Der uralte Spruch „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“, kommt einem nicht unbedingt als Erstes in den Sinn, wenn der Test eines neuen teilaktiven High End Standlautsprechers namens AP-Elektroakustik Monitor 30P / Bass Module 20A um die 20.000 Euro ansteht. Doch dieser Slogan erklärt sich wie von selbst, wenn es mit der AP-Elektroakustik UG eine neue Lautsprecher-Manufaktur quasi um die Ecke, oder etwas klarer ausgedrückt, einen Katzensprung über die Donau rüber gibt. Für mich als Autor dieser Zeilen ist der Firmensitz gar fußläufig erreichbar.
AP-Elektroakustik UG – Hintergrund
So, wer steckt denn nun hinter dieser Lautsprecher-Manufaktur, die sich AP-Elektroakustik nennt? Dazu begebe ich mich vom Stammsitz unseres HiFi-Blogs in Ulm über den die beiden Städte trennenden Grenzfluss rüber nach Neu-Ulm. Damit dürfte sich für unsere Leser dann auch erklären, weshalb die Einleitung des Tests unter dem Slogan „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ steht.
Der manchmal doch gern gequälte Begriff einer Manufaktur stimmt im Falle dieser Newcomer auf dem HiFi-Markt tatsächlich. Zwei Herren namens Andreas Suciu und Peter Neumann aus Neu-Ulm sind die Eigentümer des neuen Lautsprecherherstellers. Und auch die Entwickler dieses teilaktiven Standlautsprechers. Gegründet haben die beiden ihr Unternehmen im Juni 2020, weil sie der Meinung waren, und auch immer noch sind, dass sehr gute Lautsprecher auch ohne die bekannten Big-Player der Chassishersteller machbar seien.
Und so kamen Andreas Suciu und Peter Neumann auf den Gedanken, unter anderem auch die Treiber ihres teilaktiven Standlautsprechers selber zu entwickeln. Ein Sprung ins kalte Wasser ist dies für die beiden jedoch nicht, beschäftigen sie sich doch auch hauptberuflich mit eben genau dieser Thematik bei einem bekannten deutschen Hersteller in Neu-Ulm, bringen also gute Voraussetzungen für das eigene Projekt mit. So weit wie möglich legen die beiden Wert auf eine regionale, heimische Wertschöpfung: die Chassis lassen sie in Neu-Ulm fertigen, und auch die Lautsprechergehäuse stammen aus der Region.

AP-Elektroakustik UG – Technik
Also schlicht und dennoch elegant schauen sie aus, die Lautsprecher. Wenn man sich nicht sicher wäre, dass es die Ulmer HfG – die bekanntermaßen auch am Bauhaus-Design beteiligt war – leider nicht mehr gibt, könnte man meinen, dass die Lautsprechergehäuse dort gestaltet wurden. Form follows function, so nennt man das heutzutage auf Neudeutsch… Aufgebaut ist der Standlautsprecher modular, im oberen Abteil sitzen Hoch- sowie Mittelton, und im unteren die Tieftonabteilung. Doch ganz so trivial wie es auf den ersten Blick erscheint, ist das Ganze nicht. Fest miteinander verbunden sind die beiden sauber lackierten Gehäuse, mal kurz auseinanderschrauben zum Transport ist also nicht. Als Abstandhalter zwischen den beiden Bauteilen fungieren kurze schwarz lackierte Alurohre, das ist jedoch nicht alles, es gibt auch noch zwei auf die gleiche Art und Weise befestigte Sockelplatten..
Der Optik dienen diese Reflektionsplatten jedoch nicht, sie haben ihren ganz speziellen Sinn und Aufgabe: Einen exakt definierten Abstand zu den beiden Gehäusen haben die rechteckigen Platten, und den benötigen sie auch, denn auf diese strahlen in Summe drei auf den ersten Blick fast unsichtbare 220 mm messende Tieftöner ab. Einer von ihnen sitzt im Obergeschoss, die beiden anderen beziehen ihr Quartier im Unterstübchen. Wenn man sich diese Konstruktion also genauer anschaut, stellt man fest, dass es sich bei den „Monitor 30P“ um Kompaktlautsprecher handelt. Die „3“ steht dabei für die Anzahl der eingebauten Treiber, die „0“ für den Beginn des Projekts und das „P“ für einen Passivlautsprecher. Dieser wiederum ist auf dem Subwoofer „Bass Module 20A“ montiert, und folgerichtig steht hier die „2“ für zwei Chassis, die Bedeutung der „0“ haben wir gerade kennengelernt, und das „A“ für einen aktiven Basslautsprecher.
