Auf diese Vorführung der Westdeutschen HiFi-Tage 2017 war ich sehr gespannt. Ein mir aus den Foren bekannter lieber Mensch, ja du bist gemeint, hatte A. sich Grandinote gekauft und ist sehr begeistet. Auch in der Presse erfahren diese edlen Geräte höchstes Lob.
Nun hieß es mal selber hören, und die aus Italien stammenden Elektronik auf ihre klanglichen Fähigkeiten zu untersuchen. Wie auf den Fotos dargestellt, handelt es sich hier um den Endverstärker Shinai und den Streamer DAC Volta. Preislich gehobene Klasse, aber für einige Menschen finanziell erreichbar. Der Grandinote Shinai ist ein Stereovollverstärker auf Transistorbasis Class A mit Röhre mit 2 x 37 Watt. Hybrid? So gesehen ja. Dazu komme ich noch. Nicht viel Leistung. Aber Watt ist nicht alles.
Es geht immer um den Klang, und das Musik einen auf eine emotionale Reise mitnimmt. Massimilano Magri, CEO himself, nennt es Magnetisolid. Die Verbindung zweier Welten, solid und ferromagnetisch. Nicht viel Watt, aber ein Gewicht wie ein Kraftwerk. Vierzig Kilo. Würde man diesem eher zierlich edlen Amplifer Stück nicht zutrauen. Doch innen leben zwei Monoblöcke, die durch die von aussen ersichtichtlichen zwei Stromanschlussterminals es einen erahnen lassen. Heisst, wir haben hier zwei Monoblöcke in einem Gehäuse. Als Eingang dienen sowohl Cinch, als auch XLR Eingänge. Was besser klingt, müsste probiert werden. Mit Sicherheit auch abhängig vom NF Kabel. Magri versucht hier das Beste aus zwei Welten zu vereinen. Full dual Mono halt, wie er selbst sein Kunstwerk benennt.
Also Zuspieler diente der Grandinote Volta. Ein kleiner StreamerDAC. Er hat alles an Board:
- HDMI out Ultra-HD bis zu3840x2160@60P
- Ethernet 10/100/1000 MBit RJ45 port
- WiFi 2.4GHz/5GHz AC – 802.11a/b/g/n/ac
- USB port type A
- DSD (64x/128x) und PCM 384kHz 32 bit und liest Audio-Videofiles einer NAS über Ethernet.
- Vom Gewicht wiegt der Shinai 8 Kilo.
Die Wiedergabe ermöglichte der Standlautsprecher mit dem Namen Mach 4 von Grandinote, die mir bisher unbekannt waren. Der Name vielleicht aus der Nassrasierer Branche: messerscharf und sauber. Die Mach 4 ist auch noch nicht lange auf dem Markt. Das Gehäuse wird aus Metall gefertigt und passt optisch in ihrer schlanken Grazie gut zu den Grandinote Komponenten
Als zweiter Zuspieler dient ein Norma Revo DS1, ein klassischer CD Player. Der DS-1 hat einen vielseitig einstellbaren D/A-Wandler mit 5 hochauflösenden Digitaleingängen. Neben einem hochauflösenden USB-Eingang stehen weitere 4 SPDIF-Eingänge in den Formaten koaxial, symmetrisch und optisch zur Verfügung, alle mit voller Auflösung von 24 Bit/192kHz. Für jeden Eingang getrennt können die digitalen Parameter der Wandlung eingestellt werden. Neben synchronem oder asynchronem Modus mittels der jitterarmen Masterclock im DS-1 sind dies die Einstellungen für Oversampling, Upsampling, des Digitalfilters, der absoluten Phase und der Lautstärke des Ausgangssignals. Damit ist es auch möglich, Over- und Upsampling komplett auszuschalten und das Signal ganz pur weiterzuverarbeiten. Alle Funktionen können lokal mit Hilfe der Taster am Gerät oder per mitgelieferter Aluminium-Fernbedienung gesteuert werden.
Hörcheck
Zu Beginn spielte der Grandinote Volta, verbunden mit einem iPad. Verschiedene Genres liefen. Eine gute Mischung und mein Wunsch CDs zu hören war auch möglich. So sollte das sein. Nun zum Klang des vor mir stehenden edlem Klang Ensemble. Nach etwas einhören, immer wichtig, fiel mir die Schnelligkeit auf. Die Fähigkeit Impulse auf den Punkt zu spielen. Das ist Voraussetzung für ein perfektes Timing und dem Zusammenhang des Grooves und dementsprechend aus einem Guss zu spielen.
