Mit den schlanken Q Acoustics 3050i hat der HiFi-Vertrieb IDC Klaassen günstige Standlautsprecher für einen ebensolchen schlanken Preis von knappen 800 Euro das Paar im Programm. Ob auch der Klang schlank ist, das wollen wir in unserem Test untersuchen.
Q Acoustics 3050 i Technik
Der erste Eindruck prägt sich immer ein. Und dabei gewinnen die schlanken Standlautsprecher bereits durch ihre optische Erscheinung. Sie sehen wertiger aus, als es der Preis vermuten lässt. Die Oberfläche unserer Testmuster ist seidig samt foliert. Als Farben gibt es die Q Acoustics 3050i in Artic White, Carbon Black, Graphite Grey (Testlautsprecher) sowie in English Walnut zur Auswahl.
Durch die verschiedenen Farben sowie die großzügig abgerundeten Seitenwände integrieren sich die Lautsprecher in so gut wie jede Wohnumgebung. Mit den Spikes am Gehäuse vorn und an den Traversen hinten ergibt sich ein leicht schwebender Eindruck. Den obligatorischen Klopfer auf das Gehäuse beantwortet dieses mit einem kurzen, trockenen „Tock“. Die schicken silberfarbigen Umrandungen der Lautsprecherchassis bieten einen optischen Hingucker und verdecken obendrein die Befestigungen. Wer die Chassis – warum auch immer – nicht sehen möchte, der kann sie mit den beiliegenden, magnetisch haftenden Stoffgittern abdecken.
Die Q Acoustics 3050i sind als 2-Wege Standlautsprecher mit Bassreflex konzipiert. Die beiden jeweils 165 mm messenden Tiefmitteltöner sind aus imprägniertem sowie beschichtetem Papier gefertigt. Diese beiden flankieren einen 22 mm Hochtöner nach dem D’Appolito Prinzip. Damit der Hochtöner nicht durch Schwingungen beeinträchtigt wird, ist er elastisch auf der Front des Lautsprechers montiert.
Auf der Rückseite der Lautsprecher befindet sich dann die Bassreflexöffnung. Hinter ihr versteckt sich ein von Q Acoustics als „HPE“ bezeichneter Helmholtzresonator. Dies sind mehrere kleine Röhren, die sich an verschiedenen Stellen im Lautsprechergehäuse befinden und Strömungsgeräusche verhindern sollen. Wem der Bass zuviel des Guten werden sollte, der hat die Möglichkeit die Bassreflexöffnungen per Stopfen aus Schaumstoff zu verschließen. Uns gefiel, soviel sei vorweg genommen, der Klang ohne Stopfen besser. Kurz über dem Boden dann das stabil ausgeführte Single-Wiring Anschlussterminal mit Rändelschrauben, um die Lautsprecherkabel sicher befestigen zu können. Als Anschlussvarianten kommen Bananenstecker oder Gabelschuhe in Betracht.
Auch Freunde des Heimkinos kommen bei der Lautsprecherserie von Q Acoustics nicht zu kurz. IDC Klaassen bietet zwei »Cinema Packs« an. Diese beinhalten neben dem Center Q 3090Ci und dem aktiven Subwoofer Q 3060S ein Paar Q 3050i mit einem Paar Q 3020i (Test), oder ein Paar Q 3050i mit einem Paar Q 3010i. Also jeweils eine Kombination aus Standlautsprechern (Front) und Regallautsprechern (Surround).
