Wer denkt, dass der Klang einer HiFi-Anlage ausschließlich von Verstärkern, Lautsprechern oder sündhaft teuren Kabeln beeinflusst wird, der sollte sich interessehalber auch mal mit der Stromversorgung beschäftigen. Denn in erster Linie geht es bei HiFi nur darum, Strom umzuwandeln, zu verstärken und zu kontrollieren. Jeder Verstärker, jeder Digital-Analog-Wandler und sogar ein Streamer sind nichts anderes als Geräte, die elektrische Energie verarbeiten. Die HiFi-Anlage kann daher nur so gut sein, wie der Strom, der ihr zugeführt wird. Ein sauberer und stabiler Stromfluss ist die absolute Basis für hochauflösenden Klang. Hier setzt das SBooster BOTW P&P ECO MKII an – ein hochwertiges Linearnetzteil, das zeigt, was eine exzellente Stromversorgung bewirken kann. Und um es vorwegzunehmen: Das Ergebnis war beeindruckender, als ich erwartet hatte.
Der Vergleich: Standard-Steckernetzteil vs. SBooster
Jeder kennt es: Viele Geräte kommen mit einem beiliegenden Steckernetzteil, meist ist es ein einfaches und billiges Schaltnetzteil. Funktioniert – aber oft doch mehr schlecht als recht. Ich habe das SBooster angeschlossen an meinem LAN-Router Fritz!Box 6660 getestet, und kabelgebunden die Musik gestreamt, dies sowohl über den eingebauten Streamer meines Krell K300i als auch über den Meridian Sooloos. Das Ergebnis war eindeutig: Der klangliche Fortschritt war so offensichtlich, dass ich mir kaum vorstellen kann, wie man 349 Euro sinnvoller in eine HiFi-Kette investieren könnte so Steckernetzteile an ihr beteiligt sind. Da kann man sich auch gleich den neuesten HiFi-Voodoo-Stein auf die Anlage legen – bringt wahrscheinlich weniger.
Warum ist saubere Stromversorgung so wichtig?
Gerade beim Streaming ist ein sauberes Netzwerksignal essenziell, denn auch wenn viele glauben, dass es in der Digitaltechnik nur Einsen und Nullen gibt und deshalb keine klanglichen Unterschiede entstehen können, zeigt die Praxis doch ein anderes Bild. Wer das immer noch nicht glaubt, sollte seinen Blick über den Tellerrand ein wenig anheben, denn hier gibt es noch einiges zu lernen. Spätestens bei einem direkten Vergleich werden selbst die größten Skeptiker wach – und in diesem Fall vor allem hellhörig.
Schaltnetzteil vs. Linearnetzteil – Ein anschaulicher Vergleich
Damit der Vergleich verständlich bleibt, hilft ein einfaches Bild: Stell dir zwei Wasserhähne vor. Die meisten Schaltnetzteile funktionieren wie ein Wasserhahn, der sich nicht fein regulieren lässt. Statt den Wasserfluss gleichmäßig zu steuern, wird er in rasender Geschwindigkeit auf- und wieder zugedreht. Dabei entsteht kein gleichmäßiger Fluss, sondern eine chaotische Mischung aus zu viel und zu wenig Wasser. Genau das passiert mit dem Strom aus einem Schaltnetzteil: Er wird in Hochfrequenz getaktet, und diese Impulse verursachen Störungen – vergleichbar mit Turbulenzen im Wasserfluss. Die Konsequenz? Der Strom ist „schmutzig“ und beeinflusst nicht nur das angeschlossene Gerät, sondern auch andere Verbraucher im Netz. Perfekt, wenn man sich eine unfreiwillige Störquelle in die HiFi-Kette holen will.
