Wir HiFi-IFAs haben uns bereits vor ein paar Jahren auf den Norddeutschen HiFi-Tagen 2020 auf dem Stand von CMI-Distribution Europe vom Klang und der Anmutung der audel Lautsprecher begeistern lassen. Seinerzeit machten die kompakten Pretiosen nicht nur optisch eine gute Figur im Hotel-Hörzimmer, sondern lieferten auch an optisch passender Elektronik von Trinaudio einen erstaunlich erwachsenen Sound. Trotz ihrer zierlichen Erscheinung.
Daher freuten wir uns letztes Jahr sehr darüber, die ausgesprochen exklusiven audel NIKA Prestige Limited Edition und ihre kunstvoll dekorierten Verwandten audel NIKA Mk2 Studio Mendini Design eine schöne Zeit lang bei uns im Hörraum zu Gast zu haben. Ende 2021 hat das audel Mastermind Walter Carzan das Produktportfolio neu sortiert und mit der U-BASIK 5/8 einen konsequenten Monitor-Lautsprecher ersonnen, der nicht nur den Klang, sondern auch die Fertigungsabläufe für ein attraktives Preis/Leistungsverhältnis optimieren soll. Wir sind daher auf unsere Eindrücke von dem taufrischen Kompaktlautsprecher aus Sizilien gespannt, von denen wir euch in diesem Test berichten wollen.
Annäherung
Die U-BASIK 5/8 wurde uns von cmi Distribution Europe mit Sitz im rheinischen Swisttal, einem Nachbarort von Bonn, als einem der ersten Magazine zum Test zur Verfügung gestellt. Der ambitionierte Vertrieb hat sich auf in Europa handwerklich gefertigte Produkte spezialisiert und hat neben audel auch Marken wie die Lautsprechermanufaktur chario sowie Racks, Möbel und Zubehör von eSseCi-Design, CMI-Easy-Connect und Hi-Fi-Racks im Programm.
Die kompakten U-BASIK 5/8 kommen in einem circa 14 kg schweren Versandkarton, in dem sich wiederum zwei einzelne Produktartons befinden, in denen die Lautsprecher einzeln sicher verpackt sind. Den Kartons liegen jeweils drei Schraub-Spikes nebst Unterleg-Tellerchen mit Senkung zum Schutz der Aufstellfläche bei.
Christoph Mertens, Inhaber von cmi Ditribution Europe, fragte mich, ob ich nicht noch Platz für einen zweiten Versandkarton hätte, dann würde er mir gleich ein Schnittmodell der U-BASIK 5/8 und die passenden Lautsprecherblenden mitschicken. Letztere zugegebenermaßen nur zu Fotozwecken, da ich Testlautsprecher zumeist sowieso nur ohne Bespannung höre. Mir persönlich gefällt auch der Kontrast zwischen der technischen Anmutung der Systeme zum warmen Holz besser, als die strikte, kreisförmige Geometrie der Stoffabdeckungen. Aber das ist und bleibt Geschmackssache. Die Stoffbespannung ist sauber und klar definiert gefertigt. Ihre exakte Kreisform liefert einen klaren Kontrast zur scharfkantigen, kubischen Optik des Gehäuses. Sepp Herberger hätte diesbezüglich wohl in die Bedienungsanleitung diktiert: das Runde muss auf das Eckige. Die Abdeckungen werden unsichtbar von vier Magneten gehalten, die auf den Verschraubungen der Systeme haften.
Das mitgelieferte Schnittmodell bietet einen tieferen Einblick in das, was sich von außen nur erahnen lässt, wie zum Beispiel der ausgefräste, dreieckige, nach vorne abstrahlende Bassreflexkanal. Bei genauerem Hinsehen lassen die Radien in den Spitzen des dreieckigen Querschnitts auf die Werkzeugdurchmesser schließen. Ein weiteres interessantes Detail ist die innere Fläche des Kanals, die mit einem Radius die Form des angrenzenden Tief-Mittelton-Chassis aufnimmt. Doch mehr zum Innenleben später im Technik-Teil.
