Eigentlich wollte ich ja titeln: Neues aus Entenhausen. Aber das könnte, kennt der geneigte Leser meinen Humor nicht, direkt zu Irritationen führen und kommt unkommentiert etwas despektierlich rüber. Wie kommt denn der Falk auf einen solchen Titel? Hat er wieder was zu quaken? Ist der Proband eine Quäke? Desorientierung? Kommt LAB12 doch nicht aus Athen, sondern ist eine Erfindung aus Burbank, CA? Nein, nichts dergleichen! Eigentlich hatte ich mir als Titel für meinen nächsten Digital/Analog-Wandler-Test schon vor Monaten „DAC-Tales“ überlegt. Begeistert von meiner Eingebung, aber skeptisch ob der Einzigartigkeit, recherchierte ich im weltweiten Netz und kein Geringerer als der Wortspielkönig Stefan Schickedanz hat in der Mai Ausgabe der Audio 2012 seinen Vierer-Vergleichstest derzeit aktueller DA-Wandlern ebenso betitelt. Amüsiert habe ich also Stefan bei einem Kaffee davon berichtet und eigentlich gab er mir grünes Licht, den Titel nochmal aufzuwärmen. Aber mit etwas Autorenstolz habe ich noch einmal mehr ums Eck gedacht. Denn Disneys „Duck Tales“ heißen zu gut deutsch nun mal … „Neues aus Entenhausen“. Das hätte mich dann nicht nur zwei mal 5 Euro in der Wortspielkasse gekostet – sondern auch zu Verwirrung geführt. So handelt der Test von einem galanten Griechen. Warum? Das erfahrt ihr im Bericht.
Für die kleine Anekdote bitte ich um Nachsicht, denn um die Abenteuer der gefiederten Freunde soll es hier gar nicht gehen. In diesem Test geht es vielmehr um den griechischen Digital/Analog-Wandler LAB12 DAC1 reference um 3.000 Euro, der damit in einer Preisklasse antritt, in der der HiFi-Fan einen ambitionierten Spezialisten erwartet. Sein instrumentenhaftes Äußeres mit den beiden beleuchteten Anzeigen und der Einsatz von Röhren in der Analogstufe sind ja schonmal vielversprechend. Und damit nichts schief geht, hat der deutsche Vertrieb CM-Audio noch einen Satz Kabel von Boaacoustic aus der Evolution Black und der Silver Serie sowie das Netzkabel LAB12 Knack (heißt wirklich so) beigelegt, damit eins seiner bekannten Testpakete geschnürt und dieses in der Plastiktransportbox sicher verpackt auf die Reise von Mönchengladbach nach Leinfelden geschickt.
Annäherung
LAB12 wurde 2012 – witzig, also in dem Jahr als Stefan seine eingangs erwähnten „DAC-Tales“ schrieb – vom Elektronik-Ingenieur Stratos Vichos als ambitioniertem HiFi-Fan mit 20 Jahren Erfahrung im Audio-Umfeld als Einzelunternehmer in der Hausnummer 12 gegründet. Der Ein-Mann-Betrieb wuchs schnell zu einem High-End-Audiohersteller mit breitem Produktionsspektrum. LAB 12 sieht sich dabei als Entwickler und Hersteller von Audioprodukten „von Audio-Enthusiasten für Audio-Enthusiasten“.
Nach dem Auspacken Stratos Vichos DAC-Pretiose in meinem Hörzimmer ist der Anschluss, wie in dieser Gerätekategorie gewohnt, schnell erledigt. Den Stromanschluss nehme ich mit dem beigelegten LAB12 Knack vor. Ein Kippschalter trennt direkt unter der Buchse den D/A-Wandler hart vom Stromnetz. Auf der digitalen Eingangsseite stehen ein USB-B Eingang, ein optischer TOSLINK und zwei coaxiale RCA-Eingänge (SPDIF) zur Verfügung. Dabei entscheide ich mich für den USB-Eingang und nutze das Boaacoustic Evolution black USB-Kabel. Analog raus geht es per RCA-Cinch-Buchsen und XLR-Buchsen. In der Standardausführung sind beide Ausgänge unsymmetrisch ausgeführt. Eine symmetrische Signalführung über die XLR-Buchse gibt es auf expliziten Wunsch gegen einen Aufpreis von rund 1.600 Euro. Der Vertrieb CM-Audio sieht den Vorteil aber nur bei überdurchschnittlich großen Kabellängen wie im Profi-Bereich. Das Testgerät war also für unsere Anwendung folgerichtig in der regulären asymmetrischen Variante ausgeführt. Angeschlossen habe ich den D/A-Wandler mit dem beigelegten Boaacoustic Evolution Black RCA-Kabel.
