Heute war es wieder soweit. Yippie. Die Fans haben fast ein Jahr geduldig warten müssen bis es für eine weitere Runde hieß: STAR WARS in Concert in der Stuttgarter Liederhalle. Mit der nächsten Episode aus der Weltraum Saga. Okay. Das letzte Mal war März letzen Jahres. Aber bis Januar 2019 warten fühlte sich trotzdem wie ein ganzes Jahr an. Zumal die Karten schon seit Monaten in der Schublade lagen und Weihnachten und Sylvester vorüber gingen. Den Startschuß machte also 2018 Episode IV „Eine neue Hoffnung“. Erster Film der STAR WARS Reihe aus dem Jahr 1977. Für Fans sowieso schon seit Jahrzehnten der Knaller. Auch ich bin damit groß geworden. Heute ging es also folgerichtig weiter mit Episode V „Das Imperium schlägt zurück“.
Das Besondere bei STAR WARS in Concert sagt schon der Name und ist auch von anderen Film Epen wie „Der Herr der Ringe“ bekannt: Der Film läuft auf stattlicher Leinwand im Konzerthaus, Sprache und Effekte kommen über PA aus der Ton-Konserve. Aber die Film-Musik spielt live ein Symphonie-Orchester in stattlicher Besetzung. Und heute war nicht nur die Macht sondern auch das Pilsen Philharmonic Orchestra, unter der Leitung von Christian Schumann, für fast 3 Stunden mit uns. Ein Konzert Event, aber auch ein Fan Event der besonderen Art. Fürs Rahmenprogramm hat die dunkle Seite der Macht ihre Schergen und auch andere Gestalten aus der Saga ausgeschickt. Eine tolle Aktion von Fans für Fans, die sich in ihren genialen Kostümen vor und nach der Vorstellung sowie in der Pause unters Besuchervolk mischten und bereitwillig posieren. Dem STAR WARS Fan wie mir ist das Herz aufgegangen. Für alle anderen war’s ein schönes Spektakel mit Gleichen unter Gleichen.
Musikalisch lieferte STAR WARS natürlich die besten Voraussetzung für ein solches Event. Die Film Musik war seinerzeit dem London Symphony Orchestra auf den Leib geschrieben und wurde so fast 40 Jahre später von den Pilsner Kolleginnen und Kollegen hervorragend adaptiert. Obwohl wahrscheinlich jeder Besucher die Musik bis auf die letzte Note im Blut hatte (ich schätze mal, das im Publikum der Film in Summe in etwa eine Million mal gesehen wurde), war die Präsenz des Pilsner Orchesters im filmischen Geschehen berauschend. Die Streicher-Passagen lagen einem wohl noch am ehesten gewohnt im Ohr, aber Schlaginstrumente wie Trommeln, Pauken, aber auch Triangel und Glocken gingen mit ihrer Leibhaftigkeit unter die Haut. Ganz zu Schweigen von den Orchester-Tutti im „Imperialen Marsch“ und seinen Variationen, die mit ihrer Dynamik dem Publikum die Haare ordentlich durchfönten. Unglaublich live zu hören, was man nur aus der Konserve kannte. Der Platz ein paar Reihen weiter vorne hatte sich diesbezüglich gegenüber letztem Jahr tatsächlich ausgezahlt. Nach fast drei Stunden Event und stehenden Ovationen entließ das Pilsen Philharmonic Orchestra ein begeistertes Publikum mit einer Zugabe in den frühen Abend. Allerdings ohne selber in den Feierabend gehen zu können. Die 19 Uhr Vorstellung stand noch bevor – und endet im Augenblick mit dem Abschluss meiner Zeilen gegen 22Uhr.
Beim Verlassen der Liederhalle fragten wir uns, ob bei der nächsten Episode Darth Vader wirklich der Vater von Luke sei, die Rebellen das Imperium tatsächlich besiegen könne und ob Han Solo unversehrt aus dem Carbonit befreit werden könne. Wir werden also am 11. April 2020 wohl wieder vorbei schauen müssen. Man kann sich ja nie ganz sicher sein, ob alles gut ausgeht… Jetzt heißt es Ruhe bewahren: 440 mal werden wir noch wach 😉
Fotos: F. Visarius