Beim Auspacken der audel U-BASIK 5/8 wird dem neuen Besitzer sicherlich als erstes die angenehme Haptik des Gehäuses aus laminiertem Birkensperrholz mit biologischem Bienenwachs-Firnis auffallen. Diese hat bereits die NIKA Modelle aus unseren vorangegangenen Tests zu echten Handschmeichlern gemacht. Für das nötige Dekor sorgen ein Frontpaneel sowie ein rückseitiger Deckel aus Ebenholz, wie bei unserem Testmodell, oder aus Canaletto-Walnuss. Ungewohnt ist für mich die kantige, kubische Form des Gehäuses, die im krassen Gegensatz zu den weich gerundeten NIKA Modellen steht. Aber einmal aufgestellt übt auch sie ihren speziellen Reiz aus.
6 kg Gewicht je Lautsprecher wirken wertig, sind aber zur Freude des Testers angenehm zu handhaben. Die Gehäuseabmessungen 350 mm x 220 mm x 210 mm (Höhe x Tiefe x Breite) erinnern in den Front und Seitenflächen an das DIN A4 Papierformat, die Grundfläche ist somit fast quadratisch. Eine ungewohnte Proportion, da viele Lautsprecher mit schmaler Front eher in die Tiefe bauen. Trotzdem bietet die U-BASIK 5/8 rund acht Liter Gehäusevolumen und ist damit in der Größe etwas oberhalb der audel SONIKA Mk2 angesiedelt.
Auf der Rückseite finden sich hochwertige Anschlussklemmen, die ansprechend und mit Liebe zum Detail in die beschriftete Dekorfläche integriert sind. Dort schließe ich mit Melodika Lautsprecherkabeln die Cambridge Audio Stereo-Endstufe Edge W an, die neben ausreichend Leistung und Drehmoment auch das nötige Feingefühl zum Betrieb des Monitor-Lautsprechers mitbringen soll. Doch bevor es Ernst wird gönne ich den werkneuen Lautsprechern noch ein paar Stunden Einspielzeit.
Technik
Walter Carzan hatte sich vorgenommen mit seinem kleinen, aber gut besetzten Teams zum ersten Mal in der Firmengeschichte einen Lautsprecher zu entwerfen und herzustellen, der – nach eigener Aussage – die Neuinterpretation eines klassischen Monitor-Lautsprechers darstellt. Der Inhaber und Designer von audel machte dazu folgendes Statement: „Ich habe immer gesagt, dass das erneute Aufgreifen einfacher Objekte tatsächlich eine sehr komplexe Erfahrung ist; U-Basik 5/8 hat meine Meinung absolut bestätigt!“. Wohlwissend, damit in Konkurrenz zu anerkannten und etablierten Marken sowie deren Erfolgsmodellen zu treten.
Mit dem Bekenntnis zu natürlichen Rohstoffen und einer natürlichen Verarbeitung des Holzes, das man daher ohne zu zögern auch in jedem Kinderzimmer verwenden könnte – zu erwähnen ist hier beispielsweise die Verwendung von Bienenwachs-Firnis zur Behandlung des Holzes -, bleibt Walter Carzan mit der U-BASIK 5/8 den Vorstellungen seiner Zielgruppe treu. Auch bei diesem Modell verwendet er solides Birkensperrholz für den klangbestimmenden Korpus und veredelt diesen an der Schallfront und am Rückendeckel mit edlen Oberflächen wie Ebenholz oder Canaletto-Walnuss. Die Gehäuse werden bei audel in Sizilien hergestellt.
Um das Preis-/Leistungsverhältnis positiv im Sinne des Kunden zu beeinflussen, hat Walter Carzan nicht nur an der Klang-Schraube gedreht, sondern ist auch bei der Gestaltung des Gehäuses neue Wege gegangen. Er hat bei der Konzeption verstärkt Vereinfachungen in der Herstellbarkeit sowie die Reduzierung zeitaufwändiger manueller Tätigkeiten berücksichtigt. Beispiel hierfür ist das kantigere Design, das bei der U-BASIK die weichen Rundungen der anderen Modelle ablöst. Durch die geschickte Kombination von Handarbeit und intensivierter maschineller Fertigung konnte audel die reine Bearbeitungszeit um rund 50% reduzieren ohne aber Abstriche in den Materialien zu machen. Angenehmer Nebeneffekt: auf diese Weise konnte handwerkliche Produktionskapazität der kleinen Manufaktur quasi verdoppelt werden.
