Test: 5 High End Lautsprecherkabel von 800 – 1.000 Euro

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Vergleichstest: 5 Lautsprecherkabel von 800 bis 1.000 Euro in den Längen von 3,00 m.

Ein heißes Eisen im wahrsten Sinne des Wortes und gern umstrittenes Thema ist der Test von Lautsprecherkabeln. Schließlich bestehen sie doch nur aus Kupfer, Silber, Aluminium und/oder weiteren metallischen Materialien wie auch Legierungen. Wenn dann ein Stereo-Paar mit einer Länge von 3 Metern auch noch um die 800 bis 1.000 Euro kosten soll, dann glühen nicht nur die Kabel, sondern auch die Köpfe der Diskutanten in den einschlägigen Foren. Und die schreibende Zunft wie wir bekommt dann auch ihr Fett weg, und gelegentlich ein paar recht liebevolle Mails. Nun denn, wir gehen das Risiko dennoch ein mit dem Vergleichstest von gleich fünf Paar Lautsprecherkabeln.

Um mich bei diesem Unterfangen zu unterstützen, ist Falk eigens aus Stuttgart angereist. Hören, Aufstehen, Umstecken und wieder von vorne Hören ist ganz allein doch nicht so trivial. Wechselt man dabei doch immer wieder seine Hörposition, krabbelt hinter dem Verstärker und den Lautsprechern herum und bringt so seine Sitzposition, die Ohren und auch die Höreindrücke durcheinander. Dabei dann auch noch jede Menge verschiedene Lieder zu hören und Notizen über das Gehörte zu machen ist auch nicht so einfach. Dabei besteht schon die Gefahr, sich zu verlieren, so man diese Art von Test alleine durchführt.

In der Vorauswahl hatte ich rund ein Dutzend Musikstücke, mit denen ich im Vorlauf ein paar Hördurchgänge allein durchführte. Als Verstärker kamen der Rega Aethos und der Vincent SV 228 zum Einsatz, als Lautsprecher die hauseigenen LUA Con Espressione sowie die Perlisten R5m. Um uns besser auf das Hören konzentrieren zu können, haben wir für unseren gemeinsamen Test der fünf Lautsprecherkabel drei Musikstücke mit verschiedenen Musikstilen ausgewählt. Auch haben wir uns dann bei den Gerätschaften auf meine eigene Kette beschränkt, weniger ist manchmal doch mehr. Zum Vergleich liefen zusätzlich noch die bei mir vorhandenen Lautsprecherkabel Supra Cable XL Annorum und das in-akustik LS-804 AIR DIY mit. Es gab also einiges zu tun, respektive zu Hören.


Die 3 Lieder

Cover der LP Paul Kuhn "L.A.Session"Im ersten Hördurchgang kam „Almost The Blues“ vom Album The L.A. Session von Paul Kuhn zum Einsatz, übrigens eine eigene Komposition des tollen Künstlers. Faszinierend flink flitzen die Finger des Altmeisters des swingenden Jazz bei den Akkorden über die Tasten des sauber und klar perlenden Klaviers. Der Mann am Schlagzeug, Jeff Hamilton, lässt unter anderem den Besen zärtlich und gefühlvoll auf dem Becken zischen. Das Tüpfelchen auf dem „i“ ist der begleitende Bassist John Clayton, der seinen Stehbass herrlich gefühlvoll zupft, und dem Stück einen tollen Rhythmus mitgibt.

„Das ist das Lied“ von Krista Posch habe ich von einem Heftbeileger der stereoplay. Diese Dame ist neben Schauspielerin auch Synchronsprecherin, was man sich bei ihrer Art der Artikulation bestens vorstellen kann. „Das ist das Lied, in dem nichts passiert“ singt sie, „Mein Mann hat mich deshalb verlassen, meine Freunde lassen mich schon lang in Ruh“ oder auch mal „Die Nachbarn zündeten mein Haus an“. So geht es durch das Lied, das keins sein will – etwas speziell, und doch in seinen Bann ziehend. Der Sprechgesang wie auch die Quetsche in diesem Lied sind sehr plastisch aufgenommen. Der Kontrabass ist länger ausschwingend, und im Gegensatz zu Paul Kuhn ist das Klavierspiel hier fast schon stakkatohaftig zu nennen. Bei einer gut abgestimmten HiFi-Anlage sollte dies greif- und hörbar sein.

