Test: Boaacoustic Silver Nitro HF-001A / SC-WBT0102 Cinch Kabel
Für mich ist es immer wieder ein Highlight ein HiFi-Kabel zu testen. Hier geht es um subjektive und individuelle Wahrnehmung… so sehe ich das. Ich finde es Immer wieder spannend, wie sich über solche Drähte die Performance verändern kann.
Ob so ein Kabel nun „klingt“ oder nicht, sollte da nicht die Diskussion sein. Das Thema wurde und wird noch immer in Foren diskutiert. Mal ehrlich? Damit bin ich seit einer Weile durch. Mich interessiert das Ergebnis. Und weniger das „Warum“ oder das „Was auch immer“. Es gab Zeiten da nannten Freunde mich „Mr. Cable“. Und des Misters Freude war auch jetzt wieder mit Spannung untermalt.
Boaacoustic waren für mich bisher einfach schöne Kabel. Unser fotografischer Geheimagent hatte sie schon mal in einem seiner Eyecatcher-Berichte von der High End 2018 schick in Szene gesetzt. Auf den Mitteldeutschen HiFi Tagen 2018 in Leipzig hatten wir dann den ersten persönlichen Kontakt mit den Machern und ihren Kabeln. Dabei ergab sich ein informatives Gespräch über die Fertigung der Kabel und die Entstehung der Firma Boaacoustic. Angefixt durch die Beschreibung und der, ich geb es ja zu, Optik sowie der tollen Fertigung haben wir beschlossen, Kabel dieser Manufaktur zu testen.
Kabelmanufaktur Boaacoustic
2013 feierte die Firma JIB-Germany in Berlin ihre Geburtsstunde. Die neu errichtete Werkshalle wurde am Gewerbestandort Mahlow im südlichen Teil von Berlin in Betrieb genommen. Das Ziel des Unternehmens ist es, mit dem Siegel Made in Germany hochwertige Audio Kabel zu fertigen und das unter dem Namen Boaacoustic. Das Credo der Firma: Kabel im HiFi Segment in höchster Qualität herzustellen.
Wichtige Aspekte, die bei jedem Kabel Sinn machen sind die Leitfähigkeit und die Abschirmung. JIB fertigt unterschiedliche Audio und Video Signalkabel an. Und das, wie gesagt, am Standort Deutschland. Die Kabelmanufaktur Boaacoustic bietet verschiedene Anschlussnormen wie RCA (Cinch), XLR, USB, TOSLINK und HDMI an. Das Interesse, hochwertige Kabel zu fertigen und dem Markt zugänglich zu machen, findet sich jedoch in erster Linie im Bereich Audio – HiFi – High End.
Aufbau des Silver Nitro (HF-001A/SC-WBT0102)
Das koaxial aufgebaute Cinch-HiFi-Signalkabel HF-001A/SC-WBT0102 verfügt über eine mehrlitzige Innenleiterstruktur mit 0,8708 mm² Querschnitt, hergestellt aus hochwertig versilbertem Kupfer mit OCC® (Ohno Continuous Casting) Technologie und einer Materialreinheit von 99,9999%. Die Schirmung erfolgt durch Aluminiumfolie und verzinntes Kupfergeflecht.
Die Kontaktflächen der WBT-0102 Klemm/Spannzangen Cinchstecker (m/m) aus der WBT nextgen™ Generation sind für eine verlustfreie Übertragung mit korrosionsbeständigem 24k Gold nickelfrei beschichtet.
Im Test haben wir das NF/Cinch Kabel Boaacoustic Silver Nitro vom Streamer auf die Vorstufe gekoppelt. In einem zweiten Durchgang dann auch die Vorstufe auf die Stereoendstufe.
Preis: Das Paar kostet 1.430 € / pro lfd. Jeder weitere Meter schlägt mit 715 € je Kabel zu Buche. Es können verschiedene Längen auf Anfrage geordert werden.
Klang
Als Hörreferenzen dienen unsere bekannten Musikstücke von der ersten Dali CD mIt den Titeln von Joyclin B. „When I need you“ und „Keith don´t go“ vom wohlbekannten Gitarristen und Sänger Nils Lofgren. Diesmal auch Roger Waters mit im Hörprogramm: „The Ballard of Bill Hubbard“. Eine sehr sphärische und top aufgenommene Silberscheibe, bedingt durch den Q Sound. Der Song selbst ist ebenso genial, denn wir als Hifi-IFAs hören Musik und keine HiFi Aufnahmen. Recht frisch dazu gesellt sich eine weitere HiFi-IFAs Hörreferenz, die nicht das erste Mal mit an Bord unserer Hörkajüte ist.
