ARAKAS, hatte das nicht etwas mit Dino de Laurentis‘ Kino-Klassiker „Dune“, dem „Wüstenplaneten“ zu tun? Nein, das war „Arrakis“ aus Frank Herberts Roman Schöpfung. Der Planet auf dem das begehrte Spice abgebaut wird. Das Gewürz, das den Navigatoren die Reise durch den Raum ermöglicht. Und da gibt es Gemeinsamkeiten: den Raum. ARAKAS steht für „Akustisches Raumklang System“. Weniger eine bewusstseinserweiternde Droge, mehr ein System zum Raumtuning aus akustischen Spiegeln, die die abgestrahlte Energie der Lautsprecher reflektieren und im Hörraum zielgerichtet neu verteilen. Dadurch sollen sie die musikalische Bühne für den Hörer erweitern und die klangliche Abbildung der Lautsprecher erweitern. Hier der HiFi-IFAs-Test und Erlebnisbericht des ARAKAS Raumklang Systems in meinem heimischen Hörzimmer.
Annäherung
Aufmerksam wurden die HiFi-IFAs auf ARAKAS und dessen kreativen Kopf André Grunewald auf den Süddeutschen HiFi-Tagen 2019 in Stuttgart. Ich gebe zu, Bernd und ich wären fast am Hörzimmer im Holiday Inn Hotel Weilimdorf vorbei marschiert. Was soll das schon wieder sein? Akustische Spiegel? HiFi-Voodoo? Aber die Neugier war stärker als der Argwohn. Gut so. Denn die Demo im Vorführraum machte Lust auf Mehr. Deshalb vereinbarten André Grunewald und ich bereits früh im Jahr 2020 einen Besuch in meinem Hörraum zum Test aus. Nach einigem Hin- und Her fanden wir dann im Spätherbst endlich einen Termin, um uns „ordnungsgemäß“ treffen zu können. Gar nicht so einfach im Corona-Jahr 2020.
Unser Treffen fand kurz nach der Rückgabe der beiden 100 kg Kolosse der ASCENDO LIVE 15 (HiFi-IFAs-Test Oktober 2020) statt. So war die Beschäftigung mit dem handlichen ARAKAS Raumklang System schon zum Auftakt aus logistischer Sicht direkt angenehm. André Grunewald brachte die „Geräte“ in handlichen Flightcases mit und erklärte sich bereit, sie mit kundiger Hand auch selber aufzustellen. HiFi-Fans, die am System interessiert sind, werden übrigens vom Fachhändler gern beraten oder können gegen eine Gebühr von 150 Euro ein Testpaket nach Hause ordern. Die Gebühr wird beim Kauf natürlich angerechnet.
Eingestimmt haben wir uns aber im Esszimmer erst einmal fachübergreifend bei einem Becher Kaffee mit einem interessanten Plausch über Design, Architektur und Hausrenovierungen – und über die jeweils eigene Vita. André Grunewald erzählte mir, dass er Maschinenbau mit Spezialisierungsrichtung Gerberei-Technik studiert hat. Einem Beruf, der nach der „Wende“ im wiedervereinigten Deutschland eine schlechte Zukunft hatte. Und so hat er über Projektmanagement, Werbung und seinem ambitionierten Hobby durch akribisches Tüfteln, Experimentieren und unzähligen Hörstunden zu seinem HiFi-Projekt gefunden, aus dem das ARAKAS-System als Produkt entstand. Wir hätten noch eine gute Zeit weiter plaudern können, aber ein Blick auf die Uhr mahnte uns zur Tat zu schreiten. Und diese Tat sollte eine Etage höher im Hörraum vollbracht werden.
Hintergrund und Technik
Das ARAKAS System besteht grundsätzlich aus diffus reflektierenden Schallspiegeln. Die runde Form der Spiegel auf den Lautsprechern ist übrigens dem WAF geschuldet. Dem „Woman Accaptance Factor“. Den weiblichen (Mit-) Entscheidern sagt laut André Grunewald die runde Form einfach besser zu. Die formal mögliche Assoziation mit einem Schminkspiegel erwähne ich in diesem Zusammenhang bewusst nicht, da ich nicht auf Klischees verhaftet werden möchte 😉 Die anderen Spiegel, die aufgehängt oder aufgestellt werden können, haben weiterhin eine eckige Form.
Durch Versuche mit verschiedenen Materialien fiel für das ARAKAS System die Wahl auf eine ebene, aber raue und zugleich recht unempfindliche Oberfläche. Diese weist eine leichte Elastizität auf, ist also nicht bretthart. Schall, der auf dieser Fläche auftrifft, wird also gleichermaßen reflektiert und diffus gestreut.