Auf der Frontplatte des Oberstübchens finden sich die bereits angesprochenen selbst entwickelten Treiber, beide in eigenen und ventilierten Kammern. Belüftet wird der Hochtöner ganz tricky über kleine Löcher seines Rahmens, und nicht über die schmalen senkrechten Schlitze mit den eingelassenen und luftdurchlässigen schwarzen Schaumstoffstreifen, auf diese arbeitet rückwärtig nur der Mitteltöner hin. Im Hochtonbereich werkelt ein großer 55 mm messender Konus-Hochtöner mit handbeschichteter Papiermembran, für die ganz hohen Frequenzen ist eine in ihn implantierte Superhochton-Metallkalotte zuständig; fast bin ich versucht, hier von einem Breitbandhochtöner zu sprechen. Wem die schimmernde Optik der Metallkalotte nicht zusagt, für den gibt es ein steckbares schwarzes Metallgitter zur Abdeckung.
Darunter gesellt sich ein 180 mm Konus-Tiefmitteltöner hinzu, ebenfalls mit handbeschichteter Papiermembran. Aufgrund der gleichen Bauprinzipien dieser Treiber versprechen die beiden Entwickler einen nahtlosen Übergang vom Hoch- zum Mittelton, was der Tonalität und dem natürlichen Klang förderlich sei. Das dritte Chassis ist dann ein nach unten auf die Sockelplatte abweisender 220 mm Konus-Tieftöner mit Sandwichmembran, wir haben es hier also mit einem Downfire-Bass zu tun, der in einem geschlossenen Gehäuse spielt, was eine hohe Präzision im Tiefton ergeben soll.

Eine vierte Kammer gibt es dann auch noch im Kompaktlautsprecher „Monitor 30P“, in dieser versteckt sich die Frequenzweiche welche schwingungsgedämpft montiert ist. Nun stellt sich noch die Frage, wo die Lautsprecherkabel für das Oberteil angeschlossen werden. Tja, diese werden elegant gelöst unsichtbar von der Weiche durch einen der hohlen Abstandhalter ins untere Gehäuse geführt. Lautsprecheranschlüsse gibt es hier oben also nicht, doch dafür zwei Klangregler für die Anpassung an den persönlichen Geschmack. Im Hochtonbereich lässt er sich mittels steckbarer Brücke um ± 2,5 dB regeln, dies kann auch in dem Falle nützlich sein, wenn das Hochtongitter montiert und einem der Hochton zu schwach erscheint. Ebenfalls regelbar ist der mittlere Frequenzbereich, er kann um – 2,5 dB angepasst werden.
Von der Vorderseite des Subwoofers „Bass Module 20A“ gibt es nicht viel zu vermelden, da er auf den ersten Blick eher wie ein passender Lautsprecherfuß ausschaut. Doch wie bereits im „Monitor 30P“ strahlt auch hier ein 220 mm Konus-Tieftöner mit Sandwichmembran nach unten ab. Doch der Basslautsprecher ist nicht nur ein Downfire, sondern gleichfalls ein Upfire, da sich ein weiterer Kollege gleicher Bauart auf der Oberseite befindet. Und eine weitere Gemeinsamkeit mit dem Regallautsprecher gibt es auch hier, beide Treiber spielen in Richtung mittlerweile wohl bekannter Reflektionsplatte. So, mal kurz zusammengezählt: Summasummarum gibt es hier dann links und recht je Lautsprecher fünf „Konusse“. Also das mit den Treibern gleicher Bauart wird für den kohärenten Klang konsequent durchgezogen.

