Sie sind wieder da, die Norddeutsche HiFi-Tage 2025 in Hamburg. Nach zweimalig schöner Veranstaltung im Steigenberger leider wieder an einem neuen Ort, dem Hotel Le Méridien in Hamburg direkt an der Alster. Leider? Definitiv nein! Der neue Veranstaltungsort war ein absoluter Glücksgriff für Ivonne Borchert-Lima, der Veranstalterin dieser HiFi-Messe. Doch nicht nur für sie, sondern auch für die Aussteller und natürlich auch für die Besucher, welche die NDHT 2025 geradezu stürmten. Was uns HiFi-IFAs in gewisser Weise an die guten alten Zeiten im Holiday Inn erinnerte, wo auch immer die Hölle, Hölle, Hölle los war. Am Samstag war die Hütte proppenvoll, und auch am Sonntag gab es hier ein sehr munteres Treiben zu beobachten, in jeden Raum konnten wir aufgrund des munteren Treibens daher nicht rein. Also dann mal nichts wie rein ins Gewühl mit knapp 60! Räumen. Das, was wir so sehen und hören konnten, haben wir daher in zwei Berichte aufgeteilt.
Auf so strahlende Gesichter wie bei Ivonne Borchert-Lima und den drei alten Hasen trafen wir die ganzen beiden Tage auf der HiFi-Messe. Im Gegensatz zu Falk und mir hatte es das Triumvirat allerdings etwas gemütlicher getroffen, denn es hielt den ganzen Samstag über Audienz auf dem Sofa auf dem Gang vom linken zum rechten Bereich des Le Méridien, der die beiden Bereiche der Veranstaltung verbindet. Um die drei kam also so gut wie keiner herum…
So, dann mal ab nach oben. Der Berliner AUDIUM-Vertrieb hatte mit den Marken Atoll, FEZZ-Audio, NuPrime und Pylon eine großes Besteck mitgebracht. Während unserer Anwesenheit liefen hier die passiven Standlautsprecher Pylon Jasper 25 MKII für knappe 6.000 Euro das Paar. Quelle war der Netzwerkplayer Atoll ST300 Signature (Test) für 3.000 Euro. Das Bindeglied eine HiFi-Neuheit, der nagelneue Röhren-Vollverstärker FEZZ Audio Olympia für 5.500 Euro. Mit seinen acht KT88 Röhren und einer Leistung von 2*100 Watt führte er die Lautsprecher mit sicherer Hand. In einer ruhigen Stunde konnten wir dann noch dem interessanten Klangvergleich zwischen den 4 und 8 Ohm Abgriffen lauschen.
Fast schon ein Klassiker auf den letzten HiFi-Messen die qualitativ hochwertigen Vorführungen von Piega. Wie auf den Mitteldeutschen HiFi-Tagen in Leipzig also auch hier auf den NDHT 2025 die Standlautsprecher PIEGA 701 Gen2 (Silber 5.500 Euro, schwarz 5.900 Euro), dieses Mal in Begleitung vom Vollverstärker Rose RA280 (Test) für 3.300 Euro. Deutschlandpremiere war der nagelneue Streamer/DAC Rose RS151 für 4.800 Euro. Fein aufgelöst, aber nicht übertrieben mit guter Raumabbildung und angenehmen Bass.
Ein vom riesigen Trubel schon sichtlich angeschlagener, aber immer noch fachkundiger Markus Brogle erklärt geduldig die Eigenschaften der Flächenstrahler Magneplanar MG 2.7i, die natürlich an Elektronik von Musical Fidelity vorgeführt wurden.
Den Herrn da vorn im Anzug, den kenne ich doch? Ne, kein Hamburger Jung, und auch kein Ulmer. Aber in der Stadt mit dem höchsten Kirchturm der Welt hat er mal im HiFi-Studio Kemper gearbeitet, der Matthias Uebele, und ist nun beim Bremer HiFi-Vertrieb von Jan Sieveking gelandet, der sich über den HiFi-Spezialisten und Fachmann sehr freut. Kommst ja ganz schön rum, Matthias, ich freu mich auch für dich! Dementsprechend gut, wenn auch nicht gerade ein Schnäppchen, war dann natürlich auch die Vorführung unter anderem mit den Standlautsprechern Parker Diamond Quintet Edition für 47.000 Euro. Für die LP zuständig war das Laufwerk tw-acoustic Raven LS 15 für 14.500 Euro, der Tonarm 10.5 kostet dann nochmals 4.500 Euro, an ihm montiert der MC-Tonabnehmer Dynavector XV-1s für 5.200 Euro. Als Phono-Vorverstärker dieses Mal der Phono RPS 100 für 16.000 Euro. Den Vorverstärker steuerte Riviera mit dem APL1 für 27.000 Euro sowie der Endstufe APS 32 für 29.000 Euro bei.
