Bowers & Wilkins, Aria & Rotel

Es ist mir immer wieder ein Genuss, den einführenden Worten von Ulf Sodan vom deutschen Vertrieb der B&W Group zuzuhören. Informativ, mit viel Humor und toller Musik in der Präsentation. Was gab es hier auf den Mitteldeutschen HiFi-Tagen bei ihm zu Hören? Die 603 aus der Bowers & Wilkins Serie 600 mit Continuum™-Technologie für 1.598 Euro das Paar. Angetrieben wurden sie vom Vollverstärker Rotel RA-1592 für 2.499 Euro. Die Musik kam unter anderem per CD vom Rotel RCD-1572 für 999 Euro. Bestückt ist er mit einem D/A-Wandler WM8740 von Wolfson, der digitale Signale bis zu 24 Bit/192 kHz verarbeiten kann. Als weitere Quelle diente der Aria Musikserver 2 mit einer 2 TB SSD Festplatte, der mittlerweile nicht mehr erhältlich ist. Neu ist der Aria piccolo+ ab 2.499 Euro mit 3TB Festplattenkapazität. Die Eckdaten:
- Wiedergabe von Musik-Dateien mit bis zu 352,8 kHz/24 bit (DXD) und DSD-Dateien (DSD64/128)
- Bedienung über die hauseigene Maria App
- Musik-Streaming auf das iPad (TM)
- Musik-Streaming auf DLNA- und AirPlay-Geräte
Bisher hatte ich noch nicht das Vergnügen, mir die Serie 600 mit Genuss zu Gemüte zu führen, jetzt war die Gelegenheit dazu da. Erstaunlich in welchem Maß dieser Lautsprecher eine richtig tolle dreidimensionale Bühne aufbaute und man als Zuhörer in das Geschehen der musikalischen Akteuere eintauchte. Dies ist bei der Wiedergabe einer Big Band gar nicht so einfach. Die tonale Richtigkeit die vielen Bläser übersichtlich darzustellen, und dies mit der richtigen Portion Druck und Kraft. Das konnte die 603 mit der Continuum™-Technologie sehr gut.
Das Eintauchen in eine reale Aufnahmesituation wurde mit einer Studioaufnahme von John Lee Hooker realisiert, in dem auch die Kommunikation von Toningenieur und Aufnahme Kabine mit aufgenommen wurde.
Eine recht moderne Energie Produktion – Deadmou5, ein klasse Stück – dabei geriet die 603 in Spiellaune. Der tiefe Synthie-Bass wurde sauber mit Druck in den recht großen Hörraum katapultiert. Weder Artefakte noch Kompressionseffekte, die den treibenden Bass bremsten, auch den Pegel konnte die 603 sehr gut verarbeiten. Dazu ist es nötig, dass der Strom – Musik gleich Strom & Luft – das als sauberes Signal weitergibt. Ergebnis: Sauber, präzise mit einer geladenen Portion Energie. Das machte mir richtig Spass und liess den Move in mir entstehen. Auch Feinsinn hat die B&W drauf. Melanie De Blasio mit „With All my Love“ von der Scheibe „No Deal“ konnte ich in gesitteter Lautstärke vor der Präsentation mit Wohlgefühl in mein Innerstes mit Gänsehautfaktor aufnehmen. Ein wunderbarer Space mit Luft und feinen Klangfarben.
Musical Fidelity, Triangle & Music Hall

Auf den letzen HiFi-Events in Hamburg 2018, Darmstadt 2017, München 2018 und Stuttgart 2018 war es mir immer ein Fest der Emotionen mit der Triangle Esprit Australe EZ zu hören. Hier in Leipzig stellte der Vertrieb Reichmann Audio Systeme nun eine kleine Kombination vor.

So nahm ich Platz vor der Comete EZ. Ein Kompaktlautsprecher, der nicht nur wie hier in schwarz, sondern auch in weiß und Holzfurnier zur optischen Anpassung an die eigene Hörräume erhältlich ist. Paarpreis 1.198 Euro.
Als Verstärker kam der Musical Fidelity M6si ins Spiel, rückseitig mit Cinch- und XLR Eingängen ausgerüstet. Zudem ist ein asynchroner 24 Bit / 96 kHz USB-Eingang vorhanden. Er nimmt Kontakt zu PC, Notebook oder MAC auf und ermöglich so die Wiedergabe von modernen Medien. Von der Leistung her mit 2 x 220 Watt an 8 Ohm genügend Headroom um ordentliche Pegel zu fahren. Preislich bewegt sich der Musical Fidelity M6si Vollverstärker bei 2.599 Euro UVP.
Der Comete EZ ist der größte Kompakt-Lautsprecher aus der Esprit-Serie. Mit seinem 7-Zoll Tiefmitteltöner schafft er erstaunlich tiefe und auch bei hohem Pegel unverzerrte Bässe. Das neue Hochtonhorn mit Titankalotte verspricht luftige Höhen und eine bessere Dynamik. Laut Reichmann Audio Systeme kann er Räume bis zu 30 qm beschallen.

