tower) – Technische Daten
- Superhochton: 1* 45 mm Air Motion Hochtöner
- Mittelton: 1* CITO-Audio 6″ Breitbandlautsprecher
- Tiefton: 2* 20 cm Langhub Tieftöner
- 1* Downfire , 1* Topfire für kugelförmige ( 360 Grad ) Bassabstrahlung
- Frequenzweiche „Phasenoptimiert durch SCS“
- Frequenzbereich: 24 – 45.000 Hz
- Belastbarkeit 400 / 800 Watt
- 4 – 6 Ohm Impedanzoptimiert (auch für Röhrenverstärker geeignet)
- Resonanzoptimiertes doppelwandiges Gehäuse
- 7 Lagen Aluminium / Vinyl Sandwichplatte mit 12 mm zur Resonzoptimierung des Gehäuses
- Oberflächen im weiten Bereich vom Kunden frei wählbar
- Bodengruppe mit Spikes zur Bassoptimierung durch Höhenanpassung
- Maße: 31,8*41,8*213 cm (b*t*h)
- Gewicht: ca. 200 KG
- Preis: ab 120.000 € Paar (je nach Gehäuse)
CITO Audio Modell 10 (Twin Tower) – Mitspieler im Test
In der Vorführung der CITO Audio Modell 10 kam als Musikquelle der Netzwerkplayer Atoll ST 200 Signature (2.000 Euro) zum Einsatz, auf dessen Funktion des D/A-Wandlers und der analogen Lautstärkeregelung hier jedoch verzichtet wurde. Den Part der Digital-Analog-Wandlung übernahm der High End CD-Player und Vorverstärker AYON CD-35 (9.000 Euro), der neben seinen Digitaleingängen praktischerweise auch noch Analogeingänge als Cinch und XLR aufweist. Mit seinem symmetrisch aufgebauten Widerstandsnetzwerks lässt er sich zudem auch noch als Vorverstärker einsetzen, so wie hier in dieser Konstellation.
Als analoge Quelle steht ein Transrotor ZET 1 bereit, den es als reines Laufwerk für 3.700 Euro zu erwerben gibt. Detlef Bosse war so frei, diesem Plattenspieler einen zweiten Antrieb mit eigener Stromversorgung zu spendieren, um einen noch besseren Gleichlauf zu erzielen. Um den zusätzlichen Riemen unterzubringen, hat er dem Plattenteller dann kurzerhand eine zweite Rille eindrehen lassen. Ein Tonabnehmer ist gut, zwei sind besser, so das Credo. Also gibt es je einen Audio Technica AC-OC9XSL MC (800 Euro) sowie einen Audio Technica VM760SLC MM (700 Euro), die beide jeweils in einem Rega RB9.2 stecken, die mit van den Hul Innenverkabelung versehen sind. Und damit das Ganze auch ruhig und stabil steht, gibt es noch eine extra Granitbasis. Um die schwächlichen Phono-Signale dann auf Vordermann zu bringen, ist die MM-MC Phonostufe FEZZ Audio Gratia Evolution Prestige für 1.800 das verbindende Glied in der Kette.
Als Endstufen standen gleich zwei verschiedene zur Wahl: Für den ersten Hördurchgang die Stereo-Endstufe Audreal PA-M (2.000 Euro), die im Class A-Betrieb auf 2* 20 Watt an 8 Ohm kommt, und so auch gehört wurde, sowie im AB-Betrieb auf 2* 80 Watt. Für den zweiten Durchgang verwendete Detlef Bosse dann die Mono-Endstufen Audreal XA-8800MNE (Paar 4.000 Euro), die es im Class A-Betrieb bei 8 Ohm auf 50 Watt je Kanal bringen, und im AB-Betrieb auf 2* 400 Watt an 4 Ohm. Um die verschiedenen Geräte zu verbinden, setzt Detlef Bosse auf Kabel von Boaacoustic, und als Netzleiste auf Supra.
