Die Preisklasse um 200 Euro ist für Kopfhörer attraktiv. Sie passt noch gut in die Portokasse vieler Haushalte oder Schüler, Azubis sowie Studenten, die sich und ihren Ohren für bezahlbares Geld etwas Gutes tun wollen. Sich auch einmal im Profi-Lager umzuschauen, ist sicher auch für „Consumer“ keine schlechte Idee, da in diesem Marktsegment die Anstrengungen in Sachen Performance vor modisches Beiwerk gehen, was sich dann wieder positiv im Preis/Leistungsverhältnis bemerkbar macht.
Professionelle Anwender erwarten von Ihrem Arbeitsgerät neben angemessenen klanglichen Fähigkeiten auch Ergonomie für lange Arbeitstage. Eigenschaften, die dem privaten Musikhörer sicher auch bestens zu Pass kommen. HiFi-Fans mögen nun befürchten, dass der Sound ebenso sachlich ist, wie die Beweggründe der Profi-Anwender. Die HiFi-IFAs durften dem dynamischen beyerdynamic Pro X Duo, dem geschlossenen Kopfhörer DT-700 Pro X und dem offenen DT-900 Pro X für jeweils rund 250 Euro, auf den Zahn fühlen. Wie sich Professional Audio in der guten Stube anhört, davon berichtet dieser Test.
Annäherung
Die Verpackung der beiden Kopfhörer macht einen soliden und gleichzeitig nachhaltigen Eindruck, besteht sie doch im wesentlichen aus Pappe im schlichten und modernen Design. Durch geschicktes Package ist der Pappkubus genau so groß wie er sein muss, um neben dem Kopfhörer eine Kartonschachtel für das Zubehör unterzubringen. Gleichzeitig ist das Booklet dort eingeclipt und der Kopfbügel ruht darauf.
Zum Zubehör zählt ein wertiger Stoffbeutel mit Kordelzug, der den Kopfhörer unterwegs vor Kratzern und Staub schützt. Weitaus wichtiger für den Betrieb sind die beiden Kabel in 1,8 und 3 Metern Länge. Die kurze Strippe ist unterwegs oder am Laptop praktisch um unnötige Kabelstrecken zu vermeiden. Ansonsten sorgt die lange Leitung für die notwendige Bewegungsfreiheit. Ein Mini-XLR-Stecker verbindet das Kabel mit der linken Ohrmuschel. Der Stecker verriegelt und besitzt zum Öffnen einen Drücker. Auf der anderen Seite der Kabel sorgt ein vergoldeter 3,5 mm Klinkenstecker für die Verbindung zum Gerät – das gerne auch mobil sein darf. Im Set sind zwei Schraubadapter auf 6,3 mm Klinke enthalten. Theoretisch hätte für einen Kopfhörer ja ein Adapter gereicht, aber auch das ist ein praktischer Bonus, da der Hörer seine Kabel so immer konfektioniert lassen kann.
Die linke Ohrmuschel ist mit der rechten fest verdrahtet, das heißt ein Stückchen Kabel führt frei verlegt in den Bügel hinein und auf der anderen Seite wieder heraus. Das ist geschickt gemacht und führt in der Praxis nicht zu Verhakelungen. Beim Herausnehmen aus der ihrer Verpackung machen die jeweils rund 350 Gramm leichten Kopfhörer einen sehr guten Eindruck. Einerseits solide, anderseits aber auch leicht und mit schöner Anfassqualität. Ihren Beitrag dazu leisten das mit Kunstleder überzogene Kopfbügelpolster aus Memory-Schaumstoff und die Over-Ear-Polster mit Velours-Überzug. Für den Kopfbügel ist die Verwendung von Federstahl prägend – ergonomisch wie gestalterisch. Mir persönlich gefällt der elegant gebogene U-förmige Halter der Ohrmuschel hervorragend, der mit elegantem Schwung aus dem sauber rastend verstellbaren Bügel in die Drehpunkte des Muschelgehäuses überleitet. Die dem Kopfhörer dabei konstruktiv eingeräumten Freiheitsgrade sorgen bei seinem Träger für eine angenehme Mischung aus sicherem und komfortablem Sitz. Ein wichtiges Detail in der Praxis: Kopfband und Ohrpolster können bei Bedarf ausgetauscht werden.