Live ist einfach toll, und die Live-Atmosphäre eines Konzerts sollte auch über die heimische HiFi-Anlage rüberkommen. Zum Beispiel wie das Publikum bei „Trouble’s What You’re In“ von Fink’s Album Wheels Turn Beneath My Feet. Mit Leib und Seele ist Fink dabei, das wollen wir dann bitte so hören. Auch die Raumfülle gehört trotz der minimalen Besetzung bei diesem Stück mit dazu. Fetter und griffiger Bass mit viel Substanz. Reich an Energie, die auch so wiedergegeben werden sollte.

 


Die 5 Lautsprecherkabel im Vergleich

Ein Kabeltest – und nicht nur dieser – ist ähnlich wie Rotwein trinken, auf den persönlichen Geschmack und die Vorlieben kommt es dabei an. Dies haben Falk und ich beim Hören dann wieder einmal festgestellt. Beim klanglichen Charakter der Lautsprecherkabel waren wir zwar stets derselben Meinung, dennoch haben uns die verschiedenen Kabel nicht immer gleich gut gefallen. Falk bevorzugt eine Musikwiedergabe, die leicht nach vorn auf den Hörer ausgerichtet ist und auf ihn zuspielt. Meine Wenigkeit dagegen mag es, wenn es etwas entspannter und zurückgelehnter zugeht, was bekanntermaßen auch meinem Naturell entspricht 😉

Test WSS Lautsprecherkabel LS 4 Platin Line

WSS Platin Line LS4

Beim Lautsprecherkabel LS4 aus der WSS Platin Line sind die beiden Leiter als voneinander getrennte Kabelstränge ausgeführt, die mittels verschweißter PP/PET-Bänder miteinander verbunden sind. Die einzelnen Stränge besitzen einen Querschnitt von 4,80 mm², diese Kabel wiederum bestehen aus jeweils 7 blanken sowie 7 versilberten OFH-Kupfer-Leitern mit verschiedenen Querschnitten, deren Isolierung aus Teflon FEP besteht. Um Induktionen zu vermeiden, sind diese Leiter paarweise miteinander verdrillt. Auf diese Weise will WSS eine optimale Übertragung über den kompletten Frequenzbereich gewährleisten. Der Außenmantel der Kabel besteht dann aus schwarzem Textilgeflecht. An ihren Enden sind die Lautsprecherkabel LS4 mit WSS Hohlbananas konfektioniert, die aus einer Legierung von Beryllium und Kupfer bestehen und deren Oberfläche rhodiniert ist. Auf Wunsch sind auch andere Stecker erhältlich. Das WSS LS4 Platin Line, eines der flexibelsten Kabel in diesem Test, gibt es in den Varianten Single-Wiring sowie Bi-Wiring für Bi-Amping. Der Preis für 2*3,00 m liegt bei 866 Euro.

Klang

Das Lautsprecherkabel WSS Platin Line LS4 gibt Paul Kuhn und seiner Band eine gute Portion Frische mit auf den Weg. Dies hinterlässt bei dem gehörten Titel einen tendenziell schlanken Eindruck, der sich ebenso durch die folgenden Lieder zieht. Aufgrund dieser Art der klanglichen Abstimmung erreicht das WSS eine gute Abgrenzung der einzelnen Instrumente voneinander, ist jedoch bei Krista Posch in der Emotionalität etwas zurückhaltend. Zugute kommt diese eher frisch und durchsichtig ausgerichtete klangliche Signatur des Platin Line LS4 dem Bass, der sehr sauber und präzise gezupft wird, auch seiner Freistellung ist dieser Charakterzug sehr zuträglich. Auch dem bei diesem Kabel sehr klar erkennbarem Klopfen der flachen Hand Finks auf seine Gitarre – dessen Stimme beim WSS in diesem Test den schlankesten Eindruck hinterlässt – kommen die Schnelligkeit und Präzision des Platin Line LS4 zugute. Daher erscheint auch das Anreißen der Saiten sehr prägnant und plastisch. Zudem lassen sich das Schlagwerk und seine Mitspieler aufgrund der guten Differenzierung des WSS Platin Line LS4  ihren verschiedenen Standorten gut zuordnen. Wer gerne etwas mehr Drive und Spritzigkeit in seine Kette bringen möchte, könnte hier fündig werden.

Vertrieb

Hoerenswert-hifi
Im Inneren Bogen 25
72622 Nürtingen

Tel.: 07022 – 21 65 891
Mail: wss@hoerenswert-hifi.de
Web: www.wss-kabelshop.de


Test Lautsprecherkabel VIABLUE SC-6 AIR Silver für 1.000 Euro.

