Die High End 2023 in München – welche die größte HiFi-Messe in Europa ist – hat unlängst ihre Pforten geschlossen. Zu Sehen und zu Hören gab es viel, sehr viel. So viel, dass es den Rahmen einer kompletten Berichterstattung sprechen würde. Wir HiFi-IFAs „beschränken“ uns daher ein wenig, und wollen euch unsere subjektiven Höhepunkte der Veranstaltung vorstellen.

Wie es sich für so eine HiFi-Messe gehört, gab es auch eine Presseveranstaltung. Das absolute Highlight war natürlich Al Di Meola, welcher der Markenbotschafter der High End 2023 war. Ein paar nüchterne Zahlen gehören dazu, wir halten uns diesbezüglich mal kurz. In Summe hatte die Messe 22.137 Besucher:innen, diese teilten sich auf in 10.748 Fachbesucher:innen aus 90 Ländern und 10.860 Besucher:innen aus 71 Ländern sowie 529 Medienvertreter:innen aus 43 Ländern. Respektable 550 Aussteller aus 54 Ländern mit über 1.000 Marken gab es auf 30.000 qm Ausstellungsfläche im MOC (Munich Order Center).

Wie es sich gehört ein ordentliche Gewusel morgens um 10:00 an den Eingängen der High End 2023.
Der Vinyl-Trend scheint ungebrochen, geschickt am Eingang und unübersehbar platziert fallen die ersten Blicke gleich auf die Plattenspieler von New Horizon.
Bei Rega ist der Schallplattenspieler jedoch kein Trend, sondern Tradition. Respektable 50 Jahre gibt es den Hersteller von Plattenspielern bereits.
Mit Dual ist ein weiterer altbekannter Hersteller mit auf der High End 2023 vertreten, unter anderem mit dem Primus Maximus, einem direktangetriebenen Plattenspieler mit einer Auflage von 100 Stück. Der Antrieb wurde neu entwickelt, so der Entwickler Alfred Langer. Hier auf der Messe steht der erste Dreher mit der Seriennummer 001. Respektable 10.000 Euro soll er kosten.
Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch der Plattenspieler Luphonic R3. Im Gegensatz zu seinen H-förmig aufgebauten Geschwistern ist der neue ein Masselaufwerk mit einem Gewicht von rund 15 kg geworden, so der Entwickler Thomas Luh.
Auch kein Leichtgewicht der Plattenspieler von Acoustical Systems.
Noch so ein Oschi, dann höre ich aber auch auf mit den Plattenspielern. Da ist bereits aufgrund des hohen Gewichts die Laufruhe garantiert. Doch zusätzlich besitzt der Thorens Reference auch noch eine aktive Schwingungsisolation. Bis zu drei Tonarme mit verschiedenen Längen lassen sich auch noch montieren. Da bleibt kein Auge trocken…
Gehört natürlich mit auf die High End: Dr. Keith Monk mit seinen Plattenwaschmaschinen. Wie es sich für einen Vertreter seiner Zunft gehört natürlich im weißen Kittel.
Gleich zwei Neuheiten gab es hier. Den neuen Streaming-Vorverstärker NAD M66 sowie die Standlautsprecher Dali Epikore 11 für rund 20.000 Euro. Feine saubere Klänge mit ebenso sauberen trockenen Bässen. Eine Anlage, die mir besonders gut gefallen hat.
Die Jungs von Dali können allerdings auch günstiger mit dem neuen Kopfhörer Dali IO-12 für 999 Euro und dem Streaming-Verstärker Bluesound Node-X für 799 Euro. Kurz reingehört, und ich war schwer angetan.
Schick und aktiv, die neuen Standlautsprecher Vienna Acoustics Infinity. Streaming können sie dem Anschlussfeld nach auf der Rückseite auch, mehr konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen 🙁 Aber es lohnte sich auf jeden Fall hier reinzuhören.
Kein Streaming und etwas mehr an Geräten bei Fyne Audio. Auch hier dem Namen entsprechend ein fyner Klang.
75.000 Euro ruft Piega für seine neuen Standlautsprecher Master Line Source – MLS Gen2 – auf. Wow, das, was da aus den Klangsäulen rauskam, war dem Preis definitiv angemessen. So sauber und klar, und dabei doch hochemotional habe ich schon lange nicht mehr gehört. Da hat Roger Kessler ganze Arbeit geleistet!
Ein Blick beim Digital-Spezialisten innuos reinzuwerfen lohnt sich immer. Nuno Vitorino ließ mich die klanglichen Unterschiede der neuen Streamer Pulse und Pulsar erfahren. Und was mir immer wieder gefällt bei den Portugiesen, ist deren fantastische Software, die kinderleicht zu bedienen ist.
Weitere Musikserver hat Melco mit den nagelneuen Modellen N5-H50 und dem N1-S38 im Angebot.
Großzügige Klänge mit hORNS-Lautsprechern. Mit beteiligt am Genuss auch der Röhren-Vollverstärker Qualiton A50i für absolut angemessene 6.000 Euro.
Karl-Heinz Fink berichtet über die Weiterentwicklung seiner Finkteam Borg zur Episode 2. Das Gehäuse sei nicht zu optimieren gewesen, aber bei den Innereien fand er Möglichkeiten. Beispielsweise setzt er Übertrager in den Weichen ein. Interessant: Die neuen Lautsprecher sind nicht teurer als die Vorgänger, die sich auch noch updaten lassen. An Soul Note gab es das Ganze dann später auch zu Hören, emotional war noch etwas Luft nach oben. Gerne hätte ich mir zum Vergleich mit den Erstlingen der Borg auch die Elektronik von Canor gewünscht…
Nagra fuhr wohl alles auf, was sie so im Angebot haben. Die Anzahl der Komponenten hier aufzuführen dürfte wohl den Platz sprengen… 😉 Den Rest steuerte dann Wilson Audio mit den Standlautsprechern Alexx V bei.
Hier sprengt die Aufzählung der Geräte nicht den Platz, aber wohl die Mega-Hörner von Cessaro die meisten Hörräume. Egal, ich liebe es, wie diese Art von Lautsprechern völlig unangestrengt noch das größte Orchester einem um die Ohren haut.
Ziviler ging es dann bei ELAC mit den Kompaktlautsprechern Vela BS 404 für 3.200 Euro das Paar zu. Wohnraumfreundlich und dazu auch noch sehr ohrenfreundlich musikalisch.
Einen sehr frauenfreundlichen Kompaktlautsprecher hat Paula Knorn mit dem Lautsprecher Fyne Audio Vintage Five mit auf die High End 2023 gebracht.
Auch neu beim TAD Audio Vertrieb die äußerst schicke HiFi-Kompaktanlage Aerix Duet für 1.200 Euro. Ein schickes Lifestyle-Produkt inklusive Streaming und CD-Laufwerk.
Wer auf großzügige losgelöste Klänge steht, kann sich gerne mal bei Diptyque umhören. Neu auf der High End 2023 präsentierten die Franzosen das Modell dp 140 MK2 für 14.000 Euro. Ebenfalls mit dabei aus Frankreich der Streaming-Verstärker B.Audio alpha one.
Jederzeit für ein Späßchen aufgelegt: Werner Berlin und Bob Surgeoner mit ihren neat acoustics Lautsprechern.
Einen wunderbar und ausgewogenen Klang boten die teilaktiven Kompaktlautsprecher Crystal Cable Minissimo Forte für 20.000 Euro das Paar. Zum Verlieben!
So, ich mal mal Pause jetzt, weiter geht es in den nächsten Tagen mit Bericht 2 von der High End 2023 in München.