Das sagt man ja immer so schön. Sehr positiv auch dieser schöne Schmelz bei Stimmen, das auch gleich zu Anfang im cerebralen Cortex ankam. Die Kombi spielte super fein und verschwieg keine Information, die den oder die gerade musizierenden Menschen auf der Software hinterlassen haben. Sprich der Meister an den Penny & Giles eingefangen hat. In der Balance der verschiedenen Frequenzbereiche fand sich kein einziges Loch oder irgend eine herrausstechende Spitze. Das war ein sehr angenehmes und entspanntes Hören. Auch die Basskontrolle liess in keiner Weise etwas zu wünschen übrig. Klar, trocken mit einer enormen Geschwindigkeit. Es ging zwar nicht bis in den letzten brachialen Abgrund, dazu ist der Lautsprecher auch nicht fähig. Doch man spürte ein kontrollierten mit guten Punch druckvollen erfahrbarem Bass. Völlig ausreichend.
Auch räumlich klar und durchstrukturiert. Man muste nicht suchen oder sich drauf einstimmen, Instrumente oder den singenden Barden zu suchen. Es stand alles da, wo es hingehört. Homogen, plastisch emotional betörend. Das einzige, was noch nicht optimal war, dass der Mittenton manchmal vom Chassis ortbar war. Aber dies lies sich mit einer veränderten Sitzposition ändern. Also kein Systemfehler, sondern eine sitzpositionabhängige Geschichte oder die der Aufstellung. Damit müssen sich alle Lautsprecher auseinandersetzen. Auch kein Fehler der Aufbauenden. Erlebe ich in allen Vorführungen, in fast allen, also die Platzproblematik. Die optimale Position befindet sich nun mal nur an einer Stelle. Dem Sweet Spot.
Habe ich dann noch über den Norma gehört, sprich meine eigene Hörreferenzen wie Kozernova, Fillipa, Cochrane und Joclyn B. Smith von der ersten Dali CD. Übrigens ein hervorragende Sampler und extrem gut recordet.
Auch hier, egal mit welcher Hörreferenz, bestätigte sich der oben beschriebene Klangcharakter. Jedoch brachte der Grandinote Volta noch mehr Details und mehr Raum. Auch die plastische Darstellung gelang dem Grandinote Volta besser. Informationen waren detailreicher. Der Bass noch strukturierter und mehr in das tonale Spielzentrum integriert. Der Revo DS1 war zwar nah an dem Grandinote Volta, erreichte aber nicht das Niveau des Grandinote und dessen musikalische Souveranität. Doch für das Geld spielt der Norma Revo DS1 enorm gut. Manchmal kostet das mehr auch mehr, was aber nie ein Garant ist. In diesem Fall passt das Verhältnis.
Preislich alles gut im Rahmen. Nun gut, viel Geld, aber das wissen wir ja, das HiFi / High End seltens ein Aldi Preisschild trägt.
Der Grandinote Shinsi liegt bei 11.400 Euro. Für den Grandinote Volta Streamer DAC möchte der Händler gerne vom motivierten Grandinote Verführten 8.400 Euro haben. Die Grandinote Mach 4 liegt bei 16000 €. Wer lieber einen hochwertigen CD Player erwerben möchte, muss sich von 3.500 Euro trennen, was noch einen schönen Urlaub ermöglicht, wenn der Grandinote Volta im Regal des Händlers bleibt.
Fazit
Ein wirklich tolle Kombi, die begeistert. In sich stimmig. Besonders, und ich liebe auch das, die Schnelligkeit, und Impulse blitzschnell freizusetzen, was das Hören interessant macht und man nicht in tempolimitierte Lethargie verfällt. Dazu diese ausgewogene und feine tonale Transparenz. Wirklich klasse das Ganze. Preislich sehr angemessen. Ob man jetzt den Streamer DAC von Grandinote sich in seine Hörlounge stellt oder den CD Player, ist letzten Endes eine Preisfrage und wieviel High End möchte ich. Der Norma Revo DS 1 kann für das Geld absolut überzeugen. Wer mehr will, zahlt mehr. Der Grandinote ist mit Sicherheit zukunftsorienterter und noch mehr an der authentischen Musikwiedergabe und dem herrauskitzeln von detaillierten Informationen der aufgenommen Musik.
In keinem Fall macht man was falsch, wie man sich im Bereich der Quelle entscheidet.
5,6 von 6 Punkten Preisleistung/Klang bei beiden Quellen