Weiter geht’s mit unserem zweiten Bericht von den Süddeutsche HiFi-Tage im Le Méridien Stuttgart. Ich gebe es an dieser Stelle direkt zu: Bernd und ich hatten am Freitagabend in einer ersten Schätzung kalkuliert, den Sonntag im Garten oder Baggersee verbringen zu können, da die Anzahl der Aussteller in vereinter Power an einem Tag zu schaffen gewesen wäre. Ja, wäre zu schaffen gewesen, denn grau ist alle Theorie und wir haben die Rechnung ohne das Momentum des Augenblicks vor Ort gemacht. Die Stimmung war bestens, die gut besuchten jedoch nicht überfüllten Hörräume luden zum Verweilen ein, ebenso die interessanten Gespräche mit den Ausstellern und den Menschen, die wir trafen. So entschieden wir uns, den Samstag locker und stressfrei ausklingen zu lassen, um erholt und ohne Hast am Sonntag erneut anzutreten.
Auch möchte ich erwähnen, dass uns HiFi-IFAs der Austragungsort der Süddeutsche HiFi-Tage 2025 wieder gut gefallen hat. Das Le Méridien bot neben den Hoteleinrichtungen mit seiner Zentrumsnähe eine gute Infrastruktur für die Anreise, zu der auch gleich nebenan der Hauptbahnhof (trotz Dauerbaustelle) und die umfassende Anbindung an den ÖPNV mit S- und U-Bahn sowie Bussen gehörte. Der Nahverkehr machte die SDHT 2025 vollends zum Heimspiel. Zugegebenermaßen monierten einige Aussteller die Zimmergröße im ersten Obergeschoss und kämpften mit der Aufstellung, aber so ist das halt bei einer Hotelmesse. Der Einsatz hat sich gelohnt und das Gebotene machte Appetit auf mehr. Unsere Meinung: Mission erfüllt. Genug der Vorrede, stürzen wir uns ins Geschehen.
Bernd gab uns in seinem ersten Bericht der Süddeutsche HiFi-Tage 2025 einen Einblick in das Hörzimmer von Sieveking Sound im Untergeschoss. Kopfhörer-Fans wurden bereits direkt am Eingang vom Händler und Vertrieb aus Bremen mit einem großen Tisch, reich bestückt mit Ausstellungsobjekten empfangen. Eine der Kernmarken war dabei der Kopfhörerspezialist HIFIMAN, der mit Exponaten in ganzer Kompaniestärke antrat. Gleichsam vertreten waren die Kabel von CARDAS Audio. Eine Neuheit der Kopfhörer von HIFIMAN waren die Kopfbänder, die nun in drei Varianten erhältlich sind und für individuellen Tragekomfort sorgen sollen.
Die reichhaltige Produktpalette von HIFIMAN, die auch Kopfhörerverstärker beinhaltet, umfasst Kopfhörer von 139 Euro bis 8.800 Euro mit einer recht feinen Abstufung bis 900 Euro. Für jeden was dabei. Das Topmodell SUSVARA unveiled (8.800 Euro) vertraute Sieveking Sound einem Audia Flight FLS 20 SACD-Spieler (17.900 Euro) nebst RIVIERA AIC10Bal Kopfhörerverstärker (20.800 Euro) an. Der Sound soll für Verzückung bei den Besuchern gesorgt haben, berichtete man uns. Eine Reaktion, die ich nach kurzer Hörprobe durchaus nachvollziehen konnte.
Nachdem Bernd in seinem Bericht auf seine Nachbarn aus Neu-Ulm abgehoben hatte, bin ich nun mit Leinfelden dran. Genauer gesagt Oberaichen. Bei Dr. Frank Brenner komme ich beim Joggen fast vor der Tür vorbei. Er führt den Namen, die Idee und die Produkte von Siegfried Linkwitz mit der Marke LINKWITZ fort. Die Lautsprecher stehen für räumliche Abbildung, hinzu kommt, dass Frank Brenner ein bekennender Fan von Single Microphone Aufnahmen ist. Gerne vom niederländischen Label Sound Liaison, die ich mittlerweile ebenfalls häufig höre und für Tests verwende. Im Foto erläuterte er die Vorzüge von DSD256 Recordings, die dann ebenso als Download zum Abspielen verfügbar sind. Im ganzen Processing verlassen die Daten nie die DSD-Domain, so dass keine Umrechnungsfehler auf PCM passieren können. Die Single-Mic Aufnahme von Klarinette und Bass war sagenhaft räumlich und livehaftig. Die LINKWITZ LX521 liegen bei rund 20.000 Euro / Paar.