Seit kurzer Zeit ist Music Hall im Programm bei Reichmann Audio Systeme. Der hier vorgeführte Music Hall mmf-9.3 für 1.990 Euro verfügt über einen Triple-Sandwich-Aufbau, der den Kohlefaser Tonarm und das invertierte Lager entkoppelt. Hochdämpfende Sorbothankugeln zwischen den drei Boards verleihen dem Music Hall mmf-9.3 eine hohe Entkoppelung vom Untergrund. Der auf einer gedämpften Basis stehende Motor ist dabei ausgelagert. Eine elektronische Motorsteuerung stabilisiert die Netzfrequenz und regelt die Geschwindigkeit auf Knopfdruck.
Nun jetzt… konnte diese Vorführung emotional an die der Esprit Australe EZ anknüpfen? Ziel war es, eine kostengünstigere und minimalisierte Kombination zu präsentieren. Bewusst nur mit Vinyl vorgeführt, senkte sich der Arm in die Rille des schwarzen Goldes. Und es dauert nicht lange, um wieder im Land der Emotionen Platz zu nehmen. Unterschiedliche Genres durften auf den Plattenteller. Eine tolle Bühne, klare luftige und feine Klangfarben bauten sich vor mir auf. Auch im Bassbereich mit einer schönen Schwärze. Gänsehaut? Ja. Gut, im Vergleich nicht ganz die Dynamik und Kraft der größeren Standbox, aber mit dem gleichen Flair, den Zuhörer zu begeistern und die Musik in ihrem Ursprung – der Emotion – technisch hörbar… insbesondere fühlbar zu machen.
Blumenhofer, ART, ARC mit Project

Es ist schon was besonderes. Man geht in den Vorraum der Vorführung und hat gleich Musik und Move im Körper… und das Grinsen im Gesicht. Sprich, ich werde musikalisch angemacht und von klingender Energie empfangen.
Armin Kern hat es immer wieder drauf, jemanden mitzunehmen in das Erlebnis der Musik. Was stand da so, das mich so mitnahm? Zum einen die Blumenhofer Genuin FS3 MK2 für 9.750 Euro. Vom Konzept ein passiver Zwei-Wege-Standlautsprecher, Bassreflex und Hochtonhorn. Das Besondere des Hochtonhorns ist, das es beweglich gelagert ist. Es ermöglicht so mechanisch eine Time-Alignment-Anpassung. Die Impedanz liegt bei 8 Ohm.

Die betriebsnotwendige elektrische Energie wurde von dem ATC SIA 2 S150 über das Lautsprecherkabel XL Annourum von der Firma Supra Cable übertragen. Hatten wir im Test. Ein geniales Kabel und preislich der Hammer. Der ATC ist beheimatet in Good Old Britain. Mit 150 Watt pro Kanal an 8 Ohm im Class A/B Betrieb für ein Horn-System reichlich Hubraum. Preislich bewegt sich dieser Vollverstärker bei 4.900 Euro.
Als Quelle wurde ausschliesslich mit Vinyl vorgeführt. Gibt es digital eigentlich noch, bei den Massen an Vinyl auf dieser Messe? Hier lief der Plattenspieler Pro Ject Celebration 40. Als Tonabnehmer der SPU aus dem Hause Ortofon. Preislich inklusive Phonokabel bei 3.000 Euro.

Der Plattenteller des Celebration 40 ist eine Sandwichkonstruktion aus einem feingewuchteten Teller mit TPE* bedämpftem Aluminium, einer Auflage aus blauem Feinleder und einem Plattenpuck. Weiteres Merkmal ist ein magnetunterstütztes, invertiertes Plattentellerlager mit Keramik-Laufkugel und Keramik-Lagerboden, das zur mechanischen Bedämpfung in einen Metallblock montiert ist.
Natürlich habe ich nicht nur im Vorraum gehört. Gut positioniert vor dem Energietempel, legte Armin Kern eine Rarität schwarzer Scheiben nach der nächsten auf.
Ein besonderes Schmankerl: Die Rolling Stones Scheibe „Stripped“. Kaum mehr zu bekommen, wenn überhaupt. Schon ein Erlebnis, die Stones so zu hören. Druck, Energie und das Gefühl dabei zu sein. Schön die einzigartige Stimme von Mick Jagger.

Das Horn gab die Musik mit sehr hoher Spielfreude wieder. Egal was sich auf dem Plattenteller drehte und was das System abtastete, die Musik war einfach da. Bei groovigeren Stücken wurde in mir mein innerer Mobilitätsmotor angeschoben. Auch feine leichte Musik wurde mit seichten Klangfarben, wenn auch minimal verfärbt, wiedergegeben. Sei’s drum. Immer mit der Attitüde, die Energie der Instrumente und menschlicher Stimmen hervorzubringen.
Toll war der Bass, der mit Präzision und Punch eine trockene Bassdrum in der Vorführraum katapultierte. Sehr kontrolliert, toll!
Ein ehrlicher großer Raum mit einer schönen plastischen Darstellung verführte den Hörer ebenso. Das war hier Musik hören mit einem sehr hohen Spass- und Anmachfaktor.