Das Gehäuse ist nach dem EVO Multipanel-System mit IRS Patent aus laminiertem Birkensperrholz aufgebaut. IRS steht für internes Rippen System. Im Gegensatz zu einem klassischen Gehäuse, das – vereinfacht gesagt – aus 6 Brettern (Schall- und Rückwand, Seitenwangen, Boden und Deckel) ggf. mit Versteifungen als „Kasten“ an den Stirnseiten zusammengeleimt wird, entspricht dieses Gehäuse eher einem Vollholz-Körper, aus dem das benötigte Volumen heraus gearbeitet wird.
Der Trick hier: Das Gehäuse besteht aus zwei Hälften, die über ein eingelegtes Element miteinander verschraubt werden. Das Bauprinzip erkennt man auch von außen durch die umlaufende Nut. Jede Gehäusehälfte – eine mit den frontseitigen Aussparungen für die Systeme, eine mit der Öffnung für den Rückdeckel – ist wiederum aus Schichten aufgebaut. Das Volumen entsteht, indem jede Schicht, jedes „Brett“, seine äußere und innere Form angearbeitet bekommt. Die Schichten werden dann verleimt und das Gehäuse entsteht Schicht für Schicht. Es entspricht praktisch einem sogenannten LOM Verfahren (Laminated Object Manufacturing) mit Schichtholzplatten. So lassen sich auch komplexere innen liegende Geometrien herstellen, die klassisch nur schwer zu fertigen sind. Unter anderem auch Versteifungen, wie eben das patentierte IRS. So lässt sich zudem gut nachvollziehen, wie beispielsweise der Bassreflexkanal entstanden ist. Der Aufbau von Front- und Rückteil ermöglicht das modulare Einsetzen der Dekor-Platten nach Bedarf. Optional ist auch ein passender Ständer für die U-BASIK 5/8 erhältlich.
Als Chassis verwendet die neue U-BASIK 5/8 einen 5 Zoll Tief-Mitteltöner (13cm) mit Druckgußkorb. Den Hochtonbereich bedient eine 29 mm Soft Dome Kalotte mit zweiteiliger Aluminium-Frontplatte und integrierter, mechanischer Entkopplung. Gemeinsam decken sie einen Frequenzbereich von 47 – 25.000 Hertz ab. Eine Frequenzweiche erster Ordnung trennt bei 2.500 Hertz.
Technische Daten
- SYSTEM: 2-Wege Bass-Reflex Monitor-Lautsprecher
- HOCHTÖNER: 29 mm Soft Dome Kalotte
zweiteilige Aluminium-Frontplatte mit integrierter, mechanischer Entkopplung - MITTEL-TIEFTÖNER: 5 Zoll High Fidelity Tieftöner mit Druckgusskorb
- FREQUENZGANG: 47Hz – 25.000Hz
- TRENNFREQUENZ: 2.500 Hz
- EMPFINDLICHKEIT: 88,5dB
- NOMINALE IMPEDANZ: 4 Ohm
- EMPFOHLENE VERSTÄRKERLEISTUNG: 20Watt – 100Watt
- GEHÄUSE: EVO Multipanel-System ( laminiertes Birkensperrholz ) ( IRS Patent )
- FRONT-PANEL: Ebenholz-Schwarz oder Canaletto-Walnuss-Oberfläche
- OBERFLÄCHENBEHANDLUNG: biologische Bienenwachs-Firnis
- ABMESSUNGEN: 350mm x 220mm x 210mm ( Höhe x Tiefe x Breite )
- NETTO-GEWICHT: 6 kg pro Stück
- VERSAND-GEWICHT: 14,0 kg pro Paar
Klang
Der audel U-Basik 5/8 ist ein handlicher Lautsprecher, seine Erscheinung ist gediegen und zeugt von der Freude am Handwerk wie auch der Natur. Das lässt die Vorliebe für leise Töne vermuten. Und nun könnte der Tester – also ich – die Schublade mit der Aufschrift „Schöngeist“ öffnen und die beiden Kompakten gschwind dort hinein schreiben. Ja, das kann man machen, sollte man aber besser nicht – wie mir etliche Stunden mit dem sizilianischen Duo vor Augen geführt haben.