VIABLUE SC-6 AIR Silver

Beim VIABLUE™ SC-6 AIR Silver Lautsprecherkabel sind 6 Leiter in kreisförmiger Anordnung um eine Airpipe angeordnet, diese sind dann nochmals in 6 Einzelleiter unterteilt, die wiederum um weitere Airpipes montiert sind. Dieses Konstrukt enthält dann summa sumarum 10 Airpipes, um die respektable 684 Litzen gewickelt sind. Des Aufwands nicht genug, teilen sich diese auch noch in versilberte, verzinnte und blanke, chemisch hochreine OFC-Kupferlitzen auf. Durch das aufwändige Airpipe-System erzielt der Hersteller niedrige Kapazitäten und verhindert die Entstehung von Induktivitäten. VIABLUE möchte mit diesem Bündel aus Maßnahmen brillante Höhen, einen detailgetreuen Mitteltonbereich sowie druckvolle Bässe erreichen. Das Ergebnis ist dann ein Gartenschlauch von rund einem Zoll, genauer gesagt 26 mm. Übrigens dem dicksten und schwersten Lautsprecherkabel im Test, entsprechende Verlegeradien sind also einzukalkulieren, wobei diese glücklicherweise nicht so riesig sein müssen, wie ich beim ersten Anblick befürchtet habe. Zudem sind die Enden der Kabel, die mit 24 Karat vergoldeten VIABLUE™ T6s Bananensteckern konfektioniert sind, recht geschmeidig. Für das Stereo-Paar mit 2*3,00 m werden 1.012 Euro aufgerufen.

Klang

Einen ausgewogenen Eindruck hinterlassen Paul Kuhn und seine beiden Mitstreiter bei einer guter Auflösung und ohne unangenehme Schärfen. Leicht fließend und daher nicht ganz so trennscharf sind beim VIABLUE™ SC-6 AIR Silver die Abgrenzungen zwischen den drei Herren und ihren Instrumenten. Neutral und ausgewogen ertönt das Tastenspiel des Flügels, der einen relativ großen sowie glaubwürdig greifbaren Korpus aufweist. Bei Krista Poschs „Das ist das Lied“ gehört das VIABLUE™ SC-6 AIR Silver mit zu den beim Kontrabass kräftigeren und wärmeren Holzkorpus spielenden Kabeln, ohne dabei jedoch seine Straffheit zu verlieren. Die Stimme der Sängerin könnte noch etwas fokussierter sein, ist dafür jedoch sehr ausdrucksstark. Dies trifft ebenso auf Fink zu, auch er besitzt über dieses Lautsprecherkabel die mit intimste Stimme in unserem Fünferfeld, was dem klangfarbenstarken Charakter des Kabels zuzuschreiben ist. Auch hier bei „Trouble’s What You’re In“ ertönen die Bassläufe wieder recht kräftig, behalten dabei aber ihre Struktur. Angenehm ist die Eigenschaft des SC-6 AIR Silver, das Anreißen der Gitarrensaiten nicht zu bissig, sondern dezent abgesoftet darzustellen. Insgesamt gesehen spielt es leicht nach vorn auf den Hörer zu. Mit seinen Eigenschaften eckt das VIABLUE nicht an und ist dazu geeignet, schlank oder dünn klingenden Anlagen das gewisse Extra mitzugeben.

Vertrieb

VIABLUE GmbH
Dieselstr. 6
76316 Malsch

Tel.: +49 7246 943-112
Mail: info@viablue.de
Web: www.viablue.de


Test Lautsprecherkabel Wireworld Mini Eclipse um 800 Euro.

Wireworld Mini Eclipse 8

Das Lautsprecherkabel Wireworld Mini Eclipse 8 ist das kleinste Kabel der insgesamt fünf Varianten umfassenden Eclipse 8 Serie. Und auch das mit dem kleinsten aufgerufenen Preis in unserem Lautsprecherkabel-Test. Auch mit seinem Querschnitt von 2,5 mm² ist es eines der schlankesten Kabel, und lässt sich daher gut verlegen. Konzipiert ist das Mini Eclipse 8 im „Quad DNA HELIX®“ Design mit 4 Leitern die wiederum aus insgesamt 16 Litzengruppen bestehen. Das Material der Litzen ist ein reinrassiges OCC®-7N Kupfer, im Gegensatz zu einigen seiner Kollegen braut Wireworld bei diesem Kabel also keine Mischungen, die dann für den jeweiligen Frequenzbereich optimiert sein sollen. Für die isolierende Trennung der Leiter setzt der Hersteller eine Mischung verschiedener Materialien ein, die er Composilex 3 nennt. Als Steckerkontakte setzt Wireworld an den Kabelenden Uni-Term-Anschlüsse ein, was nicht mehr und nicht weniger bedeutet, als dass sich die standardmäßigen Bananas ohne großen Aufwand gegen Kabelschuhe austauschen lassen. Das Wireworld Mini Eclipse 8 gibt es als Single- und als Bi-Wiring-Ausführung in verschiedenen Längen – als Stereo-Paar mit einer Länge von 2*3,00 m für 790 Euro.

