Vor zwei Jahren waren wir auf der High End in München von der Heco Zweiklang positiv überrascht, ebenso wie im Hörraum von Low Beats. Nun lauschten wir dem großen Heco Direkt Dreiklang Standlautsprecher in selbiger Hörlocation. Das war auch gut so. Denn die Heco Direkt Dreiklang in unseren Homehörraum vier Etagen zu tragen ist schon etwas Bodybuilding. Gut als Krafttraining, kann man machen. So war es einfacher. Da wir den Hörraum in München akustisch mittlerweile nach dem dritten Besuch gut kennen und einschätzen können, ist ein HiFi-IFAs Test gut zu machen.
Als Verstärker standen einmal der Octave V 80 und der Atoll IN 300 zur Verfügung. Das ist eine schöne Sache mit zwei unterschiedlichen Antrieben und dann noch Röhre Hybrid im Vergleich zu Transistor. Da hat man die Möglichkeit zu sehen, wie der Lautsprecher auf verschiedene Verstärker reagiert und klingt. Zurück zur Heco Direkt Dreiklang. Optisch an den kleinen Direkt Lautsprecher genau angelehnt, nur halt wesentlich größer. In klein ist er zierlicher und vom WAF Faktor mit Sicherheit in der häuslichen Umgebung eher integrierbar. Heißt, das okay von der femininen Regierung ist einiges wahrscheinlicher.
Hörcheck
Begonnen haben wir mit dem Octave V 80, der uns klanglich auch kein Unbekannter mehr ist. Von der Musik her haben wir Querbeet gehört. Ein paar Referenzen von Holger Biermann, und unsere Hörreferenzen haben wir ja auch immer im Gepäck.
Was gleich auffiel war die dynamische rhythmische einladende Spielweise. Dieser enorme stramme, sehr tiefe präzise Bass, der da auf einen zurollt. Nicht erdrückend, sondern klar umrissen ohne zu verschwimmen. Ein klasse sauberer Bass, mit einer derben Macht und Autorität. Das macht echt Laune und löst Körperbewegung aus. Es moved. Von der Raumdarstellung sehr groß, sowie breit aufspielend. In der Tiefe könnte es etwas mehr sein. Orchester kann dieser Standlautsprecher auch. Er bringt das Orchester organisch, plastisch, strukturiert und mächtig. Stimmen stehen da, wo sie hingehören. Körperhaft dargestellt und ohne Zischeleien. Die Heco Direkt Dreiklang klingt in sich schön geschlossen. Tonal aus meiner Sicht keine Ausreisser. Neben HiFi auch eine Spassbox mit Feeling und einer reichhaltigen schnellen stabilen Dynamik und …….sie macht einen gleich an. Der Bereich Feindynamik wird nicht vernachlässigt, ihre Stärken liegen aber in der Energie und dem Drive, den sie versprüht. Fast brachial auch ohne heftige Pegel in leiser Manier. Hier wird man rhythmisch groovend in die Welt der Musik mitgenommen, und das hifidele Klanggeschehen bleibt nicht aussen vor.
Wechsel zum Atoll IN 300. Musikalisch die selben Verdächtigen in die Quelle und hören. Was veränderte sich? Das Klangbild wurde feindynamischer. Auch inhaltliche Informationen wurden mit dem Atoll deutlicher herausgearbeitet. Stimmen wurden sinnlicher mit mehr Körperhaftigkeit. Hier kamen mehr Tiefe und plastische Strukturen. Der Drive weiterhin vorhanden und anmachend, aber zurückhaltender. Der Bass eine Nuance klarer und ortbarer, aber mit weniger Druck. Räumlich konnte man mehr Luft verspüren. Instrumente kamen einen Zacken präziser, holographischer.
Es ist schwierig zu sagen, wer hier besser spielt. Ich finde es sehr unterschiedlich. Beides lädt super zum Musik hören ein. Der Octave hat mehr energetische Spiellaune mit mehr Drive und Zunder im Gepäck, ohne das man Feinsinnigkeit vermisst. Doch feiner, crisper und plastisch differenzierter spielt der Atoll. Die Entscheidung liegt hier beim Hörer, was ihm wichtiger ist. Wie gesagt. Klasse ist beides. Vielleicht beide Verstärker dazustellen. Da hat man die Entscheidung vom Halse.
Fazit
Ein ganz toller Standlautsprecher mit sofortiger musikalischer Wirkung. Ein LS System mit Dampf, Power und derben Druck ohne zu erschlagen oder audiophilen Ansprüchen nicht zu genügen. Bei Weitem nicht. Das die Direkt Dreiklang auf allen Ebenen wirklich klasse klingt, hat sie hier deutlich unter Beweis gestellt. Der Heco Direkt Dreiklang ist in Lage, die Klangqualitäten verschiedener Verstärker gut hörbar zu machen. Heisst, er verträgt Röhre Hybrid, als auch Transitor mit unterschiedlichen Schwerpunkten der Wiedergabe. Man kann die Dreiklang mit noch anderen Verstärkern testen. Ein schwergewichtiger Transistor könnte hier mit Sicherheit eventuell noch mehr klangliches Feuerwerk entfachen. Logisch. Eins ist aber klar. Mit den Verstärkern hier kam er schon mal super klar. Optisch finde ich den Dreiklang toll designt und groß. Ist auch in schwarz erhältlich.
Wer einen Anmachlautsprecher mit mit sofortiger Wirkung sucht, da ist das Geld sehr gut angelegt. Auch audiophil wird man sehr gut bedient. Es macht einfach unheimlich viel Spass mit der Dreiklang Musik zu erleben.
Danke an Holger. Hat super Spass gemacht. 🙂
Im Test
Standlautsprecher Heco Direkt Dreiklang
Preis: Um 10.000 Euro
Vertrieb
HECO
Lise -Meitner-Str. 9
D-50259 Pulheim
www.heco-audio.de/