Die levin design Plattentellerauflage im Test – Der „normale“ Mensch legt seine Schallplatte auf den Plattenteller, setzt die Nadel in die Plattenrille und ab geht die Musik. So einfach ist das – oder kann das sein. Muss es aber nicht…
Wie komme ich dann eigentlich darauf eine Plattentellerauflage zu testen? Ganz einfach: Mann schlenderte durch die heiligen Hallen der High End in München, auf der Suche was es denn hier so alles zu sehen gäbe. Mein persönliches Steckenpferd ist ja das Erdgeschoss. Hier gibt es viele kleinere HiFi-Marken und Enthusiasten, die sich die kostspieligeren Ausflüge in die oberen Etagen mit den Hörräumen finanziell nicht leisten können oder wollen. Glücklicherweise hat die High End Society in den letzten Jahren ein Einsehen gehabt und auch im Erdgeschoss immer mehr qualitativ gute Hörkabinen aufgestellt. Und in so einige zog es mich dann rein, unter anderem auch bei levin design.
Einfach mal reinschauen. Nehmen Sie doch bitte mal Platz bei uns, hieß es von der netten Dame. Wir führen hier gerade unsere neue Plattentellerauflage von levin design vor. Aha! Hmmm, na ja… Okay, ich folgte der Einladung, bin ja schließlich ein höflicher und vor allem neugieriger Mensch. Auf dem „FAT BOB S“ von Transrotor wurde dann die Musik mit und ohne die Plattentellerauflage vorgeführt. Mit definitv hörbaren Klangunterschieden. Mein Interesse an einem Test über die Auflage war geweckt! Hatte ich doch auch schon Ende der 80er des vergangenen Jahrtausends auf meinem Dual CS 741 Q mit Plattentellerauflagen experimentiert…
Die Technik
…ist recht schnell erklärt. Die Plattentellerauflage von levin design ist aus einem die Resonanzen minimierenden sowie antistatischen Sandwichmaterial aufgebaut.
Die untere Lage besteht aus Carbon, an deren Unterseite das Logo von levin design eingraviert ist. Als mittlere Lage folgt dann ein resonanzdämpfendes Material, über dessen Zusammensetzung sowie Eigenschaften sich levin design aus gut verständlichen Gründen ausschweigt. Obenauf folgt dann zum Abschluss eine Lage feinsten Nappaleders, welches es in den Bauhausfarben rot, gelb, blau und schwarz gibt. Für die Freunde des englischen HiFi gibt es die Plattentellerauflage auch noch in old english green Büffelleder. Da eine der drei Grundformen des Bauhaus ein Kreis ist, die beiden anderen Formen sind das Dreieck sowie das Quadrat, passt das ja schon mal wunderbar zu einem Plattenspieler. Zumindest zur Form der Schallplatte…
Der Durchmesser der Plattentellerauflage beträgt 29,5 cm. Und dürfte somit auf fast jeden Plattenteller passen. Zudem verbleiben rundum 2,5 mm „Rückstand“ zur im Durchmesser 30 cm messenden LP. Da kann man die Schallplatte wunderbar abheben. Die Stärke der Plattentellermatte beträgt 2,5 mm, ist also ähnlich der meisten Auflagen aus Filz. So kommt der Analogi schon mal drumherum, die Höhe des Tonarms anpassen zu müssen.
Für die Zeiten des Nichtgebrauchs emphiehlt levin design, die Carbonseite nach oben zu legen um das Nappaleder vor Staub zu schützen. Der Hörer möge daher bitte erst vor dem Auflegen der LP die Lederseite nach oben legen. Was ich trotz des Logos von levin design auf der Rückseite total schade finde. Weil ich das rote Nappa doch so todschick finde. Wohl dem, der einen Plattenspieler mit Abdeckhaube hat. Ich finde, da muss das Umdrehen nicht unbedingt sein.
Der Klang
Zum Test der levin design Plattentellerauflage habe ich die rote Version bestellt. Da fragt sich mancher Leser: Warum? Hat die Farbe etwa auch noch einen Einfluss auf den Klang? So weit möchte ich dann nun doch nicht gehen. Der Grund ist ein anderer, und völlig naheliegend: Das rote Nappaleder passt so wunderbar zur PSU des Plattenspieler Rega P6!
So, dann mal auf zum Hörtest. Das Album „The Secret of Climbing“ von Stephen Fearing kommt auf den Plattenteller. Erstmal auf den serienmäßigen Filz. Die Gitarre setzt ein, dazu die dezente Stimme des Sängers. Angenehme ruhige Musik. Jetzt gilt es: Ruckzuck die Plattentellerauflagen getauscht und von vorne los. Ich denke: Kann das sein? Anfangs scheint es mir, als hätte jemand dezent den Lautstärkeregler zurück gedreht. Bei weiterem Hören stelle ich fest, dass dem so nicht ist. Das Klangbild ist in sich einfach etwas ruhiger, smoothiger geworden. Allerdings ohne dabei zu „verweichlichen“. Es gibt einen leichten Zugewinn an Struktur im Notizblock des Testers zu vermerken. Auf zur Gegenprobe: Die Filzmatte kommt wieder ins Spiel. Das Klangbild wird wieder etwas unsauberer, nicht gigantisch, aber definitiv hörbar.
