Wenn Musiker mehrere Instrumente beherrschen, spricht man von Multi-Instrumentalisten. Vereinen sich auf kompakten Raum DAC / Vorstufe und Kopfhörerverstärker dann trifft dies ebenfalls die gleiche Kerbe. Die Frage, ob sich dieses Konzept auch in audiophiler Hinsicht bewährt, gilt es im nachfolgenden Test nachzugehen.
Zugegeben, das Konzept ist nicht neu. Bereits vor zehn Jahren begegneten mir Vorstufen-DACs, wie beispielsweise der amerikanische Wadia 121 oder der Cambridge Audio DacMagic Plus, die lange Jahre verfügbar waren. Auch der NuPrime DAC-10H blickt mittlerweile auf eine beachtliche Bewährungszeit zurück und irgendwie spricht es wie ich finde ja auch für das Gerät, wenn es sich nicht als Eintagsfliege entpuppt. Was an diesem Konzept durchaus als Pluspunkt durchgehen kann, ist die Tatsache, dass praktischerweise große Funktionalität mit geringem Platzbedarf, Hand in Hand gehen. Immerhin spart man sich durch diesen Universalismus entweder eine oder bestenfalls gleich zwei Gerätschaften ein.
Schauen wir auf seine Rückseite, wird das dann doch gleich konkreter. Eingangsseitig finden sich hier zunächst zwei analoge Cinch-Eingänge, die sich beispielsweise eines old School Tape-Decks oder einen separaten Phono-Pre vorausgesetzt, auch eines Plattenspielers annehmen. Hierbei verzichtet der NuPrime DAC-10H dankenswerter Weise auf eine A/D-Wandlung, regelt auf analoger Ebene die Lautstärke und reicht das Signal in symmetrischer Manier und ohne weitere Bearbeitung an seine Ausgangsstufen weiter. Diese bedienen wahlweise einen symmetrischen XLR- oder einen unsymmetrischen Cinch-Ausgang, welche dann wiederum mit einen Endverstärker oder aktiven Lautsprechern verbunden sein können. Dass hier die anliegende Ausgangsspannung sowohl bei Cinch, als auch bei XLR per Knopfdruck und ohne umständliche eine Mäuseklaviatur im Innern bemühen zu müssen, verdoppelt werden kann, d.h. statt 2 Volt nunmehr 4 Volt und 8 Volt statt 4 Volt ausgegeben werden, ist zwar ganz praktisch. Aber sie dürfte sich höchstens für so manche nachfolgende exotische Gerätschaft als relevant erweisen, für die meisten Anwendungen dürfte es keine Rolle spielen und eher für zuviel des Guten sorgen.
Für digitale Quellgeräte, ob Streamer, CD-Player bis hin zur SAT-Box oder auch der Spielkonsole, stehen je zwei koaxiale, wie auch optische S/PDIF-Eingänge bereit. Und selbstverständlich findet sich der im asynchronen Modus operierende USB-Eingang wieder. Hierbei übernimmt der NuPrime DAC-10H bei der Datenübertragung das Zepter die Hand und befüllt präzise einen dafür vorgesehenen Pufferspeicher. So setzt er sich nicht der Gefahr von drohenden Aussetzern oder Störgeräuschen aus, die bei einem Abriss oder gar Überlaufen des Datenstroms entstehen können. Aus diesem Pufferspeicher heraus, wird das Signal neu getaktet, was wiederum für ein besseres Jitterverhalten und damit geringere Verzerrungen auf der zeitlichen Ebene sorgt. Über den USB-Eingang versteht sich der DAC-10H nicht nur mit im Grunde sämtlichen Datenformaten, sondern auch mit Auflösungen von bis zu 384 kHz / 24 bit und DSD 256. Die S/PDIF-Eingänge sind aufgrund ihrer technischen Spezifikation im Grunde auf lediglich 96 kHz / 24 bit ausgelegt, allerdings haben die meisten Hersteller hier ein wenig technisch aufgebohrt, so dass auch 192 kHz / 24 bit in vielen Fällen und auch hier beim DAC-10H problemlos möglich sind.
