
Nachdem ich bei Canton von der C 500 vollaktiv so begeistert war, und mein Bericht dementsprechend lang wurde, ist ein zweiter Bericht über die Vorführung des Traditionsherstellers erforderlich. Hier also der Bericht über den Standlautsprecher Canton A 45, die der Hersteller sich und seinen Kunden zum 45-jährigen Jubiläum spendierte. Weiterhin beeindruckte hier die Reference K 1.

Technik
Die Canton A 45 (3.000,- €/Paar im Canton Onlineshop) gefällt durch ihre schlanke Form. Die Verarbeitung sowie die Lackierung machen einen sehr guten Eindruck. Den Bassbereich betreuen drei 18er aus einer Keramik/Wolfram-Legierung. Aus demselben Material besteht der gleich große Mitteltöner. Die 25 mm Hochtonkalotte ist aus Keramik hergestellt. Alle diese Chassis stammen aus der Reference-Reihe. Der Bassreflex ist als Downfire ausgeführt.
Angetrieben wurden die A 45 von Elektronik, die durch Ingo Hansen von Phonosophie getunt wurde. Wie da wären der Vollverstärker Pioneer A70 (2.000,- €) und der Pioneer CD/SACD-Player PD-50 (1.600,- €).
Klang
Und ab ging die Post, unter anderem mit Neils Lofgren und seinem Stück „Keith Don’t Go“, hatte ich ja schon ewig nicht mehr gehört… Nun, dieses Stück ist bekannt dafür, dass es die Ohren des geneigten Höres ordentlich ärgern kann, dem war hier und heute glücklicherweise nicht so! Die Gitarre setzt mit wunderbarem Korpus ein, die Saiten schnell, sauber und klar ohne im Ohr zu zwicken, das Klopfen auf den Korpus steht. Ein- und Ausschwingen werden sehr feinfühlig wiedergeben. Neils spielt und singt für mich sein Lieblingslied. Man meint mitten im Publikum zu sitzen, wenn es Beifall klatscht. Ich mache es auch.
Diese Kombi spielte neutral im Sinne von naturgetreu, mit einem leichten Touch angenehmer Wärme. Obendrein sehr schnell und nicht vor sich hinblubbernd. Der Bass mit einem schönen lockeren Antritt und Autorität. Einzelne Chassis waren nicht zu orten, man hörte und sah ein Gesamtbild von Musik, das auch räumlich zu überzeugen wußte.
Fazit
Der von Phonosophie getunte Pioneer VollverstärkerA70 und CD-Spieler PD-50 treiben die Canton A 45 zu Höchstleistungen an. Diese klangstarke Kombi bietet dem HighEnder vollendeten Genuss. 5,9 von 6 Punkten Preisleistungsverhältnis.

Weiter ging es dann mit dem Flaggschiff Canton Reference 1 K, welche an AVM Elektronik nuckeln durften.
Technik
Klein kann man diesen Lautsprecher nicht mehr wirklich nennen. Wie auch sonst sollten in dieses Gehäuse 2* 310 mm Tieftöner hineinpassen, plus ein 180 mm Mitteltöner, alle 3 aus Keramik/Wolfram. Fast schüchtern sieht dagegen der 25 mm Aluminium/Keramikhochtöner aus. 22.000 € werden für zusammen 268 kg hier aufgerufen.
Angefeuert wurden die Cantöner von einer Stereoendstufe AVM SA 8.2 (11.495 €) mit einer Leistung von 2* 500 Watt an 4 Ohm und einem Gewicht von 42 kg.
Quelle und Vorverstärker war der Streaming/CD-Receiver AVM CS 8.2 (10.990 €), mit 13 kg im Vergleich geradzu ein Leichtgewicht. Der AVM CS 8.2 wurde lediglich als Vorverstärker mit Player (TEAC Slot-In) benutzt. Die ellenlange Liste der Anschlüsse und Datenformate möge der geneigte Leser bitte der Homepage von AVM entnehmen, da diese für einen Messebericht zu lang ist.
Klang
Nun, wer jetzt großen Klang für großes Geld erwartet hatte, wurde nicht enttäuscht. Dies äußerte sich allerdings nicht darin, dass einem gleich die Fetzen mitsamt dem eigenen Trommelfell um die Ohren flogen. Nein, sehr zivilisiert ging es im Tiefton zu, eher schön locker leicht und gediegen, dabei aber traumhaft tief mit der nötigen Autorität. Mein werter Kollege hat es da ja lieber etwas gewaltiger, ich persönlich nicht. Kondotrommeln kamen traumhaft rüber, und nicht mit einem verschüchterten „Plopp“.
Auch der Mitteltonbereich ein Genuss, gehaltvoll aber nicht überschwänglich. War ich emotional bereits von der A 45 hingerissen, setzte die K 1 noch ordentlich einen drauf, einfach näher am Original. Dies galt ebenso für die Wiedergabe von Stimmen, alles noch luftiger, locker und selbstverständlicher. Alles wie mit Farbtupfern wunderbar gemalt. Auch die räumliche Darstellung, wie ein Bad im warmen Meer, dass einen umfließt.
Selbstverständlich kein einzelnes Chassis zu orten (Kenne ich auch anders selbst in dieser Preisklasse…), mit geschlossenen Augen hätte man glatt bestreiten, dass die Musik aus der Konserve kommt. Zurücklehnen und Träumen war angesagt.
Fazit
Canton Reference K 1 und AVM Ovation. Ganz großes Kino! Preisleistungsverhältnis 5,7 von 6 Punkten.