Ein Linearnetzteil hingegen gleicht einem fein regulierbaren Wasserhahn. Hier fließt das Wasser oder der Strom gleichmäßig und ruhig. Keine abrupten Schwankungen, keine Hochfrequenzstörungen. Der Strom bleibt stabil und konstant. Überschüssiger Wasserfluss wird einfach weggeschüttet – beim Netzteil in Form von Wärme. Das Ergebnis ist eine konstante, saubere Stromversorgung ohne digitale Impulswellen. Und genau das ist der entscheidende Vorteil für HiFi-Komponenten. Denn ein Verstärker, der mit sauberem Strom versorgt wird, kann präziser arbeiten, ein Digital-Analog-Wandler kann exakter arbeiten. Die Verbesserung ist unmittelbar hörbar.
Technik des SBooster BOTW P&P ECO MKII
Hinter dem Erfolg des SBooster BOTW P&P ECO MKII steht das niederländische Unternehmen SBooster, gegründet von Wiebren Draaijer und Karin Hoks im Jahr 2010. Mit ihrer Leidenschaft für hochwertige Audiotechnik haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, Audio- und Videogeräte mit erstklassigen linearen Upgrade-Netzteilen zu optimieren. Was einst als kleines Projekt in den Niederlanden begann, hat sich mittlerweile zu einem Unternehmen mit eigener Produktionsstätte in Bulgarien entwickelt, das audiophile Lösungen auf hohem Niveau anbietet.
Das BOTW P&P ECO MKII ist das Ergebnis jahrelanger Forschung und Entwicklung. Es verfügt über einen maßgefertigten, hocheffizienten Audio-Transformator mit elektrostatischer und hochfrequenter magnetischer Abschirmung. Dieser Transformator minimiert externe Störeinflüsse und sorgt dafür, dass die angeschlossenen Audiokomponenten mit reinem Strom versorgt werden. Zusätzlich verfügt das Netzteil über ein zweistufiges Netzfilter und eine Erdungsdrossel, die hochfrequente elektrische Verschmutzungen eliminieren, bevor der Strom den Transformator erreicht.
Ein weiterer Punkt ist die Split-Current-Technologie, die sicherstellt, dass das Audiogerät kontinuierlich mit sauberem Strom versorgt wird. Am Ende des DC-Kabels befindet sich ein System, das den Strom puffert und ein letztes Mal filtert, bevor er das Audiogerät erreicht. Dieses Design gewährleistet eine stabile und konstante Leistung, was zu einer hörbaren Verbesserung der Klangqualität führt. Doppelseitige 2-Unzen-Kupfer-PCBs sorgen für besseren Stromfluss, ein Transformator mit spezieller Abschirmung reduziert Hochfrequenzstörungen, hochwertige Plypropylen-Folienkondensatoren stabilisieren die Stromversorgung, versilberte Kupferkabel mit PTFE-Isolierung optimieren die Signalübertragung und ein verbessertes DC-Ausgangskabel mit zusätzlicher Abschirmung und vergoldeten Steckern sorgt für verlustfreie Stromübertragung.
Hochwertige Verarbeitung und durchdachtes Design
Stabiles Gehäuse und langlebige Materialien
Das Gehäuse besteht aus robustem, hochwertigem Kunststoff und fühlt sich angenehm wertig an. Auch das Kabel vom Netzteil zum Gerät macht einen ausgezeichneten Eindruck, es ist gut verarbeitet und wirkt langlebig.
Sichere Steckverbindungen
Die beiliegenden Steckeradapter sind zudem so gestaltet, dass sie sich nur in der richtigen Ausrichtung anschließen lassen – ein durchdachtes Detail, das Fehlbedienungen ausschließt und den Umgang mit dem Netzteil angenehm einfach macht.
