Test: KEF Q550 – 1.000 Euro Koaxial Standlautsprecher für kleine Räume

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Im Test: KEF Q550 HiFi-Standlautsprecher für 1.000 Euro

Standlautsprecher KEF Q550. Bild: B. Weber

KEF hat seinen Dauerbrenner, die Q-Serie, die seit über 25 Jahren auf dem HiFi-Markt ist, überarbeitet. Diese Serie umfasst die Kompaktlautsprecher Q150 und Q350 sowie die Standlautsprecher Q550, Q750 und Q950. Für die Surrounder gibt es noch den Center Q650c und den Dolby Atmos Q50.

KEF Q-Serie

KEF Q550, hier im Bild die kleinste Standbox. Foto: Hersteller

Technik

Für unseren Test haben wir den kleinsten Standlautsprecher, die KEF Q550 für knappe 1.000 € ausgewählt. Haustierbesitzer können eine passende, magnetisch haltende Frontabdeckung für 68 € als Zubehör erwerben, die schicke Optik störende Bohrungen gibt es daher nicht. Die Abmessungen der KEF liegen bei schlanken 87*18*28 cm ohne und bei 93*30*31 cm mit den Standfüßen. Ein optischer Traum für die beste aller Ehefrauen!

Die geradlinig gestalteten Standlautsprecher sind auf leicht montierbaren Traversen aufgestellt. Durch die zugehörigen von oben verstellbaren Spikes werden die KEF Q550 vom Boden entkoppelt und lassen sich gut senkrecht ausrichten. Mit den runden Kappen werden die Spikes dann in den Traversen fixiert und sitzen dann bombenfest.

KEF Q550 Koax. Bild: B. Weber

Im Hochmitteltonbereich hat der Hersteller seinen überarbeiteten Uni-Q-Treiber implementiert. Der Koax, das Markenzeichen von KEF, verspricht Klangeigenschaften wie ein Punktstrahler. Er ist wie ein Waveguide ausgeführt, durch diese hornähnliche Ausformung steigert sich der Schalldruck des Systems. Zudem werden die Signale gebündelt und es gibt weniger Raumreflexionen.

Im mittleren der drei Basschasis läuft ein neu entwickelter Tieftöner mit 130 mm Durchmesser, unterstützt wird dieser von zwei ebenso großen passiven, dadurch werden Strömungsgeräusche üblicher Reflexkanäle vermieden. Gegenüber dem Basschassis beim Vorgänger KEF Q500 wurden die Sicken vergrößert, und erlauben der Membran somit größere Hübe. Angeschlossen werden die KEFs über ein grundsolides Singlewiring-Terminal.

KEF Q550 Terminal

Die Verarbeitung ist für diese Preisklasse mehr als gut. Und die in weiß und schwarz erhältliche Folierung ist in matt gehalten. Von der Optik her sauber und geradlinig gestaltet, und die Chassis passend zum Gehäuse eingefärbt. Allerdings vermisse ich persönlich den silberfarbenen Querstreifen des Vorgängers unterhalb des Koax, dieser lockerte die Front insbesondere der schwarzen Ausführung gelungen auf.

Klang

Die Standlautsprecher KEF Q550 sind jetzt nicht gerade die Rampensäue, die einen vorbeilaufenden Menschen vom Klang her sofort in den Bann ziehen. Nein, sie machen das vielmehr ganz geschickt sobald man sich vor ihnen niedergelassen hat.

Loreena McKennett zieht mich mit „Bonny Portmore“ in ihren Bann, diese räumliche Darstellung fasziniert mich sehr, eine leichte Einwinkelung zum Hörplatz ist dabei von Vorteil. Und dieser betörende Gesang, Mann beginnt dahinzuschmelzen… Auch weitere Stücke ihres „Best Of Album“ verzaubern mich. Die Harfe wird mit all ihren vielen Klangfarben sehr überzeugend wiedergegeben. Und natürlich die Dudelsäcke, die ich so liebe! Der mystische Charakter dieser Musik schwebt dabei durch den Raum. Sehr schön, die einzelnen Chassis sind unhörbar.

Weiter mit Hans Theessink „Wishing Well“. Hans knarzt und knorzt mit seinem rauchigem Organ zu seinem sehr nachdenklich machendem Stück, ein echtes Männerlied! Kaum zu glauben, dass diese Stimme so gefühlvoll sein kann, zum dahinfließen… Sehr feinfühlig spielt er die Saiten seiner Akustikgitarre, der hölzerne Korpus spielt vor mir im heimischen Raum.

Genug der Gefühlsduselei, hier soll getestet werden!

Diana Krall Wallflower CoverÄußerst differenziert geht es auch bei Diana Krall zu, die Klavierläufe perlen und werden natürlich wiedergegeben, wenn der Hammer auf die Saite fällt hört man seinen Filz. Klar nachvollziehbar ihre verschiedenen Anschlagsarten, mal eher bedächtig und dann wieder kräftig und voll, das Klavier steht körperhaft vor mir währen die Saiten der Streicher fein aufgelöst flirren. Sauber gestaffelt sind die verschiedenen Instrumente, sie und Dianas Stimme lassen sich sauber zuordnen.

Weiter geht es mit dem Klassiker „Private Investigations“ von Dire Straits, das macht richtig Spaß! Im Tiefton geht es nicht abgrundtief runter, aber dafür sehr flott und trocken, und dies auch laut ganz hervorragend, die KEF Q550 können es schon ordentlich rocken lassen. Sehr akkurat werden die Basssläufe übertragen, verschliffen wird nichts. Eine gewisse Wandnähe schadet ihnen dabei im Gegensatz zu vielen Lautsprechern nicht, 30 bis 50 cm waren bei uns ideal.

Fazit

Die KEF Q550 sind sehr feinsinnige Standlautsprecher für kleinere und mittlere Räume. Sie begeistern mit sehr guter räumlicher Darstellung und natürlichen Klangfarben. Zu überzeugender Feindynamik gibt es einen leichten Schuss an Wärme.

Testergebnis KEF Q500

Im Test

Standlautsprecher KEF Q550
Paar: 1.000 €

Vertrieb
GP Acoustics GmbH
Kruppstraße 98
45145 Essen
www.de.kef.com

About Author

Aufgewachsen in der Blütezeit des HiFi mit Telefunken Allegretto TS 2020 nebst einem Dual 1228 mit Reibradantrieb und Wechsler. Damals habe ich die Technik des Duals bestaunt. Heute denke ich mit Grauen daran, wie die Schallplatten aufeinandergefallen sind...

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