Es ist schon ein Highlight, an dieser Messe teilzunehmen, die jedes Jahr gefühlt mehr Musikliebhaber und HiFi-Interessierte in ihren Bann zieht. Seit Jahren ist man selbst dabei und ja… schön wieder bei euch zu sein, nach einem guten Jahr Pause. Auf den Norddeutschen HiFi-Tagen wurde ja auch im Holiday Inn der Grundstein zu unserem Blog der HiFi-IFAs gelegt, das sich seit dem zu einem echten HiFi-Online-Magazin gemausert hat. Schwelgen in alten Zeiten… Gänsehaut.
Ja Gänsehaut, darum geht es auch in der Musik. Bei dem genussvollen Lauschen unterschiedlichster Musik. Ihr nahe zu sein und mit geliebter Musik an etwas Besonderem teilzuhaben. Meine Kollegen Bernd und Falk haben in ihren Rundgängen schon über viele Komponenten von den Norddeutschen HiFi Tagen 2020 berichtet. Doch was kann uns noch weiter nach vorne bringen?
Aus meiner Sicht sind es nicht nur elektronische Serien-Bauteile, sondern das immer währende Thema des Klangtunings, das regelmäßig zu kontroversen Diskussionen führt. Und das Wort mit V… lass ich mal bewusst außen vor.
Ich bin seit Jahren diesem Thema mehr als nahe und habe mich deshalb auf den HiFi Tagen auf die Suche nach Tuning Elementen gemacht. Elemente, von denen ich finde, dass sie einem funktionierenden Setup das Sahnehäubchen aufsetzen können. Ein Sahnehäubchen, dass uns tiefer in die tönenden Noten eintauchen lässt und uns beim Zuhören emotional noch mehr inspiriert. Darum geht es doch eigentlich. Wo sind sie, die Tunings, die das umsetzen können?
Die Szene bietet viele verschiedene Elemente an und der Markt wird in diesem Bereich immer größer.
Ich hatte mir vorgenommen, diesen Bericht mehr mit Klasse als mit Masse zu schmücken. So fiel meine Auswahl auf die Präsentationen von AHP Audiophile HiFi-Produkte und Levin Design. Die Kunst des Kochens war hier ebenso ein Thema wie das der Musik. Also durchweg Themen des Genusses, welche die Sinne und die Lebensfreude in uns entfachen… wenn es gut gemacht ist. Das ist wie mit vielen Dingen im Leben. Die Kunst etwas zu erschaffen, was unsere Sinne beflügelt und uns an etwas Besonderem teilnehmen lässt.
Levin Design, geführt von Kim und Frank Levin. Die beiden vertreiben Lautsprecher, Elektronik, Kabel und Plattenspieler von Transrotor. Dazu Tonarme und HiFi Zubehör für Vinylisten aus eigener Entwicklung. Das angerichtete Setup zum Genießen bestand aus dem Levin Lautsprecher CAP2, Burson Elektronik, Fat Bob mit hausgemachtem Tonarm und Feintuning aus dem Hause AHP.
Der gefiel Bernd ja schon 2018 auf den ersten Süddeutschen HiFi Tagen in Stuttgart. Ich kann seine Begeisterung teilen, das vorab. Von der Elektronik her anders angetrieben als 2018, standen hier der Vorverstärker Conductor V2 und die Monoendstufen der Firma Burson auf dem Rack.
Die Vorstufe wird auch den Fans von Kopfhörern Freude machen, denn der Burson Conductor 2 ist neben der Funktion als Preamp auch ein Kopfhörerverstärker. Hier jedoch ausschließlich als Preamp mit zwei kleinen Monoendstufen-Monstern mit gleichem Firmenlabel verdrahtet. Also Two in One und das Ganze in Class A Technik.
Was hab ich da gerade getippt? Kleine Monster? Jepp. Die an der Vorstufe hängenden Monoendstufen namens Timekeeper Virtuoso haben es in sich. Die zwei, die nicht wie ein schwergewichtiger Bulle, sondern optisch mit reduziertem Design in Erscheinung treten, warten mit einer Leistung von 600 Watt an 4 Ohm auf und können so ein ziemliches Gewitter produzieren. Wie komme ich gerade auf Gewitter? Ach ja, ich freu mich auf den Sommer mit lauen Abenden, Wein, Bierchen und Grillgut auf dem Feuer und tollen Gewittern. Ich liebe das.