Die Gehäuse der Ohrmuscheln offenbaren dann offensichtlich die Bauform: als geschlossene Fläche beim DT-700 Pro X, geschlitzt beim offenen DT-900 Pro X. Bei der Farbe hält es beyerdynamic mit der Präferenz von Henry Ford: schwarz. Das präsentiert sich, vor allem durch die fein genarbte Oberfläche der glasfaserverstärkten Kunststoffschalen und der Bürstung der Metallflächen, in mattem Glanz mit technischem Appeal. Schick, schick. Zeit, die Ohrhörer einmal über zu streifen und ein wenig Musik zu hören. Zeit, dabei noch einen Blick auf die Technik zu werfen.
Technik
Technisch rückt beyerdynamic den am Stammsitz in Heilbronn entwickelten und vor Ort produzierten STELLAR.45-Schallwandler in den Mittelpunkt. Er ist das klangprägende Element in den beiden Profi-Produkten. Der Treiber arbeitet mit einem starken Neodym-Magneten in Kombination mit einer Schwingspule aus kupferplattiertem Hightech-Wire. Wichtig ist beyerdynamic dabei das optimierte Zusammenspiel aus Leitfähigkeit und Gewicht des Drahtes der Wicklung. Die Lautsprechermembran wurde ebenfalls neu entwickelt und dreilagig ausgeführt. Darin integriert ist eine Dämpfungsschicht, die zwar Masse in das bewegte System einbringt, dafür aber unerwünschte Partialschwingungen unterdrückt und somit den Klang auf der gewünschten Bahn hält.
Gleichzeitig soll eine innovative Membranstruktur die axiale Bewegung der Schwingspule kontrollieren und auch bei hohen Auslenkungen eine sichere Führung im Magnetspaltsicherstellen garantieren. So ist ein weiter Frequenzgang von 5 – 40.000 Hertz bei schneller Ansprache des Wandlers und hohen Schalldruckpegeln möglich. Kenngröße hier: 1mW bei 500Hz erzeugen 100 dB SPL. Mit einen Widerstand von 48 Ohm ist das dynamische beyerdynamic Duo für eine große Bandbreite an Spielpartnern bestens gerüstet.
Technische Daten DT 700 Pro X und DT 900 Pro X
- Wandlerprinzip: Dynamisch
- Übertragungsart: Kabelgebunden
- Akustische Bauweise:
Geschlossen (DT 700 Pro X)
Offen (DT 900 Pro X) - Isolierung von Außengeräuschen 20 dB A (DT 700 Pro X)
- Ohrpolstermaterial: Velours
- Andrückkraft: 5,3 N
- Nennimpedanz: 48 Ohm
- Gewicht Kopfhörer ohne Kabel: 350 g (DT 700 Pro X)
Gewicht Kopfhörer ohne Kabel: 345 g (DT 900 Pro X) - Übertragungsbereich: 5 – 40.000 Hz
- Kennschalldruckpegel:
1mW/500Hz: 100 dB SPL
1V/500 Hz: 114 dB SPL - Höchste Kurzzeit-Belastbarkeit: 100 mW
- Höchste Nennbelastbarkeit Dauerbetrieb: 30 mW
- Klirrfaktor @ 1 mW
0,80% @ 100 Hz (DT 900 Pro X)
0,40% @ 100 Hz (DT 700 Pro X)
0,05% @ 500 Hz
0,04% @ 1 kHz - Baugröße: Ohrumschließend
- Zubehör:
3 m und 1,8 m gerades Kabel, abnehmbar (3-pol- Mini-XLR) und vergoldeter 3,5mm Klinkenstecker
2 x 6,35 mm Adapter
Zugbeutel (Stoff)
Höreindrücke
Für meine Hördurchgänge habe ich mich entschlossen, die beiden Beyerdynamicer am Windows 10 Notebook mit einem externen USB-Kopfhörerverstärker in gleicher Preisklasse um 250 Euro zu hören. Dies trifft natürlich nicht jeden Anwendungsfall, schon gar nicht den professionellen, aber ich fand diesen Weg für eine klangliche Annäherung pragmatisch und technisch angemessen – denn so könnte das Setup eines Musikhörers zu Hause oder unterwegs ebenfalls aussehen. Das Notebook ist für viele ein Arbeitsplatz und der Akku-betriebene Earmen TR-Amp wertet den Klang mit seinem integrierten DA-Wandler und der Leistungsspritze des Kopfhörerverstärkers deutlich gegenüber integrierten Lösungen der meisten Mobilgeräte auf. Zudem kann ich dort beide Kopfhörer gleichzeitig anschließen, da der TR-Amp eine 6,3 mm Buchse und eine 3,5 mm Buchse besitzt. Die Kabel-Sets der Pro X geben dies ja auch her.