CITO Audio Modell 10 (Twin Tower) – Klang
Beim Anblick der riesigen Standlautsprecher hatte ich ja mit ordentlich fetziger und basslastiger Musik zur Vorführung gerechnet. Doch Pustekuchen, Detlef Bosse streamte „Brothers In Arms“ in der Cover-Version von Joan Baez auf, einer Version dieses Liedes, die mir bis dato nicht wirklich geläufig war. Ganz klassisch sind das Intro und die Instrumente. Und dann setzt die Grande Dame mit ihrer unnachahmlichen Stimme ein, puh, Gänsehautfeeling pur! Was ja grundsätzlich schon an der Aufnahme liegt, doch wie gefühlvoll die CITO Audio Modell 10 mit Joan Baez umgehen können, das hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Komplett losgelöst von den Lautsprechern schwebt sie vor mir, so natürlich und lebensecht wie ich selten eine Frauenstimme über eine HiFi-Anlage gehört habe. Ich tauche tief ein in das Lied und ein Lächeln macht sich in meinem Gesicht breit…
Weiter geht es mit „One Believer“ und John Campbell, einem wunderbar ruhigen und gefühlvollen Blues. Gemütlich und lässig schlurft dieser mit seinem betrübten Rhythmus durch das High-End-Studio in Osnabrück, und ich genieße dies, soweit man ein trauriges Lied halt genießen kann. Die sonore wie auch raue Stimme von John Campbell berührt mein tiefstes Inneres. Die nachdenklichen Gefühle des Textes übertragen die CITO Audio Modell 10 auch auf mich, ich schweige und lasse die Intimität des Liedes einfach auf mich wirken. Schön zu hören, wie das begleitende Orchester den Interpreten dabei eher zurückhaltend instrumentiert unterstützt, und die Wehmut dadurch noch verstärkt wird. Einen Anteil daran trägt auch das langgezogene und langsame Gitarrenspiel, das einen sehr nachdenklichen sowie nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlässt. Das ist Blues vom Feinsten.
Kleine Besetzungen können die CITO Audio Modell 10 ganz groß, diese Erfahrung habe ich nun gemacht. Doch was nun machen die Klangsäulen mit einem großen Orchester, das müsste ihnen ja liegen? Um dieser Frage nachzugehen, höre ich eine wohl doch sehr bekannte Sinfonie, „Die Moldau“ von Smetana. Diese beginnt mit Klarinetten und Flöten, welche die Quellen der Moldau der intonieren. Spielerisch und leicht plätschern die Wellen vor mir zwischen den Standlautsprechern, verblüffend natürlich machen diese das, hoffentlich bekommen wir nicht gleich nasse Füße…
Vor Allem wenn es dann etwas stürmischer zugeht und die Wellen bei den leicht güldenen Blechbläsern immer höher schlagen. Doch bei den samtigen Streichern wird die Lage wieder etwas ruhiger, und so blitzt auch gelegentlich eine Triangel aus dem Gewusel hervor. Munterer wird es wiederum bei den Hörnern, und die Geiger intonieren die immer überschäumenderen Wellen. Das Orchester spielt immer verrückter auf bei der wilden Jagd und die kräftigen wie auch trockenen Kesselpauken betonen dieses Schauspiel bis das Ganze in einem großartigen Finale endet. Tja, und was sagen die CITO Audio Modell 10 dazu? Eigentlich gar nichts, und dies im positiven Sinn. Mit ihrem Sinn für Feines wie auch Grobes gehen sie dem Geschehen nach und spielen einfach nur großartig sowie gelassen auf. Dazu kommt der sehr natürliche wie auch naturgetreue Klang, und das bei fantastischer Abbildung ohne dass die großen Standlautsprecher irgendwie ortbar ins Geschehen rücken.
Beim Testhören kommt man, egal ob man will oder nicht, an ihm nicht vorbei: Nils Lofgren, hier mit Band bei „Bass & Drum Intro Live“. Bei diesem Titel sage ich mal Go, und nicht Don’t Go. Wie er die Bassgitarre zu Beginn des Stücks tonal hoch- und runterlaufen lässt, mal kurz und hart angerissen, und dann wieder die dickeren Saiten langsam ein- und ausschwingen lässt, klasse. Ein kurzes Pfeifen aus dem Zuschauerraum, und dann geht es weiter mit dem Gitarrenspiel und seinen flotten Riffs. Vollkommen irre ist dann das wild gespielte Schlagzeug, kurze trockene Trommelschläge werden ergänzt vom zischenden Becken. Von überall her Musik, natürlich und sehr livehaftig, das machen die CITO Audio Modell 10 mit Links.
