Klang und Fazit
Klang
Nachdem mich das FiiO-Duo, der mobile Hi-Res-Spieler M11 und der Highend In-Ear-Kopfhörer FH7, in trauter Zweisamkeit erreicht haben, ist es natürlich nahe liegend, auch beide zusammen auszuprobieren. Die Optionsvielfalt des M11 und die Konfigurierbarkeit des FH7 hat mich bereits beim Auspacken und Inbetriebnehmen begeistert. So stöpsele ich umgehend beide in der wertig verarbeiteten 3,5mm Klinken-Buchse zusammen – gespannt auf den Sound, der mich erwartet.

Mit etwas Übung lassen sich die FH7 In-Ears leicht anlegen. Die wie ein leichter Bügel geformten Kabelenden der Kopfhörerstöpsel geben beim Einsetzen in den Gehörgang und dem Einfädeln hinters Ohr sanft die Richtung vor. Ich entschließe mich mit der Start-Konfiguration des FH7 zu beginnen und stelle angenehmen Sitz in meinem Gehör fest. Das erspart mir weitere Experimente mit den reichlich beiliegenden Ear-Plugs / Seals.

Mit dem M11 nehme ich via DLNA Kontakt zu meinem Musik-Server auf, der ein Stockwerk höher im HiFi-Rack steht. Die Benutzeroberfläche des absolut fein zeichnenden Displays wirkt vertraut. So finde ich mich schnell zurecht und starte mit Madonnas „Don’t tell me“ vom Album „Music“. Ich habe beste Laune und der Song hat viel zu bieten. Die wunderbare Stimme der damals 42-jährigen Madonna, die crisp gespielte Gitarre zu Beginn und der fette Beat. Hervorragend produziert vom Franzosen Mirwais Ahmadzai. Das geht richtig gut. Ich sehe Madonna mit Karo-Hemd, Cowboy-Hut und Stiefeln vor mir. „Tell me love isn’t true, It’s just something that we do, Tell me everything I’m not, But please don’t tell me to stop“. Herrlich. Please don’t stop, Madonna.
So schliddere ich fließend in den Folgetitel „What it feels like for a girl“ und bemerke erst jetzt, was der Song zu bieten hat. Natürlich können dies auch andere HiFi-Komponenten aus meinem Bestand. Aber die Kombi aus dem M11 und dem FH7 macht es mir jetzt und hier grad herrlich einfach. Und das „jetzt und hier“ ist nunmal die große Stärke des mobilen Hi-Res-Players M11. So skippe ich in meinen nächsten Madonna-Standard: „Ray Of Light“ und lasse mir den Sound um die Ohren fetzen. Und realisiere gar nicht, dass ich die Finger vom Player lasse und das Album einfach durchhöre…
Als nächstes packt mich die Nostalgie, als ich über das Best-Of Album „Cult Classic“ von Blue Oyster Cult stolpere. Schon vor den Zeiten Googles und Shazams hat mich die Titelmelodie des Trailers des Computerspiels „Ripper“ (1996) in den Bann gezogen. Ich glaube sogar, das war ein Instrumental. Die Musik hatte mich gepackt. Aber ich hatte keinen Schimmer, was das für ein Titel war. Mein letztes bisschen Stolz hielt mich davon ab, das Gehörte einer Fachkraft in einem der Geiz-ist-geil-Märkte selber vorzutragen. Ein Zufall wollte es, das ich es nach einiger Zeit im guten alten UKW-Autoradio auch so heraus fand: „Don’t fear the reaper“ hieß der der Titel. Von „Blue Oyster Cult „. Muss man erstmal drauf kommen.
Ich finde, das Aufnahmen aus dieser Zeit zum Teil etwas zickig auf modernes Hifi reagieren können. Um der Sache nachzugehen starte ich also „Don’t fear the reaper“. Und der Titel macht auf Anhieb Spaß. Die leicht knarzige Gitarre zu Beginn, die das Thema vorgibt und dann die einsetzende Bassgitarre, der ich gut folgen kann, ohne das sie unnötig aufdickt. Die Becken des Schlagzeugs klingen frisch, ohne zu zischeln. Die Stimme von Buck Dharma ertönt präsent zwischen meinen Ohren. Auch nach dem 100sten Male habe ich unbändige Freude beim Hören des Songs. Und ich ertappe mich wieder dabei, wie ich die Musik einfach weiterlaufen lasse, währen ich vor dem Computer-Bildschirm sitze und tippe. „E.T.I“, „M.E. 262“, „This Ain’t The summer of Love“ ziehen an mir vorbei. Häufig clicke ich nach meinem Lieblingssong weg. Aber ich bleib dran. Der Sound ist satt, der Sound geht ins Ohr. Ist irgendwie richtig. Eben zum Laufen lassen.

Es hift alles nicht. Ich muss noch einmal das Fach wechseln. Lianne La Havas. „Is Your Love Big Enough?“. So der Titel des Albums, so der Titel des Songs des gerade läuft. Die gezupfte Gitarre und die alsbald einsetzende Stimme ertönen präsent und offen in meinem meinem Kopf. Meine Aufmerksamkeit gehört ganz Lianne La Havas. Beim folgenden „Lost&Found“ kontrastieren sich Klavier und Bass-Drum. Dazu die schmachtende Stimme der Sängerin. Das kommt begeisternd rüber. Das FiiO Duo, das ich nun die ganze Zeit mit mir herum trage, kann was.
Zum Gegencheck höre ich den M11 noch mit verschiedenen anderen Kopfhörern. Dabei bemerke ich im Wesentlichen zwei Dinge. Der Sound behält seinen detaillierten und dabei eher unaufdringlichen, feinen Charakter bei. Der Raum, der natürlich vom Wirkprinzip des jeweils gewählten Kopfhörertyp abhängt, ist dabei stimmig. So habe ich es auch schon beim hauseigenen FH7 bemerkt. Der andere Aspekt ist die Kontrolle, die der M11 über den Kopfhörer hat, den er gerade bedient. Das ist schon eine sehr erwachsene Angelegenheit.
Mein zweiter Gegencheck geht in die andere Richtung. Ich stöpsel den FiiO FH7 an den 2.800 Euro teuren SPL Phonitor x Kopfhörerverstärker mit DAC, der grad zum Test im Hörzimmer steht. Mit der Mobilität ist es nun vorbei. Der Phonitor x ist ein ausgemachter Spezialist. Es ist für den mobilen Alleskönner M11 also nicht ehrenrührig, wenn ich sage, das der FH7 hier nochmal einen merklichen Ruck nach vorne macht. Speziell was das Bassfundament, die Kontrolle und ein Stück weit die Luftigkeit angeht. Das Niveau, das der In-Ear-Kopfhörer FH7 erreicht, ist aller Ehren wert. Gleichzeitig zeigt sich auch, das der M11 und der FH7 eine wohl abgestimmte Paarung abgeben, die durch den Mobilitätsaspekt zusätzliche Sinnhaftigkeit erhält.

Mit diesen Erkenntnissen ausgestattet stöpsele ich wieder den FiiO M11 und den FiiO FH7 zusammen. Bringe zusammen, was zusammen gehört. Meine Wahl fällt auf „Das große Tor von Kiew“ in der Orchesterfassung von Maurice Ravel. Die FiiO-Kombi offenbart mir viele Details im Orchestergeschehen. Das Sinfonie-Orchester bekommt ausreichend Raum, um sich anständig aufzustellen und spielt im Laufe des Satzes mit Leichtigkeit zu seiner vollen Größe auf. So Durchschreite ich das große Tor von Kiew, begleitet von dem FiiO Dream-Team des mobilen Hi-Res-Spieler FiiO M11 und des In-Ear-Kopfhörers FiiO FH7. Audiophiler Genuss bekommt so eine neue Dimension: Mobilität.
Fazit FiiO M11
Der FiiO M11 High Res Music Player ist ein kleiner Tausendsassa für unterwegs und daheim, der das audiophile Abspielen von Musik in nahezu jeder Situation erlaubt. Dabei kann der M11 die Rolle des Datenempfängers, Datenversenders, Kopfhörerverstärkers oder Transports einnehmen. Reichen die eingebauten 32GB Speicher nicht, erweitern zwei mini SD-Karten-Slots, WLAN, Digitalschnittstellen, Netzwerk- und Onlinedienste, Airplay sowie Bluetooth den Horizont. Die noble Erscheinung in Kombination mit sinnvollem Zubehör machen ihn für 499 Euro zu einem starken Partner an der Seite des Musikfans.

Im Test: Mobiler High-Res-Music-Player FiiO M11
Preis: 499 Euro
Fazit FiiO FH7
Der kabelgebundene In-Ear-Kopfhörer FiiO FH7 kommt in wertigem Gewand daher. Das dreiteilige Metall-Gehäuse, das geflochtene Kupferkabel und die filigran gearbeiteten Applikationen vermitteln eine hohe Anfassqualität. Allein das macht beim Preis von 449 Euro schon Freude. Zudem überzeugt der Klang mit einer schönen Durchhörbarkeit und Luftigkeit, die auf einem satten und trockenen Bassfundament ruht. Umfangreiches Zubehör ermöglicht individuelle Anpassung in Sachen Klang und Tragekomfort. Zusammen mit dem High-Res-Music-Player FiiO M11 bildet der FiiO FH7 ein echtes Dreamteam.

Im Test: Kabelgebundener audiophiler In-Ear-Kopfhörer FiiO FH7
Preis: 449 Euro
Vertrieb
NT Global Distribution GmbH
Waller Heerstr. 104
28219 Bremen / Germany
https://www.fiio.de/


