Dies ist nun unser letzter Bericht über die High End 2022 in München. Auch mit diesem ist es uns unmöglich, über die dargebotene Vielfalt und Neuigkeiten dieser HiFi-Messe zu berichten. Zu groß ist auch für uns beide das Angebot. Bevor es jedoch losgeht mit dem letzten Rundgang noch ein paar Zahlen, die wir vom Veranstalter, der High End Society erhalten haben.
High End 2022 in München – Zahlen & Fakten
- 28.000 m² Ausstellungsfläche
- 450 Aussteller mit 800 Marken aus 40 Ländern
- 9.878 Besucher & Besucherinnen aus 69 Ländern
- 9.472 Fachbesucher und Fachbesucherinnen aus 80 Ländern
- 417 Vertreter und Vertreterinnen der Fachpresse
- Die High End 2023 findet vom 18. bis 21. Mai 2023 wie bisher im MOC München statt
So, und nun geht es weiter. Und obwohl ich mich in Rundgang Nummer 4 ein wenig über die aufgerufenen Preise ausgelassen habe, kann ich es mir ja doch nicht verkneifen, auch mal einen Blick in die gehobenen, oder meistens wohl treffender formuliert, exklusiven Preisklassen – HiFi exklusiv sozusagen – zu werfen. Beispielsweise bei den Hornlautsprechern G3 von Avantgarde Acoustic, die bereits ohne die mega Bassrutschen in der Mitte rund 75.000 Euro in der passiven oder über 100.000 Euro in der aktiven Version kosten. Vom Preis des für diese Lautsprecher erforderlichen Raums mal ganz zu schweigen. Aber Spaß macht es ja schon, diese Riesenteil zu hören. Echt lecker locker luftig!
Höchst interessant finde ich die EVO-Modullautsprecher von AudioNec. Die weißen senkrecht stehenden Papierrollen sind übrigens Breitbänder, klasse luftiger und durchsichtiger Klang, tonal klasse und macht echt Laune. Gefunden beim Spazierengehen im Erdgeschoss, ich liebe es, dort auf solche Perlen der Musikwiedergabe zu stoßen. Die kleinsten Module kosten um die 20.000 Euro, das Ende der Fahnenstange ist dann bei 175.000 Euro in der größten Ausbaustufe erreicht. Auch praktisch beim Umzug in die größere Wohnung da modular, und man kann sich dann ja bei Bedarf noch ein paar der Würfel dazukaufen.
Rund 45.000 Euro werden für die neuen Magnetostat-Lautsprecher Diptyque Audio Reference aufgerufen. Gefunden in der Halle 2 der High End. Okay, ich gebe es zu, diesen Stand habe ich explizit besucht. Schließlich habe ich deren kleine Geschwister DP-77TH vor geraumer Zeit bei mir zum Test gehabt. Und beide haben mich wirklich begeistert so wie sie den Raum mit Musik fluten. Schade, dass diese Lautsprecher aus Frankreich bei uns so unter dem Radar laufen. Wer meint dass bei diesen flachen Klangpretiosen untenrum nichts geht, liegt übrigens völlig daneben.
Wer unsere Messe-Berichte der vergangenen Jahre, sei hier auf unserem Blog oder zu unseren früheren Jahren im Forum der AUDIO und stereoplay gelesen hat, dem dürfte meine Liebe zu den Lautsprechern von TAD nicht entgangen sein. Und auch jetzt hier in 2022 wurde ich in München nicht enttäuscht. Die neue Evolution Two machte ihrem Namen alle Ehre. Ein Bekannter von mir, der mich am Samstag auf der High End eine Weile begleitete, war von diesen edlen Standlautsprechern für 14.500 Euro – in diesem Rundgang geradezu ein Schnäppchen – ebenso angetan wie ich.
High End Extrem, anders lässt sich dies wohl nicht beschreiben, das gab es bei Michael Kromschröder von KlangLoft zu sehen. Und auch zu hören. Der Münchner Vertrieb hatte hier mit seinen Lautsprechern und der Elektronik von Aries Cerat aus Zypern sehr fett aufgefahren. Ein fettes Grinsen im Gesicht gab es trotz der aufgerufenen 400.000 Euro. Unter uns gesagt: Mir ging es ebenso wie dem Herrn vorn im Bild als Satchmo wie leibhaftig vor mir stand, zumindest erschien es mir so!
Zu irdischeren Preisen kann mal allerdings auch hervorragend hören. Die japanisch-britische Kombination aus Luxman Vollverstärker L-507Z und den Lautsprecher Mission 770 macht es möglich. Zudem ist diese Anlage auch optisch wirklich wohnraumtauglich.
Ein etwas größeres Wohnzimmer ist dann der Wunsch der neuen Standlautsprecher Kore von DALI. Die Skandinavier versuchen sich mit den Standlautsprechern für 80.000 Euro im sehr hochpreisigen High End Markt. Vier Endstufen NAD M23 wurden für den Antrieb aufgefahren, die ihre Musik von einem Bluesound Node bezogen. Meine Meinung: Großes Kino, Versuch definitiv bestanden.
Platt vor der Wand als seien sie an diese angeklebt, die Standlautsprecher Steinway & Sons Model A mit der entsprechenden Lyngdorf Elektronik. Bei diesem Anblick freut sich das Auge der allerbesten Ehefrau. Die Ohren ihres Gatten kommen definitiv nicht zu kurz. Meine kamen übrigens auch nicht zu kurz. Und der Familienfriede bleibt gewahrt bei dieser platzsparenden Aufstellung. Bitte mehr davon in dieser Art mit wandnaher Aufstellung der Lautsprecher.
Bei den Raidho Lautsprechern aus Dänemark gibt es eine sehr große Bandbreite. Was sowohl die Größe als auch die Preise angeht. Ab 6.000 Euro geht es bei den kompakten X1T (Nicht im Bild) los. Bis zu 200.000 Euro für die neuen großen Klangsäulen TD6.
Und wenn man denkt es geht nichts mehr, geht ein bisschen mehr. Diesen Eindruck habe ich immer wieder bei den Musikserver- und Streamer-Spezialisten von Innuos. Über einige Jahre darf ich die klanglichen Fortschritte dieser Geräte beobachten und natürlich auch hören. Von Anfang an haben Nuno Vitorino und sein Team eine klasse Performance an den Tag gelegt. Jede neue Version der Server brachte klanglich hörbare Fortschritte. Und doch hat mit die A/B-Demo in München wieder verblüfft. In der Vorführung waren der STATEMENT Music Server und Streamer mit der bisherigen „Standard“ PSU und der neuen „Next-Gen PSU Upgrade“. Nebst standesgemäßer Elektronik von Gryphon und Standlautsprechern von Audiovector. Mehr Ruhe und räumliche Tiefe so das klangliche Ergebnis, definitiv hörbar!
So, das war es dann mit unseren Berichten von der High End 2022 in München. Wir hoffen, es waren ein paar interessante Sachen für euch dabei. Wir hatten auf jeden Fall viel Freude daran, endlich wieder eine HiFi-Messe besuchen zu können. Bis bald mal wieder auf unseren Seiten, demnächst geht es dann mit unseren Testberichten weiter.