Wo ich schon rückwärtig am Gerät unterwegs war, legte ich auch gleich den Netzschalter um, so dass der Digital/Analog-Wandler in einen einsatzbereiten Zustand versetzt und die weitere Bedienung auf letztendlich zwei runde Taster an der Gerätefront reduziert wird. Was ja auch der stringenten Aufgabe eines solchen Gerätes angemessen ist: digitales Signal rein, digitale Information auslesen, wandeln und analoges Signal raus. Als Quellenwahl-Taster dient der rechte Knopf, als Quellenanzeige die senkrechte rechte Reihe roter Leuchtdioden.
Technisch, aber zugleich angenehm fürs Auge, wirkt die Symmetrie der Frontplatte. Spiegelbildlich zu der Eingangswahl sitzt auf der linken Seite der Standby-Taster, der den LAB12 aus seinem Dornröschen-Schlaf ins Leben ruft, sowie die zweite Reihe roter Leuchtdioden, die die Signalart anzeigen. Auf der Mittelachse sitzt die Power-LED. Selbstverständlich ebenfalls rot und von gleicher Größe. Das stilprägende Element sind die runden analogen Nissei VU-Meter Zeiger-Instumente, die – natürlich auch symmetrisch angeordnet – blassgelb beleuchtet und schwarz gerahmt in der perlgestrahlen und eloxierten Alu-Frontplatte sitzen. Diese ist alternativ zu mattsilber auch in schwarz erhältlich. Das geschlitzte Gehäuse-Blech des Testgerätes, durch das man schon im Standby versteckt die Röhren schwach glimmen sieht, ist schwarz lackiert – aber auch in silber erhältlich.
Die Frontplatte wird von vier Zylinderkopfscherauben gehalten, die etwas über die Fläche hinaus stehen. Ich persönlich würde – die Anmerkung sei mir erlaubt – die Schrauben gegen eine wertigere und zudem flächenbündige Ausführung tauschen, da sie sich doch recht markant im Sichtfeld des Hörers befinden. Aber das ist eine detailverliebte Geschmackssache 😉 Zum technischen Erscheinungsbild des DAC1 reference passt hervorragend die sachliche Typografie und der sehr klare Druck der Frontbeschriftung. Doch genug von den gestalterischen Details. So ein Gerät will gehört werden. Ich drücke auf den Standby-Taster und der DAC1 reference erwacht mit einem Klack zum Leben. Ein wenig Einspielzeit wird ihm gut tun. Und dieser Aufgabe stelle ich mich gerne. Man muss ja nicht immer gleich testen, um Musik zu hören…
Technik
Die Ein- und Ausgangsvarianten habe ich ja bereits beim Anschluss des Gerätes aufgezählt. Interessant dabei ist, dass die DACs von Philipps, die Daten „nur“ bis 24 bit und 192 kHz in Empfang nehmen und ohne Upsampling arbeiten. Das heißt, der Wandler nimmt auf der digitalen Seite kein Einfluss auf die Information. Ein Upsampling bedeutet ja, dass das Signal ausgelesen, interpretiert und auf eine neue – höhere – Taktrate umgerechnet werden muss. Befürworter des Upsamplings sehen darin die Möglichkeit, mit der höher getakteten Information bei der Wandlung mehr anfangen zu können. Bei der Entscheidung gegen ein Upsampling setzt LAB12 auf eine originalgetreue digitale Information mit wenig Zwischenschritten, die eine audiophile Wiedergabe ermöglichen soll. Bei der Implementierung des DACs hat das Entwicklerteam in ausgiebigen Hörsessions sehr stark auf das eigene Gehör und nicht nur auf Messwerte vertraut.
Der LAB12 DAC1 arbeitet mit sechs separat regulierten Stromversorgungsstufen und optimierter Jitter-Reduktion. Die acht Multibit Philips DAC-Chips arbeiten in einer komplexen, parallelen Konfiguration zusammen und geben ihr analoges Signal auf eine Ausgangsstufe, die mit einer Dual-Triodenröhren-Anordnung (Typ 6922) ausgestattet ist. Jedes einzelne Bauteil wurde aufgrund seines klanglichen Wertes ausgewählt.
Der DAC1 reference bringt – für ein Digitalgerät stattliche – 7,5 Kilogramm auf die Wage. Das Gehäuses ziert eine 6 mm starke, perlgestrahlte Frontplatte mit eloxiertem Finish in schwarz oder mattem „Frozen Silver“.
