„Von der Leine an der Elbe“. Wie ich darauf komme: Ganz einfach, nachdem der Hamburger Hersteller INKLANG erfolgreich in den Bau von passiven Lautsprechern eingestiegen ist – wir hatten bereits die Modelle One sowie Five zum Test auf unserem HiFi-Blog – kommt jetzt der logische Schritt zu kabellosen Wireless Aktivlautsprechern. Halt gemäß dem Motto „Von der Leine an der Elbe“. Dem nicht genug, macht Thomas Carstensen gleich Nägel mit Köpfen, und bringt auch noch seinen ersten Streaming-Hub, den INKLANG HD 10 Stream Connect auf den HiFi-Markt. Und so haben wir kurzerhand ein komplettes Audio-System bestehend aus dem kompakten Netzwerkplayer sowie einem Paar aktiver Standlautsprecher INKLANG AYERS Four Wireless zum Test eingeladen.
INKLANG HD 10 Stream Connect – Technik
Ein verblüffend kleines Gerät schlüpft aus dem Karton vor mir, der kompakte Streaming-Hub INKLANG HD 10 Stream Connect. Fast quadratisch mit seiner Länge und Breite von jeweils rund 20 cm, ein viertel hoch mit 5 cm und einem „Gewicht“ von knappen 1,5 kg, wirklich viel ist das ja nicht für eingefleischte Fans des High End. Ein kleines Trostpflaster gibt es für diese Klientel dennoch: Das Gehäuse besteht aus gestrahlten Aluminiumplatten. Eine Ausnahme davon ist der Deckel, unter einer Platte aus Acryl verstecken sich die Funkeinheiten wie WLAN, der KleerNet-Sender zu den Lautsprechern sowie Bluetooth des HD 10 Stream Connect. Die Optik störende Antennen gibt es also nicht. Eine weitere Ausnahme vom Material Aluminium ist natürlich das kontrastreiche alphanumerische Display auf der Front.
Weiterhin auf der Vorderseite des Streaming-Hubs ist links der Infrarotempfänger für die Fernbedienung verortet, die aus massivem Metall besteht. Rechts vom Display befindet sich ein Dreh- und Drückregler, den ich während des Tests ebenso wie die Fernbedienung hauptsächlich für die schnelle Regulierung der Lautstärke benutze. Ebenso lassen sich über diesen Regler grundsätzliche Einstellungen des Streaming-Hubs sowie die 10 Presets erreichen, mehr allerdings auch nicht. Laut Thomas Carstensen ist dies auch genau so beabsichtigt, da die große Medienvielfalt – und natürlich auch die Settings – über die INKLANG InX-App wesentlich einfacher zu bedienen ist. Und da hat er auch Recht, wie unsere Tests anderer Netzwerkplayer gezeigt haben. Apropos Presets: Hinterlegen lassen sich neben verschiedenen Radiosendern auch einzelne Lieder oder Musikalben vom heimischen Musikserver und sogar Playlists.
Der Zugriff auf die Einstellungen des INKLANG HD 10 Stream Connect sowie die Streaming-Dienste (Wie TIDAL, Deezer, Qobuz, High Res Audio und Spotify), Internetradio oder auch den heimischen Musikserver per UPnP gelingt über die InX-App in der Tat sehr zügig. Besonders beeindruckend für mich ist das Pairing des HD 10 per Funk mit den Aktivlautsprechern INKLANG AYERS Four Wireless. Kurz den per LAN (WLAN geht natürlich auch) an das Netzwerk angeschlossene Streaming-Hub eingeschaltet, und ebenso die Lautsprecher. Dann ab ins App-Menü des Connect HD 10, das Pairing starten und die Paring-Taste des linken Lautsprechers gedrückt halten. Schwupp sind Lautsprecher und Streaming-Hub per Funk verbunden, das gleiche Vorgehen mit dem rechten Lautsprecher, und das musikalische Vergnügen kann beginnen. Wer mag, kann über die InX-App dem HD 10 auch einen anderen Namen geben, praktisch wenn man ihn in Multi-Room betreibt. Auch die Eingänge lassen sich umbenennen, oder unbenutzte im Menü ausblenden. Auch eine ein- und ausschaltbare Klangregelung gibt es noch, puh! Doch keine Sorge, man kann auch ganz einfach nur Musik hören…
Interessant wird es auf der Rückseite des INKLANG HD 10 Stream Connect. Hier erklärt sich auch sein relativ geringes Gewicht, denn das 12 Volt-Netzteil ist als Steckerteil ausgelagert. Ein LAN-Anschluss ist selbstverständlich und auch ein USB-A Eingang mit einer Stromlieferfähigkeit von 1 Ampere beispielsweise für USB-Sticks oder Festplatten. Analoges gibt es an dem Streaming-Hub auch zu vermelden: Je einen analogen Eingang und Ausgang in Form von Cinchanschlüssen. Letzterer lässt sich in der App des HD 10 Stream Connect auf fix oder variabel einstellen, dies gilt ebenso für die beiden koaxialen Digitalausgänge.
Als weitere Eingänge bietet der neue INKLANG koaxial wie auch optisch je einen SPDIF an. Zu guter Letzt gibt es noch einen HDMI-ARC-Eingang mit Auto-Sense für den Anschluss und die Soundverbesserung von blechernem TV-Klang. Dazu einfach den TV per einem HDMI-Kabel mit dem HD 10 Stream Connect verbinden, den Fernseher starten und der Streaming-Hub startet wie von Geisterhand. Also, da ist doch schon so Einiges drin, die moderne Technik macht heutzutage vieles möglich.
INKLANG HD 10 Stream Connect – Technische Daten
- Audio-Formate: WAV, MP3, WMA, AAC, FLAC, AAC, FLAC, OGG, AIFF, gapless playback
- Native Abtastrate: bis zu 192 kHz
- Auflösung: 16 – 24 Bit
- D/A-Wandler: 24 Bit / 192 kHz
- Kostenloses Internetradio: Airable Radio & Podcast
- Streaming-Dienste: Spotify Connect, TIDAL, Qobuz, Deezer, High-Res-Audio, UPnP (NAS)
- Multi-Room Mode: synchronisierte Wiedergabe und Player- Gruppierung, grundsätzlich keine Limitierung der Player-Anzahl
- Netzwerk: Ethernet RJ45 (100 Mbps), 2* Wi-Fi 5 (2.4/5 GHz)
- USB: Typ A Datenspeicher (FAT/FAT32/NTFS/EXT)
- Digitale Eingänge: 1* Optisch Digital (bis 96 kHz), 1* Coax Digital (bis 192 kHz), 1* HDMI ARC, 1* Bluetooth 4.2 (SBC, AAC Codec)
- Analoger Eingang: Cinch Stereo Hochpegel (Samplingrate 96 kHz)
- Ausgänge: 1* Analog Cinch Stereo (fix/variabel), 2* Digital Coax Cinch (fix/variabel), 1* Digital kabellos 5.8 GHz (Digitale Ausgänge bis 24 Bit/192 kHz)
- Bedienung: InX App für iOS und Android, Dreh- und Drückregler, Fernbedienung
- Gewicht: 1,4 kg. Maße über alles: 19,7*21,2*5,3 cm (b*t*h)
- Energieverbrauch 16 Watt, Standby < 0,5 Watt, Netzwerk Standby < 2,0 Watt
- INKLANG Stream Connect HD 10 gibt es in den Farben: Silver, Light Gold und Black
- Preis: 999,- Euro. Im Bundle mit INKLANG Wireless Lautsprechern 899,- Euro
INKLANG AYERS Four Wireless – Technik
Mit den INKLANG AYERS Four Wireless stehen mit 18 cm Breite und 110 cm Höhe zwei sehr schlanke und hoch aufragende Aktivlautsprecher vor mir. Wie bereits ihre beiden passiven Geschwister AYERS One und AYERS Five hinterlassen die beiden mit ihrer ruhigen Formensprache einen eleganten Eindruck bei mir. Die abgerundeten Kanten lassen die Standlautsprecher zeitlos erscheinen und dürften sich rein optisch in jeder Umgebung, den gelsenkirchener Barock vielleicht mal ausgeschlossen, wohlfühlen. Der Lack im Farbton Kalbarri White – insgesamt stehen 10 Farbtöne jeweils in Matt, Silk-Matt und Glossy zur Verfügung – ist sauber geschliffen und weist nicht die Spur von Unebenheiten oder gar Tränen auf. Gegen einen kleinen Aufpreis von rund 80 Euro gibt es übrigens noch hunderte weiterer Farben von Caparol oder auch Farrow & Ball. Bei der Farbe der Sockelplatten stehen Schwarz und Silber zur Auswahl, was ebenso für die Rändelfüße oder die wahlweise erhältlichen Spikes gilt. Zudem sind noch magnetisch haftende Lautsprecherabdeckungen in vier verschiedenen Farben für 45 Euro verfügbar, puhhh….
Das wohl auffälligste Merkmal der INKLANG AYERS Four Wireless dürfte die 55 mm messende Mitteltonkalotte von Morel sein. Nicht viele Hersteller trauen sich an den Einsatz solcher „Bärennasen“, da diese nicht ganz so breitbandig wie „normale“ Mitteltöner spielen können. Die Hamburger setzen die Bärennase im Falle der AYERS Four Wireless in einem Frequenzbereich von 550 – 1.800 Hz ein. Der Vorteil eines solchen Chassis ist laut INKLANG die großzügige räumliche Darstellung. Die anderen drei Treiber je Lautsprecher stammen dagegen von Wavecor. Ziemlich tief runter spielen muss die 22 mm Hochtonkalotte aus Seide, damit sie an den Mitteltöner rankommt, was ihr, soviel vorab, gut gelingt. Garniert werden die beiden bisher genannten Gesellen in einer D’Appolito ähnlichen Anordnung im Tiefton – der von einem rückwärtigem Bassreflex unterstützt wird – von zwei 152 mm Tieftönern, auch dieser Aufbau verspricht eine stabile räumliche Abbildung von Klang und weniger akustischen Anregungen durch Wand und Decke. Eine passive Frequenzweiche entfällt bei den INKLANG AYERS Four Wireless, da bei den aktiven Standlautsprechern dafür ein DSP eingesetzt wird. Dieser verarbeitet für jeden Treiber die Signale mit bis zu 24 Bit und 192 kHz.
Auf dem rückseitigen Anschlussfeld der AYERS Five Wireless gibt es so einiges an Einstellmöglichkeiten und Anschlüssen. Doch keine Bange, das sieht schlimmer aus, als es in der Praxis wirklich ist, geht völlig easy. Wer den HD 10 Stream Connect gleich zusammen mit den Lautsprechern erworben hat, ist natürlich ein wenig im Vorteil. Der Input-Schalter wird auf Wireless eingestellt, Level – wird nur beim analogen Eingang benötigt – bleibt bei 0 dB, dann noch kurz dem Lautsprecher sagen, ob er für den linken oder rechten Kanal zuständig ist und den Speaker EQ erstmal auf Free stehen lassen, außer man stellt den Lautsprecher von vornherein kurz vor die Wand, und fertig ist die Kiste. Das Pairing habe ich schon weiter oben beim HD 10 Stream Connect beschrieben. Also Musik ab!
Sollte nun jemand Interesse an den Wireless Lautsprechern von INKLANG haben und bereits einen guten Netzwerkplayer besitzen, den er gerne behalten möchte, kann er das auch tun. Für diesen Fall bieten die AYERS Four Wireless – und auch seine anderen aktiven Geschwister – diverse Eingänge an. Hm, der vorhandene Streamer hat lediglich einen koaxialen oder optischen Ausgang? Das ist kein Beinbruch, dieser wird dann per Koaxialkabel oder Lichtleiter mit einem der beiden Lautsprecher verbunden, von dort aus geht es mit einem weiteren Kabel weiter zum Eingang des zweiten Lautsprechers, fertig! Übrigens, auch analog ist dies möglich! Sollte das Ausgangssignal des Vorverstärkes zu laut sein, lässt sich dies per Level-Schalter um 3 dB oder 6 dB noch absenken. Dieses doch sehr umfangreiche Angebot an Möglichkeiten der INKLANG AYERS Wireless Lautsprecher mag nun manchem Leser zu kompliziert erscheinen. Doch keine Bange, auch ich habe das hinbekommen. Und auf der Homepage von INKLANG gibt es eine tolle Bedienungsanleitung als PDF zum Download.
INKLANG AYERS Four Wireless – Technische Daten
- Konzept: Aktiver Wireless Standlautsprecher
- Bauart: 3-Wege mit Bassreflex
- Leistung: 400 Watt (Quadro-Amping)
- Technologie: Direct Digital Feedback Amplifier (DDFA)
- Raum-EQ: Frei, Wand, Dynamik
- Tieftöner: 2* 152 mm
- Kalotten-Mitteltöner: 1* 55 mm
- Seiden-Hochtnder: 1* 22 mm
- Übergangsfrequenzen: 550 Hz, 1.800 Hz
- Frequenzbereiche: 32 Hz – 34 kHz
- Eingänge:
- Wireless ready
- Wireless Kleernet 5,8 GHz
- Optisch: Fix / Variabel
- Koaxial: Fix / Variabel
- Cinch: Fix, Variabel
- Digitale Ausgänge: Optisch & Koaxial
- Sampling-Raten: 44,1 kHz – 192 kHz, 16 Bit – 24 Bit
- Größe: 17,5*34,8*111,3 cm (b*t*h)
- Gewicht: 23,6 kg
- Preis: ab 5.000 Euro / Paar je nach Ausführung
INKLANG AYERS Four Wireless & HD 10 Stream Connect – Technisches Konzept
Apropos Technik: Die komplette Signalkette im INKLANG HD 10 Stream Connect arbeitet digital. Eine Ausnahme gibt es: Im HD 10 um per Cinch eine analoge Signalquelle – einen Phono-Verstärker gibt es nicht – einzuspeisen oder wenn die Lautsprecher ohne den HD 10 mit einem analogen Vorverstärker betrieben werden sollen. Dem Aufbau folgend werden die analogen Eingänge mit 192 kHz / 24 Bit gewandelt damit sie in der digitalen Kette verarbeitet werden können. Konzeptionell kommt dem laut Thomas Carstensen allerdings eine untergeordnete Rolle zu, weil ein Wireless Produkt mit Streaming und App-Steuerung in der Regel nicht von Kunden gekauft werde, die ihren Fokus auf analoge Quellen wie Vinyl legen.
Die Signalübertragung vom HD 10 Stream Connect zu den Standlautsprechern AYERS Four Wireless per Funk ist digital. Dies ist alternativ digital wie auch analog über Kabel möglich, aber diese Möglichkeit ist doch eher für die Verbindung mit Lautsprechern anderer Marken gedacht. Auch als Streaming-Vorverstärker für Endstufen in bestehenden HiFi-Anlagen lässt sich der INKLANG einsetzen, dies gelingt über die analogen Cinchausgänge. Die Lautstärkeregelung des HD 10 lässt sich auch abschalten, daher lässt er sich per Cinchkabel auch an einem analogen Vollverstärker einsetzen.
Doch zurück zur Signalübertragung an die Standlautsprecher INKLANG AYERS Four Wireless: In diesem Test verwende ich die per digitalem Funk, so wie sie bei diesem Musik-System schließlich gedacht ist. Die Signaleinspeisung in den DSP der Lautsprecher-Endstufen ist digital, erst die Endstufen wandeln die digitalen Signale unmittelbar vor den einzelnen Chassis in analoge Signale um. Aus diesem Grund werden solche Endstufen auch DDFA-Endstufen (Direct Digital Feedback Amplifier) genannt. Diese Lösung ist anders als bei „normalen“ Digital-Endstufen, bei diesen sind die Signaleingänge analog ausgeführt und erfordern einen zusätzlichen Wandlungsvorgang, den sich INKLANG aufgrund der DDFA Technik sparen kann. Dies erspart das mehrfache hin und her wandeln von analog in digital und umgekehrt und so fehlerbehaftete Umrechnungen, was die Signalkette verlustfrei macht. Auch auf die Nutzung namhafter und teurer DACs kann INKLANG verzichten, da sich das Konzept des Audio-Systems auf digitale Medien wie Streaming, CD-Player oder Musik von USB-Sticks oder per Bluetooth konzentriert.
INKLANG AYERS Four Wireless & HD 10 Stream Connect – Klang
Klar ertönt Meiko mit ihrem Cover von „Zombie“ über die INKLANG Ayers Four Wireless. Zu klar für meine Ohren und doch recht nordisch unterkühlt. Etwas Einspielzeit tut den schlanken Standlautsprechern wohl gut, denke ich so bei mir. Okay, das ist nun nicht unbedingt eine bahnbrechende Erkenntnis von mir, den meisten unserer Leser dürfte dies bekannt sein. Doch in diesem Fall schreibe ich das explizit. Nicht das die Käufer beim ersten Hören sagen, was schreibt der Weber denn da für einen Blödsinn in seinem Test über diese Lautsprecher. Das stimmt doch gar nicht überein mit dem, was ich hier daheim so höre. Daher mein Tipp: Erst einmal ein bis zwei Tage die Dinger in Ruhe vor sich hindudeln lassen.
Und siehe da: Geht doch! Ganz zu Beginn des Liedes ist ein dezentes Verstärkerbrummen zu hören, das kommt allerdings nicht aus den DDFA-Endstufen der Ayers Four Wireless, sondern aus der Aufnahme. Sodann setzt ein dezentes Gitarrenspiel ein, bei dem ich wunderbar dem Ein- und Ausschwingen der Saiten folgen kann. Mit ihrer glockenklaren Stimme kommt die Sängerin dazu. Losgelöst von den Aktivlautsprechern steht sie leicht vor deren Achse, so gefällt mir das. Ein paar Mal lasse ich das Lied noch laufen und drehe die Ayers Four Wireless ein wenig hin und her. Bei einer leichten Einwinkelung der Standlautsprecher von ungefähr 10 Grad rastet das Klangbild dann bei mir ein.
Wie es um die räumliche Darstellung der INKLANG Ayers Four Wireless und deren Zusammenspiel mit dem Soundhub Stream Connect HD 10 steht, das zeigen mir Mercedes Sosa und „Misa Criolla“, für mich übrigens eine der besten Interpretationen der Messe von Ariel Ramírez. Der einsetzende Chor geht leicht über die beiden Standlautsprecher hinaus, übertreibt es aber nicht dabei. Klangliche Lücken zwischen den Ayers Four Wireless entstehen dabei dennoch nicht, sehr schön. Auch die dann hinzukommenden Paukenschläge gefallen mir mit ihrer kräftigen, aber dennoch trockenen Art. Wie schon zuvor bei Meiko fällt mir auch bei Mercedes Sosa die sehr klare und offene Stimmwiedergabe der Aktivlautsprecher auf. Sauber mikrofoniert ist diese, und auch ein gelegentlich leises Schmatzen der Sängerin ist daher herauszuhören.
Gut raumfüllend sind auch Malia und Boris Blank mit „Celestial Echo“, das wabert so richtig schön durch die Gegend. Kräftige elektronische Bassläufe sind mit dabei auf dieser Aufnahme, die ich bei den Ayers Four Wireless jedoch nicht in der Kategorie „fett erschlagend“ einordne, sondern in „von präziser Machart“, bei der ich auch mal ordentlich aufdrehen kann, ohne das es mich auf meinen 20 qm erschlägt. Da muss ich dann auch mal den Raum-EQ der aktiven Standlautsprecher ausprobieren und schiebe sie daher näher an die Wand. Ab der Wandnähe, ab der mir der Bass zu fett erscheint, lege ich den rückwärtigen Schalter am Lautsprecher von „Free“ auf „Wall“ um. Nun denn, es sind jetzt nicht die gigantischen Unterschiede, aber sie erleichtern dem Hörer doch die wohnraumfreundliche Positionierung der Ayers Four Wireless. Ein interessanter und dabei nicht zu verachtender Punkt ist der, dass das offene Klangbild der INKLANG darunter nicht leidet.
Es ist diese freie und losgelöste Spielart, die mich auch bei Glen Hansard Didn’t He Ramble so fasziniert. Mit der 55er Mitteltonkalotte von Morel hat Thomas Carstensen wohl den richtigen Riecher gehabt. Es ist schon beeindruckend, wie großzügig dieser aufzieht. Dazu diese Klarheit und Luftigkeit im Spiel und das in dieser Preisklasse, auch der Hochtöner trägt seinen Teil dazu bei. Glücklicherweise gehört er nicht zu den überambitionierten, sondern zu den feinseidigen. Bei dieser gekonnten Abstimmung zieht Glen Hansard mich mit seiner gefühlvollen Stimme angenehm in den Bann und bereitet mir bei Wedding Ring eine leichte Gänsehaut. Mit „Schuld“ daran ist dann auch der mitziehende Rhythmus dieses Stücks und das herrliche Klavierspiel.
