Der HiFi-Vollverstärker ONKYO A-9130 und der CD-Player ONKYO C-7030 im Test. Ersterer ist ein günstiger klassischer Vollverstärker mit toller Ausstattung wie integriertem Phono MM-Verstärker sowie D/A-Wandler für 349 Euro. Der Zweitgenannte ist ein ebenso klassischer und preiswerter CD-Spieler für 179 Euro. Wir fragen uns: Wie schlagen sich die beiden günstigen HiFi-Geräte musikalisch im Zeichen der Preis-Inflation?
Technik Vollverstärker ONKYO A-9130
Der für diese Preisklasse wirklich sehr stabil aufgebaute HiFi-Vollverstärker ONKYO A-9130 beeindruckt bereits beim Auspacken mit seinem Gewicht von 8 kg. Was nicht nur an seinem sehr sauber gefertigten Gehäuse liegt, sondern auch an dem respektablen, von ONKYO entwickelten, Hochstrom-EI-Trafo. Sowie zwei 10.000-µF-Kondensatoren. Im Zusammenhang mit geringer Gegenkoppelung nennt der japanische Hersteller seine hauseigene Entwicklung „WRAT“ (Wide Range Amplification Technology). Das Ergebnis sollen ein kräftiger Bass und ein großer Musikgenuss sein. Versprochen wird ein Frequenzgang von 10 Hz bis 100 kHz. Zumindest das obere Frequenzende kann ich mit meinem Gehör nicht erfassen. Die gebotenen zwei mal 60 Watt Sinus an 4 Ohm dürften für die meisten Lautsprecher vollkommen ausreichen.
Klassisch auf der Front des HiFi-Vollverstärker ONKYO A-9130 findet der Musikliebhaber den großen, leicht laufenden Lautstärkeregler. Außen rechts der kleinere Drehregler zur Wahl der verschiedenen Quellen. Zwischen den beiden befindet sich ein schmaler Schlitz, hier wird die aktive Quelle angezeigt. Die Schrift ist klar und sauber, das Display dürfte allerdings größer sein.
Etwas tiefer angeordnet dann die klassischen Bass-, Höhen- und Balanceregler. Für den ganz reinen Genuss der Musik lässt sich mittels „Direct“ Drucktaster die Klangregelung abschalten. Eine Besonderheit bei ONKYO ist der „Phase Matching Bass“ Schalter, der eine phasengleiche Bassanhebung bewirken soll. Über den dritten Drücker hat der Hörer dann den direkten Zugriff auf die Endstufen, so lässt sich der A-9130 zum Beispiel in eine Surroundkette einschleifen oder auch ein Streamer mit eigener Lautstärkeregelung. Auch ein Kopfhörerausgang fehlt in diesem opulenten Gedeck nicht! Ein weiteres schönes Detail: Die digitale Sektion schaltet sich bei Wahl der Analogsignale automatisch ab.
Die technischen Daten des ONKYO A-9130
- 5 vergoldete analoge Cinch-Eingänge
- 2 digitale Audioeingänge
(1 x koaxial, 1 x optisch, 192 kHz/24-Bit-fähig) mit Wolfson WM8718 D/A-Wandler - 1 Phono-Eingang mit diskret aufgebautem Phono-Equalizer (MM)
- 1 analoger Line-Level Cinch-Ausgang
- Power Amp Direct-Eingang (MAIN)
- Subwoofer-Vorverstärkerausgang
- Hochwertige, transparente Lautsprecher-Schraubanschlüsse aus nicht magnetischem Material
- Versilberte 6,35-mm-Kopfhörerbuchse
- RI-Eingang (Remote Interactive)
Technik CD-Spieler ONKYO C-7030
Auch der CD-Spieler ONKYO C-7030 gefällt durch seine, für den aufgerufenen Preis tolle Verarbeitung. Mit einem Gewicht von 6,9 kg ergibt sich ein top Verhältnis von Preis und Gewicht. Vielleicht sollte man da mal eine Formel für aufstellen? Wie der Vollverstärker bietet auch der CD-Spieler eine Energieversorgung auf, die manchem Verstärker gut zu Gesicht stände.
Als zentrale Elemente befinden sich auf der Frontmitte im oberen Bereich die ruhig und sauber laufende CD-Schublade. Unter ihr das informative grüne Display, dass sich auch aus der Entfernung noch gut lesen lässt. Rechts davon die für den CD-Betrieb üblichen Tasten. Linkerhand ein großer Netzschalter, und unter ihm ein regelbarer Kopfhörerausgang. Rückwärtig die analogen Stereoausgänge, die Anschlüsse für einen Fernsteuerungsbus sowie ein optischer und digitaler Ausgang. Das Netzkabel ist beim ONKYO C-7030 fest montiert.