In dieser Konstellation habe ich nicht nur im eigentlichen Hördurchgang, sondern auch einige Stunden zuvor gehört, um mir einen generellen Eindruck von den Kopfhörern zu machen – im richtigen Leben sozusagen. So haben mich der DT-900 Pro X und der DT-700 Pro X beim Verfassen etlicher News oder Bürokram begleitet. Ich habe mich aber auch dabei ertappt, wie ich bei Amazon Music Unlimited durch das riesige Angebot an Songs gesurft bin. Anfangs mit einem aktiv gestalteten Streifzug, also gezielten Musikwünschen, und dann abdriftend in, für mich namenlos werdende, Titelvorschläge, die mir während des Schreibens aufgetischt werden. Wie just in diesem Augenblick.
Warum erzähle ich das? Weil das Surfen in der Musik mit beiden beyerdynamic Kopfhörern einfach sehr viel Spaß macht. Rein funktional betrachtet, weil sich die beiden Pro X Kopfhörer – sie sind ja ergonomisch identisch – angenehm tragen lassen. Laut Datenblatt mit 5,3 Newton Andrückkraft. Die Ohrpolster passen sich gut ans Ohr an, die Pro X sitzen fest am Schädel. Durch die Over-Ear-Bauweise – das Polster umschließt also das Ohr vollständig – ist genügend stabile Auflagefläche vorhanden und die Anlenkpunkte des Bügels an der Hörmuschel sind so nah am Kopf, das nichts „kippelt“. Als Brillenträger habe ich auch keine Probleme mit Druckstellen oder einem Satz heißer Ohren bekommen. Es ist also unter dem Polster nicht unangenehm warm geworden. Diese Faktoren sind nicht zu unterschätzen. Der Polsterbezug der Pro X fühlt sich sehr angenehm an. Gute Voraussetzungen also für stundenlanges Hören.
Eine anderer Grund für die Langzeittauglichkeit des DT-700 und des DT-900 ist der verträgliche Klang der beiden. Hier nehme ich nun schon viel vorweg, aber man muss es zu Beginn wissen. Bei einem Test von zwei Kopfhörern glaubt der Leser vielleicht, es treten zwei Probanden gegeneinander an. Bei den beiden beyerdynamic-Brüdern habe ich eher das Gefühl, sie treten bei mir miteinander an. Wie Zwillinge, die sich mir vorstellen. Technisch betrachtet nicht wie eineiige Zwillinge, aber mit den gleichen wesentlichen Genen, wie zum Beispiel dem STELLAR.45-Schallwandler, ausgestattet. Sie kommen klanglich sehr ähnlich daher. Und das nicht von schlechten Eltern, wie ich wortspielerisch unken möchte.
