Die Norddeutsche HiFi-Tage 2023, oder in Kurzform auch NDHT, haben wieder stattgefunden. Rund 6 Monate sind seit den letzten vergangen, die außerhalb der angestammten Februar-Reihe im August 2022 stattfanden. Dieses Mal also wieder wie gewohnt im Februar, jedoch nicht am ersten, sondern am dritten Wochenende. Das lag jedoch nicht am Veranstaltungsteam um Ivonne Borchert-Lima, sondern am Hotel Lindtner in Harburg, dessen Leitung sich eine Wiederholung der HiFi-Messe nicht vorstellen konnte. Schade, nicht nur mir hatte es dort sehr gut gefallen.
Also „durfte“ Ivonne Borchert-Lima sich einen neuen Messeort aussuchen. Ein wenig außerhalb von Hamburg hat sie dann das Steigenberger Hotel Treudelberg am Stadtrand der Hansestadt aufgetan. Nun, ich gebe ehrlich zu, das ich aufgrund der doch recht großen Entfernung von der Stadtmitte so meine Bedenken hatte. Ob sich da wohl genug Aussteller für finden würden, und ob es auch genug Besucher geben würde? Und der neue Messeort, wie würde der wohl sein? Nun denn, am Samstag war die Hütte proppenvoll, und auch am Sonntag waren die Räume bestens besucht. Respektable 170 HiFi-Fabrikate habe ich dann im Raumplan gezählt, und die Veranstalter 4.500 Besucher. Die Aussteller erzählten mir am Sonntagnachmittag unisono, dass sie selten eine so erfolgreiche HiFi-Messe wie die NDHT 2023 erlebt hätten. Doch genug der Worte, in unseren Berichten lassen wir jetzt die Bilder für sich sprechen.
Um die Wette strahlen sie alle, Wolfgang Borchert ist voll in seinem Element. Und seine Tochter Ivonne Borchert-Lima ist ebenso dynamisch unterwegs. Und augenscheinlich freut sich auch das ganze Team.
Keine Zeit Jungs, ich muss weiter! Termine Termine Termine, Malte Ruhnke stürmt vorbei…
Ein paar Schritte weiter in der Empfangshalle wurden die noblen High End Plattenspieler von Transrotor ausgestellt. Auf schön anzuschauenden USM Regalen, für die sich BetonART übrigens akustisch – wenn es nicht nur ums Gucken geht – was Pfiffiges hat einfallen lassen. Was, das lest ihr hier.
„Kleeny“, passender könnte der Name für eine Plattenwaschmaschine wohl kaum sein. Nicht horrende teuer, sondern mit Preisen von 550 bis 700 Euro auch noch erschwinglich.
Etwas exklusiver dann die Plattenwaschmaschinen von Draabe, die „Nessie“ gibt es ab 1.450 Euro.
Ohne „Software“ geht es natürlich nicht auf einer HiFi-Messe, wie immer mit dabei das Schallplatten-Urgestein Thomas Fenn.
Doch auch bei STS Digital aus den Niederlanden kommt man bezüglicher hochwertiger LPs nicht zu kurz, die sogar selber aufgenommen und abgemischt werden. Daher konnte ich mich auch nicht beherrschen, und erwarb die LP A Tribute To Eva Cassidy, gesungen von Margriet Sjoerdsma. Tonbänder gibt es natürlich auch noch, und entsprechend dem digitalen Firmennamen auch CDs.
Mittendrin im Gewühl, der altbekannte Lautsprecher-Entwickler Joachim Gerhard.
Passend zum Thema Plattenspieler war auch das Deutsche Schallplattenmuseum vertreten.
So ein VU-Meter geht immer, denkt sich der Kopfhörer-Hersteller Meters-Music. So um die 300 Euro kosten die in China gefertigten Bluetooth-Hörer OV-1.
Nicht nur witzig, sondern auch praktisch die In-Ears von Meters-Music für 350 Euro. Okay, die sind dann natürlich ohne VU-Meter, doch dafür deren Docking-Station. Setzt man die kleinen Hörerchen zum Laden rein, gehen automatisch die kleinen Links Stereo Lautsprecher an. Das Bluetooth Signal und damit die Musik wird dabei nahtlos übergeben.
Mittendrin statt nur dabei, wie immer der begnadete Kabelverkäufer und Fachmann Gerd Kopistecki mit seinen HiFi- und High End Kabeln von Supra Cables aus Schweden.
Schallplatte, digital, Kophörer, Kabel, wohin denn jetzt nur? Egal, er macht weiter, der Falk!
Musik von Vinyl auch bei LEN-HiFi, Björn Krayvanger führte hier das schwarze Gold vor. Sein Hauptaugenmerk liegt auf High End aus Polen. Und das, was wir hier aus den Hornlautsprechern Horns Aria III hörten, waren wunderbar entspannte Klänge. Kein Wunder, war doch auch der von unserem Autor Alfredo Mascia getestete und bestens beleumundete Hybrid-Vollverstärker Circle Labs Audio A200 mit dabei. Da ich gerade beim Thema Plattenspieler war, hier drehte der Pre Audio ASP-1501NG mit luftgelagertem Tangentialtonarm seine Runden.
Aktive Standlautsprecher von KAD aus den Niederlanden. Startpreis der K7: Runde 35.000 Euro. Hier angesteuert vom Primare Pre35 Vorverstärker mit integriertem Netzwerkplayer (Einzelpreis 4.500 Euro). Kabellos gelangt die Musik von ihm per WiSA zu den Wireless-Lautsprechern. KAD bietet Sets aus Lautsprecher und Vorverstärker an. Je nach Ausstattung kommt der Käufer auch locker über 40.000 Euro. Feine Klänge, großes Potenzial. Der Raum jedoch war ein wenig zu klein für die potenten Lautsprecher.