Sehr interessant auch das Voxativ Alberich Hybrid-Lautsprechersystem, Breitbandlautsprecher haben definitiv ihren Reiz, und diese ganz besonders mit ihrem raumgreifendem Klang. Die Breitbänder nennen sich Hagen-Monitore und die schubgebenden Subwoofer Alberich. In der kleinsten Ausbaustufe mit je 2* Hagen und 2* Alberich ab rund 21.000 Euro. Ebenfalls von Voxativ der Röhren-Vollverstärker T211 für 23.000 Euro.
Bei Wilson Benesch standen die 2,5-Wege-Standlautsprecher A.C.T. One 3zero im Mittelpunkt, die es ab 45.000 Euro zu erwerben gilt. Offen und dynamisch mit Power ohne Ende, vor Allem wenn dann noch das Tier den IGx Infrasonic Generator für 33.000 Euro bearbeitete. Davon völlig unbeeindruckt drehte der Plattenspieler ZV11X für 15.000 Euro ohne System stoisch seine Runden, woran auch das HiFi-Rack von Beaudioful beteiligt sein dürfte. Ansonsten noch mit dabei von Westminster Lab die Phonostufe Ultra für 7.700 Euro, der Vorverstärker Lab Quest für 26.000 Euro und die Mono-Endstufen Rei für 36.000 Euro.
Heimspiele gibt es in Hamburg nicht nur im Fußball beim HSV oder FC St. Pauli, sondern auch für Mansour Mamaghani vom High End Audio Vertrieb Audio Reference. Keine Ahnung, ob er ins Stadion geht, auf jeden Fall ist er begeisterter Rennradfahrer, wie ich beim Besuch zum 25-jährigen Jubiläum bei ihm feststellen konnte.
Und so war ihm und seinem Team wohl ein „Leichtes“, die wohl teuerste High End Anlage der HiFi-Show in Hamburg anzuliefern und aufzubauen. Aus eigenem Vertrieb wurden vorgeführt die Standlautsprecher Wilson Audio Chronosonic XVX 4 Seasons limited Edition – Winter (Paar) 500.000 € an den Mono-Endstufen Dan D’Agostino Relentless 800 (Paar) 250.000 € und dem Vorverstärker Relentless Preamplifier 200.000 €. Dazu der dCS Vivaldi APEX DAC 45.500 € mit dem Vivaldi Upsampler Plus / Netzwerk-Streamer 32.500 € und der Vivaldi Master Clock 24.500 €. Recht günstig in diesem Paket dann der KRELL K-300p Phonovorverstärker 8.450 €. Als Verbinder die Nordost ODIN2 Verkabelung und QBase 8 MK III Stromleisten ca. 500.000 € und für eine adäquate Aufstellung das Bassocontinuo Rack Konfiguration aus der Revolution X Serie 20.000 €. Aus fremdem Haus der Thorens New Reference Plattenspieler 220.000 €, natürlich ohne Tonarme oder Tonabnehmer. Und für die Stromversorgung noch ein Stromtank S-6000 Alpha 33.000 €. In Summer also 1.833.950 €. Okay, ich war jetzt schon im sechsten Stock, aber die Luft erschien mir finanziell so dünn, als wäre ich ein paar km weiter oben… Egal, Spass machte es dennoch, mal eine High End Anlage im 2-Millionen-Euro-Bereich anhören zu können und in Träumen zu schwelgen. So als würde man sich bei Bentley am Schaufenster die Nase plattdrücken…
„LIVE“. Wolfgang Bernreuther und Götz Kelling Urban als Gäste bei Ingo Hansen, mal was Anderes als immer nur von der Konserve. Doch um die ging es in den Workshops auch bei interessanten Vergleichen, so dem von PHONOSOPHIE getunten Abtaster Ortofon 2M Bronze mit einem serienmäßigen System oder seiner Aktivator-Technologie.
Und nochmal Stromtank, dieses Mal bei Auer Lautsprechern (45.000 Euro), die bereits wie in Frankfurt und Wien wieder ihr eigenes Hörzimmer dabei hatten. Nebst Elektronik von Audio Solutions sowie dem Musikserver Innuos Statement NG. Groß und mächtig hier die Klänge mit ordentlich Schub in den unteren Lagen warm ausgerichtet.
Auf den vergangenen HiFi-Messen spielten die Borresen Lautsprecher für meinen Geschmack zwar immer sehr sauber und neutral definiert und im Bass trocken auf den Punkt, doch etwas mehr Emotionen hätte ich mir in der Vergangenheit schon gewünscht. Als hätten die Skandinavier meinen Wunsch erhört, hier auf den Norddeutschen HiFi-Tagen 2025 in Frankfurt kamen sie mir dann in diesem Punkt entgegen. Summasummarum spielten hier dann 135.000 Euro.