Wie man es von einem Profi-Produkt erwartet, wirken sie sehr neutral und freunden sich so mit jeder Musikrichtung leicht an. Eben das macht sie für gedankenverlorene Streifzüge so geeignet. Und neutral ist in diesem Fall sicher kein Synomym für langweilig. Es ist eher Musikhören ohne Bevorzugung, was es mir fast schwer macht, beispielhaft Titel heraus zu suchen. Eine Musik, die mich immer wieder begleitet und gereizt hat, ist das Album Detritus von Sarah Neufeld, das Victoriah Szirmai für die HiFi-IFAs rezensiert hat. Der Opener „Stories“ klingt unglaublich sphärisch, entrückt. Ein bisschen wie ein Blick ins All, hell von Sternen, aber mit viel Raum dazwischen. Offen, leicht. Diesen Touch verleiht der offene DT-900 der Musik ein klein wenig mehr. „Ein klein wenig mehr/weniger“ ist in dem Vergleich generell die sprachbestimmende Phrase. Der DT-900 Pro X ist kein offener Luftikus, dem es vor lauter Leichtigkeit an Substanz mangelt und der DT-700 Pro X ist kein Bass-Teufel, der dafür mit der geschlossenen Ohrmuschelschale zu kämpfen hat. beyerdynamic hat bei dem Brüderpaar eine sehr gute klangliche Absprungbasis geschaffen und die klanglichen Nuancen, die Differenzierung, über die physikalischen Neigungen der Bauprinzipien herausgearbeitet, ohne zu sehr voneinander abzuweichen.
Bei „With Love And Blindness“ vermag es dann der geschlossene DT-700 tatsächlich etwas besser, den Trommeln ein Volumen mit auf den Weg zu geben, ohne den Gesang und die Streicher aus den Augen zu verlieren. Dabei entwickelt er etwas mehr Volumen und Zusammenhalt. Der DT-900 richtet sein Augenmerk ein wenig mehr auf die Leichtigkeit, bei den Trommeln also weniger auf das Holz des Korpus, mehr auf die Schwingung des Fells. Auch die Streicher erklingen ein wenig leichter, der Gesang ein wenig entrückter. Der DT-700 ist da eine Spur direkter. Das lässt ihn etwas Präsenter wirken. Das folgende, von Streichern dominierte „The Top“ bestätigt sich als Domäne des offenen DT-900, aber ohne den DT-700 abzustrafen.
Der Interessent sollte aber nicht den Fehler machen, sich in zu tiefe A/B-Vergleiche zu verstricken, die natürlich durch geeignetes Musikmaterial die feinen Unterschiede der Kopfhörer Brüder piekfein heraus pellen können. Letztendlich geht es immer um einen Querschnitt dessen, was man man hört. Dem kommt das dynamische „Tumble Down The Undecided“ wieder näher, das virtuos hektisches Gefidel – Sarah Neufeld Fans mögen mir den Begriff verzeihen – mit treibendem Schlagzeug-Sound verquickt. Ja, die beiden Pro X gehen leicht unterschiedliche Wege, bleiben aber auf einer Linie.
Bei Amazon Music lande ich nach Ende des Albums Detritus automatisch bei Trauermusik: Haydn in Sevilla Enrico Onofri und Julia Doyle. Der Algorithmus des Streaming Dienstes will eine Ähnlichkeit festgestellt haben. Nun gut, denke ich, das sehe ich etwas anders – aber die schmissige Barockmusik, die in der Kathedrale von Sevilla vom ortsansässigen Orchester dargeboten wird, gefällt mir. Das Spinett wirkt sehr fein, in der Aufnahme blitzen immer wieder feine Details aus dem Orchester durch, die einem Zuhörer im Publikum verborgen bleiben. Beide Kopfhörer wirken sehr locker, spielen offen und befreit. Sie transportieren schön die Leichtfüßigkeit der Streicher und garnieren sie mit der gebotenen Übersicht mit den Akzenten aus dem musikalischen Geschehen. Dabei halten sie sich zurück, nehmen eine Beobachterrolle ein, was ich als angenehm empfinde. Natürlich findet der Klang zwischen und um die Ohren – in angenehmem Volumen – statt, aber die Musik spielt nicht penetrant auf mich ein. Behält gefühlt immer einen Finger breit Luft Respektabstand.