Um seiner Rolle als veritabler Kopfhörer-Verstärker gerecht zu werden, steuerten die Entwickler gleich zwei Kopfhörer-Anschlüsse bei. An der recht clean gehaltenen Front findet sich linksseitig ein 6,35 mm Klinkeneingang (single-endet) und rechtsseitig ein symmetrischer 4-Pin-XLR-Anschluss. Das dürfte letztlich auch den fehlenden 4,4 mm Pentaconn-Eingang verschmerzen lassen, denn schließlich findet die 4-Pin-XLR Variante durchaus breite Verwendung und geht bei der Verwendung im Alltag als robustere Möglichkeit durch. In der weiteren Betrachtung fällt auf, dass das futuristisch-progressive Design, für das der Hersteller im Grunde auch recht bekannt ist, regelrecht verschwenderisch in Anspruch genommen wurde. Daher finden sich keinerlei Drehregler oder ein buntes Display wieder, dafür aber eine abgeschrägte Front, die wiederum ein asketisch reduziert wirkenden Dot-Matrix Display beherbergt. Das finde ich gar nicht mal so verkehrt, denn es versorgt gut ablesbar einerseits auf einen Blick mit den notwendigen Informationen und man umgeht damit auch eine potentielle Störquelle im Signalweg. Darunter findet sich eine Riege nahezu bündig ins Gehäuse eingelassene und mit angenehmen Druckpunkt versehene Tasten, mit denen sich im Grunde alle notwendigsten Funktionen bedienen lassen.
Wer den DAC nicht in Armlänge vor sich stehen hat, der bedient ihn einfach über die mitgelieferte, aus massiven Metall gefertigte Fernbedienung. Vielleicht noch ein Wort zur Verarbeitungsqualität, die sich für diese Preisklasse absolut ohne Kritikpunkte und schlicht standesgemäß gibt. Jedes noch so kleine Detail ist wertig umgesetzt. Dabei sind es nicht nur feine Details, wie die Chromumrandungen, die mögen ja optisch durchaus etwas hermachen. Aber schon allein wie passgenau und fest sowohl die Klinke, als auch der 4-Pin-XLR Stecker aufgenommen werden, vermittelt das Gefühl, das hier nicht gekleckert, sondern auf Langlebigkeit hin geklotzt wurde. Und bleiben wir bei der Front, die nicht einfach aus Kunststoff zu bestehen scheint, sondern aus dem vollen herausgearbeitet zu sein scheint. Allerdings fällt es mir schwer zu sagen, ob es sich hierbei tatsächlich um Aluminium oder ein Compoundmaterial handelt. Aber auch Farbauftrag, Oberflächengüte, meine Herren, genau das erwartet man in dieser hohen Güte bei einem solchen Gerät.
Vor dem Blick ins Innere fällt zunächst auf, dass der DAC-10H tiefer als breit baut. Dafür hält er sich in der Höhe zurück und fügt sich auch in schmale Regal-Lücken bestens ein. Das auch deswegen, weil die Hitzeentwicklung mit handwarmer Ausprägung sehr moderat ausfällt. Bei der Betrachtung der inneren Werte zeigt sich wiederum nicht nur ein sauberer und strukturierter Aufbau, sondern auch eine hochwertige Verarbeitung sticht ins Auge. Da wäre zunächst der ordentlich dimensionierte Ringerkern-Trafo zu erwähnen, der auch seinen Beitrag für das Gesamtgewicht von 4,8 kg leistet. Ein Schaltnetzteil hätte der Elektronik sicherlich mehr Platz als ohnehin geboten, aber den brauchte es ohnehin nicht und man wohl eher aus klanglichen Gründen davon Abstand. Zur Ehrenrettung sei aber gesagt, dass moderne Schaltnetzteile hier durchaus aufgeholt haben, aber letztlich ist hier ja alles eine Frage eines durchdachten Layouts, einer sorgfältigen, qualitativen Auswahl und eines miteinander harmonierenden Konzepts, letztlich der gesamten Bauteile auch miteinander.
Für die D/A-Wandlung kommt mit dem ES9018 K2M ein in ESS-Sabre DAC zum Einsatz, der wie bereits erwähnt eine breite Format- und Auflösungskompatibilität mitbringt und sich mit Rauschabständen von -120 db und über 127 dB Dynamik auch vor neueren Entwicklungen nicht zu verstecken braucht. Aber nicht nur der Wandler ist letztlich für die klangliche Qualität entscheidend, sondern auch der Aufwand hinsichtlich der analogen Ausgangsstufe und generellen Stromversorgung. Je mehr Aufwand hier betrieben wird, um etwaige Störfaktoren vermindert oder bestenfalls gar nicht erst aufkommen oder in den Signalweg einfließen zu lassen, um so besser. Da passt es auch ganz gut, dass man eingangsseitig auf rauscharme J-FETS setzt.