CITO Audio Modell 10 (Twin Tower) – Fazit
Die Breitband-Standlautsprecher CITO Audio Modell 10 sind die größten Modelle von Detlef Bosse. Entsprechend ihrem Aussehen spielen sie groß auf, dies machen sie jedoch nicht exzessiv und gewalttätig, sondern auf eine sehr kultivierte Art und Weise. Der ansatzlose Bass, der den Raum lückenlos und schwebend füllt, gehört für mich zu den feinsten seiner Art. Auch die räumliche Abbildung ist in allen Dimensionen tadellos, was naturgemäß auch am Breitbänder liegt. Doch auch die Feinauflösung des Standlautsprechers ist wohl tariert und fügt sich homogen in das klangliche Gesamtbild ein. Für mich sind die CITO Audio Modell 10 in ihrer Preisklasse ernsthafte Mitspieler im Kreise der bekannten großen High End Marken.
HiFi-Studio Bosse – Resümee
Osnabrück, die Stadt des westfälischen Friedens und ein Besuch im HiFi-Studio Bosse, beide sind eine Reise wert. Die Stadt aufgrund ihrer Historie, und Detlef Bosse aufgrund seines Engagements für HiFi sowie High End. Hier wird der Kunde geschätzt, auch wer ein Gerät repariert oder überprüft haben möchte, ist willkommen. Im kleinen und feinen Laden finden sich ausgewählte HiFi-Geräte und Lautsprecher. Sein großes Können zeigt Detlef Bosse mit der eigenen High End Lautsprecher-Marke CITO Audio, die er mit großer Leidenschaft selbst entwickelt und herstellt.
CITO Audio auf Süddeutsche HiFi-Tage 2024
Eine gute Gelegenheit sich die CITO Audio Lautsprecher – Modell 8 und Modell 10 sind aufgrund ihrer Größe für die kleinen Hotelzimmer nicht geeignet und daher auch nicht mit dabei – anzuhören, sind die Süddeutschen HiFi-Tage 2024 in Stuttgart. Detlef Bosse stellt im Raum 166 zusammen mit Günter Härtel aus, dieser bringt Verstärker und CD-Player von YBA mit.
Kontakt
CITO Audio
im HiFi-Studio Bosse
Lotter Straße 119
49078 Osnabrück
Tel.: +49 (0) 541 44 01 25 44
Mail: info@cito-audio.de
Web: www.cito-audio.de
Mitspieler im Test / Vergleichsanlage
Quellen digital – Netzwerkspieler Atoll ST 300 Signature, CD-Spieler Cambridge Audio 851C, Musikserver Innuos ZEN MK.III
Quellen analog – Plattenspieler Rega Planar 6 mit MC-Tonabnehmer TAD Excalibur Black, Sonoro Platinum mit Ortofon 2M Red, Phono MM- & MC Verstärker Trigon Vanguard III
Verstärker – Vollverstärker Rega Aethos
Lautsprecher – Standlautsprecher LUA Con Espressione, Subwoofer REL R 505, Standlautsprecher quadral SIGNUM 70, Standlautsprecher Indiana Line Diva 5
Kopfhörer – Offener Kopfhörer Focal Clear, Kopfhörerverstärker Divaldi AMP-02 mit Phono MM- & MC Stufe
Zubehör – Lautsprecherkabel: Supra XL Annorum, in-akustik LS-804 AIR DIY, in-akustik Referenz LS-204 XL Micro AIR. Kleinsignal-Kabel: Cinchkabel in-akustik NF-1204 Air, XLR- und Cinchkabel Fadel Art Pro Link. Stromkabel Supra LoRad 2.5, Netzleiste PS Audio Dectet, Powergrip YG-1 Netzfilter, HiFi-Switch NuPrime Omnia SW-8, LAN-Kabel Supra Cat8 & Wireworld Starlight