Klang

Beim Einstiegslied „Almost The Blues“ zeigt das Wireworld Mini Eclipse 8 eine dezente, crispe Spur auf. Mit diesem offenen Charakter gibt das Kabel auch dem Bass eine gute durchsichtige Struktur mit auf den Weg. Spielfreudig und flott geht das Mini Eclipse 8 zur Sache, und verleiht dem Jazzstück damit einen lockeren und leichten Swing. Dabei bewegt sich das Stück ungefähr auf der Linie zwischen den Lautsprechern. Prägnant und ausdrucksstark, allerdings nicht ganz so scharf umrissen ist beim Folgestück die Stimme von Krista Posch. Diesem Lied mit der Quetsche verleiht das Mini Eclipse 8 die dazu gehörigen französischen Chanson-Impressionen mit am natürlichsten, dazu passend überzeugt der musikalische Fluss mit all seiner Natürlichkeit. „Tok tok tok“ kommt es dann als nächstes aus den Lautsprechern. Damit ist jedoch nicht die gleichnamige Band gemeint, sondern die hölzerne Snare bei „Trouble’s What You’re In“, die sich verblüffend echt anhört. Mit der dazu passenden Intimität leidet Fink bei energiereicher Musik, die livehaftig aus den Lautsprechern kommt. Klangliche Prioritäten zu setzen ist nicht das Ding des Wireworld Mini Eclipse 8, sondern seine angenehme Ausgewogenheit.

Vertrieb

Firma Phonar Akustik GmbH
Industriestrasse 8-10
24963 Tarp

Tel.: +49 4638 8924-0
Mail: info@phonar.de
Web: www.phonar.de


Test Lautsprecherkabel in-akustik Referenz LS-204 XL Micro Air um 800 Euro.

in-akustik Referenz LS-204 XL Micro AIR

Der schwarzwälder Kabelhersteller in-akustik ist Spezialist für Luftnummern, das ist zumindest der erste Eindruck, wenn man sich auf deren Homepage die Konstruktionen einiger Kabel anschaut. Dies trifft dann auch auf das Lautsprecherkabel Referenz LS-204 XL Micro AIR zu. Luft ist bekanntlich ein guter Isolator, und dies nutzen auch die Konstrukteure bei in-akustik. Bei Lautsprechern sind die Impedanzen relativ klein, von daher sind geringe Widerstände wie auch Induktivitäten bei den Lautsprecherkabeln wichtig, so in-akustik auf seiner Homepage. Dies wird beim Referenz LS-204 XL Micro AIR mit dem Aufbau aus 6 Concentric-Copper-Leitern, die sich rautenartig in einer Multicore-Architektur überlappen und so mehr Luft zwischen den einzelnen Strängen schaffen und damit die Magnetfelder von Plus und Minus neutralisieren, erreicht. Vor Oxidation bewahrt wird das hochreine Kupferkabel mit einer schützenden Schicht aus Polyethylen. Eine unverfälschte Übertragung bei breitem Frequenzspektrum und damit ausgewogener wie auch kontrollierter Klang sollen das Ergebnis sein. Als Anschlussvarianten an die Lautsprecher stehen am Stück gefertigte rhodinierte BFA Bananas und Kabelschuhe zur Wahl, so ausgestattet liegt der Preis bei 842,- Euro für die Standardlänge von 2*3,00 m. Alternativ gibt es das Lautsprecherkabel auch als Easy-Plug-Variante ohne Stecker für 758,- Euro bei gleicher Länge.