Die technischen Daten des ONKYO C-7030
- Wiedergabe von Audio-CD, CD-R, CD-RW, MP3-CD*
- VLSC™ (Vector Linear Shaping Circuitry) für Pulsrauschunterdrückung
- Speziell entwickelte massive EI-Transformatoren
- Genauer Taktgenerator (±10 ppm)
- Hochwertiger 192 kHz/24-Bit-DA-Wandler
- Differenzialschaltung für Kopfhörerverstärker
- Speicherwiedergabe von 25 Titeln
- Zufalls- und Wiederholungswiedergabe
- 2 digitale Audioausgänge (optisch und koaxial)
- Analoger Audioausgang
- Schwingungsdämpfendes, komplett flaches Chassis (1,6 mm)
- Stabile Gerätefront aus Aluminium
- Dreistufiger Display-Dimmer (Normal/Dunkel/Dunkler)
- Automatische Bereitschaftsfunktion
- RI (Remote Interactive)-Fernbedienung
Klang Vollverstärker ONKYO A-9130
Robbie Williams und Nicole Kidman singen „Something Stupid“, angeliefert über den Innuos ZEN MK.III und unser Arbeitstier, den Netzwerkspieler Cambridge 851N. Verblüfft und interessiert höre ich die ersten Takte. Ich höre mich weiter durch diesen neu interpretierten Klassiker. Höre ich richtig? „Is there something stupid with my ears“? Nochmals die Mail von ONKYO rausgekramt, im Internet der Dinge gewühlt. Ja, es stimmt! Der HiFi-Vollverstärker ONKYO A-9130 kostet günstige 349 Euro! Ich bin begeistert von dem, was ich hier für kleines Geld zu hören bekomme. Eine klangliche Perle. So mein spontanes Urteil.
Da mir das Album „Swing When Your’e Winning“ eh sehr gut gefällt, höre ich mich weiter durch dieses traumhafte Swing- und Jazzalbum, welches obendrein auch noch 1a aufgenommen wurde. Herrlich wie die Bögen über die Saiten flitzen, und wie feinaufgelöst die Streicher spielen. Die Bläsersätze sind vielfarbig und werden mit Attacke in den heimischen Hörraum gefegt. Meine Füße legen los und swingen mit im Takt. Robbie Williams swingt und schmelzt, dass es eine wahre Pracht und Freude ist, und das bringt der ONKYO A-9130 gekonnt rüber. In den Duetten, die er mit verschiedenen Künstlern singt. Zum Beispiel mit Frank Sinatra, der bei „It Was A Very Good Year“ eingespielt wurde. Da bleibt kein Auge trocken!
Dann kommen natürlich unsere altbekannten sowie berühmt-berüchtigten Hörreferenzen Haris Alexiou sowie die Dali-CD zum Zuge. Über das, was dann an meine Ohren gelangte, bin ich schon verblüfft. Bei Pink Panther hört man wunderbar heraus, dass es sich beim Saxophon um ein Holzblasinstrument handelt. Das Schlagzeug schnell gespielt. Das Orchester toll gestaffelt. Und die Bläsersätze richtig toll mit“Pauuuwwww“. Das Safri Duo mit „Samb Adagio“ knallt und schießt es durch den heimischen Hörraum, dass es eine wahre Pracht und Freude ist, ohne dass der Vollverstärker im Bass einknickt. Chapeau! Der A-9130 bildet die tiefen Töne sauber und mit Akuratesse ab. Und schnell. Wie er unsere großen Standlautsprecher LUA Con Espressione im Griff hat, ich bin immer wieder verblüfft!
Den Spieltrieb im Manne bedient der Vollverstärker ONKYO A-9130 mit dem Direct- und Phasematching Regler. Nun, ich bin da ja eher der Vertreter der reinen Lehre, was sich auch bestätigt. Mit eingeschalteten Klangreglern wird das Klangbild etwas flacher und in den Dimensionen kleiner. Also zurück auf Direct geschaltet und ich bin wieder glücklich wie zuvor.
Einen interessanten Eindruck hinterlässt der „Phase Matching Bass“. Er ist die erwas andere Interpretation einer Loudness Regelung. Stimmen wandern leicht nach hinten und der Bass wird kräftiger ohne zu poltern. Das hat was. Bei leisem Hören oder Lautsprechern, die im Tiefton etwas schwach auf der Brust sind, lohnt es sich definitiv mit dieser Option zu experimentieren.
Nachdem ich den A-9130 bisher analog über den Streamer Cambridge 851N gefüttert habe, bediene ich mich nun des CD-Laufwerk Cambridge CXC, um auch dem D/A-Wandler des ONKYO auf den Zahn zu fühlen. „These Bones“ von The Fairfield Four ist jetzt der Prüfstein für den D/A-Wandler des A-9130. Ich bin fasziniert, wie gut der Wolfson WM8718 sich in diesem Vollverstärker macht. Die tiefe brummelige Stimme im Vordergrund. Wie der Vollverstärker dabei die Falsettgesänge der weiteren Sänger im Hintergrund darstellt und meine Finger schnippen dabei mit. Alles mit bronzenem Klang auf dem Silbertablett serviert. Ein Traum!