Um unnötiger Vergeistigung vorzubeugen suche aus meiner Bibliothek die Blues Traveler heraus: „But anyway“. Meine Herrn, macht das Spaß. Wenn ich bei Sarah Neufeld leichte Vorteile für den feinzeichnenden DT-900 gesehen habe, so ist dies die Domäne des DT-700, der mit knackigem E-Bass – und der macht mir auf seine kesse Art besonders Spaß – und energiegeladenem Sound die Botschaft der aus Princeton stammenden Band in mein Hirn einmassiert: „I tell you one thing, you’ll tell me another – We walk away, maybe even then shake hands“. Ein Handshake, der bei den beiden Brüdern leicht fallen dürfte. Ich gleite nach und nach in die Titel „Gina“ und „Mulling it over“ über. Und obwohl die Kopfhörer mich mitreißen und gefangen nehmen, habe ich nicht das Gefühl von der Musik erschlagen zu werden. Denn eins tun die Kopfhörer sicher nicht: nerven. Mir fällt auf, wie leicht es mir fällt, beim Blues Traveler Album Travelogue dran zu bleiben und einfach weiter zu reisen, will sagen weiter zu hören.
Um mir klar zu machen, was ein Unterschied im Sound bedeutet, greife ich zum Perfect Sound m100, der ebenfalls um 250 Euro liegt, und der mir ebenfalls viel Spaß bereitet. Dieser Kopfhörer hat einen etwas höheren Wirkungsgrad deshalb muss ich leiser stellen, um den Hörpegel anzugleichen. Der m100 ist sehr impulsiv, die Ansprache sehr direkt mit sehr dichten Sound. Er presst die Musik richtiggehend in den Schädel. Gepaart allerdings mit dem Verzicht auf eben diese Leichtigkeit und wohl auch Neutralität des DT-700 Pro X und des DT-900 Pro X. Mein Ausbruch aus dem musikalischen Klein-klein mit Blues Traveler verdeutlicht mir, wie geschickt es Beyerdydnamic gelungen ist, das Thema offener und geschlossener Kopfhörer um einen großen gemeinsamen Nenner zu gruppieren.
Ich komme deshalb darauf, weil eine Medaille immer zwei Seiten hat. Natürlich möchte der Musikhörer seine Hörgewohnheiten bestmöglich bedient wissen. Die Wahl zwischen einem offenen und geschlossenen Kopfhörer kann dies grundsätzlich mitbestimmen. Nur gibt es manchmal umgebungsbedingte Sachzwänge, die den Einsatz eines geschlossenen Kopfhörers unabdingbar machen. Nämlich dann, wenn das Umfeld nichts von der eigenen Musik mitbekommen soll oder darf, beziehungsweise bei niedrigen Abhörlautstärken ein gewisser natürlicher Schutz vor Umgebungsgeräuschen bestehen soll. Hier macht beyerdynamic es dem Musikhörer, der 250 Euro Budget mitbringt, mit dem DT-700 Pro X leicht, eine pragmatische Wahl zu treffen. Demjenigen, der frei von Sachzwängen entscheiden kann, bieten die beiden Pro X eine Möglichkeit zum Feintuning nach klanglichem Gusto.
Und um das Theoretisieren zu beenden und meiner Hörsession einen würdigen Abschluss zu verleihen suche ich mir noch das Album Black Acid Soul von Lady Blackbird heraus. Ein weiterer Musik-Tipp von Victoriah, der mit viel Atmosphäre, Komplexität und Anspruch, aber auch eine Menge Freude an der Musik daher kommt. Dabei werden die beiden Pro X Brüder DT-700 und DT-900 mit Sicherheit noch ein paar mal die den Platz zwischen der Wartepostion auf dem Esstisch und meinem Kopf wechseln. Wenn man interessanten Besuch hat, kümmert man sich ja nicht nur um einen Gast, sondern hört sich von allen bei Tisch an, die etwas zu erzählen haben.
