Weiter geht der Schaufensterbummel über die Norddeutschen HiFi-Tage 2019. Neben dem großen Besteck und schicken Anlagen gab es auch Schickes, Praktisches und Multifunktionales im Kompaktformat zu entdecken. Unter anderem Komplettanlagen und Onebox-Systeme. Hier wieder ein paar Impressionen.
Auf meinem Rundgang über die Norddeutschen Hifi-Tage 2019 habe ich natürlich gschwind beim Vertrieb IAD vorbeigeschaut, spielte doch vor 14 Tagen noch der hier ausgestellte edle LUMIN U1 mini bei mir zum Test im Hörzimmer. Hier: Schweigend. Die Show bestritt der MAG-LIV Audio ML1 Plattenspieler. Er spielte ordentlich in einer Kette aus Wharfedale Kompakt-Lautsprechern und Audiolab-Elektronik. Fazit nach kurzem Reinhören: Unangestrengter Wohlfühl-Sound von Vinyl. Schön. Eine Schau ist das Anlaufen des Magnetplattentellers und das Absenken des Tonarms. Das will wohl synchronisiert sein!
Ein bißchen Reinhören konnte ich auch bei Suesskind Audio. Die Darling Kompakt-Lautsprecher klangen vielversprechend an der hauseigenen Elektronik Frans de Wit Signature One. Leider war der Mastermind Joachim Gerhard vertieft in Fachsimpeleien mit anderen Besuchern, so daß intensiveres Hören zu dieser Gelegenheit nicht möglich war. Einerseits: Schade. Anderseits: Macht nix. Kommt auf die Merkliste. Nach der Messe ist vor der Messe 😉 Es wird sich schon noch eine Gelegenheit ergeben. Bin gespannt.
Ich gebe zu, bei zu La Rosita schaute ich rein, weil ich a) den Hersteller nicht kannte und b) durch die Tür die Lautsprecher La Montespan erspähte. Edle Holzverarbeitung lockt mich doch immer wieder an. Der bullige Standlautsprecher des französischen Herstellers hat ein Gehäuse aus verleimten Buchenholz, dass ihn wie ein Möbel wirken läßt. Die schön ausgeführte Anarbeitung zu den Systemen verrät sich durch die Maserung des Vollholz. Der ohne Weiche spielende Breitbänder spielt in Kombination mit einem Superhochtöner. Nachdem ich im Sweetspot Platz nehmen konnte, wurde ich nicht enttäuscht. Lockerer, spielfreudiger Breitband Sound. Gefüttert von La Rosita Zardoz Bird Röhrenelektronik und La Rosita Netzwerkspieler. Madame Montespan wird übrigens als „schöne, kultivierte und charmante Unterhalterin“ beschrieben. Der Name der Lautsprecher schien mir mit Bedacht gewählt.
Meine Wege auf den Norddeutschen HiFi-Tagen 2019 führten auch an den Ständen mit Onebox Systemen vorbei. Dabei zeigte sich: Ein kleines Kästchen kommt selten allein. Auf der Ausstellungsfläche gaben sich meistens ein paar davon ein Stelldichein.
So auch bei Block Audio mit seinen Multifunktionsgeräten. Stichworte zur Ausstattung: UKW, DAB+, Streaming, Multiroom.
Die BB-100 MKII CD-Internet-Boombox sieht Block als multifunktionale, audiophile Plug-and-play Kompaktanlage. Preis: 1.299 Euro
Canton-Technik im Miniaturformat und schlichtem Gewand bieten die Bluetooth musicboxen XS und S und die kabellose Smart Soundbox 3.
Im TAD Audio Vertrieb sind GENEVA und Ruarkaudio. Der Look der Geneva-Geräte erinnert stark an die Ära der Kofferradios während man Ruarkaudio mit Hölzern und Stoffen geschichtlich ein bis zwei Jahrzehnte früher verorten möchte. Doch die Neuinterpretation alten Designs trügt. Im Inneren schlummert modernste Unterhaltungs- und Netzwerk-Technologie. Ein schöner Kontrast. Der Sound ist dabei mehr als ordentlich.
Auch im Vertrieb von TAD Audio: Simply Analog. Die Reinigungsspezialisten für analoge und Silberscheiben sowie Screens. Hübsch anzusehen die Verpackungen der Sets, die allerlei Nützliches enthalten.
Während bei „Hugo“ die Einen an lässige Designer-Outfits aus Metzingen denken, denken dieselben wahrscheinlich auch an ein minzhaltliges alkoholisches Modegetränk. HiFi-Fans denken womöglich spontan an extravagante Digitaltechnik aus Great Britain. Auf den Norddeutschen HiFi-Tagen präsentierte Chord per Kopfhörer seine Modellreihe „Hugo“. Zum Einen die „Table Top“ Geräte: Der Hugo TT2 ist ein klassischer DAC und Vorverstärker mit Kopfhörerausgang. Der Hugo M Scaler rechnet digitale Eingangssignale auf 705,6kHz bzw. 768kHz hoch und nutzt die neu gewonnenen Freiheitsgrade zur Signalverbesserung bevor er den Datenstrom an einen DAC weiter gibt. Portabel ist der handliche Hugo 2 mit Kopfhörer- und Lineausgang sowie 7h Akku-Laufzeit. Per USB z.B. sind die digitalen Eckdaten 32bit, 768kHz und DSD512. Das praktische Bluetooth ist auch mit an Bord.
Weiter ging’s zum nächsten Kopfhörer-Spezialisten: STAX. Ein großer Name für Insider und eine Marke für treue Fans, die sich dabei auch selbst treu bleiben will. Wahrscheinlich haben viel mehr Menschen den Namen STAX gehört und verbinden im Geiste ein spezielles Klangerlebnis damit – ohne jemals selbst einen STAX auf den Ohren gehabt zu haben.
Die elektrostatische Wandlung, die auch einer anderen Energiezufuhr an die Hörmuscheln bedarf als bei gewöhnlichen dynamischen Hörern, verspricht Luftigkeit und Raum. STAX bezeichnet die Signal- und Energiespender als „Driver“. Also Antriebe. Der neue SRM-D50 bringt signalseitig beispielsweise einen integrierten DAC mit.
Der SRM-T8000 verbindet als Hybrid verstärkerseitig Transistor- und Röhrentechnik. Das Erlebnis STAX ist also schon besonders. STAX selbst sieht sich als Instrument der Tonmeister. Neutral aber berührend. Veranstaltungen wie die Norddeutschen HiFi-Tage bieten dem Besucher Gelegenheit in diese Welt ein zu tauchen. Auch wenn es nur kurz sein sollte. Aber einen Versuch ist es wert.
Nicht das ihr meint, dass war es jetzt. Unter Hochdruck arbeiten wir weiter an den nächsten Berichten der NDHT 2019.