Test: Dynaudio Special Forty Kompaktlautsprecher für 3.000 Euro

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Dynaudio Special Forty in Farbe Grey mit und ohne Bespannung

Dynaudio Special Forty in Grey. Bild: B. Weber

Frisch zum Test bei uns der Dynaudio Kompaktlautsprecher Special Forty für 3.000 Euro. Nach dem Lautsprecherkabel Supra Annorum XL ein weiterer 40-iger Jubilar in diesem Jahr.

Die Technik

Selbst für einen Kompaktlautsprecher ist die Dynaudio Special Forty recht zierlich geworden, ca. 20*36*31 cm bei 8 kg Gewicht. Die beiden Chassis verpackt in einem hochwertigen Gehäuse, das sehr akkurat verarbeitet ist. Das Furnier und der mehrschichtige Klarlack machen einen wirklich guten Eindruck. Zu haben gibt es sie in Red Birch High Gloss sowie in Grey Birch High Gloss (Diese Bezeichnungen erinnern mich an Loriot und Evelyn Hamann mit „Die 2 Cousinen…“) für 3.000 € das Paar. Einen passenden Ständer bekommt man für 400 € das Paar.

Für die Lautsprecherfront lässt gibt es eine Abdeckung. Der Rahmen wird mit Magneten befestigt, dadurch wird das schicke Furnier nicht durch Bohrungen beleidigt.

Im Tiefmittelton arbeitet ein neues 17 cm Chassis aus Magnesium-Silikat-Polymer, welches bis ca. 4.000 Hz hoch spielen kann. Der Esotar Hochtöner Forty, extra für diese Box entwickelt, setzt bereits ab 1.000 Hz ein. So soll mittels einer Frequenzweiche 1. Ordnung ein lückenloser harmonischer Übergang zwischen den beiden Chassis gewährleistet werden.

Dynaudio Special Forty Grey ohne Bespannung sowie rückseitiges Anschlussterminal und Bassreflexöffnung

Bild: B. Weber

Auf der Rückseite das qualitativ hochwertige Anschlussterminal. Bi-Wiring gibt es nicht, braucht es meiner Meinung nach auch nicht bei 2 Wegen. Oben drüber dann die großzügige Bassreflexöffnung. Für die Reflexöffnung gibt es 2 verschieden große Schaumstoffpfropfen, um den Tiefton an den Raum anzupassen. Ich bin allerdings der Ansicht, dass man bei guter Aufstellung der Lautsprecher auf verstopfte Reflexöffnungen und Klang sehr gut verzichten kann. Und dadurch nicht nur die unteren Register freier aufspielen können.

Der Klang

ist von Anfang an vielversprechend.

Für einen Lautsprecher dieser Größe bietet die Dynaudio Special Forty ein ordentliches Pfund im Tiefton. Nun, nicht abgrundtief, aber sie geht doch überraschend weit runter im Frequenzgang. Das macht sie sehr flott, sauber und mit Nachdruck. Bassläufe zu Hören ist ein Vergnügen. Selbst Chaleur Humaines „Christine“ mit dem pumpenden Discobass wird klar und trocken dargestellt. Übertreiben sollte man das Ganze nicht, die Grenzen liegen allerdings schon weit über gehobener Zimmerlautstärke.

Hans Theessink % Terry Evans spielen in Hamburg im Cotton Club

HansTheessink & Terry Evans im Hamburger Cotton Club. Bild: B. Weber

Weiter mit Hans Theessink und Terry Evans. Wie die beiden alten Haudegen so bluesen, macht schon Spass zu Hören. Die Gitarren sehr natürlich mit dem typischen Klang des Holzkorpus, auch das Anreißen sowie Nachschwingen der Saiten gefällt mir gut. Hans knorzt ins Mikro, dazu die seidig-samtige Stimme von Terry, die allerdings etwas mehr Schmelz aufweisen dürfte. Dabei lassen sich die einzelnen Chassis nicht orten, und das Klangbild löst sich gut von den Lautsprechern.

Selbstverständlich durfte auch Haris Alexiou ihr „Ja Ena Tango“ zum Besten geben. Auch hier wieder die Akustikgitarre von rechts mit sehr natürlichem Korpus, die Kastagnetten klappern trocken von links. Die Stimme von Haris mit vielen feinen Schattierungen. Die mich so begeisternden allerfeinsten Schwebungen kommen dann mit einer Röhre zum Vorschein. Das zum Schluss des Stückes hin mit immer mehr Instrumenten spielende Orchester ist ob seiner Komplexität eine große Herausforderung für viele Stereoanlagen. Die Special Forty meistert diese Aufgabe mit Bravour. Das ganze Stück bleibt immer übersichtlich angeordnet, nichts bricht zusammen. Die räumliche Darstellung ist wirklich überzeugend.

Unter anderem durfte auch Jocelin B. Smith mit „When I Need You“ ihre Gesangskünste unter Beweis stellen. Toll, diese glockenklare Stimme, man konnte ihr fast in den Hals schauen… Dazu die leicht rauchige Stimme des Begleitsängers, die mir gut gefiel und natürlich wiedergegeben wurde. Die Klavierläufe perlten sauber und auch die tieferen Bereiche wurden glaubwürdig dargestellt.

Das Fazit

Die Dynaudio Special Forty ist ein hervorragend verarbeiteter Kompaktlautsprecher. Im Klang neutral mit trockenem Bass, sauber dargestellten Instrumenten, natürlichen Stimmen und guter Feinzeichnung sowie Räumlichkeit. Ihre Stärken spielt sie gerne an einer stabilen Röhre aus.

Dynaudio Special Forty Testergebnis

Im Test

Kompaktlaufsprecher Dynaudio Special Forty
Preis 3.000 €

Vertrieb

Dynaudio Vertriebs GmbH
Ohepark 2
D-21224 Rosengarten – Nenndorf
https://www.dynaudio.de/

 

About Author

Aufgewachsen in der Blütezeit des HiFi mit Telefunken Allegretto TS 2020 nebst einem Dual 1228 mit Reibradantrieb und Wechsler. Damals habe ich die Technik des Duals bestaunt. Heute denke ich mit Grauen daran, wie die Schallplatten aufeinandergefallen sind...

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