Die Achse der Lautsprecheraufsteller ist über drei Löcher im Stützfuß in drei Winkeln steckbar. Das Gegengewicht des Spiegels ist eine Kugel. So kann der Spiegel zum Ausprobieren der Wirkung leicht um die Achse des Stabes gedreht werden. Über eine zweite Achse kann der Spiegel am Stab stirnseitig gekippt werden. In der Kombination lassen sich so die Raumwinkel der Spiegelfläche in sinnvollen Bereichen beliebig einstellen. Zudem kann noch durch die Aufstellung auf dem Lautsprecherdeckel die relative Position zum Hochtöner variiert werden.
Das Gehäuse der Spiegel ist aus weißem Kunststein gefertigt und sieht sehr schick aus. Aus dem gleichem Material besteht der Stützfuß des Aufstellers. Stab und Kugel sind aus Edelstahl und mittels Gewinde montierbar. Um bei Hörversuchen die Spiegelstellungen reproduzierbar dokumentieren zu können, ist eine Schablone beigelegt. Sie sieht aus wie das „U“ einer Stimmgabel. Peilt man über die Spiegelfläche auf die „Stimmgabel“, lassen sich auf dem rechten und linken Schenkel mittels einer Skala die Positionen der Spiegel ablesen. Später können so Spiegel-Einstellungen reproduziert werden. Die erste Ausrichtung der Spiegel erfolgt nach Erfahrungswerten, die weiteren Iterationen dann nach Gehör.
Es sind Spiegel erhältlich, die an der Wand oder glatten Flächen aufgehängt werden können. Frei im Raum lassen sich die Spiegel mit optional erhältlichen, lackierten Holzsäulen aufstellen. Ebenso gibt es Spiegel mit Ständer (links mit der Zielvorrichtung im Bild zu sehen) zur Platzierung auf Regalen oder Sideboards. Von den drei Füßen des Ständers beziehungsweise der Säulen ist der hintere höhenverstellbar. So lassen sich die nötigen Raumwinkel einstellen. Zur Ausrichtung verwendet André Grunewald eine Zielvorrichtung, in die sich ein handelsüblicher achsparalleler Laser stecken lässt. Den Laser kann der Kunde beispielsweise im Online-Versandhandel selbst kaufen. Der planare Teil der Ziel-Vorrichtung liegt auf dem Spiegel auf und der Laser steht senkrecht auf der Spiegelfläche. Die Vorrichtung wird auf dem Spiegel von vier versteckten Magneten gehalten. So kann man bei der Justage die gewünschte korrespondierende Fläche im Raum mit einem Laserpunkt anpeilen.
Erste Schritte im Hörraum
Am Anfang galt es, die Spiegel auf den Lautsprechern zu positionieren. In der Startposition steckte die Achse des Spiegels im mittleren Loch des Fußes, die wir so auch beibehielten. Der Fuß stand an der Vorderkante des Lautsprechers und die Spiegelfläche hatte den Drehwinkel 0 Grad, zeigte also in der Lautsprecherachse nach unten (siehe Foto unten). André Grunewald kippte dann den Spiegel noch nach Gefühl leicht in Richtung Hörplatz. So konnten wir starten.
Für die ersten Eindrücke ging mein musikalischer Griff reflexartig zur „Swingin‘ Safari“ von Bert Kaempfert. Die Instrumentierung ist übersichtlich, zudem vermittelt die kleine Besetzung mit Frauenstimme Spielfreude und Klangfarben. Geeignet also, um sich schnell ein Bild über das Geschehen und Veränderungen zu machen. Und nach den ersten Takten stand eins schnell fest: Mit dem Aufstellen der Spiegel veränderte sich klanglich etwas.
Das schrittweise Eindrehen der Spiegel nach innen erzeugte eine angenehme Verdichtung in der räumlichen Straffung. Ein Effekt, den ich mit „Atmosphäre“ umschreiben möchte. Als wir zu weit drehten, wirkte die Bühne überkomprimiert. Um den Effekt wieder zum Optimum zurück zu führen, drehte André Grunewald die Spiegel wieder ein Stück weiter aus. Der Raum „füllte sich“ wieder zwischen den Lautsprechern mit Sound und die Atmosphäre kehrte zurück. Der Klang schien sich durch die Spiegel zudem nach „schräg oben innen“ vom Lautsprecher zu lösen. Die horizontale Ebene wanderte leicht hoch. Der Effekt des Spiegels erweckte den Eindruck, als gäbe es eine Art akustische Phantom-Quelle neben dem Lautsprecher. Trotz der atmosphärischen Verdichtung – oder gerade deshalb – bekamen Stimmen mehr Volumen, einen Körper. Knackscharfe Aufnahmen von Stimmen schienen so entschärft zu werden.
