Am Samstag (siehe Bericht) war es mir irgendwie nicht aufgefallen, das Händlerdorf auf der Analogforum Plus 2025 – einer HiFi-Messe der Analog Audio Association – in Moers. Zu meiner Verteidigung, es war für Ortsunkundige auch etwas versteckt im Keller unterm Restaurant. Wobei: Keller? So tief lag der Raum nun auch wieder nicht. Wer den Eingang des Van der Valk Hotels in Moers kennt – hier nochmal ein Bild vom ersten Bericht – merkt schnell, dass man gar nicht so tief abgetaucht ist. Also erstmal hoch die Treppen.
Drinnen dann wieder nach unten. Diesmal nach links, und nicht rechtsherum in die Hörzimmer. Als erstes unübersehbar der Stand der Analog Audio Association. Deren Hefte gab es hier zu kaufen, und auch LPs sowie Tonbänder.
Ein paar Schritte weiter „Abmastering“. Andreas Bauer, nein, er ist nicht von dem Tonstudio, an das ihr gerade denkt, ist der Inhaber eines Tonstudios, welches sich auf Audio Mastering für die Schallplattenproduktion spezialisiert hat. Zudem bietet er Dienstleistungen für den Schallplattenschnitt und Schallplattenpressungen an, auch Kleinauflagen sind möglich. Links von ihm dann der am Samstag nicht entdeckte Zugang zum Händlerdorf. Also nix wie rein dort, eine Auswahl der dort angetroffenen Händler, Vertriebe und Hersteller auf den nachfolgenden Bildern.
Günter Härtel brachte aus seinem Programm von YBA den Vollverstärker A 200s mit, passend dazu den CD-Player CD 200 sowie den Streamer Heritage R 100 und die Stereo-Endstufe YBA A350i MKII. Mit dem Audio Technica AT-LP8X wie es sich für die Analog-Messe gehört einen Plattenspieler. Eine Nummer kleiner dann der Hybrid-Verstärker Blue Aura V50 mit den Kompaktlautsprechern Blue Aura AT-700. Bessere Bilder der letztgenannten und zum Test georderten HiFi-Geräte gibt es bald auf unserer Seite.
Der BT HiFi Vertrieb mit seinem Produkt Portfolio und die Musikkammer aus Willich stellten zusammen aus. An diesem Stand wurde eine große Auswahl audiophiler Vinyl Ausgaben angeboten. Dazu Phono- und Tuning Zubehör. So manches Sammlerstück konnte man hier erwerben.
Levin Design hatte unter anderem seine Plattentelllerauflage und Schallplattenbürsten mitgebracht.
Den Herrn, der neben mir steht, in Moers zu treffen, war ein doppelter Glücksfall für mich. Weil, erstens: Ist er ein Leser unseres HiFi-Blogs. Und zweitens: Vieeelll besser, ein Schul-und Jugendfreund von mir! 🙂
Etwas verwirrend auf einer Analogmesse ist er ja schon der Firmename: STS Digital. Ein audiophiles Masteringstudio aus den Niederlanden steckt dahinter. Und keine Bange, es gibt neben CDs auch klasse LPs und Tonbänder aus dem Hause de With.
Zwei Experten im Gespräch, Matthias Böde von der Stereo, und Michael Mudra, der sich um die optimale Stromversorgung von HiFi-Geräten kümmert. Markus Grelka und ich hatten das Vergnügen, am Samstagabend mit Michael Mudra gemeinsam an einem Tisch zu sitzen. So wie er uns die Technik seiner Stromfilter erklärte, ich glaube, bei ihm hätte ich in meiner Schulzeit auch Chemie kapiert!
Ey, das dreht. Im Vordergrund geht es um nix Griechisches, aus Rumänien kommen die hier vorgeführten Kopfhörer von Meze Audio. Der Vertrieb kam aus Österreich.
Am Samstag beim Vertrieb HVH den polnischen HiFi-Hersteller Unitra gesichtet, ging es im Händlerdorf mit weiteren Fabrikaten weiter. Von links nach rechts: AMC Röhrenverstärker CVT3100MK2se, Pier Audio Röhren-Phono-Vorverstärker MM/MC8 SE, Klimo Merlino Gold, die Kompaktlautsprecher Atohm Sirocco 1.24, Indiana Line Diva 3 und die brandneue Indiana Line Utah 5. Im Vordergrund Unitra Testschallplatten und Melodika Kabel.
