Wie schon für die High-End 2017 und 2018 fasst der Beitrag „Eyecatcher“ für die Süddeutschen HiFi-Tage Gerätschaften zusammen, die mir vor die Kamera-Linse gekommen sind und die mich in diesem Augenblick ob Ihrer Gestalt angesprochen haben – vollkommen unabhängig vom Klang. Seit den letzten Jahren gibt es interessanerweise da, wo es viel zu hören gibt, auch viel zu sehen. Ein Trend, der mir sehr sympathisch ist. Eine kleine Auswahl.
ARIA
Bei einer „Guten Anlage“ bedarf es natürlich auch einer guten Datendrehscheibe. Im Vertrieb von Bowers und Wilkins hört diese auf den Namen „Aria“. Und beim Aria 2 möchte man nicht nur mit einem hohen Maß an Konnektivität glänzen, sondern auch mit einem außergewöhnlichen Äußeren. Gestaltung ist immer Geschmackssache. Ich empfinde den Aria 2 als sehr gelungen. Natürlich muß man das Skulpturelle am Aria 2 mögen – und beim Staubwischen gelegentlich auch mal zum Q-Tip greifen wollen. Stichworte zum technischen: Lüfterlos, bis 4TB interner Speicher, Multi-Zone, CD-Ripper, bis 32bit/384KHz, DSD… Schönheit und Können vereint.

AVM
AVM setzt seit Jahren auf schlichte Gestaltung und wertige Oberflächen, die die Boliden mit ihrem Understatement noch mächtiger wirken lassen. Kühlrippen signalisieren Leistungsfähigkeit, die fein gearbeitete Marken-Schrift zeugt von der Herkunft. Markentypisch ist auch die blaue Display-Schrift und Beleuchtung.

Das Thema „blau“ hat AVM auch unübersehbar in das neue Plattenspieler-Sortiment einfließen lassen. Die transluszenten Plattenteller der Modelle Evolution und Inspiration sind konform der AVM CI entsprechend durchleuchtet. Ein toller Show-Effekt, wertig ausgeführt. Wichtig zu wissen: abschaltbar! Nicht jeder Tag ist Show-Tag.

Boenicke Audio
Der Schweizer Sven Boenicke entwickelt und fertigt in seiner Firma Boenicke Audio mit einem kleinen Team Lautsprecher aus massivem Holz. Das Innenleben und die Öffnungen werden aus dem Vollen gefräst. Dies lässt sich am Verlauf der Maserung auf der durch große Radien und scharfe Kanten geprägten Form gut erkennen. Das Holz hat eine seidige und natürliche Optik, die auch zum Anfassen und zum haptischen Erleben einlädt. Zudem klingen die beiden vorgestellten Pretiosen W5 und W8 einfach unverschämt gut…

Fyne Audio
Wenn die Grundplatte des Fyne Audio Flaggschiffes F1-10 erstmal montiert ist, ist von dem Diffusor nicht mehr viel zu sehen. Klangvoller Name: „BASSTRAX TRACTRIX DIFFUSER SYSTEM“. Auf den Süddeutschen HiFi-Tagen hat der deutsche TAD-Vertrieb ein Exemplar zur Veranschaulichung der technischen Fyne-Arbeit ausgelegt. Liebe zum Produkt steckt auch im konstruktiven Detail.

KEF LS50
Kunst am Kompaktlautsprecher. Die schwarze KEF LS50 im Dekor des Designers Marcel Wanders, Inhaber eines führenden Produkt- und Interior-Design-Studios mit Sitz in Amsterdam. Der gute Klang der LS50 ist landläufig bekannt. Das Foto spricht in Sachen Design für sich.

Monitor Audio Studio

Über die Gestaltung des Kompaktlautsprechers „Studio“ sind wir mit Marcel Pannes vom Monitor Audio Vertrieb ins Gespräch gekommen, als wir am Sonntagmorgen offenkundig das ausgestellte Exponat vis-a-vis des Aufzugs in der Lobby bestaunt haben. Tiefmitteltöner und Hochtöner sind in einem auffällig geformten Modul, das die Form der Systeme weich aufnimmt, in die Schallwand eingesetzt. Laut Aussagen von Marcel Pannes wurde der Entwurf des Lautsprechers ab dem ersten Strich von Produkt-Designern begleitet. Meiner Meinung nach hat sich das gelohnt.
Die modernste Gattung des HiFi, die All-In-One Geräte, greifen am Häufigsten zum Retro Look. Technisch fassen sie häufig alles zusammen, was das Herz des Musikhörers begehrt, um so kein Quantum Konnektivität auszulassen. Zu erwarten wäre also eher ein futuristisches Gewand als unübersehbare Anleihen in der Vergangenheit. Aber Gegensätze ziehen sich an und machen sich gegenseitig interessant.
Ruark Audio
Bei Ruark Audio kommen edles Holz, gewebter Stoff und moderne Displaytechnik zusammen. Neben der musikalischen Konnektivität bietet das R7 High Fidelity Radiogram auch noch seine Dienste als Sideboard feil. Wie praktisch.

Geneva
Geneva Labs geben dem Neuen eine altbekannte Gestalt – die des guten alten Kofferradios. Eine Hommage an die Zeit, in der das Radio mobil wurde. In der Wohnung und unterwegs. Für die Youngster unter den Musikhörern emotional wahrscheinlich kaum zu greifen, ruft diese Form bei vielen Best-Agern mannigfaltige Erinnerungen hervor. Mir fällt spontan das Tapezieren ein. Kann man beim Musik hören machen. Muss man aber nicht.