Auch der nördlichste deutsche Lautsprecher-Hersteller Phonar bediente sich auf den NDHT 2023 der WiSA-Technologie. Primare kam auch hier wieder zum Zug – kein Wunder, gibt es neben der HiFi-Akademie kaum WiSAisten – dieses Mal mit dem SC15 Prisma Preamp und Netzwerkspieler für 1.600 Euro. In der Kombi mit den aktiven Kompaktlautsprechern Phonar Veritas M4.2 Match Air (Inklusive Hub 3.000 Euro) eine feine Kombi für ein entspanntes und genussvolles Musikhören. Die größeren, passiven Standlautsprecher Phonar Veritas p9.2 Next Generation für 5.000 Euro waren allerdings auch nicht ohne 😉
Aller guten Dinge sind drei. Denn weil ich gerade dabei bin: Auch die Newcomer Econik-Speakers arbeiten mit – wer hätte das jetzt gedacht – auch mit WiSA. Hinter der neuen Lautsprechermarke stecken Berthold Daubner und Jens Hörmann von den HiFi-Piloten. Komplett in Deutschland erdacht und gemacht, so die beiden sind die aktiven Kompaktlautsprecher Econic Six für 3.600 Euro. Ich glaube, so wie sich das hier angehört hat, dürften die beiden Jungs Erfolg mit ihrem Produkt haben.
Digitalisten anderer Sorte sind die Musikserver-Spezialisten von Innuos. Mit ihrer genialen Software und den neuen, reinen Netzwerkspielern Pulse dürfte den Portugiesen in diesem Bereich der Erfolg sicher sein.
So liebe nicht nur ich das, sondern auch alle anderen Messebesucher: Infos über die ausgestellten Geräte und HiFi-Anlagen. Kommt leider nur selten vor. Bitte nachmachen!
Ein Traum auch die Kompaktlautsprecher Lyngdorf Cue-100, das reduzierte Design haben Skandinavier einfach drauf. Da gab es ob der Schönheit und der handschmeichlerischen Qualität immer wieder ein Ah und ein Oh. Und der zuspielende Lyngdorf TDAI-3400 mit seiner Raumkorrektur ist halt auch ein Traum.
Kein Reinkommen, nicht nur bei CANTON. Soll ja keiner sagen, wir hätten es nicht versucht…
Da stand die Tür offen, waren wohl noch ein paar übrig. Mundschutz 2.0, praktisch, wie ich finde.
Zum Niederknien emotional lief hier Bill Henderson mit „Live At The Times“ von der Langspielplatte, da hatten nicht nur meine bessere Hälfte und ich feuchte Augen. Abspieler war das Reibradlaufwerk Reed Muse 1C mit Lineartonarm Reed 5A auf lasergeführter und elektrisch geschwenkter Basis. Höchst interessant auch die Breitbänder bei Andrejs Staltmanis. Faszinierend.
Sehr emotional und gefühlvoll wie immer war es auch bei Symphonic Line. Peu á peu modifiziert Rolf Gemein seine Verstärker und CD-Player. Immer wieder bin ich verblüfft, wie realistisch nicht nur Freddy Quinn bei ihm klingt. Er hat es einfach immer noch drauf der Altmeister des High End. Unterstützt wurde er im Hörzimmer von seiner Tochter Marion.
Eine sichere Bank zum Entspannen ist Valeur Audio. Obwohl sie sich Micropoint 2 SE nennen, sind die kompakten Lautsprecher doch eher Midi. Der Klang dann Maxi. Was auch an der Bandmaschine Telefunken M15A und dem Vollverstärker Belles 28A lag.
Ein sehr mutiger Name: Golden Ear Bookshelf Reference. Ob es nun an der sündhaft teuren Elektronik oder den Audioquest-Kabeln für 6.000 Euro lag? Egal, das war schon ein Träumchen, die Kompaktlautsprecher für 2.000 Euro. Eine Dame aus dem Publikum wollte die zierlichen Lautsprecher mit dem großen Klang denn auch gleich mitnehmen.
Der HiFi-Hersteller Audes aus Estland ist bei vielen in Deutschland für seine Power-Conditioner bekannt, und weniger für seine Lautsprecher. Schade. Die 2-Wege-Lautsprecher – das Gehäuse besteht aus einer Mischung von Mineral-Komposit – klangen vorzüglich. Wer meint hier Standlautsprecher zu sehen, täuscht sich, vom Aufbau her sind die M2 Kompaktlautsprecher mit integriertem Sockel. Okay, am guten Klang mitbeteiligt auch ein CD-Player von Luxman und Röhrenverstärker Thivan Labs.
Auch eine sichere Bank für guten Klang ist in-akustik, die HiFi-Kabel bauen die Schwarzwälder selber. Arbeitsteilung heißt es dann bei der Elektronik und den Lautsprechern. Erstere ist von Primare, zweites von Audiovector, hier auf den NDHT die Standlautsprecher R3. Die skandinavischen Produkte werden von in-akustik vertrieben. Eine gelungene Mischung.
Ein wenig erschöpft vom Samstag auf den Norddeutsche HiFi-Tage: Ivonne Borchert-Lima. Mir geht es übrigens ebenso nach diesen vielfältigen Eindrücken, und mache daher jetzt ebenso eine Pause. Doch keine Bange, unser HiFi-Detektiv ist weiterhin für euch unterwegs. Und wird euch in den nächsten Tagen von seinen Erlebnissen am Sonntag berichten.
Hier geht es dann bald weiter zum Sonntag auf den Norddeutschen HiFi-Tagen 2023…