Im ersten Stock trafen wir auf das Duo Staltmanis/Lansche. Die LANSCHE Lautsprecher mit Plasmahochtöner waren in besonderem Holzfinish ausgeführt und ein Herzensprojekt von Rüdiger Lansche. Damit waren sie in dieser Form ein Prototyp und nicht auskalkuliert sowie bepreist, als grobe Hausnummer dürften mal 20.000 Euro dienen.
Bei Andrejs Staltmanis Setups verweise ich immer gerne auf das Reed Plattenspieler-Laufwerk MUSE 1C (um 10.500 Euro) mit 5T Tonarm (um 16.000 Euro), der eine lasergeführte Azimuthkorrektur durchführt. Besonderheit dieses Mal war der optische Tonabnehmer REED SF (Hausnummer: 9.000 Euro), der die gängige elektromagnetische Umsetzung der Abtastung (MM/MC) durch eine optoelektronische, also ohne Magnetfelder, ersetzt. REED hat dabei mit dem japanischen Hersteller DS Audio zusammengearbeitet. Als Phono-Vorverstärker für die Signale des SF diente der REED EQ (Hausnummer: 30.000 Euro), der seine Elektronik und das Netzteil in zwei Gehäuse aufteilt.
In Stuttgart stellten nach München wieder die umtriebigen Österreicher von loutd (sic!) aus. Die aktiven MUSEGGs (3.388 Euro / Stück), die auch einzeln Musik machen, spielten als Lautsprecherpaar im Hotelzimmer und ergaben so ein absolut minimalistisches Setup, da sie mit eingebautem Streaming und Bluetooth für sich ein komplettes, kabelloses Musiksystem darstellten. Über Schnittstellen am Master-Lautsprecher lassen sich aber auch digitale oder analoge Geräte sowie Fernsehen anschließen. Die Lautsprecher, die statt zu kaufen auch für 99 Euro pro Monat und Stück gemietet werden können und durch die modulare Bauweise langfristig updatefähig sind, haben zudem eine integrierte Raumkorrektur. Eines der ersten Lautsprecherpaare hatten wir HiFi-IFAs im Test. Im ausführlichen Bericht könnt ihr mehr über die Technik erfahren. Im Le Méridien stellte mir Jürgen Seidler die neuen Aufstellvarianten vor, zu der auch eine Deckenaufhängung gehörte.
In den Hörzimmern, in denen wir auf den HiFi-Messen gerne Frank Koglin besuchen, trifft meistens ein Quartett zusammen: Franks Vertriebsmarken, Lautsprecher von Silberstatic, die Laufwerke von Tone Tools sowie die Holztonarme von STUdo. Vom Setup im Raum hatten wir bereits die Vor-/Endstufen-Kombi Audreal XA3200 mk2 und PA-M (je 2.000 Euro) im Test. Auch den riemengetriebenen CD-Spieler C.E.C. CD 2N sichteten wir. Die Anlage lieferte einen sauberen, angenehmen Sound ab, der beim Zuhören Spaß machte. Daher freute ich mich, dass die Siberstatic Elektrostaten Hybrid SMART 14 am Sonntagabend den Weg in mein Hörzimmer fanden. Und soeben habe ich sie aufgebaut und höre sie nun während des Schreibens 🙂 . So kann ich mir in Ruhe einen ausgiebigen Eindruck verschaffen und euch später berichten.
In der entspannten Atmosphäre der Messe hatten wir dann die Möglichkeit, eingehender über die Tonarme zu sprechen, die bei STUdo in der Manufaktur als Unikate und gern unter der Berücksichtigung von Kundenwünschen hergestellt werden. Geometrisches Highlight war wohl der 20 Zoll Tonarm, der neben dem Laufwerk auf eigenem Sockel aufgestellt wird. Er erzeugt auch ohne mechanische Winkelkorrekturen praktisch keinen Azimut-Fehler. Details in der Herstellung sind die Auswahl besonderer, einzigartiger Hölzer sowie die Längsbohrung im Tonarm ( auch bei 20 Zoll! ) für das innenverlegte Kabel, das Udo Steinbüchel (STUdo) selbst wickelt. Die Tonarme können bis 10.000 Euro kosten, was angesichts des Aufwands nicht überrascht.