Technische Daten
Digitale Eingänge: 2 x SPDIF koaxial RCA, 1 x optisch Toslink, 1 x USB 2
Analoge Ausgänge: Je 1 Paar RCA und XLR, beide unsymmetrisch, symmetrisch optional
Frequenzgang: 20 Hz bis 20 kHz / +0/- 1 dB
THD: < 0,15 %
Ausgangs-Pegel: 2,5 Volt rms bewertet
Röhrenbestückung: 2 x 6922 Doppel-Triode
Akzeptierte Sampling-Raten: Bis 24 bit / 192 kHz
Non-Oversampling: 8 x Multibit Philips DACs
Stromversorgung: 6 separat regulierte Stromversorgungen
Leistungsaufnahme: Maximal 70 Watt
Anzeige-Instrumente: Analog-Retro Nissei VU-Meter
Netzspannung: 210 – 240VAC / 50Hz
Gehäuse
Gehäusenfarben: Glasstrahl-eloxiert, Matt Schwarz oder Frozen-Silber (Mattsilber)
Abmessungen ( B / H / T ): 43 x 11 x 29 cm
Gewicht: 7,5 kg
Klang
Bei der Wahl der Testmusik hat man ja immer die Qual der Wahl. Das ist schon mal nicht schlecht – denn bei dem HiFi, das wir erleben dürfen, haben wir nie die Wahl der Qual. So überlege ich, wie ich angemessen in den Hördurchgang einsteigen kann. Ein Bezug zu Griechenland wäre nicht schlecht. Für Bernd, den bekennenden Griechenland-Fan, wäre ein spontaner Einfall sicherlich kein Problem. Meine erste Idee: „Weiße Rosen aus Athen“ wäre ein Volltreffer. Nun ja. Wie war das nochmal mit der Wahl der Qual 😀 Doch Spaß beiseite. Für mich ist das musikalisch eher nichts – natürlich hat die Musik Nana Mouskouris berechtigterweise ihre Fans. Und ein wenig bin ja auch ich einer, kommt es mir in den Sinn – vom Girl from Greek in New York. Heureka! Da ist er, der Griechenlandbezug.
Als Quincy Jones sie 1962 zu sich nach New York zu Aufnahmen einlud, konnte sie noch nicht ahnen, dass sie etwas über 50 Jahre später – 2015 – circa 300 Millionen Tonträger verkauft haben wird. Als weibliche Künstlerin nur von Madonna überholt (Quelle: Wikipedia). Also lege ich den Riemen auf die digitale Orgel und bin gespannt, was der Grieche aus Athen und die Griechin von Kreta gemeinsam auf die Beine stellen werden. „I get a kick out of you“… Wow. Das ist mal lässig. Ich mag gleich mit dem Fingerschnippen anfangen. Nein, nicht dieses fordernde auf Brusthöhe. Nein, das coole auf Hüfthöhe, mit locker schwingendem Unterarm. Die gerade mal 27 jährige Nana Mouskouri klingt richtig abgeklärt. Selbstbewusst steht ihre Stimme zwischen den aktiven Dutch&Dutch 8c. Genau richtig. Nicht schmal und schüchtern, nicht künstlich aufgebläht. Selbstbewusst halt.
Die Congas, das treibende Element, behalten ihre Gegenständlichkeit, bleiben bei aller Hektik greifbar. Der Bass ist konturiert, lässt aber den bauchigen Korpus des Instruments gut erahnen. Alle Instrumente zeigen eine schöne Natürlichkeit, schmeicheln dem Ohr ein wenig. Ein schöner Kontrast zur präsenten und fordernden Stimme der Griechin, die während des Songs auch gerne etwas aufdringlich werden kann. Der LAB12 DAC1 reference hält den Überschwang der jungen Sängerin galant im Zaum. Eine Kunst, die gelernt sein will.
Um bei Frauenstimmen zu bleiben und mich ans Hier und Jetzt näher heranzutasten, greife ich zu tok tok tok. Die Musik des Duos habe ich schon lange auf CD und dann in den Tiefen meines Musikservers gehortet. Aber lange nicht mehr gehört. Impuls war das Crowdfunding-Projekt von Tokunbo, der ehemaligen Frontfrau von tok tok tok und anerkannten Solokünstlerin, die so ihr neues Album 2022 finanziert. Ich wähle tok tok tok’s Album „About…“ weil mir der Sound geläufig ist – das Album hat mich und meine diversen HiFi-Anlagen seit 2005 begleitet. Der Saxophonist Morten Klein hat damals noch mit „mouth drumming“ gearbeitet – wenn man so will einem vokalen Schlagzeugersatz, was die Musik akustisch sehr spannend macht. 2006 hat er die Technik übrigens aufgegeben, um sich auf das Saxophon zu konzentrieren.
