Nach unserem ersten Rundgang „Klang“ über die Norddeutschen HiFi-Tage 2019 in Hamburg geht es hier jetzt weiter mit Bekanntem und auch Unbekanntem.
Cambridge präsentierte auf den NDHT 2019 den nagelneuen direkt angetriebenen Plattenspieler Alva TT mit dem hauseigenen Tonabnehmer Alva TT MC. Integriert in den Plattenspieler ist ein Phonoverstärker, der auf dem Cambridge Phono Duo basiert. Die Signale der Schallplatte werden per Cinchkabel oder mit Bluetooth aptX HD an den Verstärker übertragen. Für 1.700 Euro ist dieser innovative Plattenspieler zu haben. Verstärkt wurden die Musiksignale vom Vollverstärker Cambridge Edge W und wiedergegeben über die Standlautsprecher Aeromax 6.
Amy Macdonald lag (natürlich nicht persönlich) auf dem Plattenteller und wir hörten eine Runde rein. Ihre Stimme wurde sehr natürlich wiedergegeben wie auch die verschiedenen Instrumente. Feingliedrig war das leicht warm abgestimmte Klangbild bei guter Räumlichkeit, an welcher der breit abstrahlende BMR seinen Anteil haben dürfte. Im Tiefton leicht abgerundet und dabei doch trocken. Doch kaum lag mir der Sound im Ohr, musste ich leider auch schon wieder weiter.
Schick anzusehen die Verstärker von Struss aus Polen. Als Tonquelle wurde der CD-Spieler Unison CD Uno (2.300 €) eingesetzt, der seine Signale an den auftrennbaren, dual aufgebauten Vollverstärker Struss DM 250 (ca. 4.400 €) weiterleitete, wobei der DM 250 hier als Vorverstärker diente. Für den Antrieb der Opera Grand Callas waren dann 2 Struss Endstufen MPA 400 (Je ca. 6.000 €) zuständig. Wobei die 400 hinter dem MPA die Sinusleistung an 8 Ohm bedeutet, an 4 Ohm leistet dieser Verstärker-Bolide lockere 700 Watt! Die Daten versprachen großes und ich wurde nicht enttäuscht. Einen sehr flotten und lebendigen Klang gab es hier zu bestaunen, der fast als live zu bezeichnen war. Druckvoll und dennoch so, dass der Genuß trotz sehr ehrlichem Klang nicht zu kurz kam.

Die Standlautsprecher Larsen 9 für 12.000 Euro das Paar. Eine, wie ich finde, interessante Konstruktion. Als Quelle kam der Rockna Wavedream NET (10.000 €) mit Rockna Wavedream Signature DAC (15.400 €) zum Zuge. Die Verstärkung übernahm dann der Endverstärker MusicLab Denmark EAD220 (6.800 €).
Die Larsen 9 leben nicht wie die meisten ihrer Artgenossen in freier Haltung, sondern halten sich an der Wand den Rücken frei und konzentrieren sich somit auf die vor ihm befindlichen Hörer. Dies gelang den beiden Schweden dann auch hervorragend. Vor allem die räumliche Darstellung imponierte mir sehr, aber auch die Feinauflösung tat ihrem Namen alle Ehre. Dazu ein wunderbarer, trockener Bass. Das war eine wirklich tolle klangliche Überraschung hier für mich, Chapeau!
Innuos, ein regelmäßiger Gast auf unserem Blog. Auf den Norddeutschen HiFi-Tagen 2019 vertreten mit der Kombination aus dem Musikserver ZENith MK. III und den aktiven Lautsprechern Kii Three mit Bassmodul. Der Hotelstrom wurde von IsoTek auf Vordermann gebracht und all die feinen Ströme liefen durch Kabel von Chord. Wie jedes Mal bei den Vorführungen von Innuos war ich wieder begeistert. Trotz des kleinen Raums war der Klang druckvoll und sauber ohne zu verschmieren. Die Kii Three schafft es mit ihrer Auslegung immer wieder, den Raum auszublenden. In der Feinauflösung hervorragend ohne zu sezieren. Und die räumliche Darstellung über Alles erhaben.
Nach unserem Hammer Test der Aktivlautsprecher Dali Callisto 6 C nebst Sound-Hub und BlueOS-Modul bei den Hifi-IFAs war ich natürlich neugierig auf die in Hamburg auf den Norddeutschen HiFi-Tagen vorgeführten Dali Callisto 2 C. Und das, was ich hier zu hören bekam, sagte mir definitiv zu. Der Bass war nicht abgrundtief, aber dafür ging er zackig und flott zur Sache. So wie die ganze Kiste hier rhythmisch zur Sache ging und mich als Hörer mitnahm. Sehr transparent und räumlich in der Zuordnung der einzelnen Akteure auf der musikalischen Bühne. Egal ob es sich nun um Instrumente oder Gesang handelte.
Gespannt was es noch gab auf den Norddeutschen HiFi-Tagen 2019? In den nächsten Tagen geht es hier wieder weiter.