Ein weiteres Highlight und ein echter Hingucker war der an Fäden hängend gelagerte Tonarm. All das kann der Kunde mit Udo Steinbüchel abstimmen und nach eigenen Wünschen mitgestalten. Grenzen setzen (fast) nur die seltenen Hölzer, derer es bedarf.
Eine souveräne Vorstellung, ich wiederhole mich von Messe zu Messe, lieferte erneut das Dream-Team SPL, Manger mit WSS-Kabeln und Analogem aus Jochen Bareiß‘ hoerenswert HiFi-Studio (Zu Besuch bei…). Die Analog-Fraktion bediente auf den SDHT 2025 der Muarah MT 2 SE (Bild unten) nebst Speed Controller (unten links im Bild). Das Laufwerk startet bei rund 3.500 Euro und endet ja nach Ausbaustufe mit AMG 9W2 Tonarm und dem AMG MC „Teatro“ System bei etwas über 8.000 Euro.
Eine Besonderheit zeigte SPL in Kooperation mit Manger mit seiner Crossover mk2 (Serie: 3.300 Euro). Zu Demo-Zwecken bauten die Niederkrüchtener eine Umschaltung für die interne Serienweiche, die den Mangerwandler in aktueller Version vom Basstreiber trennt, zur externen aktiven Frequenzweiche Crossover mk2, die in dieser Sonderausstattung auch die entsprechende Trennfrequenz um 300 Hz bereit hielt. Die Umschaltung erforderte natürlich auch ein Management der Endstufen, da beim Einsatz der aktiven Weiche statt einer zwei Stereoendstufen SPL Performer s900 erforderlich wurden. Die Elektronikfüchse aus dem Rheinland legten alles auf einen kleinen Kippschalter, so dass Jochen in seiner Vorführung direkt wechseln konnte – mit verblüffendem Ergebnis. Mit der aktiven Weiche im Signalweg änderte sich die Dynamik deutlich, gleichzeitig wirkte die Manger p2 voluminöser. In der Serien-Schaltung wirkte sie sehr fein und etwas schlanker. Eine spannende Sache, die die Besucher da zu hören bekamen.
Und wo wir schon bei der WSS-Kabelmanufaktur sind, die Jochen Bareiss vor ein paar Jahren von Konrad Wächter übernahm. Während Jochen im Hörzimmer mit Herzblut vorführte, machte Julian, der Filius, unten am WSS-Stand eine gute Figur und beriet am Beispiel einiger Exponate die Interessenten. Unten ist er im Bild (ihr ahnt es: links 😉 ) mit Bernd im angeregten Gespräch.
Wieder mit dabei: Die recht junge Lautsprecherfirma Harzsch mit Hochglanzgehäuse sowie Keramiktreibern im Mittelton/Bass und Beryllium Hochtönern. Erneut eine saubere Vorstellung mit je einem Paar Standlautsprecher CONCERT (29.900 Euro) sowie Regallautsprecher ORCHESTRA (11.900 Euro).
Man muss kein Audio-Freak sein, um sich für die Anlage oben im Bild zu begeistern. offensichtlich waren die gleichsam schlanken wie mannshohen Lautsprecherzeilen von Merowinger, die von Subwoofern mit geringer Bautiefe direkt an der Wand unterstützt wurden. Sie erzeugten ein schönes, bruchloses Klangbild, bei dem sich die Zeilen in ihrer Ausdehnung sehr zurücknahmen und die Musik räumlich auf den Punkt brachten. Unterstützt wurden die Lautsprecher von der Verstärkerelektronik Trinnov Altitude, die für ihre Fähigkeit zur Raumanpassung bekannt ist. Die Einmessung wiederum nahm trotzdem der Audio-Freak vor: Markus Wierl, mit gleichnamigem Studio in Klosterlechfeld nähe Augsburg. Verkabelt wurde mit ViaBlue.
Ein Heimspiel hatte der Lautsprecherhersteller AER Loudspeakers aus Stuttgart, der für außergewöhnliche Hornsysteme in unterschiedlichster Geometrie bekannt ist. Die Hornsysteme sind eine nebenberufliche Passion des Zahnarztes Markus Boldyreff, Filip Keller stellt in Manufaktur die Breitbandlautsprecher her. Was man dem Plexiglasgehäuse des AEROFON (um 40.000 Euro / Paar) nicht direkt ansieht: die Hornöffnung wirkt praktisch koaxial zum Breitbänder, was ein gemeinsames akustisches Zentrum entstehen lässt.