Klang
Nachdem uns bereits Ende 2018 die Q Acoustics 3020i am Verstärker Dynavox VR-400 in unserer „HiFi-IFAs Weihnachtsanlage“ so gut gefallen hatten, durften auch die Standlautsprecher 3050i desselben Herstellers ran an den kleinen Verstärker. Nun, das was an unsere Ohren gelangte, war schon vielversprechend. Wir wollten den größeren 3050i dann elektronikseitig etwas standesgemäßeres gönnen und griffen zum Cyrus ONE HD und natürlich zu unseren hauseigenen 851er Referenzen von Cambridge. Diese brachten dann die Qualitäten des Standlautsprechers klar auf den Punkt:
Wir hören Hans Theessink mit seinem Lied „Wishing Well“. So wie vor geraumer Zeit, als ich zusammen mit einem Freund in Blaubeuren in der Kneipe „Zum fröhlichen Nix“ saß. Hans Theessink keine 4 Meter entfernt vor uns. Ruhig sowie nachdenklich spielte und sang er dort das Lied, dass er zur Beerdigung eines Freundes geschrieben und dann auch vorgetragen hat. Nachdenklich saßen wir dort und hörten zu, wie er ihm alles Gute für die letzte Reise wünschte. Und so hören wir dieses Lied jetzt auch hier im heimischen Wohnzimmer. Die Ruhe, die diesem Lied innewohnt, und die Gefühle von Hans übertragen die Lautsprecher auf den Zuhörer. Fein und zart spielt Hans auf der Gitarre, dazu seine Stimme mit viel Gefühl.
Gefühlvoll, das kann auch Udo Lindenberg mit „Wir ziehen in den Frieden“ auf seinem Album „MTV Unplugged 2“. Im Kontrast zum gelassen dahin nölenden Udo Lindenberg die glockenklare Stimme des Jungen auf der Bühne. Das Orchester im Hintergrund wird in seiner räumlichen Darstellung nicht überbordend groß, sondern glaubwürdig arrangiert wiedergegeben. Die verschiedenen Instrumente lassen sich den jeweiligen Stand- bzw. Sitzorten ausgezeichnet zuordnen. Auch die dezenten Klavierläufe gehen dabei nicht verloren. Mit „Hoch im Norden“ macht Udo dann flotter weiter. Jan Delay stößt dazu, jetzt nölen zwei vor mir rum. Die beiden schrägen Stimmen lassen sich gut unterscheidbar zuordnen, während hinter ihnen dezent das Akkordeon spielt, sehr schön.
Irgendwie habe ich es heute mit diesen schrägen Stimmen… „Private Investigations“ von Dire Straits läuft. Gitarre Knopfler, der E-Bass kommt nicht übermächtig fett, sondern leicht straff und konturiert, wie ich es persönlich bevorzuge. Die diesem Stück innewohnende Dynamik wird von der Q Acoustics 3050i sauber gemeistert. Wobei der schlanke Standlautsprecher eine leichte Unterstützung durch die Nähe zur rückwärtigen Zimmerwand mit etwas mehr Volumen goutiert. Ergo hat der Hörer die Möglichkeit, den Tiefton durch verschiedene Aufstellungen an seinen persönlichen Geschmack anzupassen. Die dem Lautsprecher beiliegenden Bassreflexstopfen aus Schaumstoff haben wir übrigens nicht benutzt.
Die Q Acoustics 3050i wurden von Karl-Heinz Fink entwickelt. Da liegt doch nichts näher, als auch mal was von der gleichnamigen Band zu spielen, oder? Und so lasse ich den Tag mit dem Album „Wheels Turn Beneath My Feet“ ausklingen. Die nachdenkliche düstere Stimmung dieser Musik übertragen die Lautsprecher lässig in den heimischen Hörraum, wie auch die charismatische Stimme von Finian Paul Greenall und den Live Charakter dieses Albums. Wiederum überzeugen die Auflösung und die feinen Abstufungen in der Dynamik sowie die akkuraten Bassläufe.
Fazit
Die Standlautsprecher Q Acoustics 3050i passen mit ihrem sehr eleganten Design in viele Wohnräume. Sie sind Meister des unaufgeregten und ruhigen Klangs, auch die Neutralität weiß stets zu überzeugen. Bei sehr guter Feinzeichnung gefallen die 3050i mit guter räumlicher Darstellung und akkuratem Bass auch in kleineren und mittleren Räumen.
Im Test
Standlautsprecher Q Acoustics 3050i
Größe: 102 x 20 x 30 cm (H x B x T)
Gewicht: 18 kg
Farben: Artic White, Carbon Black, Graphite Grey (Testlautsprecher) sowie in English Walnut
Preis: 800 Euro pro Paar
Kontakt
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