Als Quelle zum Auflegen von Vinyl diente ein Transrotor Fat Bob mit hauseigenem Levin Tonarm, designt im Bauhaus-Stil. Zusätzlich ausgestattet mit einer Levin Dreischicht Sandwich Plattenteller Matte. Vor mir stand ein Hörtempel um die 30.000 Euro. Und von dem was mir zu Ohren kam vom Preis-Leistungsverhältnis absolut angemessen. Es ging mir hier aber nicht um die Beurteilung der Anlage.
Nur kurz eingeworfen: die hier präsentierte HiFi Anlage ist für Gourmets und hat es drauf, den Zuhörer am klingenden Musikevent aufgelegter schwarzer Scheiben absolut teilnehmen zu lassen. Doch mehr geht immer. Das sollte die Dreischicht Sandwich Plattentellerauflage von Levin in die Tat umsetzen. Einen ausgiebigen Test der Levin Dreischicht Matte hat Bernd für die HiFi-IFAs ja schon durchgeführt. Da ich selber nicht bei diesem Test dabei war, musste ich mir das mal im Original mit eigenen Ohren anhören um herauszufinden, was das gehört und gefühlt mit mir macht.
Gehört habe ich verschiedene Scheiben unterschiedlichster Genres. Was mir besonderes im Ohr haften blieb, war eine Live Scheibe von Jeff Beck in der Besetzung mit Tal Walkenfield, eine genialen Bassistin, einem meiner Lieblings -Drummer, Vinnie Colauta und der geniale Jeff Beck. Als ehemaliger Saiten malträtierender Musiker ist mir der Sound einer 61 Strat mehr als im Hirn verwurzelt.
Ich mag den Klang ohne Matte gar nicht beschreiben, sondern was passiert mit der Matte? Es ist keine Kleinigkeit, die mich deutlich näher an die Klangfarben einer Stratocaster und an die berauschende Musikalität von Jeff Beck bringt. Die, von einem der genialsten Drummer der Welt auf den Punkt gespielten Cymbals hatten mehr farbige Transienten und das Ausschwingen dieser war deutlich präsenter. Das ganze Drum-Set hatte mehr Dampf und Punch. Das musikalische Geschehen war räumlicher, größer und dynamisch mehr da. Die musizierenden Akteure waren in der Aufstellung deutlich differenzierter ortbar und plastischer dargestellt. Es berührt mich einfach mehr.
Gänsehaut? Ja, ganz klar! Einfach nur Musik hören. Mittendrin im Erlebnis Jeff Beck, Vinnie, und Tal am 4 Saiter. Stimmen haben wesentlich mehr Volumen, kommen körperhafter mit mehr Schmelz. Dynamisch reißt es einen mehr mit und es klingt einfach glaubhafter und anmachender. Ich bin begeistert. Wer Vinyl liebt, muss sich das einfach mal anhören und testen. Matte rauf …Matte runter. Hinhören und mitbekommen, dass da eine Menge mehr Musik ist. Von mir bekommt die Levin Dreischicht Sandwich Plattentellermatte eine absolute Empfehlung. Die Plattentellermatten sind übrigens in schwarz, blau, gelb und rot erhältlich.
Was war noch, was mich interessierte? Gerätebasen! Der Markt hat da einiges im Angebot. Und da gibt es ja was von SSC. Die hier vorgeführte Basis hört auf den Namen SSC Twinbase. Die Gerätebasis ist in zwei weiteren Varianten erhältlich, als Solobase und Triplebase. Also eine Platte, zwei bzw. drei übereinander. Die Gerätebasen können genau auf Maß bestellt werden.
SSC bietet ebenfalls Lautsprecherfüße in unterschiedlichsten Versionen an, ebenso wie Gerätefüße. Dazu später vielleicht mal.
