Gemütlich schlenderten Stefan und ich durch die Gänge im zweiten Stock, als wir von einer jungen Dame im Flur angesprochen wurden, es gäbe hier im Zimmer etwas tolles zu hören; das hatten wir schon oft gehört… Aber was ein echter HiFi-IFA ist, nix wie rein in die 12 qm.
Dort strahlten 2 Herren mit 2 weißen Kugeln um die Wette. Sie klärten uns über die vorgeführte Technik auf. In jeder Säule ein nach oben zur besagten Kugel strahlender Breitbänder, dazu 2 recht kleine Subwoofer, vorgeführt an einem Denon Surroundreceiver sowie Panasonic UHP-Player, das war es. Das ganze vor der längeren Wand aufgestellt, dazu ein paar kreuz und quer aufgestellte Stühle; das versprach ja einiges… Und es gab einiges!
Oscar Peterson kam in den UHP-Player und die Show begann! Ich saß ungefähr gegenüber der Wandsteckdose, die sich knapp links vom rechten Lautsprecher befindet. Oscar spielte aber exakt in der Mitte dieser Türme, ich setzte mich weiter nach links, der Flügel blieb in der Mitte, dann stand ich auf und ging noch weiter links, der Flügel blieb einfach da, wo er war! Faszinierend! Auch der Klang wusste definitiv zu überzeugen, die Klavierläufe perlten astrein vor uns, egal ob hoch oder tief, einfach sehr natürlich.
Herr Höltkemeier spielte dann die verschiedensten Musikrichtungen vor, das Saxophon war wunderbar als Holzblasinstrument zu erkennen und wurde in feinsten Schattierungen angeblasen. Gitarren mit ihrem Holzkorpus oder flirrende Geigen. Auch die Stimmwiedergabe war sehr natürlich, egal ob die sehr hoher Frauen- oder sonorer Männerstimmen.
Der Breitbänder näselte, was ich eigentlich befürchtete, nicht im geringsten. Sehr interessant bei diesem Konzept übrigens, dass alle Frequenbereiche im ganzen Raum mit der gleichen Intensität wiedergegeben wurden, egal ob man mitten im Raum stand oder direkt vor der Wand saß, Raummoden gab es nicht.
2 dieser Space One inklusive einem Subwoofer kosten 17.500,- Euro. Das ist nicht ganz günstig, aber wesentlich mehr als den aufgerufenen Preis wert im Vergleich zu anderen HighEnd-Pretiosen. Sogar ein Mietmodell gibt es für diese Lautsprecher. Und für die beste aller Ehefrauen lässt sich die Farbe der Kugeln je nach Stimmung anpassen.
Definitiv ein Messe-Highlight auf den Norddeutschen HiFi-Tagen.
Und die Breitbandlautsprecher haben uns so gut gefallen, dass wir sie zum Test eingeladen haben!
Ein Kommentar
Wie mein Kollege Arkoudi schon sagt, eine völlige neue Art, Musik wiederzugeben.
Erstaunt über die Aufstellung in dem Raum, aber der Hersteller sagte, das wäre egal. Das ließ gespannt aufhorchen. Nach ein paar Erklärungen zu dem LS-System ging es ans Hören.
Bei den ersten paar Takten war klar, dass hier keine leeren Versprechungen gemacht wurden. Enorm, wie Oscar Peterson im Raum war. Der Bass mit einer livehaftigen Note ohne zu verschwimmen, klang das hier richtig klasse. Beim reinen Schlagzeug Track saß man direkt vor dem Geschehen des Drummers.
Sehr holographisch und dreidimensional. Ich liebe so was. Es ist wie an einem Pult mit Nearfields zu sitzen, nur das man den kompletten Raum des Akteurs mit in die Hörperformance bekommt. Das ganze grösser und realistischer in der Darstellung. Kontrolliert und mit sehr gutem Punch vor den Zuhörer gestellt. Wirklich beeindruckend.
Mit diesem ausgewöhlichen System kann man sogar super Filme sehen, was im Rahmen der Vorführung mehr als gelungen ist. Das ein oder andere Mal entstand bem mir Gänsehaut und das sagt es wohl am besten aus.
Ein absolut gelungenes System, dass viele Möglichkeiten bietet. Das Besondere. Man kann sitzen oder stehen wie man will, das Klangbild bleibt stabil. Auch tonal und vom Timing her herausragend gut.
5,25 Punkte plus 0,25 für die Innovation und somit
5,5 von 6 Punkten