In preislich angenehmere Lagen ging es dann beim Hamburger HiFi-Studio Stereofluss. Zum Zeitpunkt unserer Anwesenheit liefen die aktiven Kompaktlautsprecher Kii Seven für 7.600 Euro, die zudem einen Streamer integriert haben. Elektrische Verbinder waren die LAN-Kabel QUED Reference Ethernet für 280 Euro sowie die Stromkabel QED XT5 für 260 Euro, dazu dann noch zur Stromverbesserung der IsoTek Aquarius V5 für 2.600 Euro. Für viele Menschen ist auch das noch eine Menge Holz, doch für die rund 10.000 Euro bekommt man ein klangliche wirklich feines Setup.
Mal ganz was Neues bei Bernd Hömke und Input-Audio. Harbeth, bekannt für seine sehr feinfühlig aufspielenden und etwas altmodisch aussehenden Lautsprecher, brachte – English Revolution – die ersten Aktivlautsprecher namens Harbeth NLE-1 für 3.500 Euro das Paar mit. Laut Bernd Hömke wurden diese auf Nachfrage von Musikstudios von Alan Shaw entwickelt. Diese füllten den kleinen Raum problemlos mit Saft und Kraft, vergaßen aber auch nicht die Feinheiten.
Und gleich nochmal aktive Kompaktlautsprecher, jetzt bei PS Audio mit den FR 5 für 4.700 Euro plus 650 Euro für die Stands. Sehr feinsinnig und fließend mit dem Magnetostat-Hochtöner, und glaubwürdig im Tiefton für so lütte Dinger.
Mann, das sind ja mal ordentliche Standlautsprecher, die Phonar Veritas p9.2 NEXT (Test) für 5.000 Euro das Paar. Ob das gut geht in diesem kleinen Raum? Es ging! Falk und ich waren erstaunt. Da gab es ordentlich Schub, aber ohne zu Wummern oder Dröhnen. Und so schrieb unser Autor Alfredo Mascia erst kürzlich in seinem Test:
„Dank dieser humorlosen Festigkeit und betonhartem Fundament wirkt sie knackig, frisch und mit genau dem richtigen Maß an Opulenz gesegnet, denn der Tiefbass wird ohne Fettpolster, aber doch schön substanziell und rhythmisch bestens integriert-durchgezeichnet gereicht.“
Stimmt Alfredo!
Das weitere Setup bestehend aus dem Plattenspieler Feickert Analog Volare mit dem Tonabnehmer Dynavector MC und dem Phonovorverstärker Phonosophie Phonopreone, dem CD-Player Trigon Exxact und dem Vollverstärker Soulnote A2. Dazu der Stromconditioner PowerGrip YG-3 und Verkabelung komplett bestehend aus der WireWorld Serie 10 mit Netzkabel Electra, den Cinckkabeln Eclipse sowie den Lautsprecherkabelnd Eclipse.
Zum Zeitpunkt des Tests war er noch nicht verfügbar, aber jetzt, der Zusatzsockel für die Phonar Veritas p9.2 NEXT für 690 Euro. Damit sitzt das Zentrum des D´Appolito etwas höher, je nach Raumgröße und Hörabstand eine sinnvolle Ergänzung des Standlautsprechers, um die Abbildung etwas mehr nach oben zu ziehen.
So kennt man ihn, den Mika Dauphin von 3h, immer voller Schwung und Elan. Kein Wunder bei der Vorführung, die das Steinway Lyngdorf Model S System für 47.500 Euro hier ablieferte. Kein Schnäppchen, aber begeisternd durchsichtig und toll in der Feinauflösung. Und was dieses überschaubare Setup mit seinen beiden unauffälligen Subwoofern in den Raumecken an Power ablieferte, war schon mit als eine der besten Shows auf den NDHT 2025 zu bezeichnen.
Das ging mal voll ins Auge mit dem Kontrast aus Rot und Schwarz, die aktiven Hornlautsprecher Avantgarde Acoustic UNO SD ab 30.000 Euro. Die Vorverstärkung übernahm der Nagra Classic Preamp und der Classic DAC sowie die PSU stammten ebenfalls von den Schweizern. Aus dem Badischen einmal über die Grenze rüber, da stammten die Kabel sowie die Stromfilter von in-akustik her. Aus wärmeren Gefilden dann Innuos mit seinem Musikserver Zenith Next-Gen für 22.000 Euro sowie die High End Netzwerk Switch Innuos PhoenixNET (Test) für 2.750 Euro. Hörner verfärben? Pustekuchen! Klar und neutral die Klänge, herrlich ansatzlos mit einer genialer Dynamik.