Verschiedene Spannungsoptionen für jede Anwendung
Das SBooster BOTW P&P ECO MKII ist in verschiedenen Spannungsvarianten erhältlich, um eine Vielzahl von HiFi- und Netzwerkgeräten optimal zu versorgen. Je nach Anforderung gibt es Modelle mit 5, 9, 12, 15, 18 und 24 Volt. Damit eignet es sich nicht nur für Streamer und Digital-Analog-Wandler, sondern auch für Router, Musikserver oder externe Phonovorstufen. Ab 12 Volt wird allerdings ein Aufpreis von 20 Euro fällig – hochwertige Energie gibt es eben nicht zum Nulltarif. Doch wer in ein solches Upgrade investiert, wird mit einer hörbar besseren Performance belohnt. Schließlich soll die Anlage brillieren und nicht am Netzteil ausgebremst werden.
Das SBooster im Hörtest – Ein beeindruckendes Upgrade
Nachdem das SBooster an der Fritz!Box 6660 angeschlossen war, habe ich mich durch eine bunte Auswahl an Musikstücken gehört: „Slabo Day“ von Gregor Hilden, „The Unforgiven“ von Metallica, „La Tierra del Olvido“ von Playing for Change und „Synaesthetic“ von Blue Man Group. Das Ergebnis? Eine spürbare Verbesserung in nahezu allen klanglichen Disziplinen. Die Bühne öffnete weiter, Details traten deutlicher hervor, die Texturen wirkten feinmaschiger und selbst leiseste Nuancen bekamen mehr Präsenz. Es war, als hätte jemand nicht nur den Staub von der Musik gewischt, sondern auch den Raum zwischen den Tönen klarer definiert. Eine Offenbarung, die sich unmittelbar mit dem ersten Hören einstellte.
Die klanglichen Veränderungen im Detail
Slabo Day – Mehr Plastizität und Nuancen
Besonders bei „Slabo Day“ zeigte sich eindrucksvoll, wie sich das Klangbild veränderte. Die Gitarre, ohnehin schon nuancenreich gespielt, bekam eine spürbar differenziertere Struktur. Die Anschläge auf den Saiten wirkten nicht nur exakter, sondern auch greifbarer. Der Raum, in dem die Noten schwebten, war nun plastischer und lebendiger. Jede kleinste Berührung der Saiten transportierte mehr Emotion, während sich die feinen Hallanteile geschmeidiger in das Gesamtbild einfügten. Die Musik atmete förmlich, die Dynamik der einzelnen Noten erschien organischer, wodurch das Spiel noch authentischer wirkte.
The Unforgiven – Mehr Spannung und Intensität
Bei „The Unforgiven“ offenbarte sich das volle Potenzial des Netzteil-Upgrades. Das berühmte Intro mit der gezupften Akustikgitarre wirkte mit einer neuen, fast greifbaren Spannung. Die Saiten schienen mehr Widerstand zu haben, die Klangfarben wirkten intensiver. Hetfields Stimme bekam eine erstaunliche Direktheit, als wäre er ein Stück näher an den Hörer herangerückt. Auch in der später einsetzenden Instrumentierung war der Unterschied markant: Die verzerrten Gitarren hatten mehr Nachdruck, der Bass drückte mit gesteigerter Präzision und das Schlagzeug wirkte insgesamt sauberer durchgezeichnet. Besonders das Spiel der Becken fiel durch eine verbesserte Klarheit auf – jedes Anschlagen schien mit mehr Schimmer zu verhallen, anstatt in einem diffusen Klangnebel unterzugehen.
La Tierra del Olvido – Eine neue Räumlichkeit
„La Tierra del Olvido“ war ein weiteres Highlight. Hier trat die gesteigerte Räumlichkeit besonders in Erscheinung. Die verschiedenen Stimmen und Instrumente traten nun noch plastischer hervor, als ob sie sich in einer dreidimensionalen akustischen Landschaft bewegten. Der Chor wirkte luftiger, die Percussions hatten eine neue Leichtigkeit und Präzision. Besonders die Gitarrenläufe und die rhythmische Begleitung bekamen mehr Kontur. Der Groove wirkte damit geschlossener, aber auch mitreißender – man konnte die Interaktion zwischen den Musikern förmlich spüren. Der gesamte Track gewann an musikalischem Fluss und Leichtigkeit, während er gleichzeitig eine beeindruckende Tiefe entwickelte.
