Bei meinem Rundgang über die High End 2017 ist nicht nur meinem Hörorgan in den unzähligen Vorführungen der Messe geschmeichelt worden. An vielen Stellen blieb auch das Auge an Komponenten und Lautsprechern haften, die auf den zweiten Blick im Detail oder unübersehbar als Gesamtheit die optischen Sinne forderten.
Viele HiFi-Fans stellten seit Jahrzehnten die Funktion, also das optimale Hörerlebnis, über die Gestaltung der Komponenten. Meines Erachtens liegt es aber im Geiste der Zeit, dass sich gutes HiFi und HighEnd entweder im Wohninterieur wohltuend zurück nimmt und dezent Akzente setzt, wie in Form von One-Box- Systemen oder in klassischen HiFi-Kette echte Statements platziert, die Gestaltung und Performance miteinander verbinden.
In diesem Beitrag gibt es Komponenten zu sehen, die sich auch präsentieren und nicht nur Musik machen wollen.
Fotos im Beitrag: Falk Visarius
Starkes Stück. Opulente Freiformflächen prägen die Gestaltung des Gehäuses bei Stark Audio aus der Slowakei. Ein echter Hingucker.
Ein schöner Rücken kann auch entzücken.Auch die Rückansicht der Emma ist gelungen. Die schwungvollen Flächen nehmen den Bass und das Terminal elegant auf. Die Integration des Terminals in den Stand, so dass die Kabel am Boden blieben, wäre natürlich perfekt.
Die Formgebung der Stark Emma, die die Systeme umschmeichelt, lässt die Liebe zur Gestaltung erkennen. Herrlich.
Die junge Firma Hohner stellt ihre aktiven Standlautsprecher aus Doppel-T- Trägern einer alten Werkhalle her. Der Holzkorpus wird von hinten an den Träger angeflanscht und die Systeme in der Schallwand schräg frei geschnitten. So ergibt sich die äußerst markante Form. Beachtlich auch der Subwoofer, der das System ergänzt.
Der Subwoofer von Hohner wird aus dem Motor-Kolben einer Landmaschine hergestellt und sollte so hinreichend stabil sein…
Der Name ist Programm. Die Zahl des JERN Lautsprechers gibt schlicht sein Gewicht an. Das Gehäuse besteht aus Aluminiumguss. Der Hersteller wirbt mit den Kontakten zur Automobilindustrie, in der diese Guss-Verfahren zur Komponentenherstellung eingesetzt werden. Die Varianten der Lautsprecher entstehen durch unterschiedliche Bestückung der Gehäuse mit Systemen. Der erste Höreindruck war sehr ordentlich. Genaueres Nachforschen lohnt.
Vom HiFi-Virus als Jugendlicher infiziert ist HiFi + HighEnd seither Teil meines Lebens. Forenerprobt, als freier Autor und bei den HiFi-IFAs ist mein Motto: Alles kann nichts muss. Die Freude am HiFi und der Musik zählt.