Durch den guten Wirkungsgrad bot sich Röhrentechnik als Antrieb an, hier kam der Schweden-Auswanderer Frank Werner mit seiner Firma WB Manufacture ins Spiel. Unten im Bild ein AURORA 20 mit handgefertigter KRON Triode und 2 * 20 Watt. Im Setup (Bild oben) spielt die große GAIA mit T1610 „Kronzilla“ Trioden von KRON – die Röhren allein liegen bei rund 4.000 Euro das Paar, bringen dafür auch 22-50 Watt Leistung.
Bei Markus Pajonk und dem Händler Ohrenschmaus fanden sich Elektronik von Heed Audio – inklusive dem Thesis Delta CD-Spieler (oben rechts im Rack), der leider nicht mehr gebaut wird, Digitalelektronik von Network Acoustics (oben links im Rack), sowie dem Server und Netzwerkspieler Grimm Audio mu2 (um 18.000 Euro, oben Mitte im Rack).
Nachdem Bernd im Doppelpack auf Neu-Ulm abgezielt hat, ist es bei mir erneut Leinfelden. Der deutsche Vertrieb HiFi-ve (fünf Euro in die Wortspielkasse, Jan 😉 ) für die amerikanischen Firmen YG Acoustics und Boulder sitzt in Musberg – wie Linkwitz einen Spaziergang von mir entfernt. HiFi-ve führte gemeinsam mit dem Händler HiFi4life in halbstündigen, geschlossenen moderierten Sessions vor, die bestens besucht waren. Als Lautsprecher kamen das Topmodell YG SUMMIT (36.900 Euro / Paar) aus der Einstiegsserie Peaks zum Einsatz. Die kompakte YG CAIRN liegt übrigens bei 13.000 Euro / Paar.
Der markante wie kompakte Vorverstärker war ein Boulder 812, der Streamer, DAC und einen Kopfhörer-Verstärker mit an Bord hat (11.700 Euro). Eine absolute Neuheit ist und eine Deutschland-Prämiere auf den SDHT 2025 war die nagelneue Stereo-Endstufe Boulder 1163 mit neuer Output-Stage mit Bias-Kontrolle, „Class A Smart Current“, Class A Klang bei Class AB Leistung. Preis: 35.900 EUR. Im Hörzimmer erlebten wir mit dem US-amerikanischen HiFi-Duo ein sagenhaft dynamisches und akurates Klangspektakel, das uns ansprach und richtig Spaß machte. Zuspieler war standesgemäß ein Antipodes OLADRA. Ein schlankes und dabei superfeines Setup.
Auf den Süddeutsche HiFi-Tage 2025 trafen wir auch wieder auf die Acapella HARLEKIN 2 (18.200 Euro / Paar), die ich auch schon neulich bei meinem Besuch bei CM Audio in Neuss erlebt habe. Hier wie dort war wieder Frank Haskopians vor Ort, in Stuttgart tatkräftig unterstützt vom HiFi-Händler finesthighend aus Dortmund. Trotz des branchenüblichen „Gejammers“ 😉 , dass der Raum nicht ganz einfach sei und man es nach einigem Hinundhergerücke doch irgendwie hinbekommen habe, haben uns die HARLEKIN 2 an einem großen Audionet Verstärker sehr gut gefallen. Auch wenn Hotelzimmer tatsächlich nicht ganz einfach zu bespielen sind, überzeugten uns eine schöne Bühne und homogener Sound.
Im großen Saal residierte der Hamburger Vertrieb Audio Reference, die zur Freude der Besucher bekanntlich lieber klotzen als kleckern. Hier spielten drei verschiedene Setups, mit jeweils eigener Bestuhlung, weshalb im Foto oben einige freie Stühle zu sehen sind. Im Bild oben sehen wir Malte Ruhnke bei der Arbeit, der als Moderator und HiFi-Spezialist die großen Perlisten R7t (18.000 Euro / Paar) Lautsprecher als Protagonisten vorstellte. Die vorgeführte Kette machte sich in dem Raum richtig gut, obwohl er durch die schiere Größe schon sehr anspruchsvoll war.
In Kooperation mit dem FINK HiFi-Kompetenzzentrum kam das gesamte Vertriebsspektrum von Audio Reference zum Einsatz, wozu neben Perlisten große Namen wie Dan d’Agostino (Verstärker), dCS (Digitalelektronik), Meridian, VTL (Röhrenelektronik), vpi (Plattenspieler), Krell (Elektronik) oder NordOst (Kabel) gehören. Und natürlich die eigene Marke Velodyne (Subwoofer).