Klang

Paul Kuhn und sein Orchester swingen los, dass es eine wahre Freude ist. Das in-akustik Referenz LS-204 XL Micro AIR gehört in dieser Runde mit zu den Lautsprecherkabeln, das am feinfühligsten mit den Tönen umzugehen weiß. Dies macht es auf eine sehr angenehme und tonal wunderbar ausgewogene Art, und ohne bestimmte Präferenzen zu zeigen. Verfärbungen oder Überdeckungen, die gibt es beim in-akustik nicht. Dies kommt auch der ausdrucksstarken Stimme von Krista Posch entgegen, wenn sie auf ihre sehr prononcierte Art und Weise „Das ist das Lied“ intoniert. Ebenso beeindruckt sind wir davon, wie fokussiert die Sängerin vor uns steht. Neben dem Gesang werden auch die Quetsche sowie die leicht und locker ein- und ausschwingenden Tastenläufe des Klaviers sehr schön ausgeleuchtet. In der Abbildung ist das LS-204 XL nicht ganz so großzügig wie das VIABLUE™ SC-6 AIR Silver, das in dieser Disziplin den Raum am Weitesten aufzieht, was sich beim nachfolgenden Lied von Fink zeigt. Unangenehme Schärfen bei dessen Gitarrenanrissen sind nicht das Ding dieses Kabels. Die kräftigen Bassschläge, die hier mit im Spiel sind, kommen wunderbar sauber konturiert und ohne aufzudicken zum Tragen. Das in-akustik Referenz LS-204 XL Micro Air ist das am elegantesten und neutralsten aufspielende Lautsprecherkabel im Test, und damit mein Favorit.

Vertrieb

in-akustik GmbH & Co. KG
Untermatten 12 – 14
79282 Ballrechten-Dottingen

Tel.: +49 7634 5610-0
Mail: service@in-akustik.de
Web: www.in-akustik.de


Test Lautsprecherkabel Boaacoustic Evolution Black.Sonic-19 um 1.000 Euro.

Boaacoustic Evolution BLACK.sonic-16

Aus der Boaacoustic Kabelfamilie Evolution BLACK hat uns York Dettmers vom Vertrieb das Boaacoustic Evolution BLACK.sonic-16 ins Haus geschickt. Aus der KUPFER-Serie – man muss das Rad nicht immer neu erfinden, so JIB-Germany – stammen die Endstecker sowie die hochwertigen Hülsungen. Die mehrlitzigen Innenleiter bestehen aus Kupferleitern (OCC/6N) mit einer Materialreinheit von 99,9999%, was für einen warmen und angenehmen „Sound“ sorgen soll. Um eine gute Feinauflösung im Hochton zu erreichen, besitzen die Evolution BLACK.sonic-16 einen 50%igen Anteil von versilberten Kupferlitzen (S-OCC/6N). Diese neue Boaacoustic Innenleiterstruktur bezeichnet der Hersteller als EVO.next.OCC. Was mir bei dem neuen Lautsprecherkabel auf Anhieb auffällt, und auch zusagt, sind die Tube-Banana an den Boaacoustic-Lautsprecherkabeln.„Tube-Banana“ (Bild) mit ihren Federstiften an den Kabelenden statt der üblichen Hohlbananas. Rein in die Verstärker- und Lautsprecher-Terminals damit, die ja doch nicht alle genau den exakt gleichen Durchmesser besitzen, coole Lösung. Schick ist auch die Ummantelung der Kabel mit einem schwarzen Baumwollgewebe mit den silbernen Rauten. Übrigens: Gabelschuhe liegen der Verpackung ebenfalls bei, beide Ausführungen sind mit korrosionsbeständigem 24k Gold beschichtet. Der Preis für 3,00 m liegt bei 950 Euro, weitere Längen sind erhältlich.

Klang

Auf eine sehr angenehme und gar nicht zischelnde Weise spielt beim Boaacoustic Evolution BLACK.sonic-16 die Hi-Hat los, ihre Offenheit überzeugt uns bei „Almost The Blues“. Sehr flott und spielfreudig geht der erdig gezupfte Stehbass von John Clayton zur Sache, doch er übertreibt es nicht oder wird gar übermütig frech, nein, er spielt einfach auf den Punkt. Auch nicht frech, sondern schlicht und einfach uns nur anmachend ist Krista Posch, deren Tremolo und Artikulation über das Boaacoustic in diesem Test mit das Leckerste ist, so unsere einhellige Meinung. Bei dieser ausdrucksstarken Stimme und in Kombination mit dem Evolution BLACK.sonic-16 brennt die Hütte, respektive ihr Haus, schlicht und einfach am glaubwürdigsten und liegt dabei emotional mit dem Wireworld Mini Eclipse 8 auf einer Höhe. Eine gute, aber nicht exorbitante sondern eher seidige Feinauflösung erfahren wir bei der Gitarre in „Trouble’s What You’re In“. Kräftig und sauber zupackend sind die Schläge auf den Gitarrenkorpus, bei der glaubwürdigen Attacke und der Klangfarbenstärke gehören die Berliner mit zum Spitzenfeld in diesem Test. Dies trifft ebenso auf die großzügige Darstellung zu, die einen Schritt auf den Hörer zugeht und ihn so in das Livefeeling des Konzerts mit einbezieht. Mit dem von Falk favorisierten Boaacoustic Evolution BLACK.sonic-16 erhält der Hörer ein klangfarbenstarkes und energiereiches Erlebnis.