Weiter geht es mit dem Album „Via del Campo“ der schweizerischen Sängerin Esther Fellner. Ihre Chansons, unter anderem aus der Feder von Georges Moustaki (Wer ist eigentlich auf die fürchterlich Idee gekommen, aus Giorgos Georges zu machen…) und Leonard Cohen. Sparsam arrangiert mit Panflöte, Violine, Cello, Klavier, Akkordeon, Kontrabass und Schlagzeug. Toll diese ruhige, entspannende Aufnahme mit dem leicht dunklen Timbre der Sängerin, welche die Lieder wunderbar intoniert. Wieder das Spiel mit den Plattentellerauflagen aus Filz sowie der von levin design. Der klangliche Eindruck verstärkt sich jetzt. Mehr Struktur im Geschehen. Die Klänge des Akkordeon schweben mit der Auflage von levin design feinfühliger durch den Raum. Auch werden die Anschläge des Klaviers sauberer und mit mehr Nachdruck wiedergegeben, mehr Energie ist im Raum. Und die Stimme von Esther Fellner? Sie singt noch charismatischer und ausdrucksstärker. Auch zwischen den beiden Lautsprechern gibt es mehr Klangfülle zu vermerken. Zurück auf den Filz mit der LP. Bei dieser Aufnahme tut das den Ohren fast weh. Ich bin vom klanglichen Effekt der levin design Matte begeistert!
Andere Musikrichtung: „Synesthesia“ von „Alle Farben“, davon das weit bekannte Stück „She Moves“. Der Text ist nicht unbedingt der fröhlichste. Schon etwas hinterlistig bei dem mitnehmenden Sound. „All alone she moves…“ singt Graham Candy. Trotz des Textes regt sich mein Fuß mehr als zuvor beim Filz, dagegen kann ich mich einfach nicht wehren. Da kommen noch mehr „Bauhaus“ und weitere Klangfarben ins Spiel. Untenrum im Bass gibt es mehr Druck, er spielt klarer und definierter. Und zwischen den Lautsprechern fächert sich auch hier das Klangbild wiederum weiter auf. Auch jetzt bei dieser Aufnahme gibt es ein mehr an Raum zu vermerken. Und die Stimme von Graham Candy steht gefühlt 20 cm höher als vorher vor mir. Sogar bei dieser Art von Musik ist der Effekt der Plattentellerauflage von levin design gut hörbar. Ich bin beeindruckt, will ich haben! In diesem wunderschönen Rot!
Fazit
Die Plattentellerauflage von levin design ist hochwertig verarbeitet und mit ihren Bauhausfarben ein optischer Genuss. Ein musikalischer Genuss ist defintiv auch der durch die Auflage erzielte organischere und durchsichtigere Klang mit besserer Auffächerung zwischen den Lautsprechern. Dies wird gepaart mit einem strafferen Bass und mehr Groove. Dazu bekommt das Vinyl mehr Klangfarben und wird noch analoger. Die levin design Plattentellerauflage ist eine wohl angelegte Investition mit Habenwillfaktor!
Im Test
levin design Plattentellerauflage
Material: Nappaleder
Farben: blau, schwarz, rot
Preis: 225 Euro
Material: Büffelleder
Farbe: old english green
Preis: 245 Euro
Vertrieb
levin design
Rosenzweigstr. 9
D-42719 Solingen
Telefon: +49 (0) 212 / 28 92 03 12
Telefon: +49 (0) 212 / 382 88 76
Telefax: +49 (0) 212 / 382 88 96
E-Mail: info@levinmarketing.de
Home: www.levindesign.de
Mitspieler im Test
Quellen digital – Netzwerkspieler Cambridge Audio 851N, CD-Laufwerk Cambridge Audio CXC, Musikserver Innuos ZEN MK.III
Quellen analog – Plattenspieler Rega Planar 6 mit Tonabnehmer TAD Excalibur Black, Phono MM- & MC Verstärker Trigon Vanguard III
Verstärker – Vorverstärker Cambridge Audio 851E, Endverstärker Cambridge Audio 851W
Lautsprecher – Standlautsprecher LUA Con Espressione
Kopfhörer – Offener Kopfhörer Focal Clear, Kopfhörerverstärker Divaldi AMP-02 mit Phono MM- & MC Stufe
Zubehör – Lautsprecherkabel Supra XL Annorum. XLR- und Cinchkabel Fadel Art Pro Link, Stromkabel Supra LoRad 2.5, Netzleiste PS Audio Dectet