So, noch kurz zur Rückseite der „Monitor 20A“. Hier sitzen die Single-Wiring-Anschlüsse von WBT, hinter denen die Signale für das Subwoofer-DSP-Modul abgegriffen werden, und ebenso die für den oben sitzenden Regallautsprecher. Das DSP- wie auch das Hypex-Verstärkermodul sitzen an der schwarzen Einbauplatte, und ebenfalls in einer eigenen Kammer. Drei Presets für die Raumanpassung des Bass – siehe technische Daten – gibt es, und dazu auch noch einen Pegelsteller für die Lautstärke der Tieftonabteilung. Das mag sich auf den ersten Blick nach zu viel Möglichkeiten anhören, ist in der Praxis jedoch recht einfach zu handhaben. Und schön, wenn man diese Möglichkeiten hat. Schon mal vorab: Bei meinen 20 qm passte es am Besten in der linearen Einstellung und leicht abgesenktem Pegel.
Ein paar Worte zum hochwertig gemachten Lautsprechergehäuse, welches in Deutschland hergestellt und lackiert wird, sollen auch noch sein. Dieses ist in der Draufsicht kein rechteckiger Kasten, wie er doch häufig verwendet wird. Acht Seitenwände sind es, von denen vier in einem leicht schrägen Winkel stehen, was den teilaktiven Standlautsprechern ihre elegante Form verleiht. Diese Art der Konstruktion dient jedoch nicht nur der Optik, sondern auch der Verminderung stehender Wellen innerhalb der Gehäuse. Die Materialstärke der Seiten- und der Rückwand sowie der Zwischenwände liegt bei allen Modulen bei 22 mm. Bei der Frontwand, Deckel sowie Sockel der Regallautsprecher sind die MDF-Platten dann mit 25 mm etwas stärker gewählt. Noch etwas stabiler ausgebildet sind Deckel und Sockel der Subwoofer-Module mit 30 mm. Als Oberfläche der Lautsprecher wird ein mehrschichtiger und matter Feinstrukturlack verwendet. Als Standardfarben gibt es Dunkelgrau, Weiß, Dunkelblau sowie Olivgrün. Weitere Farben nach RAL sind auf Anfrage und gegen Aufpreis erhältlich. Die Unterteile stehen auf Standardlautsprecherfüßen mit Gummi und 6 mm Gewindeaufnahmen. Die Füße kann der Käufer dann je nach Bedarf, Vorliebe und vorhandenem Untergrund gegen Spikes oder andere tauschen.
Technische Daten
Teilaktiver Standlautsprecher im modularen Aufbauprinzip, bestehend aus:
Passiver geschlossener 3-Wege Kompaktlautsprecher „Monitor 30P“ mit Sockelplatte
- 55 mm Konus-Hochtöner mit handbeschichteter Papiermembran und Superhochton-Metallkalotte; Betrieb in eigener, teilventilierter Volumenkammer
- 180 mm Konus-Tiefmitteltöner mit handbeschichteter Papiermembrane; Betrieb in eigener, teilventilierter Volumenkammer
- 220 mm Konus-Tieftöner mit Sandwichmembrane im Downfire-Prinzip; Betrieb in eigener, geschlossener Volumenkammer
- Frequenzweiche in separater Kammer, vibrationsentkoppelt vom Gehäuse, Mittelton- und Hochtonpegel einstellbar
- Frequenzübergänge: 90 Hz, 3,3 kHz (Bei Nullstellung der Pegel)
- Nennimpedanz: 4 Ohm (Impedanzminimum 3,8 Ohm)
- Mittlerer Kennschalldruckpegel 1 Watt (2 Volt) / 1 m: 87 dB
- Nennimpedanz: 4 Ohm (Impedanzminimum 3,8 Ohm)
- Mehrkammer-Gehäuseprinzip
- Gehäusematerial: MDF, produziert in Deutschland
- Größe: 24,0*41,5*46,0 cm (b*t*h)
- Gewicht: 20 kg
Aktives geschlossenes Dual Bassmodul „Bass Module 20A“ mit Sockelplatte
- 220 mm Konus-Tieftöner mit Sandwichmembrane im Upfire-Prinzip; Betrieb in eigener, geschlossener Kammer
- 220 mm Konus-Tieftöner mit Sandwichmembrane im Downfire-Prinzip; Betrieb in eigener, geschlossener Kammer
- Hypex-Verstärkermodul in separater Kammer, 500 Watt RMS
