Der D-STREAM PRIMO-HD Streaming Receiver mit WiFi, LAN und DLNA-Fähigkeit ist kein absoluter Neuling mehr auf der Hifi-Bühne. Er wurde im dritten Quartal letzten Jahres von D-Stream vorgestellt, von der Firma mit französischen und chinesischen Wurzeln. D-Stream sieht sich als innovativer Hersteller digitaler Geräte mit audiophiler Haltung. Intuitive Bedienung soll dabei dem Musikhörer das Erlebnis angenehm machen und die Musik nahe bringen. Die D-Stream-Softwareanwendungen werden in Frankreich entwickelt, während die gesamte Produktion der Produkthardware im Werk in China erfolgt.
Den Vorgänger des PRIMO HD, den D-Stream WR-100D Wireless Audio Adapter, hatten wir letztes Jahr erst kurz vor der Vorstellung des HD zum Quick-Check bei uns im Hörraum. Und da die beiden Gerätegenerationen funktional identisch sind und der PRIMO HD zusätzlich „nur“ die Fähigkeit mitbringt – der Name verrät es – HD-Material zu verarbeiten, entschlossen wir uns, das Erscheinen des PRIMO-HD (UVP: 149Euro) auch „nur“ mit einer News nach zu melden.
Seit den Süddeutschen HiFi-Tagen 2018 ist der PRIMO HD nun bei mir zu Hause im regelmäßigen Einsatz, weil ich ein praktisches Helferlein in meinem Geräte Sammelsurium wissen wollte. Ein Helferlein, das immer dann zum Einsatz kommt, wenn es darum geht, eine pragmatische Lösung für eine digitale Aufgabenstellung zu finden. Räumlicher Natur oder funktional. Und nachdem mich der PRIMO HD gut über ein halbes Jahr begeistert hat, fand ich es nur fair, ihn auch dem HiFi-IFAs-Check zu unterziehen und euch darüber kurz zu berichten. Die größten Stärken offenbart dabei bereits der Blick auf die technischen Daten.
Technische Daten
- Netzwerkdienste: TIDAL, Qobuz, Spotify, Deezer, napster, Internetradio
- UPnP/DLNA
- Musikformate: MP3 – FLAC – MP4A – WAV – OGG
- Datenraten bis 192KHz/ 32 bits (LAN)
- APP für Apple iOS und Android
- Multiroom bis zu 10 Zonen im Mehrzonen oder Party-Modus
- Analoger Eingang (Re-Streaming):
- 1 X 3.5mm Klinke analoger Stereo Line-In: streamt analoge Datenquelle ins WLAN-Netzwerk
- Ausgänge:
- 1 X TOSLINK (optisch, digital)
- 1 X 3,5mm Klinke (analog)
- USB Kompatibel mit dem NuPrime „Extension Port“ für Daten und Stromversorgung.
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- WiFi Dual-Band 2,4 & 5 GHz / WPS und Sirect Mode
- RJ45 LAN Anschluss
- Stromversorgung: 5V / 1A über USB, Kabel im Lieferumfang, ohne (Telefon-)Steckernetzteil
- Abmaße (B x T x H): 130mm x 80mm x 30mm
- Gewicht: 147 Gramm
- Gehäuseausführung: schwarz
Multiroom-Funktionalität
Ein schlichter Begriff, für vielfältige Möglichkeiten, sein Heim zu beschallen. Die Möglichkeiten, die die Funktionalitäten der D-Stream Produktfamilie auch in Kombination mit den wertigen HiFi-Geräten von NuPrime bieten, zeigt AUDIUM auf seiner Homepage in folgendem Schaubild auf:
Multi-Room / Multi-Zone ermöglicht Qualcomm® mit AllPlay™ mit bis zu zehn Räumen. Der Party-Modus schaltet die Geräte quellenseitig gleich, damit das ganze Haus im Einklang rockt. Der Mehrzonen-Modus weist die Quellen individuell zu – je nach persönlichen Bedarf und Wunsch, wenn grad keine Party-Laune herrscht. Das funktioniert per WLAN oder LAN, verbunden mit dem Heimnetzwerk-Router, der auch den Internetzugang bereitstellt. Eine weitere Spielart ist der „Direct Mode“. Der PRIMO HD wird so zum autarken WLAN-Netzwerk, unabhängig z.B. vom Heimnetz-Router. Dann natürlich ohne Internet. Setup und Steuerung erfolgen über eine komfortable APP.
Erfahrungen
So bietet sich der PRIMO HD für moderate 149Euro in der D-Stream Multi-Room Systemumgebung, aber auch als eine ideale Ergänzung für bereits vorhandene oder geplante Digital/Analog-Wandler-Spezialisten an, die von Hause aus ohne Streaming- oder Multiroom-Funktionalität auskommen müssen. Der Zugang zu den Musik-Diensten im Netz ist fast schon obligatorisch, aber ebenso umfassend wir praktisch.