Da mir nach Feierabend oder am Wochenende – was ja praktisch auch nach Feierabend ist – mitunter alles Schöngeistige abgehen kann, mussten die U-Basik 5/8 häufig ordentlich ran. Und ich war bass erstaunt, wozu die kompakten Regallautsprecher fähig waren. Den Schöngeist schonen tät sich nicht lohnen, dachte ich bei mir und kramte in den Playlists meiner Hörtestmusik häufig auch in der Spaß-Ecke. Und der Spaß fängt heute mit London Grammar an. Die Musik ist natürlich schon satt abgemischt, eher maßgeschneidert für einen amtlichen Party-Lautsprecher. Aber da ist ja noch die charismatische Stimme von Hannah Reid, die den Sound von London Grammar zu dem macht, was er ist.
Die gezupfte Gitarre zu Beginn von „Strong“ steht klar im Raum und Hannah Reid gesellt sich dazu, nein, übernimmt die Bühne auf fast schön überirdische Art. Sie drängt sich nicht auf, hat aber eine Größe, eine Präsenz, die mir eine Gänsehaut beschert. Damit singt sie gegen die Beats an, die ihr den Platz streitig machen wollen. Immer wieder bekommt sie die Bühne auch für sich allein. Die Audels platzieren sie nicht nur geometrisch in Höhe und Breite korrekt, sondern geben ihr auch eine angemessener Größe. Ähnliches beobachte ich bei „Hey Now“. Die Lautsprecher lösen das schön auf. Aber sie sind keine Effekthascher, ich empfinde sie eher als dezent, zeigen ein gewisses Understatement. Dann setzt der fette Bass ein. Der Regallautsprecher knickt nicht unter der Last ein und liefert einen trockenen, erstaunlich impulsiven Bass, der dann sauber an dem Punkt im Keller endet, den der Lautsprecher noch bedienen kann. So soll es sein.
Denn mächtig Spaß macht das dennoch, auch wenn in der Musik noch ein paar Hertz nach unten drin stecken. Informatics „Proximity Switch“ folgt und versetzt mich erneut in Erstaunen. Der Raum füllt sich mit Sound, die U-Basik 5/8 spielen mit richtig breiter Bühne. Ich habe das Gefühl, sie schaffen es rechts und links deutlich über ihre physische Stereo-Basis hinaus zu spielen. Den Bass haben sie im Griff und mit lockerer Hand verteilen sie das Elektro-Effekt-Gewitter auf der Bühne. Auch vor Marian Hills „Differently“ schrecken sie nicht zurück. Klar, die fast 100 kg schweren aktiven Ascendo LIVE 15 haben mir die Beats imposanter um die Ohren gehauen, aber auch bei den kompakten audels formt sich ein anständiger Tiefton zwischen den Lautsprechern, der im Neubau durchaus auch für Verstimmung in der Nachbarschaft führen kann.
So funktioniert auch das komplexe „Liberty“ von Anette Askvik hervorragend. Die charismatische Stimme im Lead, von der sich aber die zweite Stimme gut löst. Das Saxophon zeigt schöne Anblasgeräusche und bleibt dabei eher Smooth. Bei starker Kompression im Spiel bleiben die U-Basik frei von Schärfe, was sie zu angenehmen Zeitgenossen macht. Auch bei diesem Titel zeigt sich, dass die Bühne eine große Stärke ist. Sehr breit, hoch und aufgeräumt. Ich empfinde es als angenehm, dass der Lautsprecher die Bühne großzügig nutzt und nicht unnötig forsch auf den Hörer zuspielt. Locker, leicht löst sich der Klang von den Lautsprechern. Das funktioniert mit elektronischer Musik und mit natürlichen Instrumenten, wie sie Anette Askvik kombiniert. Dadurch entsteht etwas Zauberhaftes, in das der Hörer sich entspannt verlieren kann.
