Test: Bluetooth Kopfhörer Koss Porta Pro Wireless

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Test: Der Chefredakteur der HiFi-IFAs mit Koss Porta Pro Wireless Kopfhörer in der BahnWer von uns kennt diesen Kopfhörer nicht? Wohl die wenigsten. Das alte Zirkuspferd Koss Porta Pro. Jetzt in der Wireless-Ausführung mit Bluetooth bei uns im Test.

Als der erste Koss Porta Pro Kopfhörer 1984 erschien, passte er gut zum damaligen portablen HiFi-Player, dem Walkman von Sony. Koss hat den Porta Pro über all die Jahre stets feinfühlig weiterentwickelt, ohne die Grundkonstruktion dieses Klassikers zu verändern. Ob so ein „alter“ Kopfhörer für den heutigen Einsatz an modernen Geräten taugt? Das möchte ich in Erfahrung bringen.

Technik

Auf den ersten Blick macht der Koss Porta Pro Wireless mit seinen schmalen Bügeln aus Stahl sowie den daran sehr flexibel angebauten Hörmuscheln nicht den Eindruck von highendiger Verarbeitung. Muss er aber auch nicht bei einem aufgerufenen Preis von 155 €.

Angenehm leichte 77 Gramm bringt er auf die Küchenwaage. Durch sein geringes Gewicht ist er sehr gut geeignet für sein Element – den mobilen Einsatz unterwegs. Heutzutage dann allerdings nicht mehr am Walkman, sondern am Handy. Würde schließlich auch nicht gehen, Bluetooth war damals eine Utopie…

Koss Porta Pro Wireless in der Bahn

Koss Porta Pro Wireless in der Bahn. Bild: B. Weber

Am Kabel… Moment: Ein Kabel bei einem Bluetooth Kopfhörer? Ja! Wo sonst sollen denn bei dem kleinen Koss der Akku, Bloototh etc. sitzen? Also: …am Kabel, das zwischen den beiden Hörmuscheln hängt, sind 2 kleine längliche Kästchen installiert. Im Größeren befindet sich der Akku, der laut Koss ca. 12 Stunden hält, im Kleineren befinden sich mehrere Drucktasten für das Ein- und Ausschalten, das Bluetooth-Pairing, die Lautstärke und für den Titelsprung. Dazu die Micro USB-Buchse zum Laden. Bluetooth funktioniert per aptX, aber leider nicht mit Apple AAC.

Nach wie vor ist der Porta Pro ein offener Kopfhörer, die Nachbarn bekommen also schon mit, was man so im Zug oder sonst wo hört. Da ich, wie allgemein bekannt, stets mitreißende Musik höre, dürfte der Test im Zug meine mitreisende Sitznachbarin nicht gestört haben…

Sitz

Kaum auf den Kopf und den Ohren aufgesetzt, ändert sich der zuvor gewonnene erste Eindruck bezüglich der Verarbeitung schnell. Durch besagtes geringes Gewicht ist er kaum zu spüren. Auch der Anpressdruck ist als gelungen zu bezeichnen, ist er doch so bemessen, dass einem der kleine Porta Pro Wireles nicht verrutscht und dabei trotzdem nicht übermäßig auf die Ohren drückt. Die Metallbügel lassen sich für die verschiedenen Kopfgrößen wunderbar leicht gegeneinander verschieben, und dies ohne Rasterung. Auch rutscht der Kopfhörer auf meinem, in keinster Weise Halt bietenden Kopf nicht herum, Chapeau! Bei meiner Zugfahrt konnte ich diesen Klassiker über Stunden wunderbar tragen.

Klang

Bei den ersten Tönen macht der Koss Porta Pro Wireless einen leicht mittigen Klangeindruck. Dies relativiert sich dann allerdings innerhalb weniger Minuten.

Koss Porta Pro Wireless mit Box im Hintergrund im Test bei den HiFi-IFAsIm Tieftonbereich ist er nicht abgrundtief, aber wunderbar knackig und sauber ohne zu verzerren. Und laut kann er auch. Die mittleren Klangbereiche liebt er geradezu und stellt sie leicht in den Vordergrund. In den Höhen hält er sich dann dezent zurück. Stimmen werden so sehr angenehm wiedergegeben, und Katie Melua mit ihrer teilweise scharf aufgenommenen Stimme züngelt mir daher nicht unangenehm im Ohr. So gefällt mir das.

Wo ich gerade bei einer weiblicher Stimme bin. Auch Diana Krall wird so schön natürlich wieder gegeben, daß sie sich wunderbar in meinen Gehörgang schmeichelt. Auch das Klavierspiel der Jazz-Diva weiß mich durch Natürlichkeit und feine Anschläge zu überzeugen.

Kaum habe ich den Main passiert, begleiten mich Giorgos Dalaras und das Wiener Kammerorchester auf meiner Zugfahrt. Die räumliche Darstellung und Staffelung sind überzeugend und ich habe nicht dieses Gefühl von Wiedergabe mitten in meinem Kopf. Die Feinheiten des Orchesters, insbesondere die des äußerst raffiniert geblasenen Flügelhorns, transportiert der kleine Kopfhörer überzeugend glaubhaft. So lässt der Koss Porta Pro mit beschwingender Musik meine Reisezeit im Bahnabteil wie im Flug vergehen…

Leider trennen sich nach der langen Reise unsere Wege, und der Koss Porta Pro Wireless muss seine Heimreise ohne mich antreten. Mal schauen, wer mich auf der zurück begleitet…

Fazit

Der Kult-Kopfhörer Koss Porta Pro Wireless ist ein sehr angenehm zu tragender Kopfhörer mit leicht warmem und trockenem Klangbild. Er spielt Stimmen ebenso wie Instrumente natürlich und feinfühlig mit schöner Räumlichkeit.

Mobiler Kopfhörer Koss Porta Pro Wireless Test Ergebnis 5,3 von 6 Punkten

Koss Porta Pro Wireless: 155 Euro

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Aufgewachsen in der Blütezeit des HiFi mit Telefunken Allegretto TS 2020 nebst einem Dual 1228 mit Reibradantrieb und Wechsler. Damals habe ich die Technik des Duals bestaunt. Heute denke ich mit Grauen daran, wie die Schallplatten aufeinandergefallen sind...

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