Doch die Portugiesen können auch gut und günstig mit ihren kleinen Systemen wie dem Streamer Innuos PULSEMINI für 1.150 Euro. Ran damit an ein Paar kleine Aktivlautsprecher wie die von KEF, und man hat ein wundervolles raumsparendes, und dennoch gut klingendes HiFi-Setup. In ähnlicher Form wie hier begegnete mir Innuos im seligen Holiday Inn vor rund 15 Jahren. Leider habe ich davon kein Bild mehr, das ist mit dem Untergang des AUDIO-stereoplay Forum – in dem wir vor der Gründung unseres HiFi-Blogs schrieben – im Nirvana verschwunden. Also sollte einer unserer Leser davon noch ein Bild haben, gerne her damit.
Vollaktive Standlautsprecher brachte GGNTKT mit zu den NDHT 2025, namentlich die Standlautsprecher M3 ab 25.000 Euro sowie die Kompaktlautsprecher M1 ab 8.000 Euro. Mit ihrer flachen Bauweise sind sie durch ihren DSP auf gut geeignet für eine wandnahe Aufstellung.
Satt und dennoch mit einer Spur Spritzigkeit ausgestattet die Standlautsprecher Audes M5 aus Estland, die es ab 19.000 Euro zu erwerben gilt. Die seitlich zu sehenden Power Conditioner sind dann aus demselben Haus. Lecker auch der analoge Dreher Holborne Analog 3 ab knapp 9.000 Euro. Ebenfalls aus der Schweiz der Hybrid-Vollverstärker Holborne Passion für knapp 10.000 Euro, den es optional mit einer Phono-MM-MC-Vorstufe für zusätzliche 1.250 Euro gibt.
Klassik und Moderne verbinden sich bei Revox mit der Bandmaschine B77 MK III (16.000 Euro) und dem Plattenspieler Revox Studiomaster T700 (ab ca. 3.950 Euro), der seinen Phono-Vorverstärker praktischerweise gleich integriert hat. Mit zu sehen der Streaming-Vollverstärker Studiomaster M500 für 3.950 Euro, die im Bild stehende Fernbedienung Revox Studiocontrol C200 plus 1.000 Euro.
Die Wiener Lautsprecher Manufaktur stellt ihre Hochtonmembranen aus Papier her, mal was anderes als Seidenhochtöner oder AMT. Auch nicht so häufig: Der Bass in Transmissionline, und dann ist auch noch alles aus Vollholz mit CNC gefräst. Viele verschiedene Hölzer, außer aus den Tropen, sind möglich. Und alle Lautsprecher dann Einzelanfertigungen.
Also das hier war schon der Knaller auf den NDHT 2025, die Standlautsprecher Thivan Labs Eros 7 für 5.200 Euros. Also erotisch war das jetzt nicht unbedingt, so wie diese Anlage hier loslegte, so etwas Pfeilschnelles habe ich selten gehört, das krachte und schoss durch die Gegend, dass es eine wahre Freude war. Und obendrein noch sehr natürlich und echt. Das dürfte wohl auch mit an dem MAVIS M90 Verstärker für 6.800 Euro gelegen haben.
Schade, dass man die Lautsprecher von Pure Audio Project so selten zu Sehen und Hören bekommt. Einmal ist das Open Baffle Prinzip wirklich sehr interessant, da es allen Unkenrufen zum Trotz einwandfrei funktioniert. Und das Konzept der zusammensteckbaren Lautsprecher ist einfach genial, man nehme das, was man so daheim je nach Raumgröße oder Musikgeschmack so benötigt, und fertig. Und klanglich war das ein Vergnügen hier, angenehm durchsichtig und strukturiert. Auf den NDHT 2025 spielten die Trio10 mit Heil AMT, die im Direktvertrieb um 6.400 Euro pro Paar liegen.
Was soll man da noch sagen? Ganz einfach, Rolf Gemein zieht mit Symphonic Line seit Jahrzehnten sein Ding durch. Nix revolutionäres, „einfach“ mal hier oder da ein kleines Update und eine Verfeinerung, ähnlich einem Meisterkoch, das muss reichen. Dem schließe ich mich an, bei ihm kann man Musik völlig entspannt genießen, so angenehm durchhörbar und natürlich sind die Klänge.
So, Feierabend, es reicht für heute. Nach all dem Gesehenen geht es noch ein wenig zum Plattenbummeln und dann heim. Das war doch sehr reichlich hier heute das Angebot, wir kommen dann am Sonntag wieder. Und bringen euch dann wieder ein paar Bilder und Texte mit.