- Möglichkeit zur Pegelanpassung
- Preset 1: Linear. Preset 2: Subsonic-Filter 25 Hz mit 12 dB Flankensteilheit. Preset 3: Bassanhebung um 2 dB bei 45 – 75 Hz für große oder stark absorbierende Räume
- Schwingungskompensierter Downfire-Upfire Betrieb, Mehrkammer-Gehäuseprinzip
- Gehäusematerial: MDF, produziert in Deutschland
- Aufnahme für Lautsprecherfüße mit M6-Gewinde. 2 vorn und 3 hinten
- Größe: 24,0*41,5*60,0 cm (b*t*h)
- Gewicht: 24,5 kg
Klang
„You Look good to me“ von Oscar Peterson vom Album We get requests ist für mich ein musikalischer Leckerbissen. Dieser locker und lässig gespielte Jazz – diese Musikrichtung kann je nach Interpretation für meine Ohren auch schon mal etwas zu schräg sein – macht einfach Spaß. „Ping“ macht linkerhand die Triangel, nein, „Piinnggg…“, das trifft es besser, so feingliedrig wie dieses eher unscheinbare Instrument über die AP-Lautsprecher ausklingt. Sauber zentriert gesellt sich in der Mitte ein in den oberen Tonlagen gespieltes körperhaftes Klavier hinzu und füllt den Raum zwischen den Treibern. Hingebungsvoll huscht Oscar Peterson über die Tasten vor ihm, dass die Hämmerchen mit Filz versehen auf die Saiten treffen, höre ich sofort ohne mich bemühen zu müssen. Komplettiert wird das Geschehen rechterhand von einem gestrichenem Stehbass, herrlich wie dessen Saiten schnurren und brummeln.
Bis dahin noch ein recht ruhiges Stück, verlagert sich das Geschehen wieder nach links. Der Herr Schlagzeuger will auch mitmischen, das macht er auf eine sehr lässige Art mit seinem feingliedrigen Besen, den er anfangs zischelnd über das Becken zieht und dann allmählich das Spieltempo steigert. Der körperhafte Stehbass wird nunmehr ordentlich gezupft und gewinnt an kraftvoller Energie und bildet einen räumlichen Ausgleich am rechten Rand zum Schlagzeuger, der weiterhin das Tempo anzieht. Hin und wieder höre ich ein hingehauchtes „Dubidu“, schick, wie das so atmet. Und was macht Oscar Peterson: Er lässt sich mitziehen, und legt einen ordentlichen Schwung auf sein Klavier, bevor alle Musiker gemeinsam das Stück langsam ausklingen lassen.
Streicher sind Instrumente, welche meine Ohren ein wenig quälen können, da bin ich schon etwas empfindlich… Glücklicherweise nicht über die teilaktiven AP-Elektroakustik Standlautsprecher. Bei „Torna a Surriento (Arr. Chiaramello)“, gespielt vom London Philharmonic Orchestra, sind die Geigen nun auch nicht wirklich zartbesaitet. Energie bringen sie schon eine gute Portion mit die Bogenstriche, doch das, was ich hier so höre, ist von ehrlicher und ungeschminkter Natur. Energievoll ist auch die Stimme von Freddie De Tommaso. Klar und deutlich steht der Tenorsänger vor mir, leider kann ich kein italienisch, so sauber artikuliert wie der „Monitor 30P“ mir ihn präsentiert, würde ich ansonsten jedes Wort seines Gesangs verstehen.
Da ich ja rein sprachlich gesehen gerade eh nix verstehe, mache ich weiter mit der mexikanischen Songwriterin Natalia Lafourcade. Mit einer fantastisch glockenklaren Stimme singt sie „Hasta la Raíz“ für mich, und diese hat definitiv ihren Reiz. Eine so reine Stimme wie diese hört man wirklich selten. Begeisternd durchhörbar ist sie, das kann definitiv nicht nur an der Aufnahme liegen. Wirklich jede Feinheit höre ich heraus, doch das ist keine Erbsenzählerei was der Mitteltöner und der „Breitbandhochtöner“ hier veranstalten, das ist schlicht und einfach ganzheitliche Medizin in meinen Ohren.