Um seiner Funktion als Vorstufe auch aus audiophiler Hinsicht gerecht zu werden, sollte in dieser Hinsicht natürlich nicht gekleckert, sondern eher geklotzt werden. Gut zu wissen also, dass man also von der eigenen Referenzvorstufe P-20 ordentlich know-how diesbezüglich in den DAC-10H einfließen ließ. Gegen vollsymmetrische Auslegung wird niemand etwas einwenden, wiederum mag vielleicht die Meinung hinsichtlich analoger oder digitaler Lautstärkeregelung auseinander gehen. Entscheidend ist ja letztlich wie gut es am Schluss beim Zuhörer ankommt. Nur als Beispiel, für meinen Geschmack schlägt beim Mytek Brooklyn DAC+ das Pendel, in Nuancen wohlgemerkt, zu Gunsten der analogen, im Vergleich zur digitalen Lautstärkeregelung aus. Aber, um wiederum eine Lanze für die digitale Lautstärkeregelung zu brechen, beim Wattson Audio Emerson DIGITAL vermisse ich hier schlicht nichts. Die von Leedth Processing unterstützte digitale Lautstärkeregelung erscheint mir hier absolut ausgereift.
Die im NuPrime DAC-10H analog statt digital umgesetzte Lautstärkeregelung wurde wiederum nicht mit einem einfachen Griff ins Regal umgesetzt, sondern setzt auf ein aufwendiges, geschaltetes Widerstandsnetzwerk. Was man so nicht alle Tage vor sich hat. Damit soll sich eine feinfühlig dosierbare Pegeländerung realisieren lassen, die auch präzise Halbdezibel-Schritte in 99 Abstufungen erlaubt. Und das ist in diesem Fall nicht nur graue Theorie, sondern in Praxi ein nicht zu unterschätzender Bonus. Tatsächlich begeistert die weit gespreizte aber eben feinfühlig abgestufte Lautstärkeregelung. Abrupte Sprünge oder Lücken gibt es hier nicht und auch selbst in Richtung hoher Pegel ist immer noch ein sanftes Anstiegverhalten gegeben. Sehr gut.
Apropos. Beim Thema Pegelregelung dürfte sich der Kopfhörerfreund darüber freuen, dass man an einen anpassbaren Verstärkungsfaktor (Low-Gain / High-Gain) gedacht hat. Insbesondere hoch empfindliche In-Ear-Kopfhörer, profitieren von dieser Impedanzanpassung, laufen sie sonst Gefahr bei zu hoher Einstellung mit erhöhtem Rauschgrund auf sich aufmerksam machen. Aber ordentlich Leistung benötigen wiederum hochohmige Over-Ear-Kopfhörer, wie beispielsweise ein beyerdynamic DT 880 PRO, der einer Impedanz von 600 Ohm durchaus zäh anzutreiben ist. Damit in einer solchen Konstellation auch ja nichts im Argen liegt, steuerten die Ingenieure nicht nur eine hohe Ausgangsleistung bei, sondern unterteilten diese auch gleich in vier abrufbare, unterschiedlich hoch eingestellte Pegelbänder. Je nach Kopfhörer, kann sich dieser so in einem für ihn optimalen Bereich bewegen, was durchaus Sinn macht.
NuPrime DAC-10H – Technische Daten
Eingänge
1 x USB Digital
2 x Koaxial Digital S/PDIF
2 x Optisch Digital S/PDIF
2 x Analog Stereo RCA
Ausgänge
1 x Stereo RCA (Line-Ausgang), Ausgangsimpedanz < 100 Ohm.Max. Ausgang: 2V (niedrige Verstärkung); 4V (hohe Verstärkung)
1 x Stereo symm. XLR, Ausgangsimpedanz < 100 Ohm. Max.Ausgang: 4V (niedrige Verstärkung); 8V (hohe Verstärkung)
1 x Symm. Kopfhörerausgang XLR-4-Buchse
1 x Kopfhörerausgang 6,3 mm Klinkenbuchse
1 x Trigger Out
ESS SABRE32 Reference ES9018K2M
Symmetrische Signalverarbeitung
Asynchroner Übertragungsmodus
Ultra-rauscharme JFETs
USB-Abtastraten: 44.1KHz, 48KHz, 88.2KHz, 96KHz, 176.4KHz, 192KHz, 352.8KHz, 384KHz und DSD 2.8MHz (DSD64) , 5.6MHz (DSD128) 11.2MHz (DSD256)
S/PDIF-Abtastraten: 44,1KHz, 48KHz, 88,2KHz, 96, 176,4KHz, 192KHz
Maximale Abtastrate: 24-Bit
Bit-Auflösung: 16-24-Bit
Frequenzgang: 10Hz bis 80kHz
