Erster Test: Atohm Sirocco 2 Standlautsprecher für 2.000 Euro

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Atohm Sirocco 2 Standlautsprecher in Rosenholz

Atom Sirocco 2.0, Bild B. Weber

Von Atohm erhielten wir den Standlautsprecher Sirocco 2.0 für 2.000 € das Paar zum Test. Die Sirocco-Serie beinhaltet mit der Sirocco 3.0 noch einen größeren Standlautsprecher, weiterhin gibt es die kompakte Sirocco 1.0 sowie den Center Sirocco C-1.

Werden die beiden Franzosen uns so überzeugen wie Emmanuel Macron Angela Merkel?

Lautsprecher Atohm Sirocco 1, Atohm Sirocco 2, Atohm Sirocco 3, Atohm Sirocco C-2 CenterDas schlanke Gehäuse in matt lackiertem Rosenholz macht einen eleganten Eindruck. Auch die ebenfalls erhältlichen weißen und schwarzen Lackierungen sind in matt gehalten, mal was anderes als der gängige Klavierlack. Die das Gehäuse mittig teilende Fase lassen die Sirocco 2.0 interessant aussehen. Die nach unten zulaufenden Abdeckungen, unter deren Spitze sich das goldene Atohm-Logo befindet, verleihen dem Lautsprecher eine gewisse Leichtigkeit. Für eine ordentliche Standsicherheit sind Sockelplatten montiert, diese sind von unten mit Gewindebohrungen versehen, für die Atohm passende Spikes beilegt.

Technik

Hinter der farblich passsenden Frontabdeckung befindet sich oben zuerst eine 20 mm Seidenkalotte im Hochtonbereich. Darunter ein jeweils 130 mm messendes Mittel- sowie Tieftonchassis aus faserverstärkter Zellulose. Konstruiert ist die Atohm Sirocco 2.0 als 2,5 Wege Lautsprecher mit Bassreflex. Auf der Rückseite befindet sich das stabile Anschlussterminal, mit dem auch Bi-Wiring bzw. Bi-Amping möglich ist.

Das Gehäuse aus 19 bis 22 mm starken MDF-Platten macht einen sehr stabilen Eindruck. Bei ca. 105 cm Höhe, schlanken 20 cm Breite und 30 cm Tiefe bringt die Sirocco 18 kg auf die Waage. Im Bild des Herstellers sieht man das mehrfach gefaltete Dämmmaterial.

atohm-sirocco-2standlautsprecher

Bild Hersteller

Klang

Aufgestellt haben wir die Atohm Sirocco 2 leicht eingewinkelt im gleichschenkligen Dreieck. Bis ca. 50 cm dicht von der Rückwand entfernt geht das, ohne sich im Tiefton Probleme einzufangen. Da rastet dann die räumliche Darstellung ein, dann passt die Bühne. Stimmen und Orchester bzw. Instrumente lassen sich so gut zuordnen. Von den einzelnen Chassis ist keines separat zu hören, so als kämen die Töne gar nicht aus ihnen bzw. deren Gehäusen, wunderbar so.

Einstürzende Neubauten sind beim Hören mit der Atohm Sirocco 2.0 nicht wirklich zu befürchten. Von der Bassgewalt her sind die Klangsäulen eher für kleinere und mittlere Räume prädestiniert. Der Tieftonbereich ist in Richtung schlank und schnell abgestimmt, obwohl dieser Eigenschaften sind sie dennoch in der Lage Orgelkonzerte in Kirchenschiffen wie bei Arne Domnerus „Antiphone Blues“ hervorragend auszuleuchten.

Das Album „The Girl In The Other Room“ mit Diana Krall. Auch hier der präzise Bass mit passendem Druck, die Klavierläufe perlen wunderbar. Dianas Art, mit den Tasten umzugehen, toll! Dazu die Schattierungen in ihrer Stimme, die fein dargestellt werden. Der Schlagzeugbesen streicht leicht und locker über das Fell der Snare, die das typische feine rasseln und zischeln des Snareteppich verursacht. Die Atohm Scirocco 2 schafft es, einem dieses Erlebnis plastisch und gefühlvoll nahe zu bringen.

Natürlich durften die kleinen Französinnen auch in den Hochgenuss der großen Griechin Haris Alexiou kommen! „Ja Ena Tango“ aufgelegt. Los geht die Quetsche, also das Instrument, bin ich in Argentinien? Auch die Gitarre mit ihrem Holzkorpus wird wunderbar natürlich wiedergegeben, toll diese Ein- und Ausschwingungen der Saiten. Die Kastagnetten klappern offen und frei. Auch hier wieder die fein präsentierte Stimme. Dieses zum Schluss hin sehr komplexe Stück meistert die Sirocco 2.0 mit Bravour. Die Darstellung und Zuordnung der verschiedenen Instrumente gelingt mühelos. Die Bühne nicht ganz so tief, aber in der Weite über die Lautsprecher hinaus.

Dali CD 3 CoverNatürlich dürfen dann weitere Interpreten ihre Stücke zum Besten geben, unter anderem von der musikalisch sehr vielfältigen Dali CD Nr. 1. Neils Lofgren mit „Keith Don’t Go“, große Klasse das Gitarrenspiel, klar und sauber gespielt, der Hochtöner nervt nicht. Mit Männerstimmen geht dieser Lautsprecher ebenso gekonnt um wie zuvor mit den beiden Damen. Das ein Saxophon ein Holzblas- und Trompeten Blechblasinstrumente sind, hört man ebenso wunderbar heraus. Die tonale Balance ist dabei überzeugend.

Fazit

Die schicken Standlautsprecher Atohm Sirocco 2.0 sind bei trockenem Bass für kleinere und mittlere Räume prädestiniert. Sie nehmen den Hörer mit auf die emotionale Reise. Große musikalische Besetzungen und Stimmen präsentieren sie klar, fein und sehr natürlich.

 

atohm sirocco 2 bewertung diagramm


Im Test

Standlautsprecher Atohm Sirocco 2.0
Preis 2.000 Euro

Vertrieb

Dietmar Hölper
Kirchstraße 18
D-56459 Ailertchen
www.dietmar-hoelper.de

About Author

Aufgewachsen in der Blütezeit des HiFi mit Telefunken Allegretto TS 2020 nebst einem Dual 1228 mit Reibradantrieb und Wechsler. Damals habe ich die Technik des Duals bestaunt. Heute denke ich mit Grauen daran, wie die Schallplatten aufeinandergefallen sind...

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