Opernbesuch im Bolschoi Theater Moskau 2018: „Siegfried“ – „Ring der Nibelungen“ Episode 2

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Foto: Falk Visarius

Zugegebenermaßen berichte ich nicht als eingefleischter Wagnerianer, der als Opern-Enthusiast nach extra Moskau reist, sondern als Moskau-Reisender, der sich das Erlebnis eines Bolschoi-Theater Besuchs nicht entgehen lassen will. Nichtsdestotrotz bin ich nun ausgiebig ‚wagnerized‘ 😉

Das Bolschoi Theater ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Moskau. Eröffnet am 20. Oktober 1856, dem Krönungstag Zar Alexanders II. Fast 150 Jahre später bekam das Theater anno 2002 eine neue Bühne und wurde von 2008-2011 umfassend renoviert.

Foto: Falk Visarius

Zufällig waren ein paar Monate vor Reisebeginn zu unserem Moskau-Aufenthalt noch Karten zu Wagners „Siegfried“ (bzw. „Ring der Nibelungen“ Episode 2) im Online-Vorverkauf erhältlich. Und nur zu „Siegfried“. Andere Vorstellungen waren ausverkauft. Somit war uns die Entscheidung vorweg genommen.

Als Moskau-Reisender empfiehlt es sich, wie wir die Karten zuvor Online zu buchen. Die russische Seite des Bolschoi-Theaters ermöglicht zu fairem Preis – auch in einer englischen Sprachversion – die Auswahl des Sitzplatzes sowie die Online-Bezahlung und den Kartenausdruck. Das ausgedruckte Ticket ist zwar schmucklos, autorisiert aber per QR-Code probemlos den Eintritt ins Theater.

Foto: Falk Visarius

Das Theaterhaus ist von aussen wie von innen imposant. Nicht-Wagnerianer dürfen sich aber fragen, ob es einer Inszenierung von über 5h bedarf, um das wunderbare Erlebnis eines Bolschoi-Theater Besuchs zu haben. Berechtigte Frage. Braucht man natürlich nicht. Womit wir aber bei „Siegfried“ wären.

Modern inszeniert, mit schlichtem, abstrahierten Bühnenbild und sparsamer Dekoration, war die Oper sehr unterhaltsam. Mit moderner Projektionstechnik hat der Regisseur dem Bühnenbild viel Farb- und Strahlkraft verliehen, die dem opulenten Wagnerschen Thema angemessen schien.

Schön war auch, das neben dem Gesang durch das Schauspiel der Akteure die Charactere der einzelnen Rollen anschaulich untermalt wurden. So gestaltete sich unser Wagner-Debut im Bolschoi als fünf kurzweilige Stunden, die uns zwar müde, aber dennoch beschwingt in den Abend entlassen haben.

Fazit: Wer ein Faible für klassische Musik hat und einen Moskau-Besuch plant, sollte einen Besuch im Bolschoi-Theater unbedingt in Erwägung ziehen, vorab recherchieren und buchen.

Infos gibt es hier:
https://www.bolshoi.ru/en/

Liebe Grüße aus Moskau, Falk

Foto: Falk Visarius

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Vom HiFi-Virus als Jugendlicher infiziert ist HiFi + HighEnd seither Teil meines Lebens. Forenerprobt, als freier Autor und bei den HiFi-IFAs ist mein Motto: Alles kann nichts muss. Die Freude am HiFi und der Musik zählt.

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