Das radikale Drehen der Spiegel nach außen öffnete zwar den Raum, weichte die Abbildung aber gleichzeitig deutlich auf. Das ist Geschmackssache. Wir entschieden uns, die Spiegel wieder in die Position „nach innen“ zurück zu drehen. Das Verschieben der Spiegel nach hinten, weg von der Kante, erzeugte eine leichte Veränderung des Klangbildes. Es wurde etwas offener.
Eine asymmetrische Einstellung der Spiegel konnte das Stereo-Dreieck und damit den Hörplatz verschieben. Dabei blieb der Raum von links nach rechts um die Lautsprecher erhalten, die ursprüngliche Mitte verlor aber an etwas Kontur. Ein anderer Höransatz, aber wenn man zum Beispiel asymmetrisch zu den Lautsprechern sitzt, kann dies sehr praktisch sein. Nachvollziehbar war das während unseres Hörversuchs beim Wechsel des Hörplatzes vom Sweetspot auf die Sitzlehne der Couch.
Wichtig ist dabei: Das ARAKAS System erzeugt nichts Neues wie ein aktives System. Es verteilt die Energie im Raum nur um. Dabei greift ARAKAS in die Klangfarben wenig ein. Die gezielte Ablenkung des Hochtons durch Nahbereichs-Reflexion ließ aber beispielsweise Bässe konturierter und schärfer umrissen wirken. Gleichzeitig waren diese dadurch besser zu lokalisieren.
Als Erweiterung der Spiegel auf dem Lautsprecher stellten wir einen weiteren Spiegel unterhalb Lautsprecherebene auf. An dieser, wohl zu tiefen Position bemerkte ich wenig Veränderung. Besser wäre laut André Grunewald eine Aufstellung auf Höhe der Lautsprecher. Ergänzend klebten wir also noch oberhalb der Lautsprecher einen Spiegel an die Fensterscheibe. Der gab dem Klangraum mehr Tiefe. Auch das Zentrum des Geschehens zog er weiter leicht nach oben. Am auffälligsten war das bei Stimmen.
Beeindruckend ist auch die Wirkung der hinteren Spiegel-Säulen. Die Ständer sind in der Neigung einstellbar. Mit dem Laserpunkt der Zieleinrichtung zielten wir jeweils auf die Kalotte des diagonal stehenden Lautsprechers. Mit der Wirkung, dass die musikalische Bühne um die Lautsprecher herum noch mehr Tiefe bekam. Der abgebildete Raum erweiterte sich und bettete sich in die Umgebung des Hörraumes ein. Ergänzend stellten wir dann noch einen Spiegel an der linken Seite des Raumes auf dem Sideboard auf.
Insgesamt befanden sich nun sieben Spiegel im Wert von rund 7.600 Euro im Raum: Zwei auf den Lautsprechern (je 1.265 Euro), zwei auf der Mittelachse (je 900 Euro) in unterschiedlicher Höhe, zwei Ständer (je 1.155 Euro) im hinteren Bereich und einer seitlich auf dem Sideboard (930 Euro). Mit jedem Spiegel veränderte sich der räumliche Eindruck mit unterschiedlicher Wirkung. Den größten Einfluss hatten erwartungsgemäß die Spiegel auf den Lautsprechern. Die Ausbaustufen gilt es bei interessierten Musikfreund im jeweiligen Hörraum individuell zu definieren.
Bei uns war es nun 16 Uhr. Nach einer Stunde Aufbau und Probieren beließen wir es bei dem Gesamt-Setup und widmeten uns verstärkt dem, worum es bei der Sache eigentlich geht: dem Musikhören.
Klang
Beim Aufbau und Justieren bekam ich bereits Einiges mit und konnte den Effekt des ARAKAS Systems gut verinnerlichen. Nun galt es, dem eher analytischen Hören den Rücken zu kehren und sich auf die Musik zu konzentrieren. Oder besser: Die Musik neu zu erleben. So durfte ich in der Mitte der Couch Platz nehmen und André Grunewald hockte sich auf das breite Seitenteil des Sitzmöbels. Aber so sollte es nicht dauerhaft bleiben. Oft genug tauschten wir die Position, damit ich nachvollziehen konnte, wie sich das räumliche Empfinden mit dem ARAKAS System darstellte.