Unser Auftakt: Jocelyn B. Smith. Kaum lief das Klavier von „When I Need You“ mit Jocelyns verzaubernder Stimme, war das Staunen groß. Zur Kontrolle haben wir das Lied abermals laufen lassen, um dann die ersten Statements auszutauschen. Sehr beeindruckend, kann man da nur sagen, und unsere Mimiken waren deutlich positiv. Diese Kabel begeisterten uns von Anfang an.
Das Saitenschwingen im Intro des Liedes wurde noch realer in Szene gesetzt. Und der Körper des Klaviers wurde tief im Raum abgebildet. Das Boaacoustic Cinch Kabel schaffte es, die Form dieses Tasteninstruments körperhafter sichtbar zu machen. Die Stimme von Jocelyn fing an uns zu verzaubern und ihre Kehlstimme wurde offenbart als wenn sie ohne Anstrengung vor uns stehen würde. Ein wahrer Vokalgenuss mit Verzauberungsfaktor. Das ganze Gruppenensemble breitete sich plastisch nach hinten in den Hörraum aus, fast holographisch. Auch das in sich geschlossene Zusammenspiel war sowohl frequentiv als auch vom Timing super auf den Punkt. Ein mehr an kleinen Microinformatioinen, welche die Musik einfach erfahrbarer machten. Faszinierend.
Bei Nils Lofgrens bekanntem Song „Keith don’t go“ fiel gleich die schöne Antrittsenergie und Dynamik mit mehr Druck auf. Das hatte was von Live Feeling. Der derbe Saitenanschlag der Westerngitarre wurde zum Gitarren Powerplay. So gesehen bekam die Musik einen schnelleren und anmachenden Impuls. Auch hier war der Korpus der Gitarre sehr plastisch dargestellt. Man konnte ihn förmlich anfassen und ein Preisschild drauf kleben.
Mit Roger Waters kam dann dieser abgefahrene Q Sound, der einem das Gefühl gab, in einem riesen Hörraum zu sitzen. Die Elemente links und rechts wurden extrem weit über die seitlichen Wände hinaus gespielt. Der Strat-Sound kam so echt, dass man meinte, der Gitarren Amp stände direkt in der Bude.
Weiter mit Reinhard Mey mit dem Album „Flaschenpost“, das wie gesagt mit an Bord des Testhörer-Boots gehievt wurde. Ein toller Text, eine klasse und sehr plastische Aufnahme, die, wenn die Anlage das drauf hat, Gänsehaut entstehen lässt. Doch im Vordergrund steht die schöne Musik von Reinhard Mey. Ach, welches Stück überhaupt. Ach ja, „Das Narrenschiff“. Hörenswert ist aber die ganze Scheibe und uns gefällt sie insgesamt ausgezeichnet.
In Reinhard Meys „Das Narrenschiff“ spielt ein Mitmusiker eine recht große Trommel, die in der Tiefe des Bass-Sounds mit sehr natürlichen Klangfarben so sauber und kontrolliert wiedergeben wurde, dass es eine Freude war, dieser Präzision zu lauschen. Wie tief diese Trommel mit dem sehr großen Hallanteil in den Raum gestellt wurde war sehr beeindruckend. Der Gedanke von 5 Meter Entfernung war in meinem Kopf. Der Hall breitete sich lange aus bis in das feinste Detail. Geniales 3D-Hören. Ich liebe das und dann mit diesen klaren, präzisen Strukturen. Nichts verwischt, unangestrengtes wunderbares Hören. Es macht so viel Spaß, Musik mit so einer Leichtigkeit und Spielfreude zu hören. Wie sich der Raum öffnet, Instrumente präsenter und das musikalische Gesamtbild in sich geschlossen zusammenspielen. Die Musik kommt emotional und dynamisch deutlich mehr in Fahrt. Das deutliche Mehr an feindynamischer und dynamischer Energie zieht einen einfach mehr in die Musik und lässt einen daran deutlich mehr teilhaben. Ein tolles Kabel und jeden Cent wert. Wer – beflügelt vom Nachhall Reinhard Meys – aktuell ein NF Kabel zu sich an Bord holen möchte, sollte kein Narr sein und sich das mal anhören… Natürlich im eigenen Setup.
Fazit
Das Boaacoustic Silver NitroCinch Kabel bringt den Klang der spielenden Kombination auf ein neues Niveau. Insbesondere die Plastizität, Feindynamik und die Time, mit der die Musik auf einmal im Raum steht. Ein soviel mehr an Musik und sprudelndem Anmachfaktor. Grandios und ein genialer Zugewinn an musikalischer Performance.
Im Test
NF/Cinch Kabel Boaacoustic Silver Nitro
Paarpreis 1 m: 1.430 Euro
Jeder weiter Meter: 715 Euro
Vertrieb & Kontakt
JIB Germany
Am Großen Rohrpfuhl 25
12355 Berlin, Deutschland
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