Die Musik startet mit einem „Breakdown“. Den Geräuschen zu Beginn nach zu urteilen, kann es sich dabei nur um eine Autopanne handeln. Das Knirschen von Steinchen, über das die Reifen rollen klingt sehr authentisch in meinem Hörzimmer. Das Auto nähert sich und macht einen Bogen links. Klasse. Ich grübel noch: Michelin oder Uniroyal? Genauso greifbar das verzweifelte Ringen des Anlassers um den ersten, erlösenden Zündfunken. Den ersten selbsttätigen Takt des Aggregats. Meine Hand krampft imaginär um den Zündschlüssel. Erlöst werde ich vom ersten musikalischen Takt des Songs. Der Bass holt mich ins Leben zurück. Ebenfalls mit schönem, holzigen Volumen des Korpus und metallenem Biss der Saite. Dabei geht der Digital/Analog-Wandler nicht reißerisch vor, sondern eher vornehm entspannt.
Gut lässt sich die Lautmalerei von Morten Klein verfolgen. Das geht weit über ein „ich weiß, dass er das irgendwie mit dem Mund macht“ hinaus. Es entsteht bei mir die Vorstellung eines Kopfes, der ein Mikrofon vor sich hat. Nah. Die Press- und S-Laute, das ts-ts-ts, mit ihren Tempi-Wechseln. Alles sehr plastisch, keinesfalls aggressiv. Bevor es zu heikel wird verrundet der LAB12 DAC1 reference die Spitzen lieber leicht. Empfindliche Ohren nehmen diese Galanterie dankbar an. Auch der Sängerin Tonkunbo räumt der DAC ihren Platz auf der Bühne ein. Mit der richtigen Präsenz, mit der richtigen Größe. Die Proportionen der einzelnen Akteure stimmen. Bei dem Titel spüre ich, dass die Kombo aus Stimme, Saxophon, Bass und Mouthdrumming bewusst kompakt gehalten ist, aber trotzdem ist der Raum zwischen und um die Dutch&Dutch 8c gut genutzt spürbar.
Bei „It took so long“ vom gleichnamigen Album aus 2003 geht die Rechnung wieder auf. Hier bekommt das Saxophon ein schönes Plätzchen eingeräumt. Feine Dinge wie das Anblasen des Instruments und die Spannungsbögen, die sich beim Aufbau der Kompression ergeben, erzeugen wieder diese Greifbarkeit. Das Mouthdrumming ist so direkt, als würde die Aufnahme eine Lupe auf die Vokalakrobatik legen. Hektisch geht es mit „The weight“ weiter. Gut fängt der der DAC1 die Stimmung des Titels ein. Die Hektik weicht musikalischer Geschäftigkeit und wird phasenweise erlöst von einer gewissen Coolness.
Um einen harten Kontrast zu setzen höre ich bei Peter Fox‘ „Zucker“ rein. Ungesund, aber cool. Kohlenhydrate reicher Text und dazu fette Beats. Der galante Grieche hält mit ruhiger Hand die Zügel in der Hand. Der Tiefbass kommt mächtig rüber, ohne unnötig aufzudicken. Gleichzeitig bleibt die feine Struktur im Bass erhalten. Das muss es auch, damit der Titel nicht ins profane abgleitet. Auf dieses Fundament agieren die Stimmen des Frontmannes von Seeed und Vanessa Mason. Als Hörer verfolge ich die Wandlung der beiden supercoolen Großstadt-Aufreisser zu Reiheneckhaus-Besitzern in der Vorstadt. Großartig. Ich muss jedesmal schmunzeln, besonders wenn es mir so handwerklich liebevoll dargeboten wird, wie jetzt gerade.