Wir stiegen wieder mit Bert Kaempferts „Swingin‘ Safari“ ein und erneut hatten wir Freude daran. Ohne es böse zu meinen amüsierten wir uns zum wiederholten Mal über die Stimme der Sängerin, die an ihre stimmliche Grenze heran zu singen schien – aber ohne sie zu überschreiten. Stimme und Instrumente verloren etwas an Fokus, bekamen dafür aber einen angenehmen Körper, eine „Aura“. Ein schöner Effekt, denn das Knackscharfe kann dem empfindsamen Ohr ja manchmal schon zusetzen. Zudem bekam ich verstärkt das Gefühl den Raum besser nachempfinden zu können, in dem die Band dereinst gespielt hat. Die Wiedergabe des Aufnahme-Raumes ist schließlich generell ein hohes Gut. Ein plakatives Beispiel: Ich möchte in meinem 24 Quadratmeter Raum das Gefühl haben in einer Kirche zu sitzen. Dieses Raumgefühl muss die Aufnahme mitbringen und die HiFi-Anlage muss diese akustische Blase des Kirchenschiffs glaubhaft in meinen 60 Kubikmetern aufziehen. Eine hohe Kunst…
Wenn es um imposantes Musikgeschehen geht, darf es gerne auch elektronisch werden. Mit YELLOs „Toy“ und „Kiss the Cloud feat. Fifi Rong“. Was ein Volumen! Ja, das war vorher auch schon imposant, aber das ARAKAS System zupfte die Klangfülle noch einmal in alle Raumrichtungen auf. Die „Kopfhöhe“ wanderte ein paar Dezimeter nach oben ohne unnatürlich zu werden. Die Bühne gewann mehr Tiefe: Einen Schritt nach vorn, einen halben nach hinten. Auch rechts und links passierte etwas. Das musikalische Raum fühlte sich an wie Ballon, dem die Spiegel noch beachtliches Volumen hinzu gegeben haben. Der satte Sound blieb dabei erhalten. Das gleiche Bild zeichnet sich bei YELLOs „Waba Duba“ vom neuen Album „Point“ ab.
Ein Musikvorschlag von André Grünewald war Beo Brockhausens „Wolkenmeer“ von „Stockfisch Records 3“. Natürlich wusste er was passiert: Wieder spannte sich ein gewaltiger Raum vor uns auf. Breit und tief bis kurz vor der Vereinnahmung der Hörposition. Die Soundeffekte wanderten durch den Raum, dazu gesellte sich die Flöte mit ihrem entrückt sphärischen Spiel und die Trommel mit schwebendem Bassimpuls. Trotzdem verloren die Feinheiten im Sound nicht an Biss. Ich fühlte mich dem Himmel gleich um einiges näher, wie auf Wolke 7. Im Unterschied zu einem Surround System bleibt der Sound aber vor dem Hörer.
Da André Grunewald wusste, dass ich wusste, dass er wusste, mit welcher Musik das ARAKAS System hervorragend funktioniert 😉 , überließ er mir wieder das unvoreingenommene Ruder. Derzeit hatte ich einen Narren an Miss Li und ihren eher rustikalen Aufnahmen gefressen. „Dancing the whole way home“. Der Text ist einen Schmunzler wert. Welche Lebensfreude – wer wünscht sich dieses Gefühl nicht. Die Stimme der Schwedin war schön eingebettet in die Musik und koppelte wunderbar an den Raum an. Sie wirkte nicht mehr so singulär. Ein sehr angenehmer Effekt.
Mit Carl Jenkins „Palladio“ betraten wir dann das Reich der Klassik. Die Streicher hatten Körper, es entstand dazu eine großzügige Bühne, in die sich die Violinen einsortieren. Das Stück funktionierte aber nicht nur im Sweetspot. Es entstand ein Eindruck wie im Konzertsaal – dort gibt es auch keinen Sweetspot, sondern nur die Wahrnehmung des Orchester-Spiels von einem bestimmten Platz, aus verschiedenen Richtungen. So bekam ich das Gefühl, mich in meinem Hörraum um diese Bühne herum bewegen zu können.
Ich überraschte André Grunewald mit einer anderen Art von Klassik: Michael Giacchinos „Star Trek Beyond; A Swarm Reception“. BÄM! Das Orchester haute rein. Sehr beeindruckend. Das ARAKAS System zeigte für meinen Geschmack die imposanteste Wirkung bei klassischer Musik. Trotzdem wagte ich nochmal einen harten Genre-Wechsel. Beim Test der In-Ear-Kopfhörer Ultrasone SAPHIRE hatte ich schonmal über Star Trek die Brücke zu Steppenwolfs „Magic Carpet Ride“ gespannt. Die Prog-Rock-Musik bekam mit den Spiegeln etwas überraschend organisches, klang nicht mehr so artifiziell. So fühlte ich mich als Hörer direkt in die Zeit zurückversetzt, in der die Aufnahme entstand – ohne den blechernen Beigeschmack einer Konserve.
