Heute, am 14.07.2019, fand zum wiederholten Male der ROJ BENEFIZBALL „Zu Ehren der Heiligen Peter und Fevronija“ im Stuttgarter Bürgerzentrum West statt. Organisiert hat ihn die ROJ BW e.V. , ein Dachverband, der einzelne Gruppen der Russischen Orthodoxen Jugend verschiedener Städte Baden-Württembergs verbindet. Die Mitglieder engagieren sich dort ehrenamtlich. Der ROJ hat den Benefizball vor ein paar Jahren das erste mal initiiert und so war auch ich die letzten Jahre bereits mit dabei.
Aber warum schreibe ich darüber, erwartet man doch in der Rubrik Musik Berichte über die Stars und Super-Stars der Branche. Ich möchte darüber berichten, weil ich die letzten Jahre Engagement der Jugendlichen und jungen Erwachsenen erlebt habe, das mich beeindruckt hat. Und mit Musik hat so ein Ball ja auch zu tun. Ein Ball. Ein außergewöhnliches Format: ein Ball! Ich gebe zu, bei einem Ball denke ich immer an ein höfisches und somit überkanditeltes Tanzvergnügen mit schier übermenschlicher Choreografie und Perfektion. Das ist eigentlich nichts für mich. Doch was den Benefizball „Zu Ehren der Heiligen Peter und Fevronija“ der ROJ leitet, ist wohl eher die gesellschaftliche Idee. Die Verbundenheit im gemeinsamen Tanz.
Der Geist des BENEFIZBALLES
Auch der Anlass des Balls ist ein schöner. Der Tag der Heiligen Peter und Fevronija wird jedes Jahr am 08. Juli gefeiert als Tag der Liebe, der Ehe und der Familie. Und apropos Gemeinschaft. Die ROJ hat es geschafft, Gäste aus allen orthodoxen Gemeinden zu begeistern. Die Gäste kommen aus Stuttgart, ganz Deutschland oder gar aus Prag und Moskau und weiteren Ländern. Menschen, die unter anderem auch bei uns Unterkunft fanden. So waren dieses Jahr fast 100 – meist Jugendliche – Gäste mit dabei. Dress Code des Abends: Schick bis festlich. Endlich mal für die Damen ein Anlass, das lange Abendkleid auszuführen. Oder ein traditionelles Gewand. Aber alles sehr uneitel. Klasse.
Die Gäste waren mit Freude dabei
Mir waren noch die Beine lahm von der morgentlichen Laufrunde und ich gebe zu, das Tanzen nicht erfunden zu haben. Merkfähigkeit und konzentrierte Koordination der Extremitäten waren am heutigen Nachmittag gefordert. So gab ich mir erneut den Ruck zum Tanze. Natürlich sind die Tänze dem überwiegenden Teil der Teilnehmer nicht bekannt. Die Idee des Benefizballes ist deshalb, mit Anleitung der charmanten Moderation des ROJ in der Gemeinschaft zu tanzen. Für sich. Nicht für ein Publikum. Wo hat man in dieser Gruppengröße schon mal die Möglichkeit dazu? Dabei geht es nicht um Perfektionismus, sondern um den gemeinsamen Spaß. So einfach ist das. Von Anfängern über Gelegenheitstänzer bis hin zu Routiniers ist alles dabei. Und Spaß hatten wohl auch alle Beteiligten. Als Gast war – auch zum wiederholten Male – eine Tanzgruppe der Rumänisch-Orthodoxen Gemeinde Stuttgarts eingeladen, die traditionelle Tänze Transsilvaniens zeigte. Nach ihrer Darbietung brachten sie in einem kleinen „Workshop“ mit einfachen, merkbaren Schritten den Gästen ihre Tänze näher. Ein herrlicher Spaß.
Liebe ROJ, das war wieder ein wunderbarer Benefizball. Danke schön, bitte macht weiter so und behaltet eurer Engagement bei! Auch die nächsten Jahre.
PS. Am Sonntag, 21.07.2019, findet das orthodoxe Kulturfest im Stadion am Stuttgarter Kräherwald statt. Die Stuttgarter orthodoxen Gemeinden bereiten in Pavillon-Zelten typische Speisen ihrer Region vor. Dazu Tanzvorführungen und Musik. Multi-Kulti.