Früher waren Hörner für mich immer nur für die Gigs-Auftritte das Mittel, um die selbstgespielte Musik mit meinen Bands dem Publikum teilhaben zu lassen, Wirkungsgrad, Power, Energie und belastbar. Ich erinnere mich an JBL Rutschen, EV-Elektro Voice, Gauss. Wenn man direkt davor stand laut, näselnd, verfärbt und trötend. Etwas überspitzt gesagt. Für HiFi undenkbar.
Sie fanden ja irgendwann auch Zugang in die HiFi Welt oder in den High End Tempel. Haben mir oft wegen den Verfärbungen nicht gefallen. Stimmen oft harsch, zu spitz und man hat die Systeme immer gehört. Nun gut….laut und Pegel können sie. Mit wenig Leistung des Amplifer, oft Röhre, rollen schon mächtige Pegel auf einen zu. Von der Seite gesehen sehr livehaftig. Deshalb als P.A. bestens geeignet.
So waren Hörner für das heimische Musik hören nie mein Ding. Doch über die letzten Jahre ist bei Hornsystemen sehr viel passiert. Zu meiner Überraschung waren da schon excellente Vorführungen dabei, die den High End Tempel erklommen haben und sogar teilweise HiFi IFA Highlight sind.
Wie ist das nun mit dem Odeon Horn , das übermannsgross vor einem steht? Gut bei mir nicht in Anbetracht meiner Länge.
Zu Beginn der Vorführung saß/en ich/wir weit hinten direkt auf der rechten Seite. Also volle Last eines System auf meinem Trommelfell.
Hier sehr leise gespielt und je länger ich im Raum saß, um so mehr machte mich dieses Riesenhorn an. Somit haben Arkoudi und ich uns mittig und passend vor den Klangaltar gesetzt.
Das, was da spielte, war aller erste Sahne. Ein sehr gut aufgenommenes Cello von der CD Jana Telgenbüscher Track Kol Nidrei Op. 47 war so echt gespielt, das wieder pure Gänsehaut angesagt war. Auch hier verzaubernd schön. Ein riesiger Raum, der da bis ins kleinste Fünkchen hörbar wurde. Bei der Kirchenorgel war diese fast lebensecht erfahrbar. Wir haben einfach nur weiter zugehört und ich bin extrem angetan von dieser so farbenreichen super feindynamischen Wiedergabe…nein anders, einfach nur von der MUSIK, die da wie echt vor mir spielte. Angetrieben von einer Röhrenvorstufe und zwei Mono Röhrenendstufen von dem Hersteller New Audio Frontiers. Ich hab mir noch nicht mal den Namen der Elektronik angesehen bzw. danach gefragt. …..Etwas doof, aber hier stand das fantastische Hören der Musik einfach soweit im Vordergrund, das nichts anderes mehr interessierte. Hier wurde übrigens nicht laut gehört, wie schon erwähnt. Man musste auch nicht lauter hören. Das Odeon Horn kann mit ziemlicher Sicherheit auch mit hohen oder sehr hohen Pegel spielen, ohne irgendwo Probleme zu bekommen oder den Pfad der Musik zu verlieren.
Was bleibt noch zu erwähnen. Noch analytischer beschreiben? Nein. Mehr brauch man eigentlich nicht zu schreiben oder zu sagen. Nur einfach zuhören und in den Wogen und dem Schmelz der Musik mit Gänsehaut zu baden. Fantastisch!
Fazit: Meine Meinung zu Hörnern hat sich ganz grundlegend geändert…. und das war eine verzaubernde musikemotionale Performance in allen Bereichen. Punkt!
6 Klangpunkte von 6
Preisleistung: absolut high endig ….die Odeon ……so bei 180000 Euro. Schon ein Statement.
Wers hat….anhören. Lohnt sich absolut.
Klanglich definitiv ein HiFi IFA Highlight. Noch eins. Aber ist so.