Als Grundversionen bietet SSC bzw. AHP sie in folgenden Farben an: Echtholzfurnier, weiß und schwarz. Gegen Aufpreis gibt es weitere unterschiedlichste RAL Farben.
Was verändert die Gerätebasis nun aber klanglich oder ist das alles nur Humbug und Voodoo? Mitnichten. Was die Basis hier unter dem CD Player noch an musikalisch feinen Details und Informationen rauskitzelt, ist keine Kleinigkeit, geschweige denn Einbildung oder Glauben. Man hört es deutlich und sofort. Die Musik erfährt eine deutliche Portion mehr Lebendigkeit und Livehaftigkeit.
Besonders dimensioniert sich der Raum in eine klarere und holografischere Angelegenheit. Die räumliche Darstellung gerät größer in jede Richtung. Musiker zum Anfassen, so in der Art. Stimmen haben diesen Hauch von Echtheit, der einen besonderes berühren kann. Insgesamt ist es vom Timing antriebsschneller und dynamischer auf den Punkt. Im tieffrequenten Keller gibt es eine Portion mehr Konturschärfe und Straffheit. Schon klasse. Der Faktor Transparenz und Durchhörbarkeit gewinnt deutlich.
Ganz einfach gesagt: es macht wesentlich mehr Laune, Musik zu hören. Man ist einfach mehr drin und dabei. Lohnenswert und auch lebenswert. Bringt einen definitiv nach vorne. Ich stell mir gerade persönlich eine Frage… muss da nicht noch was unter meinen Spectral Player?
Andreas Jungblut von AHP – Audiophile HiFi Produkte – als Mastermind bietet neben SSC noch einige andere Produkte im Reich des HiFi-Tuning an. Zu nennen als Beispiel die neue AHP Sicherung, beziehungsweise das neue AHP Klangmodul IV G.
Strom, ein absolut wichtiger Faktor. Aber immer wieder diskussionswürdig. Doch aus meiner Erfahrung, kann der richtige Einsatz und das richtige Produkt den heimischen Klangtempel auf Vordermann bringen. Aus meiner Sicht entstehen gerade beim Strom grundlegende, hörbare Fehler und der erste beginnt zu Hause in der Sicherung und dem Sicherungssystem und dementsprechend im Sicherungskasten.
PMR – Passiv MultiVokalResonatoren in der Version MK 2. Eine handgegossene Bronze-Klangschale von der Edelschmiede HighEnd Novum. Vor Jahren auf den NDHTs gehört, konnte sie mich damals schon begeistern. Nicht nur mich! Seitdem besteht mein Wunsch darin, die klanglichen Auswirkungen mal im heimischen Setup zu eruieren. Genauso wie das AHP Klangmodul inklusive Sicherung. Gesagt, getan. Von den PMRs stehen bereits zwei in meiner Hörlounge und das neue AHP Klangmodul IV G ist auch schon im Sicherungskasten vom Fachmann montiert. Sogar mit einer eigenen Phase für den Hörraum. Zurück zum Bericht und Fazit des HiFi Klangtuning.
Klangtuning, das Sahnehäubchen obendrauf und das Mehr in der Musik. Gezieltes Einsetzen und Probieren ist Voraussetzung. Einfach mehr Emotionen, mehr Gänsehaut, mehr Information und Dynamik …ach ja… Grundvoraussetzung ist jedoch ein funktionierendes HiFi System… und das A und O: Die Lautsprecheraufstellung!
Es hat mega Spaß gemacht, wieder mal dabei zu sein und viele von euch zu treffen. Ich hab das letzte Bier jetzt nicht wie Falk fotografisch in Szene gesetzt, aber geschmeckt hat es trotzdem. Somit verabschiede ich mich mit dem letzten Bericht der Norddeutschen HiFi Tage 2020 in Hamburg und bedanke mich bei den Organisatoren, in vorderster Front Yvonne Borchert-Lima. Aber das Jahr beginnt erst und da hat die Szene noch einiges an Messen und Events zu bieten. Die Termine kann jeder Interessent auf unserer Seite abrufen.