Eher selten bekommt man die Elektronik von Western Electric zu Gesicht, die ja für ihre Röhren bekannt sind. Hier der skulpturale Vollverstärker 91E um 20.000 Euro (Bild oben). Im Bild unten (winke, winke!) der MAGNETAR UDP 900 (um 3.600 Euro) Blu-Ray-Spieler, das Fachgebiet der recht neu ins Vetriebsprogramm aufgenommenen Audio/Video-Spezialisten aus Hong-Kong.
Eine gewohnt dynamische Vorführung lieferten ASCENDO mit ihrem jüngsten Werk, dem LIVE 6 HUMMING BIRD ab. Durch seine Proportion und das Co-Axial-System mit vorderem Bassreflex kaschiert der Lautsprecher sein beachtliches Volumen, das dem aktiven System markerschütternde Pegel ermöglicht. Den schlichten Lautsprechern stand Elektronik, Vorverstärker C8 AC (um 6.500 Euro) und CD-Spieler MCD85 (um 7.350 Euro), von McIntosh bei, die einen herrlichen optischen Kontrast boten mit ihrem Vintage-Futurismus.
Eine echte Überraschung waren die Lautsprecher von BEC, die sich durch die spezielle Treibertechnologie (Bild unten) von klassischen Line-Arrays mit übereinander gestapelten runden Chassis abhoben. Natürlich können auch diese Module zu unterschiedlichen Längen zusammengesetzt werden. LEHR Audio Solutions führte ein kurzes und ein langes Array vor, dabei spielte nur der eine schwarze Subwoofer mit. Die Räumlichkeit und Präzision war überraschend, spiegelte aber die Qualität der Wandler anschaulich wieder. Dank der Geometrie ergeben sich sicherlich vielseitige Einsatzmöglichkeiten in HiFi, HomeCinema, aber auch im Installationsbereich. BEC arbeitet zudem an passender Elektronik, um dem Kunden ein komplettes, wohnraumfreundliches System in die Hand geben zu können.
Aussteller und Dienstleister in einer Person. Der freundliche Betreuer des Standes (Danke nochmal für den Restaurant-Tipp ; ) stand mit den Plattenwaschmaschinen von NESSIE nicht nur den Interessenten Rede und Antwort, sondern wusch auch seinen Ausstellerkollegen, nein, nicht den Kopf, sondern ihre Vorführplatten, wenn es kurzfristig Not tat. Die preislichen Hausnummern der Waschmaschinen sind um 1.600 Euro für die ProPlus+ (links) und um 3.500 Euro für die Vinylmaster Reference (rechts). Letztere kümmert sich um beide Seiten der Platte in einem Abwasch.
Auf der Freifläche stellte Lokalmatador Thomas Fast aus, der seinen Laden in Bad Cannstatt ausgeräumt zu haben schien, so breit gefächert ausgewählt und umfangreich waren die Exponate. Natürlich standen er und sein Kollege zum – wie immer engagierten – Gespräch bereit. Hier trafen wir auch noch einmal André Schwager auf einen wie immer angenehmen Plausch. Mit seinen beaudioful Racks genoß er die bei Ausstellern, wie auch bei Thomas Fast, große Beliebtheit.
Unten rechts im Bild die auffälligen Wolf von Langa High-End-Lautsprecher, davor eine kleine JERN (sieht aus wie Barbapapa 😉 ) mit Gußgehäuse. Links im Regal unter anderem Elektronik von LEAK im Retro Look.
Sagenhaft sehen sie aus, die japanischen Tonabnehmer von… ja, ich kann es nicht lesen (Thomas, hilf mir 😉 ). Aber ich lasse das Bild im Bericht, weil ich es einfach schön finde. Neben dem Musikhören hat HiFi, wie so viele Hobbies und Leidenschaften, noch eine weitere Ebene, wie die Schönheit und Ästhetik. Und die sprechen die Tondosen und ihre Behälter mit Sicherheit an.
Als Händler aus der Region präsentierte sich mit recht großem Stand, wie bereits letztes Jahr, sound@home aus Reutlingen. Mit dabei auch die Tonträger-Fraktion – darum dreht sich ja eigentlich alles – mit Sieveking Sound und Fenn Music, die Musik-Fans die Möglichkeit zum ausgiebigen Stöbern gaben.