Max. Ausgangsleistung: 680 mW @ 1 kHz und 600 Ohm Last am XLR-4 Ausgang
Frequenzgang: < 10 Hz bis > 100 kHz
Übersprechdämpfung: min. 93 dB @ 1 kHz
THD+N: < 0,0003% Dynamischer Bereich: > 115 dB @ 600 Ohm Last (A-bewertet)
Eingangsspannung: schaltbar (90VAC~130VAC // 210VAC~ 250VAC)
Stromverbrauch: 230V Standby 2 W, Leerlauf unter 14W
NuPrime DAC-10H – Hörtest
Wie sich all dies von der Theorie in der Praxis auswirkt gilt es zunächst im Einsatz als Kopfhörerverstärker herauszufinden. Dafür verbinde ich den NuPrime DAC-10H per USB mit dem Innuos ZEN Mini Mk3, der im Verbund mit seinem Linear-Netzteil eine hochwertigere Quelle als ein MacBook Air darstellt. Letzteres verwende ich zur Steuerung von Roon, das die musikalische Inhalte über Qobuz bezieht. Als Vergleichsreferenz hält der erwähnte Mytek Brooklyn DAC+ die Stellung, der sich preislich im gleichen Segment bewegt. In Ermangelung des Adapters, der ein symmetrisches Abhören über den Mytek ermöglicht, höre ich zunächst über den jeweiligen 6,35 mm Ausgang und stelle, sowohl über den beyerdynamic T1 (3rd Gen) und einem Audeze LCD-X mehr als ausreichend Leistung fest. Das wäre in diesen Preisregionen auch noch schöner, aber um ganz sicher zu gehen, wird noch der beyerdynamic mit seinen 600 Ohm eingespannt. Gerade hier trennt sich die Spreu vom Weizen, aber Entwarnung. Der NuPrime erweist sich hier genauso leistungsstark wie der Mytek, also Haken dran.
Überhaupt gibt sich der NuPrime DAC-10H keineswegs als zu euphonischer Verfechter im Sinne einer amerikanisch typischen Grundtonübertreibung zu erkennen, sondern eher als Verfechter einer nüchtern-neutralen Tonalität, die mit einer kleinen Prise Wärme in den unteren Lagen angereichert ist. Das mag sich für nach strenger Linearität strebende Puristen zunächst für eine Abweichung der tonalen Geradlinigkeit anhören, ist es aber nicht. Denn wir bewegen uns zwar auf der wärmeren Seite von Neutral, was durchaus kein Fehler ist, sondern im Gegenteil der Musik sowohl Intensität bei den Klangfarben und eine sonore Tonalität mitgibt, die schlichtweg Freude macht.
Und in dieser Hinsicht liegen sowohl der Mytek, als auch der NuPrime durchaus nah beieinander. Beide steuern den bekanntermaßen Detailfreudigen und eher kernigen ESS-Charakter bei, wobei sich der Mytek Brooklyn DAC+ in den obersten Lagen noch einen Hauch transparenter, offener und luzider präsentiert. Nicht dass der NuPrime im Hochton zaghaft agierte, er wirkt sanfter granuliert ohne dabei zu sehr zu verrunden. Aber dafür kontert der NuPrime DAC-10H wiederum mit einem bemerkenswert dunklen und gleichermaßen satten Tiefton, der dem neutral ausbalancierten Mittenband keineswegs übermotiviert im Weg steht. Hierbei wird nämlich nicht nur auf stupende Kraftentfaltung, sondern gleichermaßen auf eine tight eingefasste und somit auf Schnelligkeit statt Üppigkeit ausgelegte Darbietung im Bass Wert gelegt. Das wiederum erklärt möglicherweise auch die üppige Bühnenausdehnung nach außen an die Seitenränder, wie auch in den rückwärtigen Raum. Dabei bleibt die Bühne authentisch und schiebt Stimmen nicht zu sehr in den Hintergrund.
Über den 4-Pin-XLR-Anschluss bietet sich wiederum nicht nur ein Zuwachs an Auflösung, auch Transienten erscheinen mir hierüber präsenter dargereicht und überhaupt wirkt die Darbietung auch minimal schlanker, sprich ausgewogener und flüssiger eingefasst. Feine Details werden noch plastischer herausgearbeitet und mir erscheint das, wie ich es gerne nenne, „layering“ von tonalen Ebenen, deutlich ausgeprägter.
