Talis Pro Lautsprecherfüße von bFly-audio zur Verbesserung des Klangs im heimischen HiFi-Gefilde. Voodoo? Blödsinn. Brauche ich nicht. Lasse mich doch nicht veralbern. So denken viele. Bei uns sind die Talis Pro im Test.
Zuerst ein Geständnis. Auch wir haben in unserer Truppe einen des HiFi-Voodoo Verdächtigen. Den Namen verraten wir natürlich nicht! Aber da sagt tatsächlich der Stefan zu mir, er sei für solche Tests befangen, und ihm glaube das eh keiner, ich solle das doch bitte machen. Auch unser Skeptiker will sich raushalten aus diesem verfänglichem Thema. Aha. So war es also abgemacht. Ich schreibe. Gehört haben wir dann aber doch zu Dritt…
Technik
Reinhold Schäffer von bFlyAudio befasst sich schon einige Jahre mit dem Thema Entkoppelung von HiFi-Lautsprechern, Verstärkern und weiteren HiFi-Geräten.
Nun, dass die Entkoppelung der Lautsprecher vom Boden gut tun kann, habe ich in den 80ern des letzten Jahrtausends auch mitbekommen. Probiert habe ich es mit allem Möglichen, auch den berühmt berüchtigten halbierten Tennisbällen. Über die klanglichen Auswirkungen schweige ich mich mal aus.
Bekannt seit Längerem ist ja, dass Spikes die Lautsprecher an den Boden ankoppeln. Das funktioniert in der Regel auch recht gut. Bei Parkett- oder Holzböden ist der Erfolg dennoch manchmal fraglich.
Reinhold Schäffer haben die bekannten Möglichkeiten nicht zufrieden gestellt. Und da er ein Mann der Tat ist, hat er kurzerhand selber Lautsprecherfüße mit integrierten Absorbern entwickelt. Im Gegensatz zu besagter Ankoppelung mit Spikes an den Boden bevorzugt er daher die Entkopplung mittels Absorbern. Besonders wirkungsvoll ist laut seiner Aussage die breitbandige Filterung mit der bFly-audio eigenen MultiLayer Technik.
Die Talis Pro bestehen aus mehreren Schichten. Von unten nach oben sind das:
- Ein schwarzer Ring aus POM, auf dem sich die Lautsprecher hervorragend verschieben lassen
- Ein Ring aus einer hauseigenen Mischung von Kork und Kautschuk
- Eine lila farbene Trennscheibe
- Sowie eine Schicht aus Sorbothan
- Abgedeckt wird die Konstruktion von einer gedrehten Aluscheibe, welche die Absorberschichten umfasst
- Eingedreht in die Aluscheibe ein metrisches Innengewinde
- Zur Verbindung mit den Lautspechern gibt es diverse Gewindestäbe mit verschiedenen Durchmessern
Zu haben sind die Talis Pro Lautsprecherfüße in 2 „Gewichtsklassen“. In der Version „M“ tragen sie im Vierergespann Lautsprecher mit einem Gewicht bis zu 50 kg, in der Version „L“ bis zu amtlichen 400 kg. Zudem gibt es sie in den Farben silber und schwarz.
Weiterhin gibt es diese Füße als Version b.Disc. Diese haben anstelle des Gewindes in der Mitte eine kleine Vertiefung. In diese lassen sich Lautsprecher bzw. HiFi-Geräte mit fest installierten Spikes Stellen.
Und dann gibt es alle diese Teile auch noch in silber oder schwarz. HiFi-Herz, was willst du mehr? Guten Klang natürlich! Und jetzt wird es ernst.
Klang
Genau, kommen wir endlich zum Thema, dem Klang. Ok, klingen tun sie nicht, die bFly-audio Talis Pro. Aber sie haben einen gewaltigen Einfluss auf den Selbigen.
Angefangen haben wir mit unserer Standard-CD von Dali. Die Stimme von Jocelin B. Smith löst sich noch mehr als bisher von den Lautsprechern, und ihre glockenklare Stimme verbreitet eine herrliche Gänsehaut. Wenn dann dazu der unbekannte schwarze Sänger seine leicht vollmundige Stimme mit einbringt, ist das der Hammer. Weiter mit Mercedes Sosa und „Misa Criolla“. Die ohnehin schon auf eine große Räumlichkeit abgemischte Aufnahme wirkt durch die bFly-Audio Talis Pro erheblich größer, so als würde wir höchstpersönlich im Kirchenschiff stehen, und nicht auf dem Sofa sitzen.
Diana Krall. Eh schon sehr hochwertig abgemischte Aufnahmen feinfühliger Musik mit vielfältigen Instrumenten. Ob sich da durch die Lautsprecherfüße Talis Pro ein „Noch mehr“ erreichen lässt… Ja! Wie differenziert die fast zärtlich zu nennenden Tastenanschläge Dianas noch mehr im Raum schweben, und auch wie sie perlen, toll. Sehr präzise auch der Tieftonbereich. Und dann das Atmen ihrer Stimme, diese Schattierungen werden besser als bisher aufgelöst, ein Schweben im Raum. Nebenbei streicht der Besen über die Snare, als meinten wir jeden einzelnen Draht zu sehen.
Wie schlagen sich die Talis Pro bei „Moderner“ Musik? Bei Chaleur Humaines „Christine“ fettem Discobass ist die letzte Unsauberkeit fast wie weggeblasen, so strukturiert tobt dieser durch die Hütte. Uns würde nichts auf dem Sofa halten, wären wir nicht gerade beim Testen.
Neu entdeckt haben wir Felix Labands „Miss Teardrop“ als Test-Track. Abgrundtiefe, fette Bässe werden kontrastiert von verspielten glockenhellen Synthie-Klängen à la Kinder-Xylophon.
Nachdem was wir zuvor gehört hatten, war zu erwarten daß der Bass präziser in den Raum transportiert wird. Und so kam es auch. Klar umrissen und impulsiv. Die Lautsprecherfüße bFly-audio Talis Pro wirkten auf den Klang so, wie ein Anspitzer auf einen Bleistift – das Motiv bleibt gleich, aber die Strichführung wird akkurater. Interessanterweise profitierte auch bei diesem Stück der Hochtonbereich, bei dem sich das „Xylophon“ noch ein Tick besser vom Klanggeschehen löste. Faszinierend.
Fazit
Die bFly-audio Talis Pro sind ein Must Have für den HiFi-Connaisseur. Sie werten den Klang von Lautsprechern erheblich auf. Die innere Dynamik steigt und der Tiefton wird strukturierter. Stimmen und Instrumente werden feinfühliger, gelöster und bekommen mehr Farbe. Und um nochmal auf die einleitenden Worte zurück zu kommen – für’s Protokoll: Unser Urteil fiel einstimmig aus.
Im Test
bfly-Audio Talis Pro Lautsprecherfüße
4-er Set silber oder schwarz
TALIS PRO M bis 50 kg. 169 €
TALIS PRO L bis 400 kg. 249 €
Gewindestäbe: Standard M8 mit 15 und 25 mm
Zubehör: Gewindestäbe M6, M10 oder M12. 4er-Pack 15 €
b.DISC Pro MK II. Ab 23 € Stück je nach Belastbarkeit
Größe S: 5 kg
Größe M: 12 kg
Größe L: 100 kg
Hersteller:
bFly-audio
Reinhold Schäffer
Theodor-Sachs-Str. 60
86199 Augsburg
+49 821 9987797
info@bfly-audio.de
www.bfly-audio.de
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