Einen kohärenten Klang versprechen Andreas Suciu und Peter Neumann nicht nur, sie liefern ihn auch. Als wäre es nichts Besonderes, so spielerisch gehen die AP-Elektroakustik Monitor 30P / Bass Module 20A mit dieser Musik – glücklicherweise gibt es auch noch eine Welt außerhalb von Salsa – aus Lateinamerika um. Auch das feinperlige Klavier rechterhand zu Beginn des Liedes kommt wie selbstverständlich aus den Standlautsprechern, dazu dieses gelegentlich durchscheinende südamerikanische Gitarrenspiel mit griffigem Zupfen, das mich in ein beschwingtes Gefühl versetzt. Das ist schon emotional das Gebotene. Wie aus einem Guss erscheinen mir die Instrumente im Zusammenspiel mit dieser traumhaften Stimme, die gehören so wie ich sie höre, und nicht anders, ja, genau so muss es sein. Eine schöne Kombination ist dies, die leicht nachdenkliche Komposition mit dem Rhythmusgefühl der bayerisch-schwäbischen Lautsprecher.
Mit warmen und kräftigen Trommelschlägen, die Assoziationen ans Lagerfeuer wecken, beginnt „Where The Rivers Meet“ von Jan Garbarek. Mühelos und kraftvoll fluten die „Bass Module 20A“ meinen Raum, teilweise ist das jedoch etwas zuviel des Guten für meinen Geschmack. Also drücke ich auf die Pausetaste des Netzwerkspielers und stoppe die Musik. Die Pegelsteller auf der Rückseite der Lautsprecher drehe ich etwas zurück, so auf knapp minus zwei Striche, und bin auf die Auswirkungen gespannt.
Nochmal von vorne, Wow! Das passt jetzt wie die berühmte Faust aufs Auge, herrlich, wie das schiebt. Ich bin verführt, den Lautstärkeregler weiter aufzuziehen, was ich natürlich auch mache. Da dröhnt und scheppert nichts, furztrocken ist der Bass in selten gehörter Qualität. Was mir besonders an ihm gefällt: Er will mich nicht erschlagen, er rollt anstrengungslos durch den Raum und verwöhnt meine Ohren. Und ohhh, diese stoischen Bassschläge, ob ich doch mal ne Runde ums Lagerfeuer..
Komplett losgelöst von den Standlautsprechern schweben die Klänge vor mir. Sie füllen nicht nur den Raum zwischen ihnen, sondern gehen auch noch ein gutes Stück über sie hinaus. Doch nicht nur in der Weite, auch in der Tiefenstaffelung spielen die beiden auf gehobenem Niveau. Bei geschlossenen Augen verschwinden die AP-Elektroakustik Monitor 30P / Bass Module 20A dann komplett vor mir, so als säße ich vor der Bühne. Atmosphärisch wie auch psychedelisch ist diese Komposition, die einen schon in tranceähnliche Zustände versetzen kann. Ein leichter Kontrast dazu ist dann der Hauptdarsteller Jan Garbarek, der mit seinem leicht unterkühlt gespieltem Saxophon mit schlangenbeschwörerischen Elementen einen schönen Gegensatz bildet. Also so könnte ich noch stundenlang weiterhören…
Eigentlich wäre ich mit dem Test nun durch, eigentlich. Doch derzeit stehen hier mit dem Rega Brio MK7 und dem Vincent SV-500MK zwei preiswerte Verstärker in der 1.000 Euroklasse auf dem HiFi-Rack. Frevelhaft wie ich gelegentlich nun mal bin, hänge ich diese dann doch auch mal an die preislich nun wirklich nicht passenden Standlautsprecher. Passt nicht? Pustekuchen! Klar, es gibt dann logischerweise etwas weniger Feinauflösung, und das Klangbild ist nicht mehr ganz so freischwebend und großzügig wie beim Roksan Caspian 4G, wäre ja auch schlimm. Doch ich bin beeindruckt, was die edlen Standlautsprechern den kleinen Amps zu entlocken in der Lage sind. Und bei diesem Gastspiel stoße ich auf etwas Wichtiges, diese Lautsprecher sind nicht impedanzkritisch und demzufolge benötigt man auch keine Monsteramps zum Antreiben, die Bassläufe bleiben wunderbar präzise und weichen nicht auf. Chapeau nach Bayern!