Fazit
Die Over-Ear-Kopfhörer beyerdynamic DT-700 Pro X und DT-900 Pro X bieten dem HiFi-Fan allein schon die rein praktischen Vorteile, die aus dem Anspruch an professionelle Instrumente resultieren: Sicherer und gleichzeitig angenehmer Sitz um die Ohren ohne unnötigen Druck oder Wärmeentwicklung. So lässt es sich stundenlang aushalten. Der Sound, den die beiden Kopfhörer aus der Pro X Serie entwickeln, ist ebenso langzeittauglich, wie ihr Tragekomfort. Das Klangbild drängt sich dem Hörer nicht auf, sondern umgibt die Ohren mit einer Sphäre, die wohltuend Distanz hält. Der Raum, der sich dabei aufspannt, vermittelt einen schönen Eindruck vom Geschehen auf der Bühne und macht den Träger zum Zuhörer. Beide Over-Ears spielen dabei im positiven Sinne neutral – was keinesfalls ein Synonym für langweilig ist – und nehmen es dadurch locker mit jeder Musikrichtung auf. So denkt der Hörer nicht über die Wahl seines Abhörwerkzeuges nach, sondern genießt einfach die Musik.
Beide Brüder sind sich klanglich ähnlich, wobei man dem offenen DT-900 Pro X einen etwas transparenteren, leichtfüßigeren Klang attestieren kann, der so etwas mehr Zwischentöne offenbart. Der geschlossene DT-700 Pro X gewichtet leicht mehr in Richtung Substanz und tieferer Klangfarben. Dabei bietet er bauartbedingt die Möglichkeit, die Umgebung vom Klanggeschehen auszublenden. Wer mit 250 Euro im Sparstrumpf nach einem musikalischen Alltagsbegleiter sucht, sollte sich die beyerdynamic DT-700 Pro X und DT-900 Pro X unbedingt mal probeweise über die Ohren streifen – dazu muss man wahrlich kein Profi sein!
Im Test
Geschlossener Over-Ear-Kopfhörer
beyerdynamic DT-700 Pro X
Preis: 248 Euro
Offener Over-Ear-Kopfhörer
beyerdynamic DT-900 Pro X
Preis: 248 Euro
Kontakt
beyerdynamic GmbH & Co. KG
Theresienstr. 8
D-74072 Heilbronn
Tel: +49 7131 617-0
Mail: info@beyerdynamic.de
Web: www.beyerdynamic.de
Mitspieler im Test
Digitale Quellen – Streaming Bridge LUMIN U1 mini, Musikserver MELCO N100, Innuos ZENith Mk3, D/A-Wandler MERASON DAC-1, FiiO M11
Lautsprecher – Dutch&Dutch 8c
Kopfhörer- / Vorverstärker – SPL Phonitor x mit DAC 768xs, EarMen TR-Amp, EarMen Sparrow
Kopfhörer – ULTRASONE Edition 15, FiiO FH7, DENON AH-D7100, Perfect Sound m100r
XLR-Signalkabel – WSS Premium Line KS-200, WSS Platin Line KS-200
Zubehör – Netzkabel Supra LoRad 2.5, bfly bPower, Netzleiste SUPRA Cables LoRad MD07 DC 16 EU SP MKIII, SBooster BOTW P&P Netzteil, NuPrime AC-4 Power Conditioner, NuPrime Omnia SW-8 HiFi Netzwerk-Switch, Lautsprecherkabel Melodika MDSC4030, Kabelbrücke Melodika MDSC1501, Innuos PHOENIX USB-Reclocker, Boaacoustic USB-Kabel Silver Digital Xeno, Netzwerkkabel Wireworld Starlight 8, Boaacoustic SIGNAL.lanCat.6A
Fotos: F. Visarius