Einen integrierten MM-Phonoverstärker besitzt der Vollverstärker ONKYO A-9130 auch noch! Verstärken darf er die Signale des Plattenspieler New Horizon GD 2.25, an dem der Tonabnehmer Goldring 1012 GX montiert ist. Esther Fellner mit ihrem Album „Via del Campo“ bereitet mir mit ihrer melodiösen Stimme großes Vergnügen. Die Instrumente wie Panflöte, Violine, Cello, Klavier, Akkordeon und Schlagzeug werden dabei leicht abgedunkelt wiedergegeben, das fällt unter Geschmackssache. Beim Album „Synesthesia“ von Alle Farben kommt dann Fahrt ins Spiel, der Rhythmus nimmt den Hörer mit. Leicht abgerundet und kräftig kommen mir die tiefen Töne zu Ohren, passt. Ok, die Feinheiten teurer separater Phonoverstärker sind hier nicht das Ding, werden budgetmäßig aber auch nicht erwartet. Und so bin ich auch mit dem Phonozug und seinem Klang völlig zufrieden.
Klang CD-Spieler ONKYO C-7030
Auf geht’s, wie mag der CD-Spieler ONKYO C-7030 wohl klingen? Das rauszufinden ist jetzt die Aufgabe, also wird er analog an den Verstärker angeschlossen. Gleiches Recht für alle, denke ich mir. Und daher wieder ab in die Schublade mit „These Bones“ von The Fairfield Four. Die Stimmen der Herren sind jetzt nicht mehr ganz so sonor wie zuvor, insgesamt wird alles eine Nummer heller und schlanker wiedergeben. Ich bin jetzt nicht traurig, aber ganz so glücklich wie zuvor bin ich jetzt nicht mehr. Was allerdings auch verwunderlich wäre, kostet der Cambridge CXC (ohne D/A-Wandler!) doch das 3-fache des ONKYO C-7030. Irgendwo muss der Preisunterschied schließlich herkommen.
Da fällt mir ein, den CXC hatte ich ja koaxial digital an den D/A-Wandler des ONKYO angeschlossen, das könnte ich doch auch mal mit dem C-7030 versuchen? Ah, jetzt gefällt mir die Sache wieder viel besser! Die digitale Abteilung des Vollverstärker A-9130 ist echt der Hammer! Die Herren singen jetzt wieder mit voller Brust sowie ordentlich Drive und Schwung, da ist wieder Fleisch auf den Rippen bei „These Bones“ und ja, ich schnippe wieder mit, herrlich. Das probiere ich mit einigen weiteren CDs aus. Rein und raus mit den Silberscheiben in den beiden CD-Playern, immer wieder aufstehen, wechseln und vergleichen, das hält mich fit! Das ist es also: die beiden ONKYOs gehören definitiv digital miteinander verbandelt!
Und so höre ich zum Abschluss nochmal mit beiden Komponenten das Einstiegslied, mit dem Textauszug „Spent An Evening With You“. Ja, mit dem Vollverstärker A-9130 und dem CD-Player C-7030 von ONKYO möchte man nicht nur einen Abend verbringen, sondern viele tolle und genussvolle Jahre. Im Team verbandelt haben die beiden definitiv das Zeug zum HiFi-Klassiker wie das Lied!
Fazit
Der HiFi-Vollverstärker ONKYO A-9130 und der CD-Spieler ONKYO C-7030 sind klangliche Highlights in der Welt inflationärer HiFi-Preise. Neben toller Ausstattung glänzt der Verstärker mit seinem sauberen, feinfühligem und emotionalen Klang. Leichtfüßig und mit schnellem Antritt nimmt er es sogar mit großen Standlautsprechern auf. Digital angeschlossen ist der C-7030 dabei der ideale Sparringspartner. So sind die beiden ONKYO ein günstiges und absolut empfehlenswertes HiFi Dream-Team.
Im Test
ONKYO A-9130 Vollverstärker mit D/A-Wandler
Farbe: schwarz oder silber
Preis: 349 Euro
ONKYO C-7030 CD-Spieler
Farbe: schwarz oder silber
Preis: 179 Euro
Kontakt
Aqipa GmbH
Erchinger Weg 1c
D-85399 Hallbergmoos
Mitspieler im Test
Quellen digital – Netzwerkspieler Cambridge Audio 851N, CD-Laufwerk Cambridge Audio CXC, Musikserver Innuos ZEN MK.III
Quellen analog – Plattenspieler Rega Planar 6 mit Tonabnehmer TAD Excalibur Black, Phono MM- & MC Verstärker Trigon Vanguard III
Verstärker – Vorverstärker Cambridge Audio 851E, Endverstärker Cambridge Audio 851W
Lautsprecher – Standlautsprecher LUA Con Espressione
Kopfhörer – Offener Kopfhörer Focal Clear, Kopfhörerverstärker Divaldi AMP-02 mit Phono MM- & MC Stufe
Zubehör – Lautsprecherkabel Supra XL Annorum. XLR- und Cinchkabel Fadel Art Pro Link, Stromkabel Supra LoRad 2.5, Netzleiste PS Audio Dectet