Bei TapeMusic geht es musikalisch gesehen hauptsächlich um Orgelkonzerte, Klassik und Barockmusik; dies auf Tonband, Cassette und LP. Analoge oder hoch aufgelöste digitale Aufnahmen werden 1:1 auf Studio-Bandmaschinen kopiert, der Einsatz von Equalizern und Hallgeräten sei die Ausnahme. Ausgestattet wird dann mit den gewünschten Labeln, auch Covergestaltung und mehrseitige Booklets sind möglich.
„Phonotastisch“, so nennt sich der Hersteller von Audio-Zubehör aus Massivholz. Die Qualität der handgefertigten Schallplattenhalter und Kopfhörerständer hinterließ bei mir einen guten Eindruck, und preislich absolut angemessen. So wie es schien, auch bei Jochen Bareiss, der nebendran eine große Kiste mit seinen WSS-Kabeln an den Mann brachte.
Nochmal Schallplattenbürsten, Ursa Major hatte eine große Auswahl derer dabei. Respektable 14 Reihen an Kohlefasern sind in einer Bürste montiert, da sollten LPs mit sauber werden.
Dual mit Clearaudio. Nein, die Herren Robert Suchy, Armin Kern und Nils Hoelscher unterhielten sich nur angeregt, verfolgen aber gänzlich andere Konzepte.
Weiter ging es in geheimer Mission auf der Suche nach HiFi-Neuheiten…
Lyravox brachte seine kompakten Standlautsprecher Karlos mit nach Moers, Analoges kam hier vom Cambridge Audio Alva TT.
Backes & Müller führte seine aktiven Kompaktlautsprecher BM Jubilé IO für 24.000 Euro das Paar vor, die Stands sind im Preis inkludiert. Lautsprecher dieser Marke habe ich klanglich eher monitormäßig und leicht kühl in Erinnerung, dieses Mal in Moers empfand ich sie als feinzeichnend mit leicht warm abgestimmter Tendenz.
Das HiFi-Studio HiFi-Referenz aus Düsseldorf hatte den Vorverstärker Accuphase C-2300 (11.000 Euro) und Endstufe A-75 (19.000 Euro) mit den teilaktiven – gibt es auch komplett passiv – Lautsprechern levin design „CA2pac“ kombiniert. Klanglich sehr sauber und akkurat fehlte es hier dennoch nicht an Emotionalität. Schade, dass man diese Lautsprecher nur sehr selten zu sehen und hören bekommt.
ATR war hier oben im Gang gleich zweimal vertreten. Als Quelle fungierte der Plattenspieler Pro-Ject X2 Balanced, den es mit dem Tonabnehmer Ortofon MC Quintet Red für 1.700 Euro gibt. Phono-Vorverstärker und Vollverstärker in einem: der ROTEL RA-1572 MKII für 2.150 Euro. Preislich attraktiv die schlanken Standlautsprecher Pro-Ject Speakerbox 12 E für 1.200 Euro das Paar, da macht das Hören gleich doppelt soviel Spaß. In zweiter Reihe der Kopfhörer Final D8000 DC, der am Vorverstärker ROTEL DX-3 für 1.500 Euro seine Qualitäten beweisen durfte.
Im zweiten ATR-Raum führte Peter Laitenberger den High End Plattenspieler Thiele TT01 für knappe 30.000 Euro vor. Sehr interessant an diesem Plattendreher der Tonarm Thiele TA01, der per sehr aufwändiger Mechanik den Spurfehlwinkel neutralisiert. Montiert an ihm der High End Audio Tonabnehmer Sumiko Celebration 40 für 3.500 Euro. Und dann gibt es noch die aktive Antiresonanzplatte Thiele ADB01 für 16.500 Euro, welche Resonanzen absorbiert. Der Phono-Verstärker integriert im Röhrenvollverstärker Westend Leo für 15.000 Euro und am Ende der Kette die Standlautsprecher Alumine Two.Five für 26.000 Euro. Da wippte der Fuß, auch weil hier nicht das Standardjazzgesäusel abgespielt wurde, sondern Elektro-Pop von Schick Schock.
Das komplette Heimspiel in Moers bei Frank Koglin mit dem Plattenspieler ToneTool Radius X, auf dem der Tonarm STUdo 20-Zoll aus Vollholz montiert war. Als Röhren-Phonovorstufe hatte er die Audreal LP-1 (MM) mit MC-Übertragern MC-10 (20dB) für 1.200 Euro angeschlossen. Röhren-Vorverstärker war der Audreal XA-3200MKIIs (2.000 Euro) im Verbund mit der Class-A-Endstufe Audreal PA-M (2.000 Euro). Preisgleich die Standlautsprecher Morel Avyra 633, die im Zusammenspiel mit der vorgeschalteten Elektronik für mich in ihrer Feinfühligkeit der Hit waren. Weiterhin mit dabei der Stromfilter Audreal XF-2000E (700 Euro), diverse Kabel von Audreal sowie das Lautsprecherkabel Supra Cables Sword Excalibur.