Mit Wilhelmines „Solange Du Dich bewegst“ und Alison Krauss and Union Stations „It doesn’t matter“ ließen wir noch zwei Damen zu Wort kommen und wurden nicht enttäuscht. Hier waren wir längst tief im Musikhören angekommen. Auf dem Musikserver veranstalteten wir noch einen Zug quer Beet durch die musikalische Gemeinde: Martina Freytags Stimmwunderwerk „Time after time“ und „With a little help from my friends“ begeisterte mit großer Natürlichkeit frei von Schärfe. Lisa Bassenge Trios „Wir machen Musik“ projizierte Ilse Werner in ihren letzten Lebensjahren direkt vor uns – zum Greifen nahe.
Die alte, leicht brüchige Stimme Johnny Cashs in „Streets of Laredo“ von den „American Recordings“ war so greifbar, dass es uns einen Schauer den Rücken runter laufen ließ. Die Detaillierung bei der Wiedergabe war natürlich die Leistung der HiFi-Anlage, aber die besondere Einbettung im Raum macht das ARAKAS System. Sie verlieh die Atmosphäre.
Das ARAKAS System funktioniert schon bei „steriler“ elektronischer Musik erstaunlich. Beeindruckend wurde es bei Musik mit viel natürlicher Rauminformation, wie etwa bei Klassik oder entsprechenden Aufnahmen. Das Erleben wurde zum Sog und die Uhr zeigte 19 Uhr. Die Zeit war schnell verflogen. Wir mussten einen Punkt setzen. Der furiose Abschluss stand an.
André Grunewald entfernte alle Elemente innerhalb von zwei Minuten auf einen Streich. Erneut ertönte die „Swingin‘ Safari“. Der vor kurzem noch gleichmäßig vom ARAKAS System aufgezogene Raum und die darin enthaltene Atmosphäre war verschwunden. Die Luft aus dem musikalischen Ballon war nach einem spannenden Hörerlebnis im wahrsten Sinne des Wortes raus. Die besondere Stimmung, die das ARAKAS System erzeugte, war verflogen. Eine erstaunliche Erfahrung, die man selbst erlebt haben muss.
Fazit
Das Raumtuning mit dem ARAKAS System erzeugt durch Umverteilung der akustischen Energie im Raum eine neue Bühne. Zentraler Baustein sind dabei die Spiegel auf den Lautsprechern. Die weiteren Ausbaustufen wollen dann Schritt für Schritt ausprobiert werden. Im Gegensatz zur klassischen „Stereo-Bühne“ bekommt der Hörer verstärkt das Gefühl, den Raum vor sich besser (be)greifen zu können. Dieser Raum erhält eine eigene Dimension im Hörraum, wie ein reales Orchester im Konzertsaal. Die strenge Fokussierung der klassischen Stereo-Abbildung lockert sich. Dabei lösen sich die möglichen Hörpositionen vom Sweetspot. Stimmen und Instrumente erhalten bei gleichen Klangfarben mehr Körper. Musikfreunden, die ihre Musik entspannt räumlich neu genießen wollen, empfehlen wir, das ARAKAS System unbedingt einmal selbst zu erleben.
Im Test
„Akustisches Raumklang System“ ARAKAS
Preise
Lautsprecheraufsteller 1.267 Euro
22cm Quadrat-Spiegel 906 Euro
22cm Quadrat-Spiegel mit Fuß 926 Euro
Standfuß (Säule) weiss 250 Euro (+20 Euro für RAL-Wunschfarbe)
Laserzieleinrichtung (ohne Laserpointer) 68 Euro
Neben Vorführungen beim Fachhändler ist beim Hersteller für 150 Euro, die beim Kauf angerechnet werden, ein Testpaket erhältlich.
Kontakt
ARAKAS
Dipl.-Ing. (TU) André Grunewald
Burkhardtsdorfer Straße 4
09235 Burkhardtsdorf
Telefon: +49 (0) 17680118666
Mail: ag(at)arakas.de
Internet: www.arakas.de
Mitspieler im Test
Digitale Quellen – Streaming Bridge LUMIN U1 mini, Musikserver MELCO N100, D/A-Wandler MERASON DAC-1
Vorverstärker – SPL Phonitor x mit DAC 768xs
Aktiv-Lautsprecher – Dutch&Dutch 8c
XLR-Signalkabel – WSS Platin-Line KS-20, WSS Premium-Line KS-200
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Fotos: F. Visarius / Hersteller