Kontakt

JIB Germany Technology
Am Großen Rohrpfuhl 25
12355 Berlin

Tel.: +49 30 70762768
Mail: kontakt@jib-germany.de
Web: www.boaacoustic.de


Fazit Vergleichstet 5 Lautsprecherkabel

Puh, das war jetzt nicht ohne. Der Aufwand für den Kabeltest, das Organisieren und zeitliche Abstimmen mit den fünf Herstellern. Auch die Auswahl der Lautsprecherkabel, welche nehmen wir denn, die ist nicht einfach bei dem großen Angebot. Dann das Hören alleine und zusammen mit Falk. Ob wir so einen Vergleichstest nochmal wiederholen werden? Das hängt neben unserer eigenen Neugier auch von euch Lesern ab, auf eure Resonanz sind wir gespannt. Ob des beachtlichen Zeitbedarfs werden wir uns damit aber auf jeden Fall noch ein wenig Zeit lassen.

Hat sich dieser ganze Aufwand denn überhaupt gelohnt? Ja, definitiv, so unsere Meinung. So gibt es zwar nicht die gigantischen Unterschiede, wie uns die Werbung manchmal glauben lassen möchte, aber es gibt welche. Wer nun glaubt, er könne mit dem Wechsel der Kabel ein komplett anderes klangliches Erlebnis erreichen, dem sagen wir klipp und klar, dass er damit auf das falsche Pferd setzt und sich bitte erst einmal um seine Verstärker, Lautsprecher und Quellen wie auch Raumakustik kümmern möge. Anschließend kann er dann mit dem Feintuning durch Kabel beginnen. Nehmt euch etwas Zeit – und den besten Freund oder die beste Ehefrau aller Zeiten mit dazu! Dann noch eine Tasse Kaffee oder ein Glas Rotwein serviert, und probiert es gemeinsam aus.

Eine kleine Metapher zum Abschluss: Wer leckere Spaghetti Aglio Olio vor sich stehen hat, gönnt diesen, wenn sie auf dem Teller liegen, gerne noch frisch gemahlenes Salz oder Pfeffer zum Abrunden auf den persönlichen Geschmack und hat auch da noch verschiedene Sorten zur Wahl. In diesem Sinne, buon appetito 😉


Mitspieler im Test

Quellen digital – Netzwerkspieler Atoll ST 300 Signature, CD-Spieler Cambridge Audio 851C, Musikserver Innuos ZEN MK.III
Quellen analog – Plattenspieler Rega Planar 6 mit MC-Tonabnehmer TAD Excalibur Black, Sonoro Platinum mit Ortofon 2M Red, Phono MM- & MC Verstärker Trigon Vanguard III
Verstärker – Vollverstärker Rega Aethos, Streaming-Verstärker Bluesound POWERNODE
Lautsprecher – Standlautsprecher LUA Con Espressione, Subwoofer REL R 505, Standlautsprecher quadral SIGNUM 70, Standlautsprecher Monitor Silver Audio 200 7G
Kopfhörer – Offener Kopfhörer Focal Clear, Kopfhörerverstärker Divaldi AMP-02 mit Phono MM- & MC Stufe
Zubehör – Lautsprecherkabel Supra XL Annorum. XLR- und Cinchkabel Fadel Art Pro Link, Lautsprecherkabel in-akustik LS-804 AIR DIY, Stromkabel Supra LoRad 2.5, Netzleiste PS Audio Dectet, Powergrip YG-1 Netzfilter, HiFi-Switch NuPrime Omnia SW-8, LAN-Kabel Supra Cat8 & Wireworld Starlight

 

About Author

Aufgewachsen in der Blütezeit des HiFi mit Telefunken Allegretto TS 2020 nebst einem Dual 1228 mit Reibradantrieb und Wechsler. Damals habe ich die Technik des Duals bestaunt. Heute denke ich mit Grauen daran, wie die Schallplatten aufeinandergefallen sind...

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