Feist’s „The bad in each other“ taucht unvermittelt aus meiner Playlist auf und reißt mich aus meinem verträumten Schmunzeln zurück auf die Couch. Bäm! Bäm! Diese Präsenz der Basedrum. Dazu im Gegensatz die schlanke, aber eindringliche Stimme von Leslie Feist, die – gemeinsam mit den Zweitstimmen – auf einer anderen Ebene spielen, als die Basedrum und die markante Steel-Gitarre. Diese sind gefühlt einen Schritt weiter vorn. Auch die leicht verfremdete Stimme der Kanadierin in „Graveyard“ ergibt seinen Sinn. Weil sich durch die feine Auflösung erkennen lässt, dass dieser Effekt gewollt ist und nicht irgendwie passiert. Letzterer hinterlässt zuweilen einen eher irritierenden Eindruck, dem ich hier nicht aufsitze.
Da ich in meinen Reviews aus meinem Hang zur Filmmusik keinen Hehl mache, ich aber zum Abschluss etwas Klassisches hören möchte, suche ich den Kompromiss bei „10 – Die Traumfrau“. Bo Derek verbringt in diesem Streifen ihre Flitterwochen zwar nicht auf einer Kykladen-Insel, sondern am Strand von Mexiko, ist aber ein echter Klassik-Fan. Maurice Ravels „Bolero“ ist – scheinbar der Situation geschuldet – die Musik ihrer Wahl. 15 Minuten lang variieren zwei Melodien in 18 Varianten. Den 3/4-Takt gibt eine Trommel mit stoischer Beharrlichkeit vor. Die Variationen ergeben verschiedenste Instrumenten-Kombinationen, das jeder Passage in dem Stück seinen eigenen Charakter verleiht und die, beginnend mit Querflöte und Klarinette, immer mächtiger und komplexer werden.
Mit dem DAC1 reference lassen sich die einzelnen Instrumente gut differenzieren ohne den Verbund zu lösen. Das ist eine echte Aufgabe, da sich Ravel schon zum Ziel gesetzt hat, möglichst homogene Klangbilder zu schaffen. Hier spielt der Grieche seine Stärken aus. Die Musik wandert auf diese Weise, wenn man so will, von ihm geführt einmal durch das Orchester. Dabei steigert sich die Lautstärke, aber auch die Intensität und die Akzentuiertheit des Spiels. Immer ein Wenig mit jeder Variation. Der DA-Wandler zeichnet diesen Spannungsbogen wunderbar nach. Immer fordernder wird die Musik, bis sich die Spannung im furiosen Finale entlädt. Ein schöner Schlusspunkt für einen harmonischen musikalischen Nachmittag. Der Abend kann nun beginnen…
Fazit
Der LAB12 DAC1 reference versteht es, die Musik aus einem Guss zu präsentieren. Seine große Stärke ist die Homogenität dessen, was er wohl sortiert und plastisch auf die Lautsprecherbühne stellt. Er deckt alle Details und Feinheiten auf, die in der Aufnahme stecken, ohne dabei verbindende Tugenden auf dem Altar der Digitaltechnik seziererisch zu opfern. Dabei beeindrucken die Stimmen, die er nicht nur in angemessener Größe auf ihren rechten Platz rückt, sondern ihre Individualität herausstellt. Für die meisten Digitalhörer dürfte auch die Begrenzung auf 24bit und 192kHz ein eher nebensächliches Thema sein, zumal der Verzicht auf das Upsampling zur musikalischen Freude gereicht. So präsentiert sich der LAB12 DAC1 um 3.000 Euro als galanter Grieche, der die Musik an seine Hand nimmt und dabei immer sie selbst sein lässt.
Im Test
Digital/Analog-Wandler mit Röhren-Ausgangsstufe LAB12 DAC1 reference
Preis: 2.950 Euro
Kontakt
CM-Audio – Floeter Technology Service
Am Schwarzbach 78
41066 Moenchengladbach
Germany
Tel.: +49 2161 6782451
Mail: info@cm-audio.net
Web: www.cm-audio.net
Infos zu den CM-Audio Testpaketen gibt es hier.
Mitspieler im Test
Digitale Quellen – Streaming Bridge LUMIN U1 mini, Musikserver MELCO N100, D/A-Wandler MERASON DAC-1,
Vorverstärker – SPL Phonitor x mit DAC 768xs
Aktiv-Lautsprecher – Dutch&Dutch 8c
XLR-Signalkabel – WSS Platin-Line KS-20, WSS Premium-Line KS-200, Digital: Boaacoustic Silver und Evolution Black
Zubehör – Netzkabel Supra LoRad 2.5, Netzleiste SUPRA Cables LoRad MD07 DC 16 EU SP MKIII, NuPrime AC-4 Power Conditioner, NuPrime Omnia SW-8 HiFi-Switch, SBooster BOTW P&P Netzteil, innuos PHOENIX Reclocker
Fotos: F. Visarius