Natürlich kann ich es mir natürlich nicht verkneifen, auch die Vorstufenfunktion auszuprobieren und schließe den DAC-10H, ebenfalls wieder den Wattson Audio Emerson Digital als Quellgerät verwendend, über die symmetrischen Ausgänge an die aktiven Adam Audio A7V Aktivmonitore an. Dank der praktischen Fernbedienbarkeit ergibt sich so ein platzsparend Übersichtliches, aber wie ich finde sehr feines Setup. Und auch hier überzeugt die analoge Lautstärkeregelung wieder mit dem feinfühligen Regelbereich. Butterweich und derart präzise, dass man applaudieren möchte. Der NuPrime, wie auch der Mytek Brooklyn DAC+ sind sich hinsichtlich ihrer Klangsignatur auch hier ähnlich und liefern sich im Grunde ein Kopf an Kopf rennen.
Interessant wird es wenn der zusätzlich hinzugezogene RME ADI-2 DAC FS hinzukommt, der sich wiederum mit anderem Klangcharakter präsentiert. Was man aufgrund der typischen Indizien, wie leicht angewärmter, druckvoller und in höchsten Lagen sanfter auflösenden Spielweise, gerne seinem AKM-Wandler in die Schuhe schieben möchte.
Wie auch immer, während der NuPrime DAC-10H die Gesangstimme etwas integrativer in die Mitte der Bühne stellt, macht sie mit dem RME einen Schritt nach vorne. Sie wirkt dadurch einerseits direkter und unmittelbarer, lässt aber die galantere Einbettung des DAC-10H ein wenig vermissen. Wobei auch das wie ich finde, ein persönliche Geschmacksfrage ist, denn während der RME zusätzlich obenrum ein wenig sanfter und im Grundton mit einer Schippe mehr Energie und Wärme auftritt, bleibt der DAC-10H mehr auf Details fixiert und wirkt minimal akkurater, dafür nüchtern-neutral und im Tiefton ein wenig schlanker eingefasst. Letztlich spielen beide auf sehr hohem Niveau, was einem in der Summe mehr zusagt, sollte man die eigenen Ohren entscheiden lassen.
NuPrime DAC-10H – Fazit
Fernbedienbar und mit ausreichend Anschlussmöglichkeiten ausgestattet, bietet der NuPrime DAC-10H hinsichtlich unterschiedlicher Einsatzkonfigurationen durchaus jede Menge Optionen. Endstufen, Aktivlautsprecher, die Einbindung als DAC oder eben Kopfhörer, hier wird ein breites Feld abgedeckt. Dass er dabei platzsparend und mehr auf klangliche Qualität als eine lange Ausstattungsliste setzt spricht genau so für ihn, wie seine hochwertige Verarbeitung und der progressiv-moderne Look. Über Letzteres lässt sich vortrefflich streiten, nicht aber, dass er indes mit seiner einerseits unspektakulären, aber eben ohne dabei farblos zu wirken neutral-unaufgeregten und auf hohen audiophilen Spuren wandelnde Klangsignatur auf hohe Zustimmung sorgen dürfte.
Im Test
Kopfhörer-Verstärker
NuPrime DAC 10H
Größe: 38,3*21,5*5,9 cm
Farbe: Anthrazit
Gewicht: 4,8 kg
Preis: um 2.000 Euro
Vertrieb
AUDIUM / Visonik
Catostr. 7b
12109 Berlin
Tel.: +49 030 613 47 40
Mail: kontakt@visonik.de
Web: www.audium.com/
Mitspieler im Test
Streaming-Verstärker – Digital-Verstärker Elac EA101EQ-G, Waversa WSlim Lite
Quellen analog – Plattenspieler Linn LP12 mit MC-Tonabnehmer Audio Technica AT OC9ML/II, Phono MM- & MC Mytek Brooklyn DAC mit Phono Stufe
Verstärker – Vollverstärker NAD 316BEE, Sony TA-DA 9000 ES
Lautsprecher – Standlautsprecher Isophon Vertigo, Aktivlautsprecher Nubert nuPro X-8000
Kopfhörer – Offener Kopfhörer Focal Elear, beyerdynamic T1 3rd.Gen. Kopfhörerverstärker Chord Hugo 2 & 2go
Zubehör – Lautsprecherkabel Supra Ply 2×3.4, XLR-Kabel Boaacoustic Evolution BLACK.xlr-8, USB-Kabel: Boaacoustic Silver Digital Xeno / Boaacoustic Evolution BLACK.usb.2.0, Cinch-Kabel: Cordial, S/PDIF-Kabel: Cordial / Boaacoustic Evolution BLACK.digital, HiFi-Switch NuPrime Omnia SW-8, Netzwerk-Switch D-Link DGS-108
Alle Bilder, soweit nicht anders genannt, von Fritz I. Schwertfeger.