Fazit
Mit ihrem Erstlingswerk, den in Deutschland entwickelten sowie hergestellten teilaktiven High End Standlautsprechern AP-Elektroakustik Monitor 30P / Bass Module 20A, ist den Newcomern Andreas Suciu und Peter Neumann der Einstieg in das HiFischbecken des großen Lautsprechermarkts auf Anhieb gelungen. Das schlichte und elegante Design ist in seinen Proportionen wohl gelungen, und die Verarbeitung ist auf hohem Niveau. Auf diesem bewegt sich auch das in Richtung neutral abgestimmte Klangbild der Regallautsprecher mit den angeschlossenen Subwoofern. Obwohl der Hochtonbereich hochauflösend ist, nervt er nicht in den Ohren. Ganzheitlich angeschlossen sowie bruchlos ist der Mittelton, und dies gilt ebenso für den Bassbereich, es entstehen keine Lücken. Zu der hervorragenden Sprachverständlichkeit des geschlossenen Lautsprechersystems kommen eine glaubwürdige Emotionalität und angenehm durch den Raum rollende Bassläufe, die auch bei kleinen nicht so kräftigen Verstärkern stets exakt bleiben. Chapeau nach Neu-Ulm.
Im Test
Teilaktiver Standlautsprecher
AP-Elektroakustik Monitor 30P / Bass Module 20A
Bauart: Geschlossen
Maße: 24,0*41,5*106,0 cm (b*t*h)
Gewicht: 44,5 kg
Mehrschichtiger matter Feinstrukturlack. Standardfarben: Dunkelgrau, Weiß, Dunkelblau, Olivgrün.
Weitere Farben nach RAL auf Anfrage gegen Aufpreis.
UVP: 18.800,- Euro / Paar
AP-Elektroaktustik Messeauftritte
Die teilaktiven Standlautsprecher AP-Elektroakustik Monitor 30P / Bass Module 20A werden auf folgenden HiFi-Messen vorgeführt:
- Süddeutsche HiFi-Tage 2025 Stuttgart am 20. & 21. September 2025 im Le Méridien im Raum 157.
- HiFi-Tage Darmstadt 2025 am 18. & 19. Oktober 2025 im Darmstadtium auf der Freifläche.
- Norddeutsche HiFi-Tage 2026 Hamburg am 31.01. & 01.02. 2026 im Le Méridien an der Alster.
Vertrieb
AP Elektroakustik UG
Lessingstraße 10A
89231 Neu-Ulm
Tel.: +49/170/2846586
Mail: info@ap-elektroakustik.de
Web: www.ap-elektroakustik.de Die Homepage wird zu den SDHT 2025 freigeschaltet.
Mitspieler im Test
Quellen digital – Netzwerkspieler Atoll ST 300 Signature, CD-Spieler Atoll CD200 Evolution, Musikserver Innuos ZEN MK.III
Quellen analog – Plattenspieler Rega Planar 6 mit MC-Tonabnehmer TAD Excalibur Black, Plattenspieler Sonoro Platinum mit Ortofon 2M Red, Phono MM- & MC Verstärker Trigon Vanguard III
Verstärker – Vollverstärker mit Phono-Eingang und D/A-Wandler Roksan Caspian 4G, Vollverstärker Rega Brio MK7, Vollverstärker Vincent SV-500MK
Lautsprecher – Standlautsprecher LUA Con Espressione, Subwoofer REL R 505, Standlautsprecher Indiana Line Diva 5, Standlautsprecher quadral SIGNUM 70
Kopfhörer – Offener Kopfhörer Focal Clear, Kopfhörerverstärker Divaldi AMP-02 mit Phono MM- & MC Stufe
Zubehör – Lautsprecherkabel: Supra XL Annorum, in-akustik LS-804 AIR DIY, in-akustik Referenz LS-204 XL Micro AIR. Kleinsignal-Kabel: Cinchkabel in-akustik NF-1204 Air, XLR- und Cinchkabel Fadel Art Pro Link. Stromkabel Supra LoRad 2.5, Netzleiste PS Audio Dectet, Powergrip YG-1 Netzfilter, HiFi-Switch NuPrime Omnia SW-8, LAN-Kabel Supra Cat8 & Wireworld Starlight