Ein spectrales nach Luft schnappendes Etwas, es war Stefan, ließ einiges erwarten. Da keuchte jemand schwer beladen mit großen Kartons die Treppen hoch, die Kompaktlautsprecher Focal Sopra No 1 trafen zum Test in heimischer Umgebung ein. Sie wurden aus ihren Kartons befreit und ließen sich anhand der Anleitung fix auf ihren Ständern montieren.
Die kompakten Lautsprecher Focal Sopra No 1 sind sehr gut und sauber verarbeitet, was auch für das rückwärtige Singlewiring Terminal mit der Bassreflexöffnung gilt.
Dann an die heimische Elektronik angeschlossen und voller Spannung, was es wohl zu hören gibt. Ich wurde wirklich nicht enttäuscht! Die Sopras spielen so locker vom Hocker, dass ich wirklich fasziniert bin. Der Bass völlig entspannt und trocken mit einer minimalen Tendenz zur Vollmundigkeit, die doppelten Bassläufe bei „Ja ena Tango“ von Haris Alexiou sauber strukturiert und mühelos voneinander zu unterscheiden; das Tremolo in der Stimme dieser Grande Dame wunderbar feingezeichnet, die Gitarre körperhaft vor einem im Raum und dazu klappert die Kastagnette. Dieses Musikstück wird zu seinem Ende hin immer komplexer, viele Lautsprecher brechen dabei vom Klangbild her in sich zusammen, die Sopras nicht!
Kein Chassis ist zu orten, die Kompaktlautsprecher Sopra No 1 verschwinden völlig aus dem Bewusstsein, wenn man die Augen schließt. Vor dem Hörer breitet sich eine traumhaft große Bühne in allen 3 Dimensionen aus, dazu ein „geschlossenes“ Klangbild ohne Löcher, man badet geradezu völlig entspannt in der Musik. Dies gelingt am Besten bei starker Einwinklung, so dass sich die Achsen der Chassis ca. einen halben Meter vor dem Hörplatz kreuzen.
Bei „Misa Criolla“ von Mercedes Sosa kann man das Kirchenschiff atmen hören, ebenso beim „Antiblues“ von Arne Domnerus, welcher sein Saxophon in vielen verschiedenen Schattierungen anbläst, die Orgeln werden tief und glaubhaft dargestellt. Diese Lautsprecher sind in ihrer klanglichen Darbietung sehr natürlich und neutral.
Die Abdeckungen vor den Tief/Mitteltönern sollten auf jeden Fall abgenommen werden, da ansonsten die Feinzeichnung und Luftigkeit hörbar leiden, auch sollte der Hörraum nicht zu stark bedämpft sein. Ein wenig mehr Glanzlichter z. Bsp. bei Trompeten würde mir schon gefallen, das ist letztlich aber Geschmackssache und um des Kaisers Bart gestritten.
Auch bei „Celestial Echo“ von Malia und Boris Blank geriet ich ins Schwelgen. Ihre Stimme, dazu wieder diese Räumlichkeit, auch die elektronische Musik wird traumhaft wiedergegeben und der Tiefton in den Raum gepumpt, ich bade in Musik. Stundenlang höre ich so Musik aller Coleur und genieße sie, ein Traum, mehr braucht es wirklich nicht.
Fazit
Geeignet sind die Kompaktlautsprecher Focal Sopra No 1 für kleinere bis mittelgroße Räume, gigantisch hohe Lautstärken sind ihre Stärke nicht (Die Nachbarn haben trotzdem ihren Spaß…), was rein physikalisch bei einer Kompaktbox auch nicht möglich ist. 8.000,- € inkl. Ständer sind nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber ihren Preis auf jeden Fall wert. Wer Musik entspannt genießen möchte, sollte hier unbedingt mal reinhören!
Im Test
Kompaktlautsprecher Focal Sopra No 1
Preis 8.000 Euro inkl. Lautsprecherständer
Vertrieb
»music line« Vertriebs GmbH
Hainbuchenweg 14–18
21224 Rosengarten
http://www.music-line.biz