Synaesthetic – Präzision und Attacke
„Synaesthetic“ schließlich profitierte auf eine Weise, die wohl niemand erwartet hätte. Die perkussiven Elemente bekamen eine neue Attacke, die Impulse trafen mit einer ungekannter Schärfe auf das Gehör. Plötzlich war jede Nuance der Trommelschläge erkennbar – von der ersten Berührung des Schlägels bis zum vollständigen Verklingen des Tons. Die Synthesizer-Sounds erschienen definierter, mit mehr Körper und Substanz. Auch die tiefen Frequenzen des Tracks gewannen an Präzision: Der Bass war nicht nur druckvoller, sondern besaß eine saubere Kontur, die den rhythmischen Charakter des Stücks noch stärker in den Vordergrund rückte. Es war ein nahezu hypnotischer Effekt, der den Zuhörer noch mehr in die Musik eintauchen ließ.
Einfluss auf Streaming und Heimkino
Interessanterweise zeigte sich der positive Effekt nicht nur beim Musikhören, sondern auch beim Streaming von Filmen. Die Bildqualität wirkte klarer, Farben schienen intensiver und die Kontraste präziser. Kleine Details, die zuvor im Bildrauschen untergingen, traten deutlicher hervor. Besonders bei dunklen Szenen machte sich eine verbesserte Durchzeichnung bemerkbar. Noch auffälliger war jedoch der Zugewinn an Klangqualität: Dialoge klangen natürlicher, räumlicher und feiner aufgelöst, während Soundeffekte mehr Tiefe und Präzision bekamen. Die gesamte Klangkulisse eines Films wirkte immersiver und detaillierter. Damit bietet das Netzteil nicht nur für Musikliebhaber einen enormen Mehrwert, sondern verbessert auch das Heimkinoerlebnis spürbar.
SBooster BOTW P&P ECO MKII Fazit: Ein attraktives Update für jede HiFi-Kette
Ganz ehrlich: Wer über den Kauf von sündhaft teuren Kabeln nachdenkt, sollte so er Steckernetzteile in seiner HiFi-Anlage verwendet, alternativ dieses lineare Netzteil testen. Der Zugewinn an Klangqualität ist deutlicher als bei so mancher anderen „Optimierungsmaßnahme“ im High-End-Bereich. Das SBooster BOTW P&P ECO MKII sorgt für eine saubere Stromversorgung und damit für einen ungestörten Klangfluss – ganz ohne teure Esoterik. Und: Was bringt das beste Equipment, wenn es schon mit „schmutzigem“ Strom gefüttert wird? Eben.
Im Test
Externes HiFi-Linear-Netzteil
SBooster BOTW P&P ECO MKII
Preis: 330 Euro
Größe: 12,5*22,0*7,5 cm (b*t*h)
Gehäuse: Anthrazit
Vertrieb
DREI H Vertriebs GMBH
Kedenburgstr. 44 / Haus D
22041 Hamburg
Tel.: +49 40 375 075 15
Mail: info@3-h.de
Web: www.3-h.de
Mitspieler im Test
Quellen digital – Streamer/Musikserver Meridian Sooloos, DAC Candelas
Quellen analog – Plattenspieler VPI Prime Scout, Tonabnehmer Benz Micro ACE L, Phono-Vorverstärker van den Hul the Grail, Tape Deck TEAC V-7010
Verstärker – Vollverstärker Krell K300i mit Digitalmodul, Vorverstärker Keces S4, Vollverstärker Rose RA 280, Vorverstärker NuPrime AMG DAC
Lautsprecher – Standlautsprecher Wilson Audio Sabrina X, Subwoofer Velodyne DD12+
Zubehör – Durchgehend Nordost Red Dawn, Rack Bassocontinuo Accordeon