Die MusikBass RiPol Subwoofer (3.000 Euro) sind uns HiFi-IFAs bereits vor einigen Jahren positiv ins Ohr gefallen. Relativ neu dagegen sind die von Michael Wydra konstruierten ModalAkustik MusikBoxx (4.900 Euro) mit externer Weiche MusikCRSS (2.300 Euro) sowie den Stands (900 Euro). Und mal wieder etwas vom Moerser Dauerbrenner SPL: Die Subwooferweiche Crossover, der Vorverstärker Director Mk2, der neue Stereo-Endverstärker Performer s900, die kleinere Stereo-Endstufe Performer s800 und der Phonoverstärker Phonos. Plattenspieler war hier der Soulines tt9, der inklusive Tonarm bei 4.500 Euro liegt, den MC-Tonabnehmer Van den Hul Frog gilt es separat zu erwerben. Trotz AMT-Hochtöner und Accuton-Membranen nicht zu analytisch, sondern neutral mit sauberem Bass.
Ein Augenschmaus die Bandmaschinen von Ballfinger in den Preislagen von etwas unter 10.000 Euro hoch bis zu 30.000 Euro.
Im Bericht vom Samstag Hornlautsprecher, hier am Sonntag ebenfalls. Und wieder war ich doch etwas erstaunt, dass so große Hörner so fein klingen können. Und zwar ohne Gedröhne oder Geschepper, ist es also doch nicht der Raum, wie so gerne erzählt wird? Namentlich hier die Avantgarde Acoustic DUO SD Vollaktiv (ab 50.000 Euro), der Turntable Clearaudio Reference Jubilee (ab 14.000 Euro) sowie die Studer Bandmaschine A807, die hier während meines Besuchs lief.
Großes Besteck bei MalValve mit den MalStat Four, die sogar im Tiefton einen Elektrostaten einsetzen. Was Dieter Mallach hier auf den Analog Forum Plus 2025 in Moers auffuhr, war schon beeindruckend. Nicht nur diese Lautsprecher, sondern seine Armada an Kopfhörer-Verstärkern, die auf jeder HiFi-Messe immer wieder beeindrucken.
So, mal die Treppen ganz noch oben und noch einen Abstecher in die Säle machen.
Ganz neu zu sehen der direktangetriebene Plattenspieler Thorens 404DD für 4.500 Euro, der Tonarm ist ein TP160 mit SME Headshell. Ein Tonarmlift mit Endabschaltung ist im Preis inbegriffen. Optional gibt es noch ein Linear Netzteil TPN124 für 499 Euro.
Doch auch den Thorens TD124 mit Korf Tonarm finde ich sehr schick klassisch in seiner Optik.
Einige interessante Workshops gab es ebenfalls in Moers. Der Kollege Lothar Brandt gab verschiedene Aufnahmen und Pressungen aus den 70ern zu Gehör. Hinhören lohnte sich!
Interessant war es auch bei Jürgen Gruner, den einige aus Forumszeiten als Shakti kennen. Die Ankoppelung von Schallplatten war hier das Thema. Meine Meinung: Ich habe selber auch schon Plattenklemmen getestet, und dies stets mit positivem Ergebnis. Also mein Tipp: Einfach mal ausprobieren.
Was gehört zu so einer Veranstaltung dazu? Live Musik. Unter anderem mit dem Blueser Wolfgang Bernreuther sowie dem Cellisten Götz Kelling-Urban. Nicht nur, dass die beiden wirklich klasse Musiker sind, ganz locker und flockig unterhalten die beiden das Publikum zudem mit lockeren Sprüchen, die oft zu einem Lacher verleiten. Zudem stellten die beiden ihr neues Live-Album vor, das von Clearaudio als LP, und von STS als Tonband gibt.
So, das war das erste Mal für mich hier auf dem Analog Forum in Moers, und garantiert nicht das letzte, das verspreche ich euch! Ich hätte nicht gedacht, dass diese HiFi-Messe hier im Westen der Republik so attraktiv ist. Das glaubt ihr nicht? Gerne könnt ihr euch beim kommenden Mal selber davon überzeugen, mit dem 21. & 22. März 2026 steht der nächste Termin bereits fest.