Das Erstellen der Playlist von einem (Musik-)Server geht komfortabel von der Hand. Die ausgewählte Musik kann an entsprechender Stelle in die Titelfolge eingereiht werden. Als einzelne Titel oder auch ganze Alben. In der Player-Ansicht kann der Hörer zwischen Titel-Ansicht mit großem Cover und Playlisten-Ansicht wechseln. Der Menüpunkt „Musik Inhalt“ gibt eine schnelle Übersicht, welche Quellen zur Verfügung stehen, hält aber am unteren Bildschirmrand noch Titelinformation und Steuerfunktionen bereit. Die Lautstärke ließ sich bei meinem Android-Gerät praktisch über die Wipp-Taste am Gerät regeln.
Was ich, neben dem kurzen Boot-Vorgang, sehr praktisch fand, war die Stromversorgung von 5V DC mit 1A über einen Micro USB Stecker. Damit ist man in der Welt der Mobiltelefone zu Hause. Das USB-Kabel legt D-Stream dem Gerät bei, den gängigen Netz-Adapter muss der Kunde bei Bedarf selber besorgen. Darin habe ich die Chance gesehen, den PRIMO HD gar nicht am Netzteil zu betreiben, sondern an einem kompatiblen Powerbank-Akku. Einziger Kompromiss, den man bei der Unabhängigkeit vom Stromnetz eingeht: der PRIMO HD vergisst seine Playlist, wenn man im den Strom-Stecker zieht. Rechtzeitiges laden der Powerbank tut bei Bedarf also Not. Großer Vorteil: So ist der PRIMO HD auch beim Einsatz in Kombination mit anderen mobilen Geräten autark vom Stromnetz – was sehr praktisch sein kann, um Kabelsalat zu minimieren oder sich frei im Haus zu bewegen. Wie in meinem Fall mit dem D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker ami MUSIK DDH-1. Dieser kann über eine 12V Powerbank gespeist werden. Hat diese eine 5V Nebenstelle ist das für den PRIMO HD sehr praktisch. Praktisch ist es auch, wenn man seinen Kopfhörer-Hörplatz gschwind in das Arbeitszimmer oder die Terrasse umziehen will, ohne den Kontakt zum Musikserver verlieren zu wollen. Praktisch ist der Akku-Betrieb auch, wenn ich selbst bei größerem Gedeck die Komponenten, wie zum Beispiel einem DA-Wandler gschwind mit Musik füttern wollte. Praktisch auch die Lautstärkeregelung der D-Stream APP, die es ermöglicht, ganz pragmatisch auch eine Kette, die sonst nur fixe Signale verarbeitet, an die Aktiv-Lautsprecher anzubinden. Mein bevorzugter Signal-Ausgang dabei ist der optische TOSLINK, der, gemessen am Preis hervorragend klingt und sich auch gegenüber deutlich teureren Geräten nicht zu verstecken braucht. Da verzeiht man dem PRIMO HD auch gern sein leichtes Plastikgehäuse – verbunden mit dem Wissen, das hier jeder Euro auf die Technik und nicht aufs Designer-Gewand verwendet wird.
Schön ist, das die solide Verarbeitungsqualität des Digital-Signals bei Bedarf auch mal für eine High-End-Kette ausreicht. Der PRIMO HD reagiert auch feinfühlig auf der Quellen-Seite, wo er beispielsweise den Wechsel zwischen einer NAS und einem Musikserver transparent werden ließ. Natürlich gibt es bessere Transports und Multifunktionsgeräte. Die sind dann aber auch merklich teurer. Der UVP von 149 Euro macht den PRIMO HD bei der gebotenen Leistung zu einem tollen Produkt. Das Re-Streaming über den Analog-Eingang würde es sogar ermöglichen, einen Plattenspieler in das digitale Heimnetzwerk einzuspeisen. Eine verrückte Spielart. Moderne Zeiten.
Fazit
Der D-Stream PRIMO HD Streaming Receiver ist ein praktischer Helfer für viele digitale Lebenslagen zum fairen Preis. Der PRIMO HD kann ältere Anlagen digital revitialisieren, wird im D-Stream-Multiroom-System Teil der Hausbeschallung und liefert per Re-Streaming analoge Signale ins Musiknetzwerk. So wird ein Plattenspieler zum Multi-Room-Gerät. Der analoge Klang ist alltagstauglich. Digitale Daten liefert der PRIMO HD auch bei größeren Aufgaben ordentlich ab. Eigentlich mehr als nur ein HAMMER: Ein Multiroom- und Multifunktionswerkzeug für alle Fälle, das sich in jeder HiFi-Werkzeugkiste auch mobil gut macht…
Testgerät: D-Stream PRIMO HD UVP 149Euro
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