Einmal auf der Gute-Laune-Schiene höre ich in Hilltop Hoods „Cosby Sweater“ rein. „I feel like Bobby Fisher, always four moves ahead of…“. Witzig. Die Musik ist zwar alles andere als audiophil, zeigt mir aber, dass mir der Lautsprecher richtig Spaß macht. „Nosebleed Section“ dagegen ist etwas komplexer. Schön höre ich das rein gemischte Schallplattengeknister heraus, ebenso die Querflöte. Der Lautsprecher stellt den Gesang in der Mitte frei und hebt die verzerrte Stimme, die sich dann und wann einmischt, schön ab. Akteure, die erscheinen und wieder verschwinden, sortieren die audels jedes mal mit ruhiger Hand zum schlüssigen Gesamtbild neu. Anspieltipp: „Cosby Sweater Restrung“. Eine Version des Songs der Australier, der mit Orchester-Instrumenten aufgepeppt ist, die frech in das Stück hinein spielen. Die treibende Kraft bleibt dabei der Beat des Ausgangsmaterials, aber es ist spannend zu hören, was sonst noch so passiert mit Streichern, Bläsern und Schlaginstrumenten.
Kontrastprogramm: Miss Li’s „Dancing the whole way home“. In bestimmten Passagen steht die Stimme allein mit dem Klavier/Synthesizer Raum. Das bekommen die Regallautsprecher prima hin, ebenso wie das Umschalten auf den Big Band artigen Sound der Instrumente, die Schwung in die Bude bringen. Angenehm ist das Fehlen von Schärfe, die dieser Titel haben kann. Dabei spielt die U-BASIK nicht „weich“, sondern eher „nicht aggressiv“. Ich möchte fast sagen: „verständnisvoll“ gegenüber empfindlichen Ohren. Gleiches ist bei „Bourgeois Shangri-La“ zu beobachten. Die Audels laden zum unbeschwerten Durchhören der Musik-Sammlung ein. Nun möchte ich mich nochmal natürlichen Instrumenten widmen.
Ich lasse mich von Sara K. „Are we there yet – live in concert“ begeistern. Eine Aufnahme, die bei Stockfish Records erschienen ist. Eins ihrer Konzerte der Nautilus Tour durfte ich 2002 in einer Kirche live in Berlin erleben. Witzig ist das Bekenntnis der Amerikanerin, die zu Beginn des Konzert feststellt, nicht „the Queen of audiophile sein.“ Warum? „Because I have no crown.“ Aha. Glücklicherweise hat sie, wenn schon keine Krone, ihre Gitarre dabei. Und den Gitarristen Chris Jones, der bereits viele Künstler begleitet hat und auch als Solo-Künstler bekannt war. Chris Jones ist leider 2005 im Alter von 46 Jahren früh verstorben. Deshalb freue ich mich, dass ich ihn zu dieser Gelegenheit live erleben durfte und er auch auf dieser Aufnahme weiter lebt.
Sara K. steht durch die sehr direkte Aufnahme natürlich im Vordergrund. Die Stimme wirkt groß, speziell die gesprochene, fast übernatürlich. Realistisch auch das Klatschen des Publikums. Das Klatschen ist immer ein schöner Indikator, um heraus zu finden, wie räumlich und schlüssig eine Anlage spielt. Auch die Gitarre scheint heute Abend nur für mich zu spielen, so wie sie sich mir präsentiert. Sehr stimmig in den Klangfarben und in der Größe. Von der Lead-Gitarre höre ich viele Details. Das Zupfen, Schrammeln und Klopfen. Mit ein bisschen Phantasie könnte Sara K. tatsächlich vor mir sitzen. Rechts daneben begleitet sie routiniert Chris Jones. Ganz Gentleman spielt er sich nicht in den Vordergrund, bringt Ruhe in die Sache. Herrlich. Eine schöne Art, das Konzert nachzuerleben.
Wo ich einmal bei Akustik-Gitarre bin… Das Album Passion, Grace and Fire von Al Di Meola, John McLaughlin und Paco de Lucía spannt wieder diese herrlich breite Bühne auf. Und das ganze mit drei Gitarren. Das Trio ist natürlich dazu prädestiniert, jeweils ein Instrument dem rechten und linken Kanal und eins der Mitte zuzuordnen. Dabei ist die Hackordnung erkennbar und die Gitarre in der Mitte löst sich wunderbar von den Lautsprechern, um ihren zentralen Platz einzunehmen. Obwohl die beiden anderen klar rechts und links spielen, kleben sie aber nicht an den Lautsprechern. Die scharfen Klänge der Saiten sind gut zu verorten, in den tieferen Tonlagen oder bei geklopften Einlagen in denen der Korpus des Instruments ins Spiel kommt, entsteht ein Volumen, das einen Raum einnimmt, das über die Chassis des Lautsprechers hinaus geht.
Schön lassen sich die Spielweisen der Akteure nachempfinden, der Wechsel zwischen gezupften und geschlagenen Saiten. Die Tempo-Wechsel, die feinen, aber zuweilen auch sehr harschen Betonungen im Spiel, wie auch der Dialog, bei dem die Gitarristen darum zu streiten scheinen, wer nun das sagen hat. Mit Biss, aber nicht harsch oder aggressiv. All das ist sehr plastisch und geht weit über „da spielt jemand Gitarre“ hinaus. Die drei Gitarristen spielen einerseits für sich und sind klar erkennbar. Speziell der mittlere Gitarrist scheint auf einem Hocker vor mir zu sitzen. Die U-BASIK schlagen aber einen Bogen und schaffen auf der Bühne einen gemeinsamen Raum. Dabei geben sich die drei Herren mal Macho, mal ganz Romantiker. Die audel U-BASIK 5/8 können beides. Gehören in keine Schublade. Womit wir wieder beim Anfang meines Hörberichts sind.
Fazit
Die audel U-BASIK 5/8 sind, wie man es von der sizilianischen Holzmanufaktur kennt, eine handwerkliche Freude, ebenso wie die verwendeten nachhaltigen Materialien. Das macht die Regallautsprecher zu einem dezenten Statement im Hör- oder Lebensraum. Die Lautsprecher beeindrucken mit einer breiten, losgelösten Bühne, die sie wohlsortiert bespielen. Körperhaftigkeit, Volumen, aber auch eine Feinsinnigkeit zeichnen die U-BASIK aus. Trotz kompakter Größe haben sie einen angemessenen Tiefgang und spielen detailliert auf. Die audel U-BASIK zählen sich zur Gattung der Monitore, die vielfach für ihre Schonungslosigkeit gefürchtet ist. Dazu besteht bei den Sizilianern kein Grund. Ihr nachsichtiger Charakter macht sie trotz ihrer Ehrlichkeit zu guten Freunden im Hörraum.
Im Test
Handwerklich hervorragende Regallautsprecher Audel U-Basik 5/8
Preis Lautsprecher Ebenholz/Birke (Paar): 2.199 Euro
Preis Lautsprecher Canaletto Walnuss/Birke (Paar): 2.299 Euro
Preis Stoffabdeckungen (Paar): 189 Euro
Preis Stands Birke (Paar): 799 Euro
Kontakt
CMI DISTRIBUTION EUROPE
Am Berg 13
53913 Swisttal-Straßfeld
Tel.: +49- (0)2251 – 970043
Fax: +49-(0)2251-970044
Mail: office@cmi–distribution.de
Web: cmi-distribution.eu
Web: www.audel.eu
Mitspieler im Test
Digitale Quellen – LUMIN U1 mini, NuPrime Stream 9, MERASON DAC-1, Musikserver Innuos ZENith Mk3
Verstärker – SPL Phonitor x mit DAC768, Cambridge Audio Edge W Endstufe
Lautsprecher – Dutch&Dutch 8c, Diapason Adamantes V, chario Constellation LYNX Mk2
XLR-Signalkabel – WSS Platin-Line KS-20, WSS Premium-Line KS-200
Zubehör – Netzkabel Supra LoRad 2.5, bfly bPower, Netzleiste SUPRA Cables LoRad MD07 DC 16 EU SP MKIII, SBooster BOTW P&P Netzteil, NuPrime AC-4 Power Conditioner, NuPrime Omnia SW-8 HiFi Netzwerk-Switch, Lautsprecherkabel Melodika MDSC4030, Kabelbrücke Melodika MDSC1501, Innuos PHOENIX USB-Reclocker, Boaacoustic USB-Kabel Silver Digital Xeno, Netzwerkkabel Wireworld Starlight 8, Boaacoustic SIGNAL.lanCat.6A
Fotos: F. Visarius