INKLANG AYERS Four Wireless & HD 10 Stream Connect – Fazit
Mit den aktiven Standlautsprechern INKLANG Ayers Four Wireless und dem Streaming-Hub HD 10 Stream Connect ist Thomas Carstensen auf Anhieb ein respektabler Einstieg in aktive Lautsprecher und Streaming gelungen. Die Lautsprecher bieten kabellose sowie zahlreiche digitale und analoge Konnektivitäten per Kabel an. Auch der INKLANG HD 10 Stream Connect ist für zahlreiche Quellen und Anschlüsse ausgerüstet. Der Gedanke der volldigitalen Kette ist in sich absolut schlüssig und mit der DDFA-Technik verstärkerseitig tadellos umgesetzt. Die Bedienung ist unkompliziert, wozu die gelungene InX-App ihren Teil beiträgt.
Die Kombination aus den aktiven INKLANG Ayers Four Wireless Lautsprechern und dem INKLANG Streaming-Hub HD 10 bietet eine großzügige plastische und von den Lautsprechern losgelöste Darbietung. Dies erleichtert die Wahl des Hörplatzes und nagelt den Hörer nicht auf diesen einen optimalen Platz fest. Obwohl das Audio-System sehr klar und offen spielt, geht es einem nicht mit dem allerletzten Fitzelchen Auflösung auf die Nerven. Gekonnt gehen die Lautsprecher mit Emotionen um, was am ausgezeichneten Mittelton liegt. Der Tiefton der Ayers Four Wireless gehört zu der kompressionsfreien und trockenen sowie straffen Sorte, die auch in normal große Wohnräume passt und so große Freude bereitet. Grob- wie auch Feindynamik in der Musik sind gern gesehene Gäste bei diesen Standlautsprechern. Als komplettes Audio-System erdacht, sind der Streaming-Hub und die Lautsprecher auch im Einzelkauf einen Tipp wert.
Im Test
Aktiver Standlautsprecher
INKLANG AYERS Four Wireless
Größe: 17,5*34,8*111,3 mm (b*t*h)
Gewicht: 23,6 kg
Preis: ab 5.000 Euro / Paar je nach Ausführung
Streaming-Hub
INKLANG HD 10 Stream Connect
Größe: 19,7*21,2*5,3 cm (b*t*h)
Gewicht: 1,4 kg
Preis: 999 Euro. Im Bundle mit INKLANG Ayers Wireless Lautsprechern 899 Euro
Vertrieb
INKLANG Lautsprecher Manufaktur GmbH
Große Elbstraße 68
22767 Hamburg
Tel.: +49 40 180 241 100
Mail: info@inklang.de
Web: www.inklang.de
Mitspieler im Test
Quellen digital – Netzwerkspieler Atoll ST 300 Signature, CD-Spieler Cambridge Audio 851C, Musikserver Innuos ZEN MK.III
Quellen analog – Plattenspieler Rega Planar 6 mit MC-Tonabnehmer TAD Excalibur Black, Sonoro Platinum mit Ortofon 2M Red, Phono MM- & MC Verstärker Trigon Vanguard III
Verstärker – Vollverstärker Rega Aethos, Streaming-Verstärker Bluesound POWERNODE
Lautsprecher – Standlautsprecher LUA Con Espressione, Subwoofer REL R 505, Standlautsprecher quadral SIGNUM 70, Standlautsprecher Monitor Silver Audio 200 7G
Kopfhörer – Offener Kopfhörer Focal Clear, Kopfhörerverstärker Divaldi AMP-02 mit Phono MM- & MC Stufe
Zubehör – Lautsprecherkabel Supra XL Annorum. XLR- und Cinchkabel Fadel Art Pro Link, Lautsprecherkabel in-akustik LS-804 AIR DIY, Stromkabel Supra LoRad 2.5, Netzleiste PS Audio Dectet, Powergrip YG-1 Netzfilter, HiFi-Switch NuPrime Omnia SW-8, LAN-Kabel Supra Cat8 & Wireworld Starlight
Bei uns im Test die INKLANG Lautsprecher AYERS One und AYERS Five
Test: High End Regallautsprecher INKLANG AYERS One. TRaumklang in der 1.500 Euro Klasse
Test: Standlautsprecher INKLANG Ayers Five – Warme Klänge aus dem kühlen Norden