Spannend sind die Absorberfüße von MAGAUDIO, die ich das erste Mal bei meinem Besuch bei CM-Audio in Neuss sah, mit ihrem speziellen Wirksystem, das nicht auf dem Prinzip der Abstoßung arbeitet, sondern mit einem Ringmagneten, der in der Geräteauflage Zug- und Druckkräfte zulässt. Bei magnetischer Abstoßung ist das nur Druck. Hier könnte man also auch was dran aufhängen. Die Füße gibt es von 2 kg bis 70 kg Belastbarkeit, Preisspanne 299 – 1.699 Euro. Die Professional Variante lässt sich in der Höhe einstellen. Das macht Sinn, möchte man bei großen Schwankungen in der Auflagekraft einzelner Gerätefüße die Ebenheit justieren. Anhand einer „Rüttelplatte“ und zwei wassergefüllten Gläsern demonstrierte MAGAUDIO anschaulich die Wirkung ihrer Gerätefüße (Foto unten).
Am Eingang des Le Méridien präsentierte sich mit X-Dream ein Car-Sound-Veredler aus Markgröningen, der gemeinsam mit Audiotec Fischer, einem namhaften Hersteller von High-End Car-Audio Komponenten. Die gezeigten Mercedes Benz und Peugeot waren ja neuerer Bauart und der Sound darin beeindruckend. Eine Sache, die auch für Besitzer klassischer Fahrzeuge interessant sein dürfte. Was mir nämlich auch erst später mal bewusst wurde ist, dass die Einmessung im Fahrzeuginnenraum über die Endstufe stattfindet, vom verbauten Gerät im DIN-Schacht also unabhängig ist. Im Kofferraum (Bild oben) lag als Aussteller beispielsweise eine Audiotec Fischer MATCH UP Endstufe (6-Kanal mit DSP um 660 Euro), unten im Bild auf dem Tisch die teurere Serie HELIX mit der NEXT V EIGHT DSP ULTIMATE (um1.400Euro). Spannend auch die Hoch- und Mitteltöner, die Schwung in die mobile Bude bringen.
Zum Abschluss noch der von den Besuchern gern angesteuerte Stand der High Fidelity Bar in Stuttgart, an dem ein guter Tropfen kredenzt wurde. Das High Fidelity ist drei in einem – das kennt man sonst nur vom Ü-Ei: Weinbar, peruanisches Restaurant und Listening Room. Unter HiFi Fans ist das Restaurant von Bernd Kreis zu einer Art Institution geworden. Der Inhaber restauriert historische Schallplattenspieler und hat für die imposante HiFi-Anlage des High Fidelity die Röhrenverstärker gebaut. Er bastelt an Tonabnehmern, der Raumakustik und an den Verstärkern und ist damit Teil der HiFi-Szene. In der High Fidelity Bar werden jeden Abend Platten aus einer erlesenen Auswahl aufgelegt. Für Musikliebhaber ist vor der Anlage extra ein (gefragter) Sweet Spot eingerichtet. Zu den Listening Experiences dienstagabends werden besondere Gäste aus der Musikszene als Vortragende eingeladen.
Das waren Sie nun, die Süddeutsche HiFi-Tage 2025 im Le Méridien in Stuttgart. Vielen Dank, liebe Ivonne und Team, für die tolle Organisation und Betreuung. Ich gebe zu, dass ich persönlich zu Anfang an der Idee des Eintritts gezweifelt habe, war der Besucher (und ich) bis dato kostenfreie Eintritte gewohnt. Bei dem Gebotenen war retrospektiv ein Eintritt von 10 Euro für einen, 15 Euro für beide Tage aber mehr als gerechtfertigt. Was in Stuttgart gezeigt wurde war (wieder einmal) erste Sahne und für die allermeisten HiFi- und Musik-Fans war etwas dabei. Die Hörzimmer waren gut besucht und luden trotzdem auch mal zum längeren verweilen ein. Auch ein Platz im Sweetspot war zu ergattern. Die Aussteller haben ebenso alles gegeben und in verschiedensten Preisklassen was geboten. Und, was schön zu hören ist, viele Hersteller waren mit dem Interesse und dem Austausch mit den Besuchern sehr zufrieden, wozu auch eine entspannte Atmosphäre beitrug. Uns HiFi-IFAs hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht und wir freuen uns aufs nächste Mal. Fazit: Ein gelungener Start in den HiFi-Herbst 2025.
Hier unser erster Bericht vom Samstag
SDHT 2025 – Süddeutsche